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Wanderungen

Eschkopf



Eschkopf

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 08:16 Uhr

Kurzform
Eschkopf und Mosisberg - die benachbarten, gleich hohen Berge, weit hinten im Pfälzer Wald. Der eine ist freundlich und einladend mit seinem Aussichtsturm, der andere ist unnahbar und unzugänglich mit seinem Funkturm. Vorgängerbauten dienten der Nachrichtenübermittlung in verschiedenster Form. Das tut jetzt der Sendeturm auf dem Nachbarberg. Im Bild: Etwa zwanzig Meter hoch und 120 Jahre ist es alt, das Wahrzeichen aus Buntsandstein auf der flachen Gipfelkuppe des Eschkopfes. Eschkopfturm oder auch Ludwigsturm wird er genannt. Natürlich ist er über eine steile Wendeltreppe begehbar und bietet von dort oben eine gute Fernsicht (Erstwanderung: Juni 2015; aktualisiert: Februar 2021)

Hintergrundinfo
Nördlich der Orte Hermersbergerhof bzw. Hofstätten wird der Pfälzer Wald deutlich flacher. Es gibt dort zwar noch vier Berge über 600 Meter Höhe. Sie alle haben aber flache Kuppen. Die Berge sind besetzt mit Aussichtstürmen oder Funksendern. Wanderrouten finden sich dort natürlich durchaus, sie alle zeichnen sich durch längere Strecken aus, die zu gehen sind. Zuweilen führen sie auch über kurze Steilstücke mit engen Pfaden, also durchaus eine richtige Wandergegend.
Mein Ziel war es, den Eschkopf und den benachbarten Mosisberg in einer Wanderung zu besuchen. Daraus wurde dann nichts. Der Karte nach führt zwar ein Pfad zum Gipfel des Mosisberges, in der Wirklichkeit gibt es den aber nicht mehr. Nach einer Weile des Suchens gab ich auf und ging weiter zum Ausgangspunkt zurück.
Auch mit der Einkehr sah es an diesem Tag schlecht aus. Drei Wirtshäuser gibt es in Hofstätten. Sie haben aber immer nur kurzzeitig geöffnet, zwei nur an den Wochenenden. Die Übernachtung, von der mir die Wanderer erzählten, mag zwar möglich gewesen sein, Mittagstisch gab es aber keinen. So musste ich auf das zurückgreifen, was ich mitgebracht hatte. Man merkte also durchaus, dass man von den gut frequentierten Wanderhochburgen schon ein gutes Stück entfernt ist.
Schwierigkeit:39.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:22,0 kmlang (>15 km)
Wanderzeit:4:45 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:410 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Schächerhübel 565
Eschkopf Gipfel (Turm)617 0:23
Erste Überquerung B 48535 0:24
Zweite Überquerung B 48512 0:07
Wiesental nahe B 48340 0:45
Ortsmitte Hofstätten434 0:22
Einmü. auf gelbe Markierung559 0:58
Einmü. auf L 496543 0:48
Überquerung L 496 (gelb/rot)559 0:19
Eingangstor Sender601 0:12
Parkplatz Schächerhübel 565 0:27

