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Wanderungen

Fotscher Runde



Fotscher Runde

Zuletzt aktualisiert: 15.07.2022, 10:47 Uhr

Kurzform
Fotscher Runde - Rundwanderung in dem Seitental des Sellraintales, das erst nach Süden, später nach Westen geht, bis es der Fotscher Ferner abschließt. Der Aufstieg erfolgt durch die Talsohle entlang des Fotscher Bachs, der Rückweg auf dem Höhensteig östlich davon über die Furggesalm. Im Bild: Blick von der Furggesalm nach Südwesten ins Fotscher Tal. Rechts steht der "Roter Kogel" mit der Potsdamer Hütte (unten an der Kante). Hinten sieht man die Lüsener Villarspitze, links den Wildkopf (Erstwanderung: August 2016; aktualisiert: März 2020)davon (Stand: August 2016)

Hintergrundinfo
Wandern im Sellrain ist immer lohnend. Insbesondere nach Süden schließen sich an das Kerntal einige Seitentäler an, die dann alle in das Zentrum der Stubaier Alpen führen. Sie haben sehr oft am hinteren Ende einen Stützpunkt, von dem aus die Touren zu den 3000ern beginnen, bzw. von dem aus Überschreitungen starten.
Ein solches Nebental ist das Fotscher Tal, an deren hinterem Ende die Potsdamer Hütte steht. Es beginnt im Ort Sellrain (mit einer Zufahrt bis zum Fotscher Bergheim) und endet am Fuße des Fotscher Ferners unweit der Hohen Villarspitze und der Lüsener Villarspitze, beide über 3000 Meter hoch. Überschreitungen sind von dort aus möglich ins westliche Lüsenstal oder ins südliche Stubai.
Wir gemütlichen Bergwanderer begnügen uns mit einer Tageswanderung ins Tal hinein, bestaunen die hohen Berge und Gletscher, machen in der Hütte Brotzeit und gehen dann wieder zurück, am besten in Form eines Rundweges. All das ist auf der Fotscher Runde möglich. Neben der AV-Hütte ganz hinten, liegt dann auf dem Rückweg auch noch die Furggesalm zur Einkehr am Weg. Das Fotscher Bergheim hatte am Wandertag geschlossen, Wiedereröffnung unbekannt.
Schwierigkeit:35.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:11,6 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:40 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:715 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Bergheim Fotsch1454
Kaseralm1518 0:14
Abzw. Sommerweg1678 0:27
Weidetor Hintraalm1816 0:32
Hintraalm1919 0:18
Potsdamer Hütte2004 0:23
Hintraalm1919 0:17
Felsenpassage1986 0:29
Furggesalm1854 1:12
Querung Versorgungsweg1522 0:30
Parkplatz Bergheim Fotsch1454 0:18

