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Almentour Bründling



Almentour Bründling

Zuletzt aktualisiert: 10.07.2022, 07:52 Uhr

Kurzform
Almentour Bründling - "sieben auf einen Streich". Auf halbem Weg zum Hochfelln liegt das Wanderzentrum Bründling in dem viele Hütten mit Einkehrmöglichkeit (insgesamt sieben) den Weg säumen. Auf einer früheren Tour habe ich einige davon besucht, diesmal waren die anderen an der Reihe. Und natürlich geht es auch hoch zum Gipfel. Im Bild: Blick in den Kessel der Bründlingalm mit der Mittelstation der Seilbahn (Erstwanderung: August 2016; aktualisiert: Dezember 2020)

Hintergrundinfo
Der Hochfelln, der östliche Nachbar des Hochgerns, wurde von 1968 bis 1971 mit dem Bau einer zweistufigen Seilbahn für den Tourismus erschlossen. Am Hochgern erfolgte das nicht, sehr zur Freude der dortigen Almbauern. Die erste Stufe der Bahn führt von Bergen zum Beginn der Bründlingalm, die zweite Stufe geht dann weiter zum Gipfel.
Der Bau dieser Bahn muss ein riesiges Lager an Technik gewesen sein und einen hohen logistischen Aufwand erfordert haben. Die Bründlingalm und ihre unmittelbaren Nachbarn, der Öder-Kaser und der Bachmann-Kaser hatten dabei mit Sicherheit große Bedeutung für die Verpflegung und Unterbringung des Personals.
Diese Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Auch heute noch herrscht auf dem riesigen Gelände ein reger Betrieb an Besuchern. Sie kommen zum Teil mit Seilbahn hoch, wählen aber auch den kurzen Anmarsch von der Steinbergalm bis zu der eine öffentliche Zufahrt möglich ist. Aufgrund dieser vielen Möglichkeiten, ist eine Wanderbeschreibung nicht leicht. Mein erster Wanderbericht lautet "Hochfelln". Er findet seine Ergänzung in dem zweiten Bericht "Almentour Bründling", der natürlich auf einer zweiten Wanderung basiert. Teile der Strecke - und auch eine Fahrt mit der Seilbahn - sind verändert.
Schwierigkeit:37.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:14,5 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:40 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:780 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Steinbergalm1003
Mittelstation Seilbahn1085 0:32
Gipfel Hochfelln1671 0:20
Ende Rundweg am Gipfel1671 0:38
Tröpfelwand1356 0:38
Bründlingalm1176 0:23
Bachschmied-Kaser1141 0:05
Gleichenbergalm1010 0:16
Mittelstation Seilbahn1085 0:13
Parkplatz Steinbergalm1003 0:35

