Zuletzt aktualisiert: 10.07.2022, 07:55 Uhr
Schwierigkeit: | 53.0 | anstrengend (>40) |
Tracklänge: | 16,5 km | lang (>15 km) |
Wanderzeit: | 6:15 h* | lang (>5 h) |
Höhensumme: | 1200 m | groß (>800 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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Wanderparkplatz Marquartstein | 622 | ||
Einmü Forststraße | 683 | 0:09 | |
Schnappenkirche | 1095 | 1:10 | |
Sattel Schnappenberg/Luchsfallwand | 1194 | 0:26 | |
Staudacheralm | 1153 | 0:18 | |
Einmü auf Hochgernweg | 1600 | 1:34 | |
Gipfel Hochgern | 1745 | 0:20 | |
Moaralm | 1410 | 0:43 | |
Agersgschwendalm | 1030 | 0:44 | |
Wanderparkplatz Marquartstein | 622 | 0:51 | |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
Drei Kaser sind es, die zu den Jochbergalmen zählen, allesamt als Brotzeitalmen genutzt: Mesnerkaser, Bachmannkaser und Auerkaser. Östlich von Unterwössen stehen sie in unmittelbarer Nähe zueinander, südlich des Hochgerns. Der einfachste Aufstieg geht durch das Kaltenbachtal, den man zu einer Runde mit Abstieg über die Rechenbergalm ausweiten kann. Sofern noch Bedarf besteht, wartet das "Dampfschiff", ein recht exponierter Felsen, auch noch auf einen Besuch. |
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Das Silleck ist ein Nebengipfel des Hochgerns. Im Osten steht er und ist nur für Geübte zugänglich mit einer recht abenteuerlichen Verbindung zur Brachtalm. Aber die lassen wir aus, denn um die dortigen Osthänge herum ist eine recht spannende Wanderung möglich. Ausgangspunkt der Runde ist das Weisse-Achen-Tal. Vier Brotzeitalmen warten auf die Gäste: Bischofsfellnalm, Hinteralm, Vorderalm und Brachtalm. Es bedarf schon einer guten Kondidtion, sie alle aufzusuchen. Aber welche sollte man notfalls auslassen? Keine natürlich! |
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Der Rechenberg ist ein mittelhoher, kurzer Bergrücken südlich des Hochgerns. Im Westen liegt der große, im Osten liegt der kleine Rechenberg. Für Wanderungen sind aber beide ohne Bedeutung, der interessante Teil liegt dazwischen. Der Kreuzfelsen ist für einfache Wanderungen gut erreichbar, das Dampfschiff dagegen erfordert Mut und absolute Schwindelfreiheit. Der Aufstieg ab Unterwössen-Au lässt sich zu einer Rundtour ausbauen. Damit trifft man auf der Nordseite auf die drei Jochbergalmen (Auerkaser, Bachmankaser, Mesnerkaser), auf der Südseite liegt dann noch die Rechenbergalm. |
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Der "Hammerer Graben" ist ein Gebirgsbach östlich von Oberwössen. Immer nahe an seinem Lauf führt ein Wanderpfad nach oben, also durch eine recht romantische Schlucht. Oben angekommen trifft man auf die Feldlahnalm, die fast ganzjährig geöffnet hat (im Winter allerdings nur an den Wochenenden). Da Auf- und Abstieg für viele - zumindest im Sommer - zu wenig sind, lässt sich sehr gut eine Rundwanderung daraus machen, die zur Rechenbergalm hochgeht, ehe es über die Burgau-Alm wieder zurückgeht. |
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Der Hochgern und sein östlicher Nachbar, der Hochfelln, sind unstrittig die Könige der Chiemgauer Berge. Beide sin deutlich über 1700 mhoch und ringsum mit Almen gut bestückt. Eines aber unterscheidet sie ganz besonders: auf den Hochfelln kann man mit der Bahn fahren, Fuß gehen. Der einfachste Aufstieg geht ab Marquartstein über die Agersgschwendtalm und das Hochgernhaus hoch. Eine herrliche Fernsicht ist dann der Lohn für die etwas anstrengende, aber völlig ungefährliche Strecke. |
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Die Hochplatte ist ein klassischer Pyramidenberg östlich der Kampenwand, also im Chiemgau (es gibt Berge mit diesem Namen auch noch anderswo). Durch die allseitig steilen Wände wird sie bestimmt nur von Bergliebhabern besucht. Nach einem doch recht langen Anstieg bietet sich am Gipfel eine grandiose Fernsicht (am Wandertag hatte es allerdings immer wieder Wolken). Die weniger ambitionierten Menschen tummeln sich eher an der Kampenwand oder weiter unten auf der Staffnalm. |
Unter dem steilen Nordabbruch des Zwölferspitzes liegen die Flächen der Staudacheralm (links). Dahinter ist die Luchsfallwand zu sehen, rechts davon der Chiemsee mit den vorgelagerten Moorflächen.
