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Höllbachtal



Höllbachtal

Zuletzt aktualisiert: 07.07.2022, 15:18 Uhr

Kurzform
Höllbachtal - der Weg durch die Hölle ist keine Tortur, sondern ein himmlisches Vergnügen. Rundwanderung in dem wildromantischen Flusstal des Höllbaches zwischen Brennberg und Rettenbach im Naturpark Vorderer Bayerischer Wald. Im Bild: im Kernstück besteht das Flussbett aus mächtigen Felsbrocken, über die das Wasser fließt (Erstwanderung: Mai 2017; aktualisiert: Januar 2020)

Hintergrundinfo
Wandern im Vorderen Bayerischen Wald bedeutet immer wieder erlebnisreiche Strecken zu erkunden. Das gilt für die "Höll" - wie das Flusstal im Volksmund heißt - ganz besonders. Dort verläuft der Bach eine ganze Weile über viele, im Flussbett liegende Felsen. Das kann manchmal recht ruhig und beschaulich wirken, bei Hochwasser zeigt sich dann eine besondere Wildheit.

Was kaum auffällt - was aber dazugehört - ist die energetische Nutzung des Baches. Früher nutzten viele Mühlen mit idyllischen Wasserrädern die Kraft fließenden Wassers, wie die Namen der Orte immer noch belegen, an denen man vorbei kommt. Heute ist es ein großes Wasserkraftwerk, das etwas weiter unten im Tal liegt, verbunden mit einem Stausee.

Besondere technische Schwierigkeiten auf der Strecke gibt es nicht. Wohl aber erfordert diese Route mit ihren 14 km Länge eine gewisse Kondition, zumal es am Ende noch ganz schön bergauf geht. Immerhin sorgen zwei Wirtshäuser dafür, dass man eine Pause machen und ordentlich Kraft tanken kann.
Schwierigkeit:32.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:14.4 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:5:00 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:378 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Raiffeisenbank596
Abzw. nach Öd576 0:200,87
Abzw. Berndorf565 0:140,70
Höllbach499 0:130,79
Dosmühle500 0:150,77
Waldrand/Bach512 0:160,51
Brücke westl. Punkt530 0:180,47
oberer Eingang Hölle561 0:271,29
Straße Höllbachweg568 0:070,44
Trafo Stausee569 0:211,05
Anhöhe Grubmühle586 0:100,53
Rettenbacher Hof582 0:140,86
Feldkreuz Bergerhof622 0:291,41
Zumhof580 0:150,87
Fahnmühle479 0:271,62
Einmü. auf Hinweg573 0:311,40
Parkplatz Raiffeisenbank596 0:230,85

