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Brentenjoch



Brentenjoch

Zuletzt aktualisiert: 07.07.2022, 15:30 Uhr

Kurzform
Brentenjoch im Kaisergebirge - das Bergziel mit der guten Fernsicht, trotz der Nähe der riesigen Felsstöcke. Rundwanderung auf den Bergkamm östlich von Kufstein zwischen den beiden Kaisern mit dem Besuch von vier Einkehrhütten. Die Runde ist nicht ganz kurz und auch etwas anstrengend (wenn man zu Fuß aufsteigt). Herrliche Fernsicht nach Westen und Norden lohnt die Mühe. Im Bild: Gipfelkreuz auf dem Brentenjoch nahe dem Weinbrennerhaus (Erstwanderung: August 2017; aktualisiert: April 2020)

Hintergrundinfo
Bekanntlich besteht das Kaisergebirge vor allem aus den beiden von West nach Ost verlaufenden Gebirgszügen "Wilder Kaiser" (im Süden) und "Zahmer Kaiser" (im Norden). An deren Westseite hoch über Kufstein liegt dann noch das Brentenjoch, die Verbindung der beiden Teilgebirge. Es ist nicht allzu hoch und weitgehend bewaldet, in Gegensatz zu den grauen Felswänden, die sonst das Kaisergebirge prägen.
Damit ist das Brentjoch für normale Wanderer bestens geeignet. Die etwas Stärkeren gehen zu Fuß aus Kufstein los. Die etwas Schwächeren können den "Kaiserlift" nutzen, der von Sparchen über die Duxer Alm zum Brentenjoch hoch geht. Für alle gibt es dann herrliche Fernsicht nach Westen und Norden, aber auch in die beiden Gebirgszüge selbst mit den vielen Almen und Hütten.
Vier unterschiedliche Einkehrhütten liegen auf der Strecke. Es gilt also auch diesbezüglich, sich seine Kondition einzuteilen. Wenn dann auch noch das Wetter mitmacht, wird es ein unvergesslicher Wandertag.
Schwierigkeit:39.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:13,5 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:35 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:831 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Mitterndorf Kufstein531
Abz. Steig nach links576 0:110,45
Waldkapelle714 0:210,85
Abzw. Aschenbrenner811 0:200,81
Duxer Alm920 0:291,52
Einmü. Straße 1030 0:230,72
Bergstation Seilbahn1258 0:391,40
Weinbrennerhaus1272 0:140,41
Brentenjochalm1217 0:050,61
Abzw. Duxeralm1162 0:230,90
Aschenbrenner1144 0:090,52
Einmü. Aufstiegsweg811 0:382,99
Waldkapelle714 0:090,81
PP Mitterndorf Kufstein531 0:341,48