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Naturpark Pfälzer Wald, Frankenweide; Staatsforst Hinterweidenthal, südöstlich von Johanniskreuz, nördlich von Hofstätten. Es ist das Gebiet des auslaufenden Pfälzer Waldes. Karten: Topografische Karte (1:25000), Blatt 5, "Naturpark Pfälzerwald - Vom Johanniskreuz bis Primasens", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
11.06.2015; Alleingang. Auf der wirklich nicht kurzen Tour habe ich genau zwei Wanderer nahe dem Eschkopf getroffen, die auf dem Fernwanderweg E8 unterwegs waren. Sie hatten in Hofstätten übernachtet und wollten zum Johanniskreuz bzw. nach Hochspeyer weiter. Falls man darauf angewiesen wäre, sich nach dem Weg erkundigen zu müssen, hätte man ein Problem. Es herrschte sehr schönes Frühsommerwetter mit wenigen Schleierwolken. Die Temperaturen lagen auf einem Level, den man aus der Sicht eines Wanderers ebenfalle als ideal bezeichnen kann. Die Fernsicht - die man allerdings nur vom Eschkopfturm hatte - war gut.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt der Tour liegt auf dem Eschkopf mit 617 Metern. Rechnet man den Turm hinzu, sind es 20 Meter mehr.
Alm(en), Hütt(en):
In dem kleinen Ort Hofstätten gibt es drei Gasthäuser, jeweils mit der Möglichkeit zur Übernachtung. Alle drei waren am Wandertag aber leider geschlossen. Übernachten ging noch, aber mehr nicht. Zur Einkehr musste ich nach der Tour ein Stück weiter zum Café Ingrid in Hermersbergerhof fahren. Mittlerweile hat aber auch das dauerhaft geschlossen.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Waldparkplatz Schächerhübel an der L 496, nahe der Einmündung in die B 48. Adresse: eine postalische Adresse ist nicht möglich. Koordinaten: N = 49.307701, E = 7.838334; Geographische Daten: N = 49°18'27.7", E = 07°50'18.0"; UTM-Daten: Z = 32U, E = 415558, N = 5462311; Gauß-Krüger: R-E = 3415600.865, H-N = 5464058.050. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Ausgangspunkt nicht erreichbar. Alternativ wäre es aber möglich, die Tour in Hofstätten zu beginnen. Dorthin kann man auch mit einem öffentlichen Bus fahren. Zudem ist die Strecke auch nicht mit Rollstühlen oder Kinderwägen zu bewältigen.
Vom Parkplatz auf der Forststraße leicht ansteigend nach Osten gehen. Nach einer kurzen Weile trifft man an einem Wegedreieck auf die Markierung "rotes Kreuz", der man eine weitere kurze Strecke folgt und dann nach rechts auf einen Pfad wechselt, der zum Eschkopf führt. Dort leicht rechts halten und durch Büsche hindurch auf dem schmalen Pfad absteigen bis zur Einmündung auf die B 48. Die Straße überqueren, nach rechts weitergehen und nach etwa 500 m erneut die Bundesstraße überqueren, zurück auf die westliche Seite. Im Weiteren immer in Hör- bzw. Sichtweite zur Bundesstraße auf der blau/gelben Markierung nach Süden wandern. Kurz vor der Abzweigung der K 57 noch einmal ein paar Meter auf der Bundesstraße gehen (das letzte Stück des Wanderweges westlich der Straße ist total verwildert), in die K 57 einbiegen und sofort wieder in das links liegende Wiesental absteigen, den Bach überqueren und dann in den Ort Hofstätten aufsteigen. An der Kirche in die Triftstraße einbiegen und weiter aufsteigen. Weiter oben trifft man auf die gelbe Markierung. Dieser folgt man zunächst einem Steig durch den Wald, später auf der Forststraße auf dem Bergkamm. Nach der Hauptrichtung Westen geht es nunmehr nach Norden weiter. An einer Kreuzung trifft man auf die Markierung blaues bzw. grünes Kreuz, der man folgt bis zum erwähnten Wegdreieck östlich des Parkplatzes. Die Strecke dorthin führt abwechselnd links und rechts der Kreisstraße nach Norden, vorbei an der Auffahrt zur Funkanlage. Am Wegedreieck geht es noch ein kurzes Stück nach links zurück zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Die Gegend östlich einer Linie zwischen Johanniskreuz und Hermersberghof ist gekennzeichnet durch immerhin vier der nicht allzu vielen Berge im Naturpark Pfälzer Wald mit einer Höhe von mehr als 600 Metern: Eschkopf, Mosisberg, Hortenkopf und Weißenberg. Sie alle haben auf ihrem Gipfel entweder einen Aussichtsturm oder einen Funkturm. Da sie durch einen Bergkamm mit nicht allzu tiefem Einschnitt verbunden sind, könnte man sie als ideale Wandergegend bezeichnen. Durch die doch recht großen Entfernungen gibt es aber kaum Strecken für eine Tageswanderung zurück zum Ausgangspunkt. Es ist also mehr die Gegend für Biker und Fernwanderer. Hinzu kommt, dass es keine Einkehrmöglichkeit gibt, sieht man von den Endpunkten Johanniskreuz und Hermersbergerhof ab; auch Hofstätten liegt schon deutlich abseits. Diese Situation war mir bei der Planung durchaus bewusst. Da ich aber auf alle Fälle zum Eschkopf wollte, begann ich meine Tour in seiner Nähe und ging direkt dorthin. Erst dann traf ich die Entscheidung nach Hofstätten abzusteigen, dort einzukehren - letzteres fiel aber leider aus - und dann mit einer Abkürzung auf Forstwegen direkt zum Mosisberg zu kommen. Eine solche Abkürzung gibt es aber nicht. So musste ich den deutlich weiteren Weg auf den markierten Routen in Kauf nehmen. Als ich nach über 20 km Strecke am Preußenstein (Teil des Mosisberges) ankam und vor einem verschlossenen Tor stand, verzichtete ich auf eine weitere Suche nach dem Weg zum Ostgipfel des Berges und ging zurück zum Parkplatz. Die Lehre: es ist eine wunderschöne Gegend für Fernwanderungen und für Mountainbiking. Für Tagesausflügler kommt lediglich der kurze Trip zum Eschkopf mit seinem etwa 20 m hohen Aussichtsturm in Frage. Dann aber nichts wie zurück zum Auto und zu einer Einkehr in einem der genannten Orte fahren. Aber auch da gilt es, sich sehr gut zu informieren, ob tatsächlich auf ist. Die Internetseiten der Gasthäuser sind nicht unbedingt aktuell.

