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Wanderungen

Kellerleitensteig



Kellerleitensteig

Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022, 17:44 Uhr

Kurzform
Kellerleitensteig - der Weg ist das Ziel. Einfache Rundwanderung im Werdenfelser Land vom "Kramer-Plateauweg" über den "Kellerleitensteig" und den Pflegersee zur Ruine Werdenfels mit Besuch von zwei Gasthäusern. Der besondere Vorteil: man hat von vielen Stellen aus einen guten Blick über Garmisch-Partenkirchen hinweg. Im Bild: es geht lange Strecken recht gemütlich im Wald dahin bis die nächste Aussichtspunkt kommt (Erstwanderung: Juni 2018; überarbeitet: Februar 2020)

Hintergrundinfo
Viele Wanderungen nahe Garmisch-Partenkirchen haben den Vorteil, diesen Ort immer wieder aus der Ferne zu sehen. Das gilt ganz besonders für das nördlich beginnende Ammergebirge. Der "Kellerleitensteig" ist im Grunde ein Querweg gut 100 Höhenmeter über den "Kramerplateau" , selbst aber noch unter 1000 Meter. Da es im Süden und Osten um das Bergmassiv herum geht, reicht der Blick nicht nur zum Wettersteingebirge, sondern auch nach Osten in das Estergebirge und in das Loisachtal.
Die Strecke weist nur wenige Höhenmeter auf, ist nicht allzu lange und kann in einen östlichen und einen westlichen Teil getrennt werden. Damit ist es auch etwas für weniger konditionsstarke Personen möglich, diese Tour zu machen. Zwei Einkehrmöglichkeiten liegen am Weg: das wunderschöne Gasthaus Pflegersee am gleichnamigen See und die urige Werdenfelser Hütte nahe der Burgruine über dem Loisachtal. Der große Vorteil dieser Wanderung ist immer wieder der gute Blick hinüber nach Garmisch-Partenkirchen, in die Berge des Estergebirges und ins Loisachtal mit Burgrain, Farchant und anderen Orten.
Schwierigkeit:22.0leicht (<27.5)
Tracklänge:9,4 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:30 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:278 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Nr. 1, Pflegerseestraße743
Laufbrunnen755 0:150,60
Spitzkehre/Aufstieg785 0:110,64
Einmü. Kellerleitensteig910 0:281,03
Unterstand903 0:321,39
Gasthof Pflegersee852 0:120,64
Aufstieg Burg810 0:502,10
Werdenfelser Hütte800 0:180,42
Wegedreieck746 0:170,98
Straße im Tal700 0:100,64
PP Nr. 1, Pflegerseestraße743 0:170,99

