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Hammerstein



Hammerstein

Zuletzt aktualisiert: 18.07.2022, 17:52 Uhr

Kurzform
Hammerstein Aschau - Wanderung auf einen wenig begangenen Berg im östlichen Hochriesgebiet, westlich von Hohenaschau. Er ist zwar nicht besonders hoch, aber er fordert seine Besucher im Schlussanstieg ganz gehörig; es ist also kein Spaziergang. Im Bild: Blick von der Hofalm über die große Almweide zum Hammerstein; rechts ist der Laubenstein zu sehen (Erstwanderung: Juli 2016; aktualisiert: August 2020)

Hintergrundinfo
Hammerstein, wo ist denn der? Der Hammerstein ist der nördlichste Berg einer langen Kette in den westlichen Chiemgauer Bergen, die sich an der Westseite des Prientals anschließt. Sie beginnt im Süden mit dem Spitzstein und geht über den Klausenberg, den Predigtstuhl und das Abereck weiter. Unmittelbar zusammenhängend sind dann das Zellerwandl, das Zellerhorn und eben auch der Hammerstein. Letztere drei zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht sehr wanderfreundlich sind. Es gibt zwar eine Route dorthin, aber sie ist recht ruppig, obwohl alle drei Berge nicht sehr hoch sind.
Etwas weiter westlich haben sie einen recht freundlichen Nachbarn, nämlich den Laubenstein. An ihrer Nordseite steht die Hofalm Aschau, ebenfalls ein recht gerne und leicht zu besuchendes Ziel. Nicht weit davon entfernt findet sich auch noch die Frasdorfer Hütte.
Es ist die Gegend westlich von Aschau bzw. Hohenaschau. Es liegt nahe, von dort aus Wanderungen zu beginnen. So ging es auch mir. Wichtigstes Ziel war der Besuch der Hofalm, das ich natürlich mit einem "echten" Berg verbinden wollte. Der Hammerstein hat das ausgenutzt und mir einiges abverlangt, ehe ich auf dem dortigen Gipfelkreuz stand.
Schwierigkeit:31.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:10,0 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:40 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:700 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Festhalle Hohenaschau615
Ortsende/Beginn Steig633 0:19
Hammersbachquelle750 0:09
Abzw. Hofalm/Ellandalm900 0:25
Hofalm970 0:28
Gipfel Hammerstein1278 1:01
Hofalm970 0:40
Wegweiser700 0:19
Parkplatz Festhalle Hohenaschau615 0:19

