Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 17:20 Uhr
Schwierigkeit: | 36.0 | mittel (27.5-40) |
Tracklänge: | 18.0 km | lang (>15 km) |
Wanderzeit: | 3:45 h* | mittellang (3-5 h) |
Höhensumme: | 575 m | mittelgroß (400-800 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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Parkplatz Unterbergham | 562 | ||
Wasserspeicher/Aussichtspunkt | 609 | 0:23 | |
Aufing | 608 | 0:10 | |
Adersberg | 819 | 0:49 | |
Gipfel Reifenberg | 1001 | 0:37 | |
Lindlalm | 991 | 0:13 | |
Stachl am Brand | 820 | 0:15 | |
Einmü. Forststraße | 650 | 0:20 | |
Schauergrabenbrücke | 700 | 0:24 | |
Seiseralm | 712 | 0:15 | |
Parkplatz Unterbergham | 562 | 0:19 | |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
Haindorfer Berg - der Dornröschenberg nördlich der Kampenwand. Am steilen Westaufstieg hat man arg mit Gestrüpp und umgestürzten Bäumen zu kämpfen. Kaum jemand wagt sich dort durch. Dann aber hat man eine wunderbare Fernsicht und einen recht bequemen Abstieg über die Weideflächen der Sameralm. |
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Sulten - ein recht unbekannter Nachbar der Kampenwand. Von ihm aus kann man das Alpenvorland mit dem Chiemsee aber bestens überschauen - und auch zur Wand selbst hat man einen sehr guten Blick. Der Aufstieg vom Sultensattel ist recht einfach. Spannender ist der Weg aber vom Roßboden aus. |
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Erlbergkopf - vom Haindorfer Berg aus ist der Vorberggipfel nördlich der Kampenwand direkt gegenüber zu sehen. Mit seinen etwas mehr als 1100 Meter Höhe zeigt er sich dafür aber doch recht respektabel. Er eignet sich für eine Rundtour mit Ausgangspunkt in Adersberg, Rottau oder vom Wanderparkplatz Aigen. Von der Weissenalm aus geht es weglos über die Weide bergauf und drüben über die Vockalm wieder herunter bzw. umgekehrt, je nach Richtung der Runde. |
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Die Gedererwand ist ein Nachbarberg zur Kampenwand. Sie ist deutlich niedriger, fast genauso wild, aber erheblich weniger besucht. Wer geht schon auf einen "Nachbau", wenn das Original so nahe ist? Kurzum, die Wand ist ein Ziel für Kenner, die etwas abseits des Trubels einen sehr schönen Blick auf den Chiemsee haben möchten. Der Aufstieg dorthin ist nämlich kein Spaziergang, Trittsicherheit ist unbedingt erforderlich. |
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Kampenwand - der mächtige, unverwechselbare, vielzackige Bergstock südlich des Chiemsees. Rund um dieses Felsmassiv gibt es viele Wanderstrecken zu benachbarten Bergen. Die wichtigste Aufstiegsroute geht von der Steinlingalm nach Norden zum Gipfelkreuz. Aber dort ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Ansonsten ist die Tour von einigermaßen erfahrenen Wanderern zu meistern. Als Aufstiegshilfe nehmen viele die Seilbahn ab Aschau und die meisten davon bleiben an der Steinlingalm hängen. |
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Auf den Höhen westlich von Grassau und Rottau gibt es viele Almen, etliche davon zur Bewirtung für Wanderer geöffnet. Was liegt näher, als einige davon in einer Rundwanderung zu besuchen. So entstand die "Almentour Rottau". Sie beginnt mit dem Aufstieg entlang des Rottauer Baches, wechselt dann nach Osten zur Moieralm, geht hoch zum Staffn, runter zur Staffnalm und führt über die Rachlalm und Hefteralm wieder zurück. Die Strecke ist nicht ganz kurz und erfordert auch sonst Kondition zur Einkehr in vier Almen. |
Ziemlich am Anfang, etwas abseits der Strecke steht ein Wasserturm, von dem aus die erste, gute Fernsicht ins Tal möglich ist. Der Abstecher dorthin lohnt sich.
Bernau, der Ort am südwestlichen Ufer des Chiemsees ist von dort besonders gut zu sehen.
Nahe dem Hotel Adersberg liegt ein gut geführter Fischweiher. Bestimmt kommt von dort die eine oder andere Forelle direkt auf den Tisch eines Gastes.
Lindlalm - dort oben steht sie, die prächtige Almhütte, nahe dem höchsten Punkt des Reifenbergs und schaut stolz ins Tal.
Von dort schweift der Blick über die nah erscheinenden Berge: im Osten sind es die "Chiemgauzwillinge" Hochfelln (links) und Hochgern.
Im Süden liegt die zackige Kampenwand, mit der vorgelagerten Gedererwand. Letztere ist kaum weniger spektakulär, aber nur wenigen bekannt.
Im Westen ist der Haindorfer Berg zu sehen mit der Sameralm (links). Für Wanderer ist der Berg nicht so interessant, wohl aber für die Skitourengeher, denen sich eine wunderschöne Abfahrt bietet (siehe benachbarte Wanderungen).
Kulturell von Bedeutung ist der Kreuzungspunkt "Stachl am Brand". Dort stand etliche Jahrhunderte lang ein Hof, der von einer Waldarbeiterfamilie bewirtschaftet wurde. Heute sieht man davon nur noch eine überwucherte Steinmauer, die einst der Eingang in den Keller war.
Auf halber Höhe am Berg führt eine eiserne Brücke über den "Schauergraben" (Wolfsschlucht). Sie hatte große Bedeutung mit der Nutzung der Saline, die von Bad Reichenhall nach Rosenheim führte.
In der Nähe führte eine Leitung mit "Aufschlagwasser" ins Tal, um beizeiten die Saline zu speisen, bzw. um die dort benötigte Energie zu liefern. Entlang einer Treppe kann man die Rohre heute noch sehen.
Seiseralm - eine Almhochfläche mit der Seiseralm und dem Seiserhof. Beides sind Hotelbetriebe, bei deren Namen man sofort an die bekannte Seiseralm in Südtirol denkt. In gewisser Weise liegt ein Vergleich auch nahe, beide haben ähnliche Aufgaben im Tourismus.
Brotbackofen bei dem Anwesen westlich der Lindlalm. Er ist noch in sehr gutem Zustand, wird wohl aber trotzdem nicht mehr genutzt.
Hauskapelle in Kraimoos. Auch kleinere Orte bzw. sogar Einzelanwesen hatten oftmals eine eigene Kapelle, die sie mit viel Liebe und Aufwand pflegten. Das ist vielerorts heute noch so; besagte Kapelle ist in gutem Zustand und irgendwer wird bestimmt bald auch die störenden Büsche kürzen.
Auf ein weiteres, erschütterndes Bild kann ich nicht verzichten, das so keineswegs zu einem schönen Wandertag passt. Es ist der Blick auf das Alpenvorland aus nur 1000 Meter Höhe in Richtung München. Es ist die dichte, graue Masse, die am Horizont alles verdeckt, der unglaubliche Dreck in der Atmosphäre. Das wird bei einer Inversionslage ganz besonders deutlich sichtbar.