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Kaisergebirge, Untergruppe Wilder Kaiser West. Gebirgszug zwischen Kaiserbach (im Norden) und Gaisbach (im Süden). Östlich von Mitterndorf/Kufstein. Karten: Kompass Wanderkarte (1:25000) - Nr. 09, Kufstein-Walchsee-St. Johann in Tirol bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Kaisergebirge bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
13.08.2017; Alleingang. Am Aufstieg zur Duxeralm sind mir nur wenige andere Wanderer begegnet. In weiteren Bereich um die Seilbahnstation an der Duxeralm und am Weinbrennerhaus herrschte dann reger Betrieb. Das gilt auch für die Brentenjochalm und das Berghaus Aschenbrenner. Am Rückweg überholten mich dann etliche "Jungprofis". Einige Biker nutzten die für sie idealen Strecken ebenfalls, allerdings weniger als ich mir dachte. Die Mehrzahl der Gäste auf den Hütten kam über die Seilbahn, darunter auch viele Familien mit Kindern. Das Wanderwetter hätte man sich nicht besser wünschen können. Morgens lagen noch viele Wolken über den Bergen und sorgten für angenehme Temperaturen am Aufstieg. Später blickte die Sonne immer öfter durch, man spürte dann, dass es Sommer ist. Eine Gefahr von Schauern oder gar Gewittern gab es nicht. Die Fernsicht hätte ebenfalls nicht besser sein können und dazu bestand auf der gewählten Strecke reichlich Gelegenheit.
Erreichte Gipfel
Brentenjoch (1272 m); der höchste Punkt liegt als Aussichtspunkt unmittelbar neben dem Weinbrennerhaus.
Alm(en), Hütt(en):
Duxer Alm, Weinbergerhaus, Brentenjochalm, Aschenbrenner, Der Aufstiegsweg führt an der Wanderkapelle (714 m) vorbei. In der unmittelbaren Umgebung des Brentenjochs stehen etliche Wirtschaftsgebäude, u.a. die Seilbahneinrichtungen und eine kleine Holzhütte mit dem lustigen Namen "Gletschergams".
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Mitterndorf, Kufstein; Adresse: Mitterndorfer Straße 48, A-6330 Mitterndorf/Tirol. Koordinaten: N = 47.576140, E = 12.175600; Geographische Daten: N = 47°34'34.1", E = 12°10'33.2"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 287600, N = 5273058; Gauß-Krüger: R-E = 4513317.532, H-N = 5270873.100. Eine Bushaltestelle in der Nähe des Parkplatzes sah ich nicht. Notfalls wäre aber ein Anmarsch aus Kufstein zumutbar. Mit Rollstühlen ist die Tour nicht zu machen. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass man mit dem Kaiserlift auch auf das Brentenjoch kommen kann.
Vom Parkplatz geht es an der Schranke vorbei auf dem Versorgungsweg bergauf. Kurz nach der ersten Kehre zweigt ein Pfad nach links ab (Wegweiser), der dann weiter oben wieder auf die Straße einmündet. Ein kurzes Stück später zweigt er diesmal nach rechts ab, führt an der Waldkapelle vorbei und mündet wieder auf die Straße ein. Später kommt man an der Abzweigung zum Aschenbrenner vorbei, hält sich links und bleibt dort bis zur Duxeralm. Der weitere Weg führt als Pfad oberhalb der Almhütte steil hoch, zweigt einmal rechts ab und mündet auf die Versorgungsstraße ein. Anschließend leitet einen Wegweiser auf die Skipiste mit den bekannt steilen Anstiegen bis zur Bergstation der Seilbahn. Nach einem kurzen Rundgang zu dem dortigen Aussichtspunkt kommen die letzten Meter zum Weinbergerhaus an die Reihe mit dem dortigen Gipfelkreuz und der Aussichtskuppe. Anschließend geht es bergab zur Brentenjochalm. Nunmehr verläuft die Strecke leicht abfallend bis zum Aschenbrennerhaus. Dort geht es an der Straße entlang mit etlichen Kehren durch den Wald (erneut mit etlichen Abkürzungen auf Steigen) bis zur Einmündung auf den Aufstiegsweg. Im letzten Teil des Abstiegs machte ich dann einen kleinen Umweg auf einem schönen Querpfad nach rechts und kam etwa 500 m nördlich des Parkplatzes im Tal an. Der Rückweg geht dann entlang des Waldes, vorbei an unzähligen Sport- und Trimmeinrichtungen, vor allem zur Gleichgewichtsertüchtigung und zum Spiel für Kinder.
Anmerkungen:
Die Tour führt als Rundweg auf einen Bergrücken (Brentenjoch), der zwischen den beiden großen Kämmen "Wilder Kaiser" und "Zahmer Kaiser" liegt, Von diesen trennen ihn zwei Flusstäler. Das Gebiet ist durch eine Seilbahn erschlossen, die natürlich viele Besucher auf den Berg bringt. Vor allem den Gipfelbereich muss man sich mit den Bahnfahrern teilen. Die dortige Gastronomie ist aber darauf gut eingestellt. Es ist nicht zu befürchten, ohne Verpflegung zu bleiben. Ansonsten sind die durchwegs steilen Strecken aus dem Tal vor allem für die Biker gut geeignet. Ihnen kann man als Wanderer aber immer wieder mit Abkürzungssteigen entlang der Straße aus dem Weg gehen. Weitere wichtige Gründe für diese Tour sind die Möglichkeiten zur Fernsicht. Namentlich sind dabei die westlich liegenden Berge mit dem Paradestück, dem Pendling, und den vielen Gipfeln der großen Wendelsteingruppe zu erwähnen. Der Superblick durch das Inntal mit den anschließenden Chiemgauer Alpen darf ebenso wenig fehlen, wie die beiden Kaiserkämme selbst, die genauso wirken wie sie sind: mächtig. Bei solchen Blicken legt man im Geiste dann sofort weitere Wanderziele fest. Ein solches könnte der Adlerweg sein, der vom Hintersteiner See kommt und über die Kaindl-Hütte und ev. noch über den Gamskogel zum Brentenjoch geht. Andere Touren könnte man in Sparchen beginnen und über die Rietzaualm und die Vorderkaiserfeldenhütte an die Südflanke des Zahmen Kaisers machen. Kurzum, es ist ein grandioses Wandergebiet, auch für die gemütlichen Wanderer. Den schwierigen Kletterpassagen am Fels kann man jederzeit aus dem Wege gehen.