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Chiemgauer Alpen, östliches Hochriesgebiet, westlich von Hohenaschau; Karte: AV Digital 2016 (USB Edition) 3D; Chiemgauer Alpen West oder AV-Karte Bayerische Alpen (1:25000), Chiemgauer Alpen West, Hochries, Geigelstein; GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
20.07.2016; Alleingang. Auf dem Stück von der Hofalm zum Gipfel und zurück war ich wirklich ganz alleine. Ansonsten merkte man die begonnene Urlaubs- und Ferienzeit; allerorten konnte ich Wanderer treffen, ganz besonders natürlich rund um die Hofalm. Wie die dorthin gekommen sind, ist mir ein Rätsel. Unterwegs sah ich kaum jemand. Vermutlich kamen viele aus Frasdorf von der westlichen Seite. Es war ein strahlender Sommertag mit tiefblauem Himmel und kaum Wind. Die Temperaturen lagen zwar sehr hoch, durch die überwiegend im Wald verlaufenden Strecken fiel das aber nicht ins Gewicht. Das hatte natürlich Auswirkungen dahingehend, dass die Fernsicht durch leichten Dunst deutlich litt.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt dieser Wanderung ist der Gipfel des Hammersteins mit 1278 m Höhe.
Alm(en), Hütt(en):
Hofalm Aschau, Weitere Hütten sind nicht anzutreffen, wohl aber aus der Ferne zu sehen.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Festhalle Hohenaschau; Adresse: An der Festhalle 2, 83229 Aschau. Zusätzlich ist der riesige Parkplatz der Kampenwandbahn nur wenig weit entfernt. Koordinaten: N = 47.766964, E = 12.322390; Geographische Daten: N = 47°46'01.1", E = 12°19'20.6"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 299371, N = 5293872; Gauß-Krüger: R-E = 4524272.904, H-N = 5292124.981. Der Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Die Nutzung von Rollstühlen und Kinderwägen ist allerdings nicht möglich. Mit diesen Fahrzeugen ist zwar die Hofalm erreichbar, aber aus einer ganz anderen Richtung.
Vom Parkplatz geht man die Schloßbergstraße nach Westen, überquert die Prien und mündet auf die Zellerhornstraße ein. Ab hier beginnt der Rundweg mit dem Abbiegen nach links (von der anderen Seite kommt man zurück!). Nach einem kurzen Stück biegt man rechts ab und bleibt für eine längere Strecke auf diesem Weg. Am Ortsende beginnt der Steig und führt über die Hammerbachquelle und eine Wildbachfurt bis zur Abzweigung Hofalm/Ellandalm. Dort wendet man sich nach rechts und kommt auf dem leicht ansteigenden Pfad (an manchen Stellen etwas ausgesetzt) direkt zur Hofalm. Der Einstieg auf den weiteren Steig zum Hammerstein ist nicht leicht zu finden. Auf der Karte beginnt er ohnehin erst ab dem Waldrand. Man muss folglich durch das Wegegatter und dann links am Zaun entlang über die große Weide. Am oberen Ende gibt es einen Zaunüberstieg in den Wald. Der Pfad zum Gipfel ist zwar ohne Markierungen und Wegweiser, aber relativ gut zu sehen, auch wenn es nur wenig neuere Spuren gibt. Nach dem Durchstieg durch den Kamin muss man noch ein paar Meter nach rechts gehen, ehe man zum Gipfelkreuz kommt. Der Rückweg zur Hofalm ist derselbe, allerdings mit einer kleinen Abkürzung direkt über die Weide zur Hütte. Von der Hofalm geht man ein paar Meter nach Osten und biegt dann nach rechts ab; von nun an geht es auf einem holprigen Weg (trotzdem ist das der Maximiliansweg M, E4) auf dem "SalzAlpensteig" ins Tal. Kurz darauf mündet man wieder auf die Schlossbergstraße ein und kommt zurück zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Ich hatte mich für den Hammerstein entschieden, weil er mir als eine passende Ergänzung zu einem Besuch auf der Hofalm erschien und weil ich auf eine gute Fernsicht von dort oben hoffte. Letzteres gilt vor allem zu den benachbarten Bergen und nach Norden ins Alpenvorland. Der Aufstieg ist zweifellos anstrengend, insbesondere der Durchstieg durch einen Kamin knapp unter dem Gipfel. Ängstliche oder unerfahrene Personen sollten das nicht versuchen. Das mag wohl auch der Grund sein, warum der Berg so wenig Besuch erhält. Man merkt das an den wenigen frischen Spuren auf dem Bergpfad. Mein Fazit: wen der anstrengende Steig nicht stört, der sollte die Tour zum Hammerstein wagen. Sein neues Gipfelkreuz hat den Besuch verdient. Mit dem Besuch ist auch die Anerkennung der Leistung derjenigen verbunden, die es aufgestellt haben. Unter Auslassung des Aufstiegs zum Hammerstein kann man die Tour in Form des Rundweges von Hohenaschau zur bekannten Hofalm als eine recht lohnende Bergwanderung betrachten, ein Spaziergang ist dennoch nicht. Immerhin verläuft ein Teil der Strecke auf dem bekannten Maximiliansweg.

Benachbarte Wanderungen

Schachenberg
Schachenberg

Der Schachenberg ist ein recht gemütlicher Gipfel im Geigelsteingebiet, mit kurzem Aufstieg aus dem Priental in Höhe Innerwald. Die Rundtour ist ohne jede technische Schwierigkeit, sieht man von dem holprigen Nordabstieg einmal etwas ab. Er ist also bestens geeignet auch für Anfänger und nicht so konditionsstarke Personen. Die dabei möglichen Fernblicke sind erstaunlich gut. Den Berg darf man allerdings nicht mit den bekannten Schachen im Wettersteingebirge verwechseln.

Haindorfer Berg
Haindorfer Berg

Haindorfer Berg - der Dornröschenberg nördlich der Kampenwand. Am steilen Westaufstieg hat man arg mit Gestrüpp und umgestürzten Bäumen zu kämpfen. Kaum jemand wagt sich dort durch. Dann aber hat man eine wunderbare Fernsicht und einen recht bequemen Abstieg über die Weideflächen der Sameralm.

Geigelstein
Geigelstein

Der Geigelstein ist unzweifelhaft der König der südwestlichen Chiemgauer Berge. Geradezu wohlwollend blickt er über die Grenze nach Süden in den Kaiserwinkl. Obwohl er über 1800 m hoch ist, kann man ihn einfach erreichen, allerdings mit langen und deshalb anstrengenden Wegen. Aus dem Priental geht es ab Sachrang oder Innerwald los, aus dem Tiroler Achental ab Ettenhausen. Zudem gibt es noch den Fernwanderweg E4 (Maximiliansweg), der von der Kampenwand kommt. Und etliche Hütten liegen auf diesen Routen auch am Wege.

Kampenwand
Kampenwand

Kampenwand - der mächtige, unverwechselbare, vielzackige Bergstock südlich des Chiemsees. Rund um dieses Felsmassiv gibt es viele Wanderstrecken zu benachbarten Bergen. Die wichtigste Aufstiegsroute geht von der Steinlingalm nach Norden zum Gipfelkreuz. Aber dort ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Ansonsten ist die Tour von einigermaßen erfahrenen Wanderern zu meistern. Als Aufstiegshilfe nehmen viele die Seilbahn ab Aschau und die meisten davon bleiben an der Steinlingalm hängen.