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Stubaier Alpen, Untergruppe Sellrain Südost; Fotscher Tal, ein südliches Seitental des Sellraintales. Karte: Kompass Wanderkarte Nr. 36, Innsbruck-Brenner; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Innsbruck und Umgebung, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
27.08.2016; Alleingang; am Aufstiegsweg über die Versorgungsstraße konnte man nur Mountainbiker antreffen. Sie nutzten die sehr gute, gleichmäßig steile Strecke. Auf der Potsdamer Hütte trafen sich dann alle, die über den Sommerweg hoch kamen; zur Ausgabe der Speisen und Getränke musste man ordentlich anstehen. Auf dem Rückweg über den Höhensteig zur Furggesalm überholte mich lediglich eine Wandergruppe von zehn Personen, die aber nicht einkehrten. Trotzdem hatten sich dort etliche Personen eingefunden, überwiegend Einheimische, die diese urige Alm kannten. Es herrschte hochsommerliches Wanderwetter mit strahlend blauem Himmel. Erst am Nachmittag zogen einige wenige Wolken auf. Durch die Höhe und den etwas leichten Wind empfand ich das aber sehr angenehm. Lediglich an der Südflanke beim Aufstieg zur Potsdamer Hütte glaubte ich, in einem Brutofen zu sein. Die Fernsicht war gut, und es gab dafür auch reichlich Gelegenheit.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Tour erreicht man keinen Gipfel, man sieht sie alle nur von unten. Immerhin liegt der höchste Punkt an der Potsdamer Hütte auf 2004 m Höhe. Man hat also durchaus das Gefühl, im Hochgebirge zu sein.
Alm(en), Hütt(en):
Potsdamer Hütte, Furggesalm , Kaseralm am Versorgungsweg, Skiheim Fotscher Hütte, Jagdhütte nahe der Furggesalm; Bergheim Fotsch, nahe des Parkplatzes (ich dachte das Haus sei offen, war es aber nicht). Ebenso dachte ich, die Hintraalm sei zur Jause geöffnet, war sie aber auch nicht.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz beim Bergheim Fotsch. Adresse: Bergheim Fotsch, Fotsch 192, A 6181 Sellrain. Koordinaten: N = 47.174722, E = 11.218056; Geographische Daten: N = 47°10'29", E = 11°13'05"; UTM-Daten: Z = 32 T, E = 668075, N =5226967. Der Ausgangspunkt dieser Tour ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar. Ebenso ist es nicht möglich, dort mit Rollstühlen oder Kinderwägen unterwegs zu sein. Das würde die Beschaffenheit des Versorgungsweges für die Potsdamer Hütte zwar erlauben, ich denke aber, die Strecke ist dafür zu weit.
Am Parkplatz hatte ich ein erstes, kleines Problem. Ich glaubte mich zu erinnern, bei einer früheren Tour westlich des Fotscher Baches gegangen zu sein. Also ging ich nach rechts und begann dann den Aufstieg. Nach wenigen Metern aber merkte ich, dass ich falsch war und ging zurück, die Überquerung des Baches kommt erst weiter oben. Also jetzt richtig: Vom Parkplatz geht es erst zum nahen Bergheim Fotsch hoch, daran links vorbei und im Weiteren immer auf dem Versorgungsweg bleiben bis zur Hintraalm. Dort erst den Bach überqueren und durch die Südwand (oder weiter auf dem Versorgungsweg) zur Potsdamer Hütte aufsteigen. Der Rückweg beginnt mit dem Abstieg zur Hintraalm, diesmal wirklich auf dem Versorgungsweg. An der Alm den Steig nach links nehmen, der noch etwas aufsteigt und der dann bis zur Jagdhütte etwas oberhalb der Furggesalm weitergeht. Für einige wenige Meter auf dem dort beginenden Versorgungsweg zur Furggesalm absteigen. Nach einem weiteren kurzen Stück biegt der Steig nach rechts ab. Er überquert noch einmal einen Versorgungsweg, führt an der Fotscher Hütte vorbei und mündet nahe dem Fotscher Bergheim wieder in die Talstraße ein. Zum Parkplatz ist es nur noch ein kurzes Stück.
Anmerkungen:
Das Tal kannte ich von einer lange zurück liegenden Wanderung mit unseren Kindern. Deshalb wollte ich die Tour noch einmal machen. Der Aufstieg zur Potsdamer Hütte über den Sommerweg ist sicher schöner als der Versorgungsweg, den ich gegangen bin. Ich wollte aber erst auf der Hintraalm einkehren, ehe dann auf der Potsdamer Hütte die größere Rast geplant war. Aber daraus wurde nichts. Die Hintraalm hatte zur Bewirtung nicht geöffnet, das hatte ich anders erwartet. Ich musste also ohne Pause direkt zur Potsdamer Hütte aufsteigen. So lag meine nächste Hoffnung nunmehr auf der Furggesalm. Als ich dann in die Nähe dieser Alm kam und nur die feudale Jagdhütte bzw. eine Scheune traf, schwanden meine Hoffnungen. Ich machte mich enttäuscht auf den Abstieg zum Parkplatz. Umso größer war dann meine Freude, als ich nach wenigen Metern die Alm doch noch fand, geöffnet, versteht sich. Der Hin- und Rückweg zur Potsdamer Hütte ist eine einfache Strecke, die man auch ungeübten Personen mit etwas Kondition empfehlen kann. Üblicherweise nutzt man für den Aufstieg den Sommerweg, den ich aber ausgelassen habe. Der Höhensteig zwischen Hintraalm und Furggesalm ist an etlichen Stellen ausgesetzt und einmal muss man auch per Seilsicherung über eine größere Felsplatte klettern.

Benachbarte Wanderungen

Besinnungsweg Ötz
Besinnungsweg Ötz

Besinnungsweg Ötz - ein Rundweg in den westlichen Sellrainer Bergen, hoch über Ötz. Der von Schülern aus dem Ort in Form von acht Stationen geplante Weg soll die Wanderer zum Nachdenken auffordern. Er ist stellenweise durchaus anspruchsvoll, verlangt also neben der Besinnung auf sich selbst auch Konzentration auf den gut 7 km langen Weg.

Sonntagsköpfl
Sonntagsköpfl

Sonntagsköpfl und Sunntiger - ein Berg mit seiner Schulter ganz hinten im Griesbachtal, westlich der Axamer Lizum. Wenn man einmal die Kemater Alm erreicht hat, wird es eine mittelschwere Wanderung mit guter Fernsicht. Im Blick liegen immer die vielen Abbrüche der benachbarten Kalkkögele. Sie vermitteln den positiven Eindruck, im Hochgebirge unterwegs zu sein.

Münsterhöhe
Münsterhöhe

Die Münsterhöhe ist eine unscheinbare Kuppe, am besten erreichbar über das Lüsenstal nach Aufstieg über die Westfalenhütte. Vom Gipfelkreuz aus hat man jedoch beste Fernblicke zu etlichen 3000er Spitzen der Stubaier Alpen. Immerhin ist die Wanderung in einer Tagestour möglich und auch technisch völlig unproblematisch. Man braucht allerdings etwas Kondition.