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerischer Wald, Teilbereich "Naturpark Vorderer Bayerischer Wald"; Oberlauf des Höllbaches zwischen Fahnmühle und Postfeldener Stausee. Kompass Wanderkarte Nr. 176 (1:50000); Regensburg, Amberg, Schwandorf bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
19.05.2017; Renate und ich sind diese Strecke gegangen. Begegnet sind uns nur wenige andere Wanderer trotz des idealen Wanderwetters. Frühsommerlicher Tag mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen nahe 30�C. In den Waldpassagen empfanden wir die Temperatur als sehr angenehm, auf freien Südhängen spürte man sie dagegen schon ganz ordentlich. An exponierten Geländekuppen wehte am Nachmittag frischer Wind. Gegen Abend zogen kräftige Gewitterwolken auf und später kam es dann zu heftigen Regengüssen, die uns aber nicht mehr trafen.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Strecke erreicht man keinen Berggipfel; die höchste Stelle liegt mit 637 Hm auf einer Anhöhe zwischen Bergerhof und Zumhof.
Alm(en), Hütt(en):
Rettenbacher Hof, Holzofenkuchl, Auf der Strecke durchquert man durch drei Orte (Brennberg, Rettenbach, Zumhof) und kommt an etlichen Einzelhöfen vorbei, vorwiegend ehemalige Mühlen: Dosmühle, Lösmühle, Grubmühle, Bergerhof, Fahnmühle, Thalhof.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
PParkplatz Raiffeisenbank/Friedhof in Brennberg. Der Parkplatz ist kostenlos, er hat eine Ladestation für Elektro-Autos. Adresse: Johannisstraße 4, D-93179 Brennberg. Koordinaten: N = 49.070036, E = 12.396382; Geographische Daten: N = 49°04'12.1", E = 12°23'47.0"; UTM-Daten: Z = 33U, E = 309841, N = 5438507; Gauß-Krüger: R-E = 4529069.533, H-N = 5437049.351. Der Ausgangspunkt ist mit ÖPNV erreichbar. Für Rollstühle ist die Wanderung allerdings nicht geeignet.
Vom Parkplatz geht es ein Stück die Höllbachstraße nach Osten. Dann folgt eine Abzweigung nach links in Richtung Berndorf. Den Ort verlässt man nach Osten. Später an der Abzweigung nach Berndorf geradeaus bleiben, durch einen Hohlweg und weiter im Wald bergab bis zur Brücke über den Höllbach gehen. Nach der Brücke verläuft der Weg nach links immer entlang des Baches bergauf bis zur Dosmühle. Dort überqueren wir eine weitere Brücke. Vor der Dosmühle nach rechts (Wegweiser "Hölle") weitergehen, über eine Wiese und denn wieder direkt am Bach entlang bergauf. Der Weg macht einen großen Bogen nach rechts an dessen oberem Ende erneut eine Brücke liegt. Kurz bergab, dann nach links wieder bergauf über eine Strecke mit sehr großen Steinen. Am Ende des Waldes nach links (Wegweiser Höllbachhof) und an der nächsten Einmündung erneut nach links. Vorbei an dem Waldparkplatz Postfelden, an der Straße nach rechts. Kurz darauf nach links abbiegen und direkt am Stausee entlang weitergehen. Unterhalb des Wehres den Auslauf überqueren und in den Wald gehen. Links am Trafohäuschen vorbei weiter durch den Wald bis zum Sägewerk Grubmühle. An der Straße nach links bergauf, über die Kuppe mit dem Ortschild "Grubmühle" nach Rettenbach. Die Staatsstraße überqueren, am Backofen nach rechts und gleich wieder nach links zum Gasthaus "Rettenbacher Hof". Vorbei an der Kirche nach Osten und zurück zur Staatsstraße an der Osteinfahrt. Unmittelbar nach der Straße links halten, über eine Wiese gehen an einem Anwesen links, dann rechts in den Wald. Im Wald links halten, auf der Wiese weiter leicht bergauf. An einem Marterl nach links und kurz vor den Bergerhof an dem Anwesen rechts vorbei auf eine Kuppe. Über die Wiese bergab in den Ort Zumhof. Dort nach rechts bergab auf der Straße. In der großen Linkskurve nach rechts auf einen Wirtschaftsweg abzweigen, bergab in den Wald. Auf einem undeutlichen Waldweg bleiben bis zur Einmündung auf einen markierten Wanderweg. Nach links bergab zur Fahnmühle. Auf der Brücke den Bach überqueren und bergauf. An der ersten Abzweigung zum "Thalhof" gehen, rechts/links vorbei und dann geradeaus bergauf bis zur Einmündung auf den Hinweg. Zurück durch den Ort zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Der Vordere Bayerische Wald ist die Gegend westlich einer Linie Straubing/Cham, zwischen dem Regen in Norden und der Donau im Süden. Wer dort wandert, kommt an der "Hölle" nicht vorbei, dem wilden Flusstal zwischen Brennberg und Rettenbach. Der Fluss ist durch Energienutzung mittels Stauseen etwas gezähmt, hat aber im Kernteil nichts von seiner wilden Schönheit verloren. Etliche Wanderwege kreuzen das Naturschutzgebiet; fast jede Schulklasse in der näheren Umgebung hat in einem Ausflug diesen Ort mindestens einmal besucht. Neuere Wandermarkierungen mit Pflege der Wegstrecken fördern die fast ganzjährig begehbare Tour. Am schönsten ist sie freilich im Frühjahr und Herbst, wenn die Farben des Waldes freundlich grün bzw. im Herbst dann braun sind. Mehrere Gasthöfe an der Strecke laden zur Einkehr mit der bekannt kräftigen Kost des Bayerischen Waldes.

Benachbarte Wanderungen

Riedelstein
Riedelstein

Großer und kleiner Riedelstein - zwei 1000er Gipfel im östlichen Ende des Kaitersberg-Höhenzuges. Weitere Berge dieser Höhe schließen sich nach Westen an. Mit dazu gehören auch ordentliche Kletterfelsen. Eine besondere Attraktion ist das Denkmal für Alexander Schmidt auf dem großen Riedelstein. Er wurde für seine Verdienste zur Organisation des ersten Oktoberfestzugs in München mit dem Namenszusatz "Waldschmidt" geadelt. Auf der Runde bis zur Kötztinger Hütte überquert man noch etliche weitere 1000er Gipfel.

Osser
Osser

[Text folgt in Kürze]

Kaitersberg
Kaitersberg

"Kreuzfelsen am Kaitersberg". Man könnte diese Tour auch mit "Mittag-stein" bezeichnen. Der Räuber Heigl lässt grüßen. Es ist eine durchaus alpine Höhenwanderung im Bayerischen Wald vom westlichsten Punkt aus nach Osten bis zur Kötztinger Hütte, bzw. zum Steinbühler Gesenke. Ausgangspunkt ist das nördlich liegende Hudlach mit dem dortigen Wanderparkplatz.

