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Hochries



Hochries

Zuletzt aktualisiert: 18.07.2022, 17:54 Uhr

Kurzform
Hochries - Wanderung von Grainbach hinauf zur Königin des Samerberges. Etliche Hütten und Almen säumen den Weg, der zu einem Berggipfel führt, von dem aus man vieles sehen kann. Wegen des doch anstrengenden Aufstieges kommen wohl die meisten Gäste mit der Bahn hoch. Im Bild: Blick aus Süden vom Spitzstein aus über das Trockenbachtal hinweg auf die Hochries. Auf dem Gipfel ist das Hochrieshaus erkennbar (die Bahn kommt von der anderen Seite hoch). Links sieht man den Karkopfsattel und ganz links den Gipfel des Karkopfs (Erstwanderung: Jul 2011; aktualisiert: August 2021)

Hintergrundinfo
Die Hochries bildet mit ihren östlichen und westlichen Nachbarn (Riesenberg, Karkopf, Feichteck) ohne Zweifel das Dach des Samerbergs. Das ist der westlichste Teil der Chiemgauer Alpen, grob gesagt zwischen Prien und Inn. Nördlich dieser Bergkette findet sich das Kerngebiet des Samerbergs mit dem Dandlberg, südlich schließen sich der Spitzstein, Klausenberg, Pastaukopf und andere an. All das sind lohnende Wanderziele.
Die Hochries ist der einzige Gipfel in diesem Gebiet, zu dem eine Seilbahn hochgeht. Im unteren Teil ist das ein Sessellift, ab der Mittelstation fährt dann eine Gondelbahn. Zwischen Grainbach (Talstation) und dem Gipfel der Hochries sind es etwa 800 Höhenmeter. Das kann nicht jeder Wanderer so ohne weiteres schaffen, deshalb die Bahn. Dafür wartet am Gipfel dann eine AV-Hütte (das Hochrieshaus) auf die Ankömmlinge.
Die Nordseite der Hochries einschließlich der angrenzenden Landschaft mit dem Dandlberg ist mit vielen Almen und Hütten bestückt, darunter etliche mit einer Einkehrmöglichkeit. Auch dort gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten, es müssen nicht unbedingt die Gipfel das Ziel sein.
Schwierigkeit:37.9mittel (27.5-40)
Tracklänge:12,3 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:20 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:847 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Hochriesbahn723
Abzw: Käseralm917 0:351,81
Abzw Route 216a/216b1000 0:151,02
Einmü. auf E41350 0:551,04
Gipfel Hochries 1563 0:351,43
Abzw: Feichteck1480 0:100,60
Seitenalm1350 0:150,60
Abzw: Ebersberger Alm1150 0:251,27
Moserbodenalm934 0:201,35
Kräuterhexe924 0:100,69
Käseralm917 0:050,43
PP Hochriesbahn723 0:352,06