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Chiemgauer Alpen, Untergruppe Chiemgauer Berge; östlich des Chiemsees südwestlich von Bergen/Siegsdorf/Ruhpolding. Karten: Kompass Wanderkarte Nr.10 (1:50000) "Chiemsee Chiemgauer Alpen"; AV Digital 2016 (USB Edition) 3D; "Chiemgauer Alpen Mitte"; bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, oder TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
07.08.2016; Die Tour erfolgte als "Familienausflug" von Grubers und Schweigers (4 Personen). Es war der Tag nach dem Patrozinium der Taborkapelle mit dem Hochfellnfest. Dieses hat offenbar nachgewirkt, jedenfalls konnte man an allen Orten und Streckenteilen ganzen Heerscharen von Wanderern begegnen. Auch etliche Mountainbiker waren unterwegs, wohl aber mit wenig Freude wegen der vielen Stellen, an denen sie ihr Fahrzeug tragen mussten. Es herrschte hochsommerliches Wetter, laut Wetterbericht. Tatsächlich gab es in der ersten Tageshälfte noch viele Wolken und recht niedrige Temperaturen, auch einen frischen Wind. Gegen Nachmittag setzte sich die Sonne stärker durch und auch die Sicht verbesserte sich zusehends.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt der zweiten Wanderung ist auch diesmal der Gipfel des Hochfelln mit 1671 Metern.
Alm(en), Hütt(en):
Bründlingalm, Bachschmied-Kaser, Gleichenbergalm, Oeder-Kaser (Hochfelln), Steinbergalm , Hochfellnhaus, Gasthof an der Seilbahn; beides sind weitere gastronomische Betriebe; insgesamt also sieben. Hinzu kommen die sonstigen Bauten am Gipfel. In Sichtweite am Aufstieg nahe der Steinlingalm steht die Hocherbalm.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz an der Steinbergalm; auf dem Gelände der Alm gibt es einen großen Parkplatz: Gebühr 2 Euro oder Einlösung bei der Einkehr. Adresse: Steinbergalm 1, D-83324 Ruhpolding. Koordinaten: N = 47.768965, E = 12.591820; Geographische Daten: N = 47°46'08.3", E = 12°35'30.6"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 319565, N = 5293431; Gauß-Krüger: R-E = 4544467.753, H-N = 5292466.769. Die Strecken dieser Tour sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, so man denn die Seilbahn als solches ansieht. Die Adresse der Talstation lautet: Maria-Eck-Straße 8, D-83346 Bergen. Gleiches gilt für Rollstühle und Kinderwägen. Auf einigen Strecken am Gipfel und auch auf dem Gelände der Bründlingalm kann sich damit fortbewegen. Der Gipfelrundweg, der Auf- und Abstieg zum Gipfel oder der Weg zur Gleichenbergalm sind damit nicht möglich.
Vom Parkplatz an der Steinbergalm geht es nach Norden leicht bergauf, vorbei an der Abzweigung zur Hocherbalm und dann nach links durch den Wald bis zur Mittelstation der Seilbahn. Dabei kann man auch eine Abkürzung gehen, die den Versorgungsweg kurz vor dem Ende des Waldes nach rechts bergab verlässt und direkt zur Station geht. Nach der Fahrt zum Gipfel schließt sich der dortige Rundweg auf dem geologischen Lehrpfad an. Für Sepp und mich folgte der Abstieg zur Bründlingalm mit Einkehr und einer weiteren Einkehr in dem benachbarten Bachschmied-Kaser. Renate und Gitti fuhren mit der Bahn zurück zur Mittelstation wo wir uns wieder trafen. Unterhalb des Bachschmid-Kasers geht der Weg zur Gleichenbergalm über die Wiese nach links, durch einen Zaundurchlass in den Wald und dann bergab zur Hütte. Anschließend muss man ein kurzes Stück zurück und nach links wieder in den Wald auf den dortigen Pfad, der direkt zur Mittelstation der Seilbahn führt. Abschließend erfolgte der Rückweg zurück zum Parkplatz an der Steinbergalm. Die Strecke weist insgesamt 780 Höhenmeter auf, davon 560 m als Fahrt mit der Bahn. Von den 14,5 km Strecke haben wir 1,4 km mit der Bahn zurückgelegt.
Anmerkungen:
Auf einer früheren Wanderung (siehe: "Hochfelln") habe ich einige Einkehrhütten auf dem riesigen Gebiet der Bründlingalm besucht. Es war mir damals schon klar, noch einmal kommen zu müssen, um in die bislang nicht besuchten Hütten (Bründlingalm, Bachschmied-Kaser, Gleichenbergalm) auch einkehren zu können. Die Strecke war mit dem Ausgangspunkt Steinbergalm und dem Besuch des Hochfelln-Gipfels weitgehend die gleiche. Ausnahme: Abstieg zur Gleichenbergalm und Aufstieg zurück zur Seilbahn. Diesmal waren aber zwei "fußkranke" Personen dabei, so dass eine Fahrt mit der Seilbahn ab der Mittelstation zum Gipfel nötig war. Den Rest sind Sepp und ich zu Fuß gegangen, Renate und Gitte sind mit der Bahn wieder runter gefahren. Damit war es insgesamt eine wenig anstrengende Tour, wobei man aber auf dem Abstieg vom Hochfelln und auch auf dem Hin- und Rückweg zur Gleichenbergalm stellenweise recht holprige Pfade vorfindet. Dass sie an mehreren Stellen wegen der Absturzgefahr mit Seilen gesichert sind, bemerkt man kaum. Die Strecke kann man auch mit kleineren Kindern gehen, sofern sie ein wenig an die Berge gewöhnt sind. Als das Anstrengendste habe ich die Besuche der Hütten empfunden mit der jeweiligen Entscheidung, was soll ich mir jetzt bestellen; es gibt überall so viele leckere Speisen und Getränke.