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Ammergauer Alpen, Kramergruppe; Werdenfelser Land, westlich von Burgrain, nördlich von Garmisch-Partenkirchen, südlich und östlich des Königsstands. Karten: AV Bayerische Alpen, Ammergebirge Ost Pürschling, Hörnle (1:25000); bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Ammergebirge Ost, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
21.06.2018; Renate ist diese Tour mit mir zusammen gegangen. Außer uns sind noch einige weitere Personen auf den einzelnen Streckenteilen unterwegs gewesen, aber deutlich weniger, als wir erwartet hatten. An der Gaststätte Pflegersee wurde es dann lebendig, als ein Bus mit etwa 50 Besuchern ankam, die dort zum Mittagessen angemeldet waren. An diesem Tag ging eine Schönwetterperiode zu Ende. Es sollte noch überwiegend schön bleiben, aber mit vielen Wolkenfeldern. Allerdings bestand auch die Gefahr von Gewittern. Und tatsächlich hat uns ein solches in der letzten halben Stunde noch ordentlich erwischt, weil wir falsch abgebogen sind und sich deswegen der Rückweg deutlich verlängerte. Dunst verhinderte eine noch bessere Fernsicht auf das Loisachtal und von vielen Stellen der Strecke aus nach Garmisch-Partenkirchen. An etlichen Ruhebänken ist erkennbar, dass man von dort aus ehemals auch eine gute Sicht hatte, bevor sie zuwuchs.
Erreichte Gipfel
Kein Gipfel erreicht; der höchste Punkt der Tour lag mit 923 m an der Einmündung des Aufstiegsweges in den Kellerleitensteig.
Alm(en), Hütt(en):
Werdenfelser Huette, Pflegersee, An weiteren Gebäuden ist lediglich die Burgruine Werdenfels zu nennen. Da wir uns zudem auf dem Rückweg verlaufen haben, kamen wir auch noch in den Ort direkt und mussten die Straße entlang an einigen Häusern vorbei.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz P1 Zufahrt zum Pflegersee. Adresse: Pflegerseestraße, D-82467 Garmisch-Partenkirchen. Koordinaten: N = 47.508527, E = 11.083443; Geographische Daten: N = 47°30'30.7", E = 11°00'00.4"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 656883, N = 5263781; Gauß-Krüger: R-E = 4431061.414, H-N = 5263748.113. Eine Zufahrt mit ÖPNV zu dem Parkplatz ist nicht möglich. Diese Tour kann aber - mit kleinen Änderungen der Strecke - durchaus auch direkt in Garmisch-Partenkirchen begonnen werden. Eine Nutzung von Rollstühlen ist nicht möglich, es geht an mehreren Stellen über enge und steile Pfade mit Geländestufen. Beide Einkehrhütten sind aber für diese "Gehilfen" durchaus erreichbar.
Am Parkplatz gingen wir über die Straße und den guten Wanderweg nach Westen. Nach einer kurzen Strecke mündet der auf den "Kramer-Plateauweg" ein. Anschließend geht es weiter nach Westen, bis an einer Spitzkehre der Aufstieg zum "Kellerleitensteig" beginnt. Oben angekommen geht es nunmehr nach Osten bis zur Einmündung auf den Parkplatz am Pflegersee und noch ein paar Meter weiter zum Gasthaus. Anschließend geht es am unteren Ende des Parkplatzes nach links auf einen Wanderweg. Kurz darauf kürzt ein kaum sichtbarer Pfad nach links den Weg ab und mündet auf eine Forststraße ein. Dort trifft man auf die Wegweiser "Burgpfad". Aber aufpassen: von der Strecke geht mehrmals ein kurzer Abstecher weg zu irgendeiner Infotafel, von der man aber wieder zurück muss. Nach einer weiteren undeutlichen Abkürzung geht es noch ein Stück nach links. Dann beginnt ein etwas schwieriger Pfad, der für Biker und Kinderwägen nicht nutzbar ist. Er geht in vielen kleinen Kehren und Stufen bergauf, dann bergab, über eine morsche Holzbrücke und führt letztlich dann von Norden zur Burgruine hinauf. Zur Werdenfelser Hütte sind es nur noch ein paar Meter bergab. Ab der Hütte beginnt die Strecke nach Süden, zweigt nach links ab und kommt zu einem Wegedreieck. Dort haben wir uns verlaufen: statt nach rechts und später nach links zum Schmölzersee zu gehen, sind wir sofort links abgebogen und ins Tal auf die Straße gekommen. Somit mussten wir die Straße ein Stück entlang gehen und dann wieder zum Parkplatz aufsteigen.
Anmerkungen:
Es ist eine wenig anstrengende Tour auf völlig ungefährlichen, weitgehend guten Wegen in Talnähe. Ziel war es zum einen immer wieder gute Fernblicke auf Garmisch-Partenkirchen und das Loisachtal zu haben, zum anderen den Gasthof Pflegersee und die Werdenfelser Hütte zu besuchen. Einige Teile der Wegstrecke lassen es dennoch ratsam erscheinen, gutes Schuhwerk zu tragen. Für Kinderwägen und Rollstühle ist sie allerdings ungeeignet, wegen vieler Treppenstufen, die immer wieder vorkommen. Die Strecke zwischen Pflegersee und Burgruine Werdenfels ist schlecht gekennzeichnet, die Wegweiser "Burgweg" sind eher verwirrend. In beiden Hütten kann man gut einkehren, der Pflegersee ist zudem ein Ort, an dem man gut verweilen und den Fischen zusehen kann. Insgesamt ist es also eine lohnende Tour für alle, die wenigstens nicht ganz "gehunfähig" sind. Man kann nämlich die Tour zudem sehr gut teilen. Den Umweg, den wir versehentlich gemacht haben, kann man mit etwas Aufpassen vermeiden.

Benachbarte Wanderungen

Felsenkanzel (Kramer)
Felsenkanzel (Kramer)

Die "Felsenkanzel" ist eigentlich kein Berg, sondern nur ein recht markanter Aussichtspunkt an der Südostseite des Kramers, ein gutes Stück über dem Berggasthof St. Martin. An einer steilen Felswand mit Seilsicherung hat jemand eine eingefasste und gut gesicherte Kanzel gebaut, von der aus ein Superblick nach Garmisch-Partenkirchen und ins Wettersteingebirge möglich ist. Natürlich kann man auch noch weiter hinauf gehen, z.B. zum Königsstand oder auf der Ostroute zum Kramer.

