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Almentour Kössen



Almentour Kössen

Zuletzt aktualisiert: 10.07.2022, 07:53 Uhr

Kurzform
Almentour Kössen - Weidezaunöffnungen, Überstiege, Drehkreuze, viele Almhütten und der sagenhafte Taubensee kennzeichnen die Tour über die sanften Almflächen im nördlichen Kaiserwinkel, nordöstlich von Kössen/Tirol. Vier Hütten mit Einkehr sind es, die am Wege stehen und auch in dieser Hinsicht eine ordentliche Kondition erfordern. Im Bild: offener Teil der Südflanke des Sonnwendjöchls mit Dichtleralm (oben) und Frankenalm (Erstwanderung: Februar 2017; aktualisiert: Mai 2020)

Hintergrundinfo
Der östliche Teil des Kaiserwinkls ("Koasawinkl hoaßt des", wurde uns gesagt) liegt in der Gemeinde Kössen/Tirol. Geologisch ist das ein Teil der Chiemgauer Berge. Diese Gegend ist gekennzeichnet durch nicht allzu hohe Berge, aber durch viele Almen, oft auch mit Einkehr. Der Taubensee mit der Taubenseehütte und der Grenzberg Sonnwendjöchl waren unsere Hauptziele auf dieser Runde, neben den Almen.
Los ging unsere Runde mit dem Frühschoppen auf der Terrasse der Mühlbergalm und der dringenden Empfehlung, unbedingt auch in der Rinderbrachalm vorbeizuschauen. Das Mittagessen gab es dann auf der Taubenseehütte, den Kaffee und Kuchen auf der Frankenalm. An der Rinderbrachalm reichte unsere Kondition nur noch für ein kaltes Getränk und einen Schnaps mit einer eingehenden Diskussion über die Gefahr von Kühen auf der Alm. Spätestens bei der Rückkehr am Parkplatz wussten wir dann, was einen auf einer Almentour in Tirol erwartet.
Schwierigkeit:37.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:14,0 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:40 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:725 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz „Hohe Brücke“672
Jausenstation Mühlberg-Alm800 0:30
Abzweigung Schwarzwald824 0:11
Exenbergeralm1081 0:42
Ostgipfel Exenberg1225 0:32
Taubenseehütte1165 0:13
Taubensee1160 0:08
Sonnwendköpfl1280 0:30
Sauermöseralm1300 0:12
Dichtleralm1100 0:25
Frankenalm986 0:20
Rinderbrachalm957 0:15
Schafflerhof835 0:25
Parkplatz „Hohe Brücke“672 0:17