Erster Höhepunkt der Tour ist die Schnappenkirche, eine Wallfahrtskirche, die dem heiligen Wolfgang geweiht ist. Wolfgang war vor mehr als 1000 Jahren Bischof in Regensburg. Dort gründete er u.a. eine Schule mit Chor, aus der letztlich die "Regensburger Domspatzen" hervorgegangen sind.
An der Schnappenkirche gibt es einen Aussichtspunkt mit einigen Ruhebänken. Wer nicht weiter wandern will oder kann, der hat die Möglichkeit, von dort einen phantastischen Blick ins Alpenvorland, speziell zum Chiemsee, zu genießen.
Wer von der Schnappenkirche aus noch etwa 45 Minuten weiterwandert, kommt zur Staudacheralm. Dort kann man ein kräftige Brotzeit und entsprechende Getränke bekommen.
Nach der stärkenden Brotzeit geht es "bergauf", 600 Höhenmeter am Stück, völlig ungefährlich, aber anstrengend. Bild: Nordwestflanke des Hochgern mit dem Kessel, durch den der Weg führt.
Die Rast am neuen Gipfelkreuz des Hochgern hat man sich allemal verdient und die Fernblicke in alle Himmelsrichtungen auch.
Am Gipfelkreuz vorbei ist rechterhand der Hochfelln zu sehen, ein vergleichbarer Gipfel, auf den aber eine Seilbahn führt und damit auch weniger konditionsstarken Berggehern den Besuch erlaubt.
Ein Roter und ein Blauer treffen sich am Gipfel mit vertauschten Rollen: der Rote hat das blaue Hemd, der Blaue das rote. Natürlich gibt es ein Gipfelbuch auf dem Hochgern. Es ist aber etwas versteckt in der Tür der kleinen Kapelle aus Blech am Ostgipfel - und siehe da, diesmal haben es sich die Fans des FCB nicht nehmen lassen, das Buch mit einer Plastiktüte ihres Vereins vor Nässe zu schützen.
Vom Gipfel des Hochgerns geht der Blick nach Nordosten über das Gelände der Brachtalm (unten) und Vorderalm (mitte). Auch sie stehen auf meiner "To-Do-Liste" (Nachtrag: mittlerweile "standen").
An der Südflanke unter den Zwölferspitz liegen dann etliche Almen sehr nahe zusammen: links Moaralm, rechts Enzianstüberl, im Hintergrund Unterwössen.
Am Abstieg zur Agersgschwendalm erinnert eine Tafel an einem Baum an den vor fast 100 Jahren durch Blitzschlag ums Leben gekommenen Anton Blank. Zum einen freut es mich, dass man dieser Personen nach so langer Zeit noch gedenkt, zum anderen verpflichtet es uns Wanderer, die Schönheit der Berge auf unseren Touren als Geschenk zu genießen, das keineswegs selbstverständlich ist, angesichts der Gefahren, die es dort immer gibt.