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Chiemgauer Alpen West, Samerberg. Karten: DAV (1:25000), BY 17 "Chiemgauer Alpen West"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Chiemgauer Alpen West", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
07.07.2011; Diese Tour ging ich alleine. Das traf ganz besonders am steilen Aufstieg durch die Nordflanke und am Abstieg über die Seitenalm zu. Auch auf den übrigen Strecken waren nur wenige Wanderer unterwegs. An der Mittel- bzw. Bergstation der Bergbahn herrschte dann reger Betrieb. Das Wetter war an diesem Tag recht schwül, die Temperaturen aber noch in einem angenehmen Bereich, namentlich im Wald. Die Sicht war diesig, deshalb die Fernsicht nicht sehr gut. Eigentlich wäre das aber ein wichtiger Wandergrund, ringsum die Landschaft mit den vielen Bergen, Wiesen und Anwesen zu sehen.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Tour wird mit der Hochries (1563 m) der höchste Punkt der Wanderung, resp. der dieser Bergkette erreicht. Dominanz besteht zu dem vier km südlicher liegenden Spitzstein, der mit 1598 m aber nur unwesentlich höher ist. Um dorthin zu gelangen, muss man 287 m weit absteigen (Schartenhöhe).
Alm(en), Hütt(en):
Hochrieshaus, Käseralm, Kräuterhexe, Moserbodenalm, Es ist eine Gegend, in der viele Almen, Hütten und andere Gebäude den Weg säumen, bzw. aus einer gewissen Entfernung zu sehen sind. Neben den vier Einkehrmöglichkeiten (siehe Link zu den Hütten) sind insbesondere die Seitenalm (1350 m), die Wimmeralm (1172 m) und die Zenzhütte zu erwähnen. Die Ebersberger Alm liegt schon etwas weiter entfernt, ebenso wie die einzelnen Hütten der Spatenaualm.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Hochriesbahn Samerberg (Gebühr 5 €; aufpassen: auf der linken Seite nicht am Automat lösen, sondern bei der Ausfahrt die Münzen einwerfen). Außerdem gibt es etwas talwärts einen weiteren, großen Parkplatz ("PP Hochries"). Adresse: Hochriesstraße 80, Grainbach (Samerberg). Koordinaten: N = 47.770296, E = 12.236345; Geographische Daten: N = 47°46'13.1", E = 12°14'10.8"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 292937, N = 5294469; Gauß-Krüger: R-E = 4517821.802, H-N = 5292472.164. Die Seilbahn ist natürlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Am unteren Parkplatz steht eine Haltestelle für den Bus. Die Strecke ist bis zur Mittelstation, einschließlich der Käseralm und der Moserbodenalm mit Rollstühlen und Kinderwägen zu bewältigen. Eine Fahrt mit der Seilbahn ist zumindest im unteren Teil nicht möglich. Die Wanderstrecke ist oberhalb der Mittelstation damit ebenfalls nicht möglich.
Vom östlichen Ende des Parkplatzes neben dem Bahngebäude geht es ein paar Meter zurück und dann nach rechts auf dem asphaltierten Weg bergan. Dieser Weg macht im weiteren Verlauf etliche Kurven; bis kurz vor der Mittelstation der Bergbahn verlassen wir ihn nicht. An einer Weggabelung am Kamm gehen wir links, an der Käseralm vorbei (für die Einkehr ist es noch zu früh, das machen wir auf dem Rückweg). Wir überqueren das Wiesengelände in Richtung Wald und bleiben geradeaus bergauf bis zum Ende der Betonstrasse. Dann halten wir uns leicht rechts und steigen weiter geradeaus über eine Steinrinne bis zur Abzweigung der Routen 216a/216b.Wir wählen die linke Route (216b), sie geht sehr steil über etwas holprige Pfade bis zum Fernwanderweg E4 hoch. Für diesen Teil gilt der Hinweis auf die nötige Bergerfahrung, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Dann auf dem E4 gehen wir nach rechts zum Gipfel. Der Abstieg beginnt in westlicher Richtung weiter auf dem E4 (Richtung Feichteck); Nach einer Weile zweigt der E4 nach rechts ab, wir tun das auch. Unser Weg führt uns über die Seitenalm bis kurz vor der Wimmeralm. Dort gehen wir nach rechts und gleich darauf nach links steil bergab. Nach einer Weile wird der Weg flacher, wir kommen in den Kessel des Moserbodens und gehen an einigen Hütten vorbei (die erste ist die Zenz-Hütte ein sehr gepflegtes, privates Gebäude). Hinten am Waldrand erkennen wir die Moserbodenalm, sie hat heute leider geschlossen. Nachdem wir sie vom Wegrand aus betrachtet haben, gehen wir nach rechts weiter in Richtung Mittelstation der Bergbahn. Völlig integriert in die Bahngebäude steht die Kräuterhexe (früher "Suppenschüssel"). Wegen des guten Blickes hinauf zur Hochries kehren wir ein und auch wegen eines Weizenbieres, das wir in der Moserbodenalm nicht bekommen haben. Der weitere Weg zur Käseralm schließt sich an, dort freuen wir uns auf den Kaffee und Kuchen. Nach dem Besuch der Käseralm geht es auf den Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz; den kennen wir bereits.
Anmerkungen:
Der Gang hinauf zur Hochries ist zweifellos die Bergtour am Samerberg schlechthin. Man darf der Aufstiegshilfe mit der Bahn allerdings nicht nachtrauern, schließlich sind wir zum Wandern angereist. Es geht vorbei an, bzw. in Sichtweite vieler Almen und Hütten den Berg hinauf. Das Gebiet ist nicht zuletzt wegen seiner Seilbahn touristisch gut erschlossenen und lockt viele Besucher an. Dass die sich oft nur in geringer Entfernung von den Bahnstationen aufhalten, ist nicht verwunderlich. Das bedeutet, dass man weite Teile der Wanderstrecke die gesuchte Ruhe und Stille findet. Die sehr gut ausgebaute Straße bis zur Mittelstation kommt den Mountainbikern sehr entgegen, für die es einen separaten Parcours gibt. Der Teil des Geländes zwischen Mittelstation und dem Gipfel ist dann durchaus anspruchsvoll. Dies gilt sowohl für den Aufstieg über die Ostseite, als auch für den Abstieg über die Westseite. An der Westseite hat man einen herrlichen Blick bis zum Inn mit den vielen Almen und Bergbauernhöfen, die mir natürlich am Wandertag nicht alle bekannt waren. Aber spätere Routen (siehe Nachbartouren) trugen dazu bei, dass ich jetzt deutlich mehr kenne.