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Chiemgauer Alpen, Untergruppe Kaiserwinkel östlicher Teil (Kössen); auf der Strecke Taubenseehütte-Taubensee-Sonnwendjöchl-Sauermöseralm überschneidet sich diese Tour mit der Wanderung "Sonnwendköpfl" (siehe benachbarte Wanderungen). Karte: AV-Karte Nr. BY 17 (1:25000) - Chiemgauer Alpen West; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Chiemgauer Alpen West, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
26.06.2015; Tassilo und Sepp haben mich begleitet. Wir trafen auf allen Streckenteilen viele Wanderer, obwohl die Strecke nicht unbedingt eine der am häufigsten begangenen ist. Eine Ausnahme bildete lediglich der Teil, der über den Exenberg führte. Kein Wunder, es gibt dort keine Wegweiser oder Markierungen, teilweise ging es sogar weglos über die Almwiesen. Dort waren wir wirklich alleine und ich musste mir durchaus die Zweifel und die Kritik meiner Begleiter anhören, u.a. den Hinweis auf den Wegweiser "Sackgasse", dem wir folgten. Am Wandertag begann eine längere Schönwetterphase, das konnte man schon ahnen. Allerdings gab es da noch viele Wolken, die durchzogen. Die Gefahr von Regen bestand nicht. Die Temperaturen lagen noch relativ niedrig (unter 20 °). Fernsicht war möglich, allerdings nicht ganz klar.
Erreichte Gipfel
Diese Rundtour führt über drei Gipfel: Exenberg West (1150 m), Exenberg Ost (1192 m) und Sonnwendköpfl (Grenzberg, 1281 m).
Alm(en), Hütt(en):
Mühlberg-Alm , Frankenalm, Rinderbrachalm, Taubenseehütte , Neben den vier Hütten in die wir einkehrten, lagen noch etliche andere am Weg: Exenbergeralm (hält dort oben sogar Kühe), Astmooshütte, Schafflerkaralm, Sauermöseralm, Frankenmöseralm und Dichtleralm.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkpatz "Hohe Brücke", Mühlberg; Adresse: Mühlbergweg 42, A-6345 Kössen (noch ein Stück weiter, hinter einer Kurve am Waldrand). Koordinaten: N = 47.676481, E = 12.419280; Geographische Daten: N = 47°40'35.3", E = 12°25'09.4"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 306295, N = 5283570; Gauß-Krüger: R-E = 4531590.286, H-N = 5282099.507. Der Ausgangspunkt unserer Tour lag ein gutes Stück außerhalb von Kössen. Damit ist die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich, es sei denn, man nimmt einen längeren Anmarschweg in Kauf. Die Benutzung von Rollstühlen und Kinderwägen ist nicht möglich.
Vom Parkplatz geht es einige Meter zurück zur Kurve der Straße am Waldrand. Dort führt eine schmale Brücke ("Hohe Brücke") über die Schlucht auf einen Karrenweg, der gleichmäßig steil bergauf durch den Wald führt. Am Ende des Waldes zweigt ein nicht ausgeschilderter Weg nach links ab, der erst noch ein Stück durch den Wald verläuft, später über eine Wiese direkt zur Jausenstation Mühlberg-Alm führt. Weiter geht es zunächst leicht bergab nach Norden und nach Westen bis zum Waldrand (Schwarzwald). Ab da führt ein Steig durch den Wald bis kurz vor der Astmooshütte. Ein kaum genutzter Karrenweg mit dem Wegweiser "Sackgasse" führt nach links zur Exenbergeralm. Die von uns nicht gewählte, ausgeschilderte Route würde nach einem Zaunüberstieg geradeaus zur Taubenseehütte weiterführen. Vorbei an der Exenbergeralm geht der Karrenweg in mehreren Kehren über den Westgipfel weiter zum Ostgipfel des Exenberges. Dort endet er und man muss den weiteren Teil bis zur Taubenseehütte weglos über die Wiese gehen, vorbei an der Schafflerkaralm. Links an der Taubenseehütte vorbei führt der nunmehr wieder ausgeschilderte Weg zum Taubensee, dort nach rechts bergauf zum Sonnwendköpfl. Weiter geht es geradeaus auf nunmehr bayerischer Seite zur Sauermöseralm und dann nach rechts zur Frankenmöseralm. Ab da beginnt ein etwas steilerer Abstieg durch den Wald zur Dichtleralm (die wieder tirolerisch ist) und weiter quer bergab über den Hang zur Frankenalm. In gleicher Richtung geht der Versorgungsweg weiter über eine Kreuzung zur Rinderbrachalm. Ab dort führt der Weg erst über die Wiese, dann durch den Wald direkt zum Schafflerhof. Hier geht es noch einmal nach links, dann nach rechts bergab bis zum Waldrand, wo man wieder auf den Aufstiegsweg trifft.
Anmerkungen:
Es ist eine Tour im Kaiserwinkel, auf der man vor allem auf Almen und auf den Taubensee trifft. Die Berggipfel Sonnwendköpfl und Exenberg sind fast Nebensache. Es ist eine Route, die gut ausgeschildert ist und auf der man bestimmt nicht alleine ist. Der Exenberg, den wir gingen, hingegen ist eine Nebenroute, die kaum einer kennt; wobei schon Mut dazugehört, einen markierten Weg zu verlassen und auf einen anderen Weg zu gehen, auf dem "Sackgasse" steht. Aber dieser Streckenteil bietet mit den zwar nicht allzu hohen, aber freien Gipfeln eine herrliche Aussicht nach Westen ins Geigelsteinmassiv mit Geigelstein, Breitenberg, Weitlahnerkopf und nach Norden zur Kampenwand und zur Hochplatte. Zu ergänzen wäre noch, dass diese Nebenroute keinerlei technische Schwierigkeiten aufweist. Ansonsten zeigt sich am Aufstieg zur Astmooshütte und am Abstieg von der Frankenmöseralm zur Dichtlerhütte, warum die Tour berechtigterweise in die rote Gruppe (teilweise sehr steil, einige Stellen mit Absturzgefahr!) eingeordnet ist.