Benachbarte Wanderungen

Lambertskreuz
Lambertskreuz

Lambertskreuz - dieser Platz bzw. diese Tour hat für Wanderungen im Pfälzer Wald zweifelsohne eine zentrale Bedeutung. Viele Wanderwege führen dorthin bzw. kreuzen sich dort. Und genau an diesem Punkt steht die bekannte PWV-Wanderhütte Lambertskreuz. Für den Anfang gehen wir die klassische Tour vom südlich liegenden Lambrecht aus. Es ist sogar möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen; los geht es am Bahnhof. Wenn wir dann gemütlich an der Hütte sitzen überlegen wir, aus welcher Richtung wir das nächste Mal aufsteigen.

Drachenfels
Drachenfels

Drachenfels - ein Wanderziel im Staatsforst Bad Dürkheim. Nach dem Besuch der beiden Drachenfelsgipfel kommen wir zum Lambertskreuz. Das kennen wir schon. Diesmal sind wir aber im Westen gestartet. Auch dort steht ein besonderes Gasthaus, "Zum Saupferch" heißt es. Neben den beiden exponierten Gipfeln (Westgipfel, Südgipfel) besuchen wir auch die Drachenhöhle. Mutmaßlich war das jahrhundertlang ein von Kindern sehr gefürchteter Ort. Hinweis: weiter westlich bei Busenberg gibt es auch noch einen Drachenfels.

Hermersbergerhof
Hermersbergerhof

Hermersbergerhof ist eine kleine Ortschaft in der Mitte des Pfälzer Waldes. Sie steht auf einer sehr weitläufigen Hochfläche und nennt sich die höchstgelegene Siedlung der Pfalz. Dieses Attribut wird unterstrichen durch den etwas nördlich stehenden Luitpoldturm, von dem aus man in weite Teile der Pfalz und darüber hinaus blicken kann. Die Wanderung ist nicht besonders anspruchsvoll und auch technisch einfach. Die größte Herausforderung ist die Besteigung des Luitpoldturmes. Und auch sonst ist die Verbindung zu Bayern recht präsent: es gibt den Landgasthof Luitpolder Hof, den Luitpoldstein u.a.

Stoppelkopf, htr.
Stoppelkopf, htr.

Stoppelkopf - viele ältere Herrschaften versuchen möglichst schnell vom Kurpfalzpark zum Lambrechtskreuz zu kommen. Aus diesem Grund hat die Strecke auch den Namen "Rentner-Rennweg". Wenn sie sich gestärkt haben, versuchen sie genauso schnell wieder zurück zu kommen. Den kleinen Abstecher hinauf zum hinteren Stoppelkopf werden wohl nur wenige machen. Der würde sich aber lohnen. Dieser Berggipfel hat nämlich ein reguläres Gipfelkreuz, wie man es von den Alpen kennt, im Pfälzer Wald aber selten findet. Als Lohn für die Runde wartet dann am Ausgangspunkt das Forsthaus Silbertal mit seiner besonderen gastronomischen Leistung.