Benachbarte Wanderungen

Almenrunde Samerberg
Almenrunde Samerberg

Viele der an der Nordflanke der Hochries liegenden Amen kann man in einem Rundweg besuchen. Er nennt sich "Almenrunde Samerberg", beginnt in Grainbach, geht im großen Bogen über die Käseralm hinauf zur Ebersberger Alm, hinab zur Doaglalm und über die Weyereralm wieder zurück. Zwei Einkehrmöglichkeiten sind dabei und das ist auch nötig, denn die Runde ist mit 16 km Strecke nicht kurz.

Dandlberg (Samerberg)
Dandlberg (Samerberg)

Der Dandlberg auf dem Samerberg ist mit seinen weniger als 1000 Metern Höhe nun wirklich ein Vorberggipfel. Das aber ist kein Grund, ihm aus dem Weg zu gehen und ihm nicht die Aufmerksamkeit mit einer kurzen, leichten Wanderung zu schenken. Seine großen Vorteile sind nämlich eine gute Fernsicht nach Norden und Süden, sowie die Einkehr in der Dandlbergalm an seiner Südseite. Hinzu kommt die kurze Anreise von der Autobahn aus.

Feichteck
Feichteck

Das Feichteck ist das westliche Ende der Hochriesgruppe mit der Hochries und dem Karkopf. Zweifellos ist die Hochries mit der Seilbahn der Chef dieser Gruppe und auch für "Fußlahme" zu erreichen. Dafür ist das Feichteck der "ernsthaftere" Berg, denn es ist ein ordentlicher Aufstieg nötig, um zu seinem Gipfel zu kommen. Üblicherweise geht das über die Wagneralm, auf dem Rückweg kann man dann auch noch die Feichteckalm besuchen.

Hammerstein
Hammerstein

Der Hammerstein ist ein recht unbekannter Berg westlich von Aschau. An seiner Nordseite befindet sich die Hofalm Aschau. Aber er hat ein neues Gipfelkreuz und von dort eine gute Fernsicht nach Norden. Er ist nicht sehr hoch, ein Spaziergang ist es aber keineswegs. Der Aufstieg auf undeutlichen Pfaden zunächst über die Wiese, dann durch den Wald hat es in sich. Zudem findet sich kurz unter dem Gipfel eine recht heikle Felsstufe, für die man unbedingt alle Viere braucht. Nach der Rückkehr hat man aber bei der Einkehr das Gefühl, eine "echte" Bergtour gemacht zu haben.