Birgitzköpfl
Birgitzköpfl

Das Birgitzköpfl ist durch die olympische Slalomstrecke von 1976 ein recht bekannter Berg. Die Rosi hat damals dort ihre zweite Goldmedaille gewonnen. Diese Piste ist immer noch ein Muss und eine echte Herausforderung für die "wirklichen" Skifahrer. Der Berggipfel selbst ist jedoch etwas unscheinbar und sogar deutlich versteckt, weiter südlich und auch etwas niedriger. Aber er ist ein Ziel für die Wanderer. Nach Norden startet eine recht ansprechende Rodelbahn, auf der man im Sommer natürlich sehr gut wandern kann.

Mutenkogel
Mutenkogel

Ein unscheinbarer Berg fast ganz oben im Kühtai, mit kurzer Wegstrecke ab St. Sigmund. Damit hört aber der Spaß schon auf. Über 700 Höhenmeter geht es ohne Unterbrechung steil bergauf, verlaufen kann man sich nicht. Der Blick zurück ins Tal wird immer kribbelnder; dafür wird die Aussicht ringsum immer schöner. Am Fuße des Berges liegt die Gleirschalm.

Nockspitze
Nockspitze

Nockspitze - einer der Berge, die den Kessel der Axamer Lizum bilden. Aus dem Tal der Lizum kann man den Berg mit der Lawinenverbauung sehen, nicht aber seinen Gipfel. Dazu muss man zu ihm hinauf. Dann aber geht der Blick weit nach Osten, u.a. zum Patscherkofel und zu der berühmten Europabrücke mit der Autobahn zum Brenner. Zum Lohn gibt es dann Edelweiße zu sehen. Wer die Augen offen hat, wird sie direkt am Wegrand entdecken.

Axamer Kögele
Axamer Kögele

Axamer Kögele - den Skifahrern in der Axamer Lizum ist die Bergnase nördlich des Hoadl bzw. Pleisen sicher bekannt, auch wenn nur wenige das dortige Gipfelkreuz besuchen. Auf der Axamer Talabfahrt kommt man daran vorbei. Ob viele Wanderer sich die Mühe machen zum diesem Berg zu gehen, ist zweifelhaft. Lohnen würde es sich der guten Fernsicht wegen aber allemal.

Bilder zur Wanderung

Der Aufstiegsweg führt immer am Fotscher Bach entlang. Vielleicht ist das nicht das Schönste zum Gehen, aber ich kam direkt zu meinem ersten Zwischenziel, der Hintraalm und hatte immer die riesige Bergflanke des Schellenbergs im Blick, an der sich die anderen Wanderer wie Ameisen bewegten.

Hintraalm. Dort hoffte ich auf eine kleine Stärkung. Almbetrieb herrschte, es liefen Tiere herum, na klar, es war ja mitten in der Weidesaison. Sie hat aber zur Bewirtung nicht geöffnet, also musste ich weiter zur Potsdamer Hütte aufsteigen.

Im Rückblick von der Potsdamer Hütte sah ich ein weiteres Ziel, die Furggesalm. Zunächst fällt der Versorgungsweg auf. Dann kann man am unteren Ende der Weidefläche die Furggesalm erkennen. Weiter oben stehen dann die Scheune und die Jagdhütte.

Blick auf die Westflanke des Schaflegerkofel. Unten sind noch der Fotscher Bach und die Versorgungsstraße zu erkennen. Etwa höher verläuft dann der Höhensteig von der Hintraalm zur Furggesalm, den ich noch gehen musste. In diesem Abschnitt sieht er sehr harmlos aus, später wird er etwas ruppiger.

Zuweilen gibt es einige knifflige Stellen, z.B. dieses Schrofenfeld oder eine größere Felsplatte, über die man mittels eines Sicherungseiles klettern musste. An dieser Stelle ist der Blick bis an das Ende des Tales möglich; man sieht die Potsdamer Hütte (rechts) und die Hintraalm.

Kaseralm, eine gut gepflegte, private Hütte, an der man gleich am Anfang des Aufstiegs vorbeikommt. Man kann sich gut vorstellen, welches Paradies das ist.

Plötzlich stand da diese riesige Scheune. Ich wunderte mich schon, das konnte doch nicht die Furggesalm sein. Die hatte ich ganz anders in Erinnerung. Später erfuhr ich, dass sie tatsächlich ein Teil der Furggesalm ist.

Bergheim Fotsch nahe am Parkplatz. Sie war am Wandertag wegen Renovierung und Pächterwechsel geschlossen. Insofern war die Tour nicht sehr erfolgreich: zwei der vier Häuser waren geschlossen, bei denen ich auf eine Einkehr gehofft hatte. Aber ich musst trotzdem nicht hungern und dürsten.

Blick von der Hintraalm nach Südwesten, hinauf zum Wildkopf. Dahinter geht es dann bergab ins Stubaital. Es führt ein ausgewiesener Pfad dort hinauf. Den sollte sich aber nur jemand vornehmen, der von der Potsdamer Hütte aus eine Überquerung plant. Er kommt dann über die Seducker Hochalm nach Seduck ins Oberbergtal. Dort oben befindet man sich aber nun wirklich in den Stubaier Alpen.

 

 

 

 

 

 

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