Spitzstein
Spitzstein

Der Spitzstein wird seinem Namen voll gerecht. Als Grenzberg zwischen Bayern und Tirol steht er am nördlichen Rand des Erlerberges, hat eine nicht ganz so steile Südflanke, aber einen kräftigen Nordabbruch. Das macht ihn zu einem oft gewählten Wanderziel, wobei man den Ausgangspunkt dafür entweder mit einer Anfahrt aus dem Inntal bis zur Goglalm, oder einem Gang ab Sachrang wählen kann. An seiner Südseite liegen (zusammen mit dem Spitzsteinhaus) vier Einkehrmöglichkeiten.

Laubenstein
Laubenstein

Der Laubenstein ist so quasi der Frasdorfer Hausberg. Der grüne Gipfel ist nur 1350 Meter hoch, bietet aber dank seiner freien Kuppe beste Fernsicht nach Norden ins Alpenvorland, namentlich zum Chiemsee. Rings um ihn herum stehen einige andere Berge, die deutlich schwieriger zu erreichen sind. Und direkt zu seinen Füßen liegt mit der Frasdorfer Hütte eine recht bekannte Einkehrmöglichkeit an der sich zuletzt einiges geändert hat.

Bilder zur Wanderung

Der Gipfel des Hammersteins ist nur eine schmale, kurze und sehr steile Kuppe. Sobald man am Aufstieg den Kamin durchstiegen hat, geht es noch ein wenig weiter durch den Wald nach Westen. Es drängt sich ganz besonders das Gefühl auf, jetzt auf dem Dach dieses Berges zu sein. Damit verbunden ist die besondere Vorsicht, nicht "runterzufallen".

Der Hammerstein hat ein sehr schlichtes, neues, schönes Gipfelkreuz. Mit einem Besuch ehrt man - abgesehen vom eigenen Empfinden - all diejenigen, die es aufgestellt haben. Überrascht war ich auf jeden Fall und es passte so gar nicht zu dem etwas vergessenen Pfad.

Bevor man aber zum Gipfel kommt, muss man erst durch diesen Kamin. Er ist zwar mit einem Seil leidlich gesichert, aber nasser und rutschiger Fels erschweren den Durchstieg zusätzlich. Die senkrechte Stufe ist durchaus etwa zwei Meter hoch.

Die Aussicht vom Gipfel in die Ferne ist in Ausschnitten recht gut, z.B. auf die Frasdorfer Hütte, die in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hofalm liegt. Im Hintergrund sind der Rohnerkopf und Aschauer Kopf zu sehen. Bedeutung für Wanderungen haben beide nicht.

Nur wenig östlich der Frasdorfer Hütte liegt die Hofalm in mitten ihre Almflächen. Sie ist seit Generationen ein Anlaufpunkt für die Wanderer

Die Hofalm ist ein kleines Anwesen mit drei Gebäuden: dem fast unscheinbaren Wohngebäude, dem wesentlich größeren Stall und einem kleinen Mehrzweckgebäude. Dieses alles steht im Grunde auf einer nach Westen offenen Kuppe. Es wird aber durch ein fast hufeisenförmiges Waldstück vor den westlichen ankommenden Wettererscheinungen geschützt.

Im Westen ist der Laubenstein zu erkennen, der auf Wanderungen recht leicht zu erreichen ist.

Nach Norden geht der Blick über Achenmühle und den Simssee hinweg ins Alpenvorland.

Im Westen ist der Riesenberg zu sehen, auf den es aber keine offizielle Wanderroute gibt. Der Gipfelbereich ist ein ganzjähriges Schutzgebiet.

Die Umgebung rund um die Aschauer Hofalm präsentiert sich recht freundlich im Gegensatz zu dem Aufstieg im Wald. Ein Foto vom benachbarten Laubenstein zeigt die unmittelbaren Weideflächen, dahinter dann der Ort Aschau. I)m Hintergrund sind dann noch Bernau und der Chiemsee zu sehen.

An dem von mir gewählten südlichen Aufstiegsweg gibt es noch zwei besondere Wegpunkte. Zum einen kommt man der Hammerbachquelle vorbei. Üblicherweise sind Quellen zunächst ein sehr kleines Rinnsal, dort aber sprudeln etwa 20 - 30 Liter Wasser/Sekunde direkt aus einer Fassung in einer Felsspalte.

Etwas oberhalb der Hammerbachquelle geht der Weg durch eine Wildbachfurt. Das ist zu Trockenzeiten kein Problem. Wenn aber Starkregen niedergehen, ist die Furt überflutet und damit absolut unpassierbar. Frisches Geröll belegt, dass wohl öfters große Wassermengen zu Tale gehen. Den an mehreren Stellen angebrachten Hinweis auf diese Gefahr sollte man ernst nehmen. Im Überflutungsfall bleibt nur die Umkehr.

 

 

 

 

 

 

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