Benachbarte Wanderungen

Staudinger Kreuz
Staudinger Kreuz

Das Staudinger Kreuz ist ein fast unbekannter Aussichtsberg im nordwestlichen Teil des Kaiserwinkls nahe Feistenau. Die Aufstiegsrouten über die "Schöne Aussicht" sind nicht einfach zu finden und auch den weiteren Rundweg zur bekannten Wildbichlalm muss man sich erst suchen. Dafür ist die Aussicht in Richtung Kufstein und in andere Teile des Erlerberges einmalig.

Rudersburg
Rudersburg

Der Rudersburg ist der südlichste Berg einer Kette westlich der Tiroler Achen. Ganz typisch für ihn ist die gewaltige Gipfelkuppe, die von allen Seiten aus gleich aussieht. Es ist ein Grenzberg vom Geigelsteingebiet zum Kaiserwinkl. Lediglich von Nordwesten ist der Gipfel auf einem Pfad zugänglich, der im Gipfelbereich mit "schwarz" eingestuft ist. Nach Süden schließt sich die riesige, freie Almfläche der Naringalm an. Wer bergsicher ist, der kann sich auf diesen Berg freuen, wer ängstlich ist, sollte sich den Aufstieg zum Gipfel sparen.

Brennkopf
Brennkopf

Der Brennkopf ist ein recht sanfter Hügel mitten im "Koasawinkl", nördlich vom Walchsee. Er ist aber immerhin so hoch, dass man eine gute Fernsicht von seinem Gipfel in die Gegend ringsum hat mit ihren vielen Almen und Waldstücken. Der Aufstieg beginnt wohl am besten am Sportplatz Winkl. Würde man ihn von Norden her anstreben, wäre das deutlich länger. Auf keinen Fall darf man am Abstieg an der Hitscheralm vorbeigehen. Nein, natürlich dorthin gehen, aber auch einkehren!

Harauer Spitze
Harauer Spitze

Die Harauer Spitze ist die nordöstliche Spitze eines langgezogenen Bergkammes nördlich des Walchsees. Auf diesem Kamm ist ein längere Wanderung möglich, beginnend mit dem Aufstieg vom Sportplatz Winkl und endend mit dem steilen Abstieg zur Haraualm oder zur Ottenalm. An der Nordseite geht es dann wieder über die Riederalm zurück. Neben en drei Almen ist es der bekannte Klettersteig an der Nordseite ein besonderes Merkmal dieses Kammes, den man aber als Wanderer nur zur Kenntnis nimmt.

Sonnwendköpfl (Kaiserwinkel)
Sonnwendköpfl (Kaiserwinkel)

Das Sonnwendköpfl ist ein Grenzberg zwischen Bayern und Tirol, östlich des Taubensees. Kaum jemand kennt diesen Namen. Am besten frägt man nach dem Pittenharter Kreuz, das auf seinem Gipfel steht. Aber es ist ein Ort, der eine sehr gute Fernsicht nach Süden hat und wird wohl auch deshalb als Ort für ein Sonnwendfeuer genutzt, der Name bestätigt das. Erreichbar ist dieses Ziel entweder aus Tirol über den Taubensee oder aus Reit im Winkl (Birnbach) über die Hutzenalm und Stoibenmöseralm. Zudem gibt es noch eine direkte Verbindung ab Mühlberg über die Rinderbrachalm und Frankenalm. Damit sind auch die vielen Einkehrmöglichkeiten genannt, auf die man bei einer Tour dorthin treffen kann.