Bilder zur Wanderung

Die Höhenprofile von Wanderungen im Vorderen Bayerischen Wald zeigen alle einen ähnlichen Verlauf: viele kleine Auf- und Abstiege sind eingebettet in die großen Kurven. Nach dem Abstieg ins Flusstal folgt der Aufstieg durch das Zentrum der "Hölle" über Postfelden und Rettenbach zum Bergerhof. Dann kommt der erneute Abstieg ins Flußtal zur Fahnmühle und der finale Aufstieg zurück zum Ausgangsort.

In weiten Teilen ist der Fluss recht zahm. Wer mutig ist, kann immer wieder von Felsbrocken zu Felsbrocken springen und so den Fluss "hautnah" aus seiner Mitte erleben.

Zwischendurch verlässt man den Fluss immer wieder kurzzeitig und geht ein Stück über eine Wiese. Zu dieser Jahreszeit sind solche Stellen ein Meer an Blüten verschiedenster Art.

Im Kernstück der Strecke liegen viele Felsen auf dem Weg. Zunächst kann man ihnen noch ausweichen ….

…. aber später muss man zwischendurch oder drüber hinweg. Erst kurz vor dem Waldrand endet diese Passage.

Mehrmals kreuzt der Weg den Bach. Das kann man natürlich mittels Holzbrücken sehr bequem machen.

Außerhalb des Waldes warten viele Gebäude und Kleindenkmäler. Im Bild: ein Marterl nahe der Dosmühle. Solche Streckenbegleiter gibt es etliche. Sie sind leider nicht alle in einem guten Zustand.

Viele der Anwesen in dem Flusstal sind/waren Mühlen, natürlich. Die Dosmühle ist jetzt ein großer Bauernhof, der wohl viele der landwirtschaftlichen Flächen in Umkreis bewirtschaftet.

Fahnmühle am südlichen Ende der "Hölle". Das überaus große und stattliche Anwesen war bis in die 60er Jahre als Mühle aktiv. Zu ihr fuhren täglich Dutzende von Gespannen mit Getreide, das sie dort mahlen ließen. Heute wird sie wohl auch noch genutzt, es ist aber unklar wie.

Grubmühle, westlich von Rettenbach. Zu erkennen ist noch ein Sägewerk, wohl aber nicht mehr genutzt und etliche andere Gebäude, darunter auch Wohnhäuser.

Stausee Postfelden. Er dient in erster Linie der Flussregulierung, ein Kraftwerk hat er jedenfalls nicht dabei. Möglicherweise ist es auch ein Pumpspeichersee.

Brotbackofen in Rettenbach. Er ist in gutem Zustand, folglich noch in Betrieb. In solchen Einrichtungen kann man Brot backen für zwei bis drei Wochen. Im Herbst findet nach dem Entfernen des Brotes noch die Trocknung von Obstschnitten (Äpfel, Birnen, Pflaumen) statt.

An etlichen Stellen hat man hervorragende Fernsicht. Im Bild: Blick von Zumhof über das Höllbachtal hinweg nach Brennberg mit seiner Burg.

Neuere Wegweiser führen zusammen mit älteren Markierungsnummern und Hinweisen auf den nächsten Gasthof durch die Strecke. Keine Angst, eine Tortur wird es nicht, man sollte aber dennoch Respekt haben vor dem Gelände.

Nicht alles ist wild in der Hölle. Über große Strecken verläuft der Bach recht ruhig dahin, mitten im Wald oder auch durch Wiesen.

Und wieder muss man über eine Brücke gehen um weiterzukommen (waren es sieben oder mehr?). In diesem Fall geht es kurz nach der Staumauer des Speichersees in Postfelden über den dortigen Ablauf des Wassers.

Ständig begegnet man größeren oder kleineren Felsen in der Landschaft. Kinder werden diesen Stein gerne als "Aussichtpunkt" nutzen, der Bauer wird sich mit seinen Maschinen über dieses Hindernis sicher nicht freuen.

Auch das ist ein Teil dieser Wanderung: die Kirche in Frauenzell. Sie liegt zwar nicht direkt an der Route, den anschließenden kleinen Abstecher ist sie aber allemal wert. Die jetzige Pfarrkirche war vor der Säkularisation die Klosterkirche des damaligen Benediktinerklosters. Sie hat viele stilistische Vorläufer, ist nunmehr wohl aber die schönste Barockkirche im ganzen Bayerischen Vorwald. Die Pfarrgemeinde kann sich über so eine schöne Kirche freuen.

 

 

 

 

 

 

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