Benachbarte Wanderungen

Köglhörndl
Köglhörndl

Das Köglhörndl ist ein Berg im Pendlingkamm, dem östlichen Teil der Brandenberger Alpen. Westlich davon steht das Hundsalmjoch, östlich davon der Pendling. Der Aufstieg ab Schneeberg über das Höhlensteinhaus gestaltet sich am Ende etwas zäh. Es geht immer wieder über eine weitere Kuppe, ehe das Gipfelkreuz erreicht ist. Wem der Weg von dort hinauf zu lang erscheint, kann sich spontan für das Feuerköpfel entscheiden, das nur wenig oberhalb des Höhlensteinhauses steht und auch eine gute Fernsicht bietet.

Nußlberg
Nußlberg

Nußlberg und vordere Gießenbachklamm - eine leichte Rundwanderung im südöstlichsten Teil des Mangfallgebirges. Ein hoher Berg wird nicht erreicht. Trotzdem ist die Liste der sehenswerten Wegepunkte sehr lang. Die Schopperalm und der Berggasthof Kurzenwirt liegen auf der Strecke, für Verpflegung ist also gut gesorgt. Außerdem kann man an mehreren Stellen abkürzen, falls die Kinder gegen die ganze Runde ihr Veto einlegen.

Harauer Spitze
Harauer Spitze

Die Harauer Spitze ist die nordöstliche Spitze eines langgezogenen Bergkammes nördlich des Walchsees. Auf diesem Kamm ist ein längere Wanderung möglich, beginnend mit dem Aufstieg vom Sportplatz Winkl und endend mit dem steilen Abstieg zur Haraualm oder zur Ottenalm. An der Nordseite geht es dann wieder über die Riederalm zurück. Neben en drei Almen ist es der bekannte Klettersteig an der Nordseite ein besonderes Merkmal dieses Kammes, den man aber als Wanderer nur zur Kenntnis nimmt.

Ebersberg Kaiserwinkl
Ebersberg Kaiserwinkl

Der Ebersberg ist ein unscheinbarer Gipfel südlich des Walchsees im Kaiserwinkl. Er steht noch vor den "richtigen Bergen" des Zahmen Kaisers. An seiner Nordseite liegt die Lippenalm, an seiner Ostseite die Schwarzenbachalm. Diese beiden Hütten sind Grund genug, dorthin aufzusteigen und eine richtige Rundtour daraus zu machen. Ein Gipfelkreuz hat er auch nicht, sondern nur einen kleinen Steinhaufen auf der höchsten Stelle einer Almwiese. Aber er hat eine sehr gute Fernsicht auf den See und die sich dahinter anschließenden Berge.

Pendling
Pendling

Der Pendling ist einer der Hausberge von Kufstein. Er steht am Anfang der sich von dort nach Westen hinziehenden Pendlinggruppe. Etwa 1000 Höhenmeter ragt er aus dem Inntal heraus. Entsprechend knackig ist der Aufstieg zu ihm hoch, allerdings von der Westseite. Ein solch exponierter Berg ist natürlich der Aussichtsberg schlechthin. Vor allem ins gegenüberliegende Kaisergebirge, in die Kitzbühler Alpen und in das Inntal mit dem Kaiserwinkl geht der Blick. Das auf seinem Gipfel liegende Pendlinghaus trägt ebenfalls zu seiner Beliebtheit bei.

Schnappenkopf
Schnappenkopf

Der Schnappenkopf ist ein Berg östlich des Kaisergebirges, zählt aber noch zum Kaiserwinkl. Er steht eindeutig im Schatten seines bekannten östlichen Nachbarn, dem Unterberghorn. Seine nördliche Nase ist ein sehr guter Aussichtspunkt. Die untere Schnappenalm und die Stubenalm sind zur Einkehr geöffnet. Üblicherweise ist es eine langgezogene Hin/Rück-Tour, könnte aber auch zur Überschreitung von Altmühl nach Schwendt dienen.

