Zuletzt aktualisiert: 18.07.2022, 17:55 Uhr
Schwierigkeit: | 40.8 | anstrengend (>40) |
Tracklänge: | 14,8 km | mittellang (8-15 km) |
Wanderzeit: | 4:00 h* | mittellang (3-5 h) |
Höhensumme: | 902 m | groß (>800 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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Wald-PP Windshausen | 495 | ||
Untere Kehre | 577 | 0:12 | 0,50 |
Erster Pfad rechts | 760 | 0:25 | 1,70 |
Abzw. Wirtschaftsweg | 790 | 0:15 | 0,60 |
Spitzkehre | 915 | 0:20 | 1,30 |
Abzw. Erl | 1072 | 0:25 | 1,90 |
Grenze oben | 1158 | 0:12 | 0,40 |
Hütte Aufstieg | 1230 | 0:10 | 0,50 |
Linkskurve | 1260 | 0:12 | 0,20 |
Gipfel | 1366 | 0:15 | 0,75 |
Hütte Abstieg | 1230 | 0:15 | 0,85 |
Grenze unten | 1097 | 0:12 | 0,40 |
Spitzkehre | 915 | 0:15 | 0,90 |
Marterl Grandauer | 873 | 0:15 | 1,20 |
Ende Pfad | 760 | 0:14 | 1,35 |
Untere Kehre | 527 | 0:13 | 1,75 |
Wald-PP Windshausen | 495 | 0:10 | 0,50 |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
Der Erlerberg ist kein einzelner Berg, sondern eine Landschaft im südwestlichen Teil der Chiemgauer Alpen, aber fast ausschließlich in Tirol. Er zieht sich als sehr abwechslungsreiche Gegend aus dem Inntal hinauf bis zum Spitzstein. Viele Bauernhöfe und Almen stehen weitverstreut in dem almwirtschaftlich gut genutzten Gelände. Das macht es für Wanderungen sehr beliebt, zumal man an vielen Stellen auch einkehren kann. Wenn dann der Gedanke reift, dort einmal Urlaub zu machen, ist das nur folgerichtig. |
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Die Euzenau ist ein Hochtal südlich der Hochriesgruppe mit Feichteck und den andern Bergen. Es liegt mit etlichen Almen (ohne Bewirtung) noch in Bayern, ein Grenzübertritt nach Tirol ist aber nicht ausgeschlossen. Der erfolgt im zweiten Teil der einfach zu gehenden Runde mit dem Besuch auf der Schwarzrieshütte. Dann geht es über die Wagneralm wieder zurück zum Ausgangspunkt, dem Waldparkplatz Gammernwald. |
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Das Feichteck ist das westliche Ende der Hochriesgruppe mit der Hochries und dem Karkopf. Zweifellos ist die Hochries mit der Seilbahn der Chef dieser Gruppe und auch für "Fußlahme" zu erreichen. Dafür ist das Feichteck der "ernsthaftere" Berg, denn es ist ein ordentlicher Aufstieg nötig, um zu seinem Gipfel zu kommen. Üblicherweise geht das über die Wagneralm, auf dem Rückweg kann man dann auch noch die Feichteckalm besuchen. |
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Der Heuberg ist eigentlich nur ein recht schüchterner Gipfel zwischen zwei schroffen Bergen: dem Kitzstein und dem Kletterfelsen Wasserwand. Aber er hat ein eigenes Gipfelkreuz und ist ein selbständiger Berg. Bekannt ist er wegen zweier Umstande: die an seiner Ostseite so riesige Almfläche mit der Laglerhütte und der Deindlhütte, sowie die jedes Frühjahr flächendeckend auftretende Krokusblüte. Man muss aber den richtigen Zeitpunkt für einen Besuch erwischen. |
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Pastaukopf - schon mal gehört? Es ist wirklich ein völlig unbekannter Berg im den westlichen Chiemgauer Alpen, also ein Geheimtipp. Er steht im Dreieck aus Kranzhorn, Heuberg und Spitzstein. Orientierungssinn und gutes Spurenlesen sind unbedingt erforderlich. Dafür wird man mit absoluter Ruhe belohnt, aus der Kraft zu schöpfen ist. Zwei Hütten kann man aber trotzdem aufsuchen: die Schwarzrieshütte und die Hintermoar Alm. |
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Der große Riesenkopf ist ein Nachbarberg des Kranzhorns, aber auf der linken Seite des Inns. Beide bezeichnet man gerne als die "Wächter am Inn". Eine Route dorthin führt über die "Hohe Asten", eine andere würde über die Nordflanke hoch gehen. Die breite Gipfelkuppe bietet beste Fernsicht nach Norden ins Alpenvorland, aber auch zu den westlichen liegenden Bergen, namentlich zum Wendeisteinen und den andern Gipfeln dieses Massivs. |
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Der Spitzstein wird seinem Namen voll gerecht. Als Grenzberg zwischen Bayern und Tirol steht er am nördlichen Rand des Erlerberges, hat eine nicht ganz so steile Südflanke, aber einen kräftigen Nordabbruch. Das macht ihn zu einem oft gewählten Wanderziel, wobei man den Ausgangspunkt dafür entweder mit einer Anfahrt aus dem Inntal bis zur Goglalm, oder einem Gang ab Sachrang wählen kann. An seiner Südseite liegen (zusammen mit dem Spitzsteinhaus) vier Einkehrmöglichkeiten. |
Der Hin- und Rückweg auf einen steilen Berg führt zu diesem klassischen Höhenprofil. Es sind sowohl Auf-, als auch Abstieg fast identisch mit den vielen kleinen Knicken. Eine gewisse Unterbrechung erfährt es nur durch den Aufenthalt rund um die Kranzhorn-Hütte.