Benachbarte Wanderungen

Hochfelln
Hochfelln

Hochfelln und Hochgern, das sind neben der Kampenwand die drei bekanntesten Gipfel der Chiemgauer Berge. Den Hochgern muss man in jedem Falle zu Fuß hochgehen, denn er hat keine Seilbahn, die anderen beiden schon. Wer auf sich hält, der geht auch den Hochfelln hinauf, zumindest ab der Steinbergalm. Unten, unterwegs, und auch oben warten dann Einkehrmöglichkeiten. Falls sich eine Gruppe mit Fußkranken aufgemacht hat, besteht für sie in der Mittelstation die Möglichkeit zum Einsteigen in die Seilbahn. Oben trifft man sich dann wieder.

Hochgern
Hochgern

Der Hochgern und sein östlicher Nachbar, der Hochfelln, sind unstrittig die Könige der Chiemgauer Berge. Beide sin deutlich über 1700 mhoch und ringsum mit Almen gut bestückt. Eines aber unterscheidet sie ganz besonders: auf den Hochfelln kann man mit der Bahn fahren, Fuß gehen. Der einfachste Aufstieg geht ab Marquartstein über die Agersgschwendtalm und das Hochgernhaus hoch. Eine herrliche Fernsicht ist dann der Lohn für die etwas anstrengende, aber völlig ungefährliche Strecke.

Almentour Silleck
Almentour Silleck

Das Silleck ist ein Nebengipfel des Hochgerns. Im Osten steht er und ist nur für Geübte zugänglich mit einer recht abenteuerlichen Verbindung zur Brachtalm. Aber die lassen wir aus, denn um die dortigen Osthänge herum ist eine recht spannende Wanderung möglich. Ausgangspunkt der Runde ist das Weisse-Achen-Tal. Vier Brotzeitalmen warten auf die Gäste: Bischofsfellnalm, Hinteralm, Vorderalm und Brachtalm. Es bedarf schon einer guten Kondidtion, sie alle aufzusuchen. Aber welche sollte man notfalls auslassen? Keine natürlich!

Haaralmschneid
Haaralmschneid

Der Haaralmschneid ist ein Berg mit einer langgezogenen Gipfelkuppe westlich von Ruhpolding. Der Hauptaufstieg geht von Süden hinauf, Ausgangsort ist Urschlau. Dabei kommt die besondere Herausforderung erst am Ende, denn der Südhang ist eine riesige, steile Weidefläche, die etliche Schweißtropfen kostet. Daneben ist dieses Gebiet auch von Bedeutung, weil dort Untersuchungen zur Weidenutzung laufen und weil das Wasser mit einem besonderen System, einem hydraulischen Widder, hoch gepumpt wird.

Jochbergalmen-Runde
Jochbergalmen-Runde

Drei Kaser sind es, die zu den Jochbergalmen zählen, allesamt als Brotzeitalmen genutzt: Mesnerkaser, Bachmannkaser und Auerkaser. Östlich von Unterwössen stehen sie in unmittelbarer Nähe zueinander, südlich des Hochgerns. Der einfachste Aufstieg geht durch das Kaltenbachtal, den man zu einer Runde mit Abstieg über die Rechenbergalm ausweiten kann. Sofern noch Bedarf besteht, wartet das "Dampfschiff", ein recht exponierter Felsen, auch noch auf einen Besuch.