Königsstand
Königsstand

Königsstand, der Aussichtsberg im Ammergebirge, resp. im östlichen Teil des Kramermassivs, nördlich von Garmisch-Partenkirchen. Er hat einen sehr steilen Abbruch zum Pflegersee, ist aber von Westen recht einfach zu erreichen. Naja, einige Schweißtropfen kostet er schon. Der Blick von dort oben geht ins gesamte Werdenfelser Land und in die anschließenden Gebirge. Wanderrouten westlich der Loisach sind der guten Aussicht wegen alle recht lohnend.

Steinbichel-Runde
Steinbichel-Runde

Der Steinbichel ist eigentlich nur der südliche Fuß des bekannten Wank, nahe Garmisch-Partenkirchen. Trotzdem ist ein Rundweg um diesen Berg eine ernsthafte Wanderung. Sie führt an einigen recht lohnenden Teilzielen vorbei, darunter an der völlig neu erbauten Tannenhütte (an Stelle der früheren Gamshütte) mit der spektakulären Hacker-Pschorr-Brücke, dem bekannten Berggasthof Gschwandtner-Bauer und der Pfeiffer Alm. Den Blick ins Wettersteingebirge gibt's gratis.

Schalmei-Schlucht
Schalmei-Schlucht

Schalmei-Schlucht, eine recht beeindruckende Schlucht am Fuße des Wanks, nahe Garmisch-Partenkirchen. Zwei besondere Attraktionen gibt es dort zu sehen: die völlig neu und recht futuristische erbaute Tannenhütte, ehemals Gamshütte und die "Hacker-Pschorr-Brücke, welche die Schlucht überspannt. Auf dieser Strecke gibt es keine besonderen Schwierigkeiten, sie ist auch für Anfänger leicht zu gehen.

Wank-Esterberg-Runde
Wank-Esterberg-Runde

Der Wank ist unzweifelhaft einer der Hausberge von Garmisch-Partenkirchen. Ziemlich genau 1000 Meter hoch ragt er im Osten der Stadt in die Höhe. Er zählt aber nicht zum Wettersteingebirge - wie man das für Garmisch-Partenkirchen erwarten würde - sondern zum Estergebirge, einem Teil der Bayerischen Voralpen. Im Gipfelbereich gibt es etliche einfache und kurze Wandermöglichkeiten, geeignet für all jene, die mit der Seilbahn hoch kommen und ein wenig die einmalige Aussicht genießen möchten. Für die anderen bietet sich ein Rundweg mit Abstieg zur Esterbergalm an.

Bilder zur Wanderung

Nach dem Überqueren der Straße beginnt ein kurzer Aufstieg zum Kramer-Plateau-Weg. Dort geht es dann ein Stück fast eben nach Westen bis an einer Spitzkehre der Aufstieg zum Kellerleitensteig folgt. Dort liegt auch der höchste Punkt der Tour. Nun geht es in kleinen Wellen bergab bis zum Pflegersee und dem dortigen Gasthaus. Der zweite Teil der Runde beginnt mit einem weiteren Abstieg, dem Überqueren eines kleinen, aber steilen Berges und dem Aufstieg zur Burgruine. Von dort ist es nicht mehr weit zur Hütte. Der endgültige Rückweg geht bergab. Durch eine falsche Abzweigung kamen wir direkt in den Ort und mussten zum Parkplatz nochmals aufsteigen.

Am Kramer-Plateauweg trifft man auf diesen Laufbrunnen. Auch das ist ein Ort, an dem man gerne stehen bleibt und sich dabei entspannen kann.

Der Hauptweg geht überwiegend quer zum Gelände, das an manchen Stellen doch recht steil ist.

Aufstieg vom Kramer-Plateauweg zum Kellerleitensteig. Es hat mehrfach Passagen mit Treppenstufen. Für Kinderwägen ist das deshalb ungeeignet. Ansonsten aber birgt die Strecke keinerlei Gefahren, ist also auch für Anfänger sehr gut zu gehen.

Der Aufstieg zum Kellerleitensteig hat aber auch kurze Passagen, die an exponierten Stellen sogar mit Holzstangen gesichert sind. Dort ist zwar kurzzeitig etwas anstrengend, aber ungefährlich.

Auf der Strecke gibt es viele Ruhebänke, gerade an Plätzen mit guter Fernsicht. Wer öfter mal eine Pause braucht