Dreispitz
Dreispitz

Dreispitz - es ist eine Rundwanderung in den Bergen westlich von Bad Dürkheim. Selbst der Start liegt schon auf einem großen freien Platz tief im Pfälzer Wald. Mit ÖPNV kommt man da nicht hin. Der Dreispitz ist eine kleine Berggruppe, die tatsächlich aus drei Gipfeln besteht. Von Bedeutung ist das ehemalige Jagdschlösschen mit dem kuriosen Namen "Murrmirnichtviel". Die Grundmauern und auch der Turm sind in Umrissen noch erkennbar. Dann geht es noch zu der mächtigen Burgruine Hardenberg (mit der Lindenklause) und durch das Eppental (auch da kann man einkehren) zurück.

Hahnackerkopf
Hahnackerkopf

Hahnackerkopf - ein schöner, kegelförmiger Berg ist es, der westlich von Bad Dürkheim steht und aus dem Isenachtal eine Wanderrunde ermöglicht. Sein Gipfel ist allerdings nicht zugänglich, so dass man im großen Bogen drum herum muss. Aus allen Himmelsrichtungen lässt er sich sehen, aber nicht besteigen. An zwei gegenüber liegenden Ecken warten Wirtshäuser auf die Wanderer: im Südwesten der "Saupferch", im Nordosten die "Alte Schmelz". Letztere hat eine recht bewegte Vergangenheit als Eisenhütte, Raststation für Fuhrwerke und jetzt ist es ein richtiges Juwel in Sachen Gastronomie.

Dreibrunnental
Dreibrunnental

Dreibrunnental - das ist ein recht romantisches Tal südwestlich von Weidental. Um dort hin zu kommen, muss man tief in den Pfälzer Wald hinein. Dann aber zeigt sich Kultur in Form mehrerer Rittersteine und ein Gang entlang von kleinen Bächen, die früher sicher Mühlen angetrieben haben. An der Straße steht dann noch das Waldgasthaus Schwarzsohl, das unüberhörbar zur Einkehr ruft.

Bilder zur Wanderung

Mosisberg, der lang gezogene Bergrücken mit seinem Funksender; von Turm des Eschkopfes aus gesehen. Zu sehen war er, auch aus der Nähe, aber nicht zu erreichen.

Ein Betreten des Funkgeländes ist natürlich nicht möglich. Ich fand keinen Weg zum Ostgipfel des Berges, der daran vorbei geführt hätte. Nachdem ich schon soweit gelaufen war, suchte ich auch nicht mehr ernsthaft danach, sondern machte mich auf den Rückweg zum Parkplatz.

Hofstätten, ein verschlafener Ort, der ganz offensichtlich auf die Unterbringung von Urlaubsgästen eingestellt ist. Geschlafen hat mitten am Tag vieles. Nicht geschlafen haben einige Hunde, die die Kommandorufe ihrer Besitzer ignorierten und angsteinflößend auf mich zustürmten.

Obwohl der Ort Hofstätten wirklich klein ist, hat er drei Gasthäuser. Jedes bietet die Unterbringung von Feriengästen an, z.B. der Gasthof "Zur Scheune". Es ist sogar ein Brauereigasthof und stellt eigenes Bier zum Verkauf. Leider hat er eine Weile nach meinem Besuch den Gastbetrieb geschlossen (aber nicht weil ich dort nicht einkehrte, ging ja nicht).

Ein weiterer Gasthof heißt "Zum Pfälzer Wald". Er und auch die "Scheune" haben aber nur am Wochenende auf. Der Dritte im Bunde, der Gasthof "Müllers Lust" hätte eigentlich geöffnet sein sollen, hatte aber Betriebsferien, trotz Ferienzeit.

Zum Schluss noch etwas Kultur: der Ritterstein Nr. 79 mit der Aufschrift "Kapitainshuette" steht unübersehbar an der L 496. Er erinnert an die Hütte eines preußischen Offiziers, die dort zur Zeit der Revolutionskriege Ende des 18. Jahrhunderts gestanden hatte. Krieg führen war damals für die oberen Ränge ganz offensichtlich ein recht beschauliches Geschäft.

 

 

 

 

 

 

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