Bilder zur Wanderung

Wie das Höhenprofil zeigt, geht es vom Parkplatz weg ordentlich bergauf. Erst nach der Waldkapelle wird es bis zur Duxer Alm ein wenig leichter. Anschließend kommen erneut ordentliche Anstiege, insbesondere auf dem letzten Stück über die Skipiste bis zur Bergstation des Kaiserliftes. Der Gipfel bzw. das Weinbrennerhaus sind dann noch einige Meter weiter oben. Zum nächsten Ziel, der Brentenjochalm, muss man bereits ein Stück absteigen. Der weitere Weg zum Aschbrenner verläuft dann recht gemütlich mit Teilstücken auf denen es eben ist, bzw. sogar ein wenig bergauf geht. Anschließend geht es gleichmäßige steil bergab bis zur Waldkapelle. Das letzte Stück ist dann nicht mehr ganz identisch mit dem Aufstieg. Es beinhaltet einen Rückweg im Tal zum Parkplatz.

So sieht es aus, das Brentenjoch (Bildmitte, Vordergrund) in der Mitte zwischen dem Wilden (rechts) und dem Zahmen Kaiser (links). Es ist eine Aufnahme vom Pendling aus über das unter einer Wolkendecke liegende Kufstein hinweg an die Westseite des Kaisergebirges. In der Bildmitte sind dann noch der Gamskogel und der Brandkogel zu sehen.

Südseite des Weinbergerhauses vom Gipfelkreuz aus gesehen. Der Gipfelbereich des Brentenjochs besteht aus mehreren kleinen Kuppen die natürlich von den Seilbahnfahrern gut frequentiert sind. Der Gastbetrieb des Weinbergerhauses findet auf dessen Nordseite statt.

Die richtigen Blickfänge gibt es dann auf der Kuppe des Brentenjochs. Der Blick nach Norden auf den Inn mit seinen beiden Wächtern, dem Wildbarren (links) und dem Kranzhorn (rechts) ist zweifellos der spektakulärste.

Dem stehen aber die Blick weiter links kaum nach. Blick auf die Wendelsteingruppe mit dem großen Traithen und dem Brünnstein.

Noch ein Stück weiter links geht dann der Blick über Thiersee hinweg zum hinteren Sonnwendjoch, dem höchsten Gipfel der Bayerischen Voralpen. Dieses Tal ist die Grenze zwischen den Bayerischen Voralpen und den Brandenberger Alpen. Der Veitsberg ist bereits ein Vertreter der Gruppe, die sich nördlich des Inns erhebt.

Faszinierend sind aber ganz besonders in die beiden großen Gruppen des Kaisergebirges. Im Bild: nördliche Kette, der "Zahme Kaiser" mit seiner kompakten Kette zwischen Naunspitze (links) und Roßkaiser (rechts).

"Wilder Kaiser" der besondere Blickfang, vorgelagert einige schöne Almflächen. Rechts ist die Kaindlhütte zu sehen, der Ausgangspunkt für Aufstieg und Überschreitungen in westlichen Teil, z.B. zum Scheffauer.

Aber auch das Tal hat einiges zu bieten. Westlich von Kufstein liegt sein Hausberg, der Pendling. Er erhebt sich etwa 1000 Höhenmeter fast senkrecht über die Stadt am Inn.

Ein besonderes Wahrzeichen dieser Stadt ist die Festung mit ihrer wechselvollen Geschichte. Auch heute noch beherbergt sie ein Heimatmuseum und dient für Konzerte, Ritterspiele und als Gastronomiebetrieb.

Auf dem weiteren Weg nach oben kommt man mehrfach an kleinen Bergbächen vorbei, die mehr oder weniger spektakulär ins Tal fließen. Manchmal ist das mit einem Wasserfall verbunden, der z.B. hier in eine kleine Gumpe stürzt.

Erstes Besichtigungsobjekt ist die Waldkapelle. Nach dem knackigen Aufstieg aus dem Tal sieht man die sehr gut gepflegte Kapelle auf einer kleinen Waldlichtung und ist zu einer ersten kleinen Ruhepause eingeladen.

 

 

 

 

 

 

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