Wandberg
Wandberg

Der Wandberg ist der obere Rand des ausgedehnten Wandergebietes in nördlichen Kaiserwinkl, also im Grenzbereich zu Bayern. Er ist einfach zu gehen, aber nur auf längeren Strecken zu erreichen. Von seinem Gipfel aus ist der Kaiserwinkl so gut zu überschauen, wie kaum von einem andern Platz aus. Außerdem gibt es in seiner Nähe mit der Burgeralm, der Wandberghütte zwei recht leistungsfähige Einkehrmöglichkeiten. Und weiter westlich liegt auch noch die Wildbichlalm am Weg.

Bilder zur Wanderung

In der Nordhälfte des Kaiserwinkels, der zu den Chiemgauer Bergen zählt, hat man immer wieder herrliche Fernsicht nach Süden, z.B. über Mühlberg hinweg zum Unternberghorn.

Eine kleine Nebenroute führt über den Exenberg mit seinen beiden Gipfeln. v.l. Exenbergeralm, freier Westgipfel, freier Ostgipfel; im Hintergrund rechts: Rauhe Nadel-Kopf.

Das Sonnwendköpfel ist ein Grenzberg zwischen Bayern und Tirol. Die Pittenharter haben dort oben ein Kriegerdenkmal errichtet. Auf dem eigentlichen Gipfel (links, Grenzstein) herrscht oftmals etwas Gedränge.

Ein Höhepunkt dieser Tour ist zweifellos der idyllische Taubensee. Als wir dort waren haben zwei Personen tatsächlich ein Bad genommen.

Blick vom Exenberg auf die Taubenseehütte. Nachdem etliche der davor stehenden Bäume nunmehr gestutzt sind, kann man sie tatsächlich wieder sehen.

Schafflerkaralm, nahe der Taubenseehütte mit Blick nach Süden zum Unternberghorn. Ein Weidezaun mit Überstieg trennt die Fläche zur Exenbergeralm ab.

Eine etwas versteckte Alm ist die Astmooshütte. Wandertechnisch ist sie ein Kreuzungspunkt der Nord/Süd-Strecke mit der Ost/West-Strecke und der Abzweigung zur Exenbergeralm.

Die Exenbergeralm bekommt wohl selten Besuch; die Strecke dorthin ist nicht ausgeschildert, teilweise sogar weglos. Sie hält aber dort oben – was mich überrascht hat – sogar Milchkühe

Sauermöseralm – ist eine private Hütte, ebenso wie die unmittelbar benachbarte Frankenmöseralm. Sie liegt an der Strecke, die zur bekannten Stoibenmöseralm weiterführt.

Frankenmöseralm – Nachbarhütte zur ebenfalls bayerischen Sauermöseralm. Die Nutzer dieser Hütte holen sich ihren Sonntagnachmittag-Kuchen öfter an der tirolerischen Frankenalm. Der Weg nach unten ist aber nicht ohne.

Dichtleralm – auf sie trifft man nach dem Abstieg von der Frankenmöseralm. Eine sehr gepflegte Hütte, man kann es fast nicht glauben, dass sie nicht als Jausenalm geöffnet hat.

Am Pittenharter Kreuz gibt es ein Gipfelbuch. Fans des TSV 1860 München haben es mit einer Plastiktüte des Vereins vor Nässe geschützt; auch auf vielen anderen Gipfelkreuzen findet man diese Tüten.

 

 

 

 

 

 

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