Weisse Achen-Tal
Weisse Achen-Tal

Das "Weisse-Achen-Tal" trennt den Hochgern vom Hochfelln. Durch das steile Tal mit dem wilden Fluss geht der Ostaufstieg zum Hochgern oder in Richtung Eschelmoosalm und im weiteren sogar nach Urschlau oder zur Röthelmoosalm. Knapp unter dem Hochgern liegt die Bischofsfellnalm und ein Stück tiefer die Hinteralm. Beide lassen sich mit einer kleinen Runde verbinden. Ein Gipfel im klassischen Sinne steht nicht auf dieser Tour. Aber das muss ja nicht jedes Mal so sein.

Bilder zur Wanderung

Wandern auf der Bründlingalm heißt natürlich auch den Besuch auf den Gipfelteilen des Hochfelln nicht auslassen. Er hat ein schönes, massives Gipfelkreuz auf einem gemauerten Sockel, das auf einem nach Norden vorgeschobenen Felssporn steht.

Der Gipfel des Hochfelln ist mit drei Felsen etwas zergliedert: im Vordergrund steht die Kapelle (von der aus das Foto gemacht ist), links steht das Gipfelkreuz und etwas rechts davon der "Hausfelsen". Er dient vor allem den Kindern zum vermeintlichen "gefahrlosen Rumklettern". Sollen sie! Aber auch da wäre es saudumm, würde eines davon runterfallen.

Am höchsten Punkt des Gipfels steht nicht das Gipfelkreuz, sondern die Tabor-Kapelle. Sie wurde bereits bei der "Erstbesiedlung" 1889 zusammen mit dem Hochfellnhaus erbaut. Ihren Namen hat sie bekommen, weil dort tatsächlich Erde vom Berg Tabor in Israel verstreut ist. Der erste Bau brannte 1970 durch Blitzschlag ab. Kurz darauf begann dann der Neubau, wie er heute dort steht.

Am Gipfel eines so hohen Berges hat man freie Rundumsicht. Einer der schönsten Blicke geht zweifellos nach Westen, zum ähnlich hohen Hochgern, dessen Gipfel aber ohne Bebauung ist. Beide Berge werden immer im Zusammenhang genannt, manchmal sogar als die Zwillingsberge bezeichnet. Links sieht man die große Südflanke an deren unterem Ende die Bischofsfellnalm steht. Ansonsten ist der Chiemsee mit seinen Inseln zu nennen und das Alpenvorland.

Gipfelgelände am Hochfelln. Links ist das Hochfellnhaus, rechts ist der Bau der Bergstation der Seilbahn zu sehen. Die erste Erschließung ist schon 130 Jahr her, wobei aber die Bahn den Tourismus erst so richtig in Schwung gebracht hat, wie man sehen kann. Mit dazu gehört auch eine Startrampe für Gleitschirmflieger. Das Gipfelhaus hat allerdings vor einiger Zeit die Übernachtungsmöglichkeiten eingestellt.

Nur wenig oberhalb der Gebäude von Bründlingalm und Öderkaser gibt es den Aussichtspunkt "Chiemseeblick". Er ist nur einige Meter hoch, aber es geht auf einem Pfad deutlich hinauf. Am Kreuz ist nur wenig Platz und schwindelfrei sollte man auch sein.

Renate und Gitte sind dort natürlich hinauf gestiegen. Seinen Freunden kann man mit Foto beweisen, am Gipfel gewesen zu sein. Der Blick hinunter zur Gleichenbergalm und zum Chiemsee ist einmalig.

Gewitter über dem Chiemsee - keine so seltene Erscheinung. Der Blick zeigt das Ostufer des Sees mit der Ortschaft Übersee.

Ausstieg an der Mittelstation der Seilbahn. Von dort ist der Blick zum Gipfel möglich. Die riesige Mulde, die sich "Bründlingalm" nennt, kann man deutlich erkennen. Dort mag zur Zeit des Seilbahnbaues einiges los gewesen sein. Zum Gipfel hoch werden diese Personen wohl nicht wandern wollen.

Die Steinbergalm hat ein eigenes Hirschgehege direkt am Haus. Darin werden etliche Hirschkühe und ein kapitaler Hirschbock gehalten. Der Bock ist sehr zutraulich und kommt direkt an das Gitter - die Kinder wird es freuen.

 

 

 

 

 

 

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