Der Nordaufstieg ab Windshausen verläuft weitgehend durch den Wald. Es sind überwiegend eine Fortstraße und gute Waldwege, die wir vorfinden. Nur zweimal sind es etwas steilere Pfade, die den Weg etwas abkürzen.
Unweit der Kranzhornalm passiert man die Grenze zwischen Bayern und Tirol. Durch den neu lackierten Grenzstein von 1844 ist sie nicht zu übersehen. Außerdem ist ein kleiner Schlagbaum über den Zaun aus Stacheldraht zu überwinden. Er ist aber nur für die Kühe gedacht.
Kurze Zeit nach dem Grenzübertritt stehen wir vor der Kranzhornalm und blicken auf den Wegweiser, der uns weiter nach oben schickt. Aha - und da sehen wir auch schon ein Gipfelkreuz. Aber Irrtum, das ist nicht unser Ziel, es geht noch weiter hinauf.
Dann treffen wir auf eine Wandergruppe, die nahe am Gipfel auf einer Wiese ruht und in fröhlicher Stimmung den unvergesslichen Blick ins Alpenland genießt. Trauen die sich nicht zum Gipfel? Oder kommen sie erleichtert von dort schon zurück? Letzteres ist der Fall!
Kurz darauf stehen wir dann dicht vor unserem Ziel. Es ist wirklich ein sehr enger Gipfelfelsen, an der Nordseite sogar überhängend. Einige Steinstufen führen hinauf, gesichert durch ein Stahlseil. Ich bin sicher, nicht jeder Wanderer kann nach dem Abstieg guten Gewissens sagen, er wäre direkt am Gipfel gewesen.
Von der Südseite aus sind sie deutlich zu sehen, die beiden Gipfelkreuze. Auch dort geht der Hang senkrecht nach unten. Ein Felsblock sieht aus, als würde er jeden Moment abstürzen.
Für ihr Kreuz haben sich die Bayern ganz schön ins Zeug gelegt. Es ist aus Edelstahl mit drei vergoldeten Kugeln an den Enden. Es steht ein wenig höher als das andere Kreuz und sieht dadurch subjektiv etwas höher aus.
Ein paar Zentimeter südlich steht das Gipfelkreuz der Tiroler. Sie sagen, es wäre bewusst aus Holz, da sie ohnehin die Profis in Sachen Holz wären. Zwischen beiden Kreuzen steht natürlich der Grenzstein.
Der Gipfel des Kranzhorns ist der Ort für sagenhafte Fernblicke. Als erstes sehen wir fast senkrecht nach unten auf Windshausen, den Ort, an dem unsere Tour begann. Die Anfahrt zum Parkplatz im Wald ist sehr gut auszumachen. Der Inn führte an diesem Tag viel Wasser, das natürlich durch die Trübstoffe gelbbraun gefärbt ist. Aber so sieht der Inn oft aus.
Blick vom Kranzhorn nach Süden auf Erl. Direkt am Fuß des Berges sehen wir den Teilort "Scheiben" und etwas weiter links dann Erl mit dem Passionsspielhaus.
Blick nach Westen in die südöstliche Ecke der Bayerischen Voralpen mit dem dominierenden Wendelstein. Aber auch all die anderen Berge sind sehr lohnende Wanderziele, ganz zu schweigen von dem Berggasthof "Hohe Asten".
Am Aufstieg ist bereits ein Almkreuz oberhalb der Hütte aufgefallen; da gehen wir natürlich hin. Von dort geht der Blick nach Norden zwischen dem Kitzstein (links) und dem Feichteck (rechts) hindurch in das Voralpenland.
Fast der gleiche Blick noch einmal, nur ein paar Meter weiter vorne. In der Mulde liegt die Kranzhorn-Hütte in ihrer vollen Pracht. Es ist vom Typ her eine Schutzhütte, d.h. sie bietet neben dem Gastronomiebetrieb auch Übernachtungen an. Mit dazu gehören ausgedehnte Kinderspielplätze. Ich denke, das lässt keine Wünsche offen.
Noch einmal ein Blick nach Norden zur Heuberggruppe. Aus Süden fällt der Kitzstein mit seiner Hellwand (links) besonders auf. Ein Wermutstropfen für das Kranzhorn: der Kitzstein ist um gute 20 Meter höher. An seinem Fuße liegt die Ortschaft Buchberg.
Blick nach Osten zum Erlerberg. Dort dominiert der bekannte Spitzstein. Links ist der Pastaukopf zu sehen. Er liegt etwa in der Mitte zwischen Kranzhorn und Spitzstein. Für Wanderungen ist er genau das Gegenteil zu seinen vielbesuchten Nachbarn. Wer es ruhig und ungestört haben möchte, sollte sich diesen Berg vornehmen. Wir waren zu zweit dort oben und trafen auf der ganzen Strecke keinen weiteren Menschen. Es ist wirklich ein Geheimtipp (siehe Nachbartouren).
Ein paar Meter unterhalb des Gipfels steht die Josefs-Kapelle. Man muss aber getrennt zu ihr hingehen. Auffallend ist die Bemalung der Giebelfront mit dem Eingang. Es wird erzählt, während des Dritten Reiches habe jemand die Bilder der Kirche entfernt und sie den Hang hinabgeschmissen. Eine Bäuerin fand sie aber nahezu unversehrt und sorgte dafür, dass sie wieder in der Kapelle hängen.
Etwa in der Mitte der Strecke am Nordaufstieg steht ein Marterl. Es erinnert an ein Lawinenunglück aus dem Jahr 1929 bei dem Josef Wagner und Josef Grandauer ums Leben kamen. Es muss eine gewaltige Lawine gewesen sein, die auch noch das Fuhrwerk samt den Zugtieren mitgerissen hat.