Karkopf
Karkopf

Der Karkopf , das ist die mittlere Spitze im Dreigestirn aus Hochries, Karkopf und Feichteck. Seine Attraktivität ist deutlich geringer als die seiner Nachbarn. Das mag auch an seiner etwas versteckten Lage liegen. Zu erreichen ist er nur mit einem längeren Aufstieg aus Nordwesten über die Seitenalm oder von der Hochries kommend. Der Vorteil ist, dass einen dort oben kaum jemand stört. Wenn man dann auf dem Rückweg an der Doaglalm sitzt, ist ein zufriedener Blick hinauf auf die Spitze möglich, von der man gerade kommt.

Laubenstein
Laubenstein

Der Laubenstein ist so quasi der Frasdorfer Hausberg. Der grüne Gipfel ist nur 1350 Meter hoch, bietet aber dank seiner freien Kuppe beste Fernsicht nach Norden ins Alpenvorland, namentlich zum Chiemsee. Rings um ihn herum stehen einige andere Berge, die deutlich schwieriger zu erreichen sind. Und direkt zu seinen Füßen liegt mit der Frasdorfer Hütte eine recht bekannte Einkehrmöglichkeit an der sich zuletzt einiges geändert hat.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt die besondere Charakteristik dieser Tour: der moderate Auf- und Abstieg vom Parkplatz zur Mittelstation, die dortigen ebenen Wegstücke und dann den steilen Aufstieg zum Gipfel und ebenso steilen Abstieg über die Seitenalm.

Anderer Blick - die Hochrieskette aus Norden, vom Dandlberg aus gesehen (v.l.: Hochries, Karkopf, Feichteck). In manchen Jahren ist die Bergkette bis weit in den Winter schneefrei, es kann aber auch dort im Oktober schon das Weiß liegen.

Wer nicht gehen kann oder will, kommt mit der Bahn hoch. Im zweiten Teil nach der Mittelstation ist das eine Gondelbahn, unten fährt ein umlaufender Sessellift.

Bergstation der Hochriesbahn; sie ist Teil der Gipfelbebauung. Diejenigen, die zu Fuß hochkamen, werden wohl kaum einen bewundernden Blick auf die Bahnfahrer haben.

Gipfelkreuz auf der Hochries; natürlich braucht der Berg ein solches. Es steht etwas links vom Hochrieshaus und kann glatt übersehen werden.

Blick nach Westen hinab in die dortige Landschaft. Zwischen Grainbach und Nussdorf gibt es viele Almen und Bergbauernhöfe. In der Bildmitte ist die Doglalm zu sehen. Sie zählt mit anderen Hütten zur Spatenaualm.

Vom Ostaufstieg zum Gipfel geht der Blick nach Norden zum Riesenberg mit Riesenhütte (oben am Waldrand) und Riesenalm (unten). Die Riesenhütte sollte vor etlichen Jahren saniert werden und hatte deshalb geschlossen. Dann aber bekam eine andere Hütte der gleichen Sektion den Vorzug mit einer ebenfalls notwendigen Renovierung. Daher ist sie immer auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Vom Hochrieshaus geht der Blick nach Südwesten. Wegen der diesigen Sicht sind viele Gipfel nur sehr undeutlich zu sehen. Erkennen kann man aber auf jeden Fall den Karkopf und rechts daneben das Feichteck.

Käseralm im Rückblick vom weiteren Aufstieg. Das Gebäude steht auf einer kleinen, nach Süden geneigten Kuppe mit den dortigen Weideflächen. Von der Terrasse aus ist das ein wunderbarer Blick.

Auf halben Weg nach dem Sattel liegt die Seitenalm in 1350 m Höhe. Sie besteht aus drei Gebäuden; zur Bewirtung hat sie nicht geöffnet. Der Standort ist insofern etwas ungewöhnlich, weil sie genau auf dem Kamm steht, über den Wind bestimmt oft heftig pfeift.

Am südlichen Rand des Moserbodens steht die Zenzhütte. Es ist eine sehr gepflegte, private Hütte, die der Eigeentümer wohl recht aufsucht und an ihr bestimmt Freude hat.

Die Wimmeralm in 1150 m Höhe hat dagegen eine sehr schöne Südlage. Am Wandertag war ich mir nicht sicher, ob sie geöffnet hat. Jetzt weiß ich, dass sie das nicht hat.

 

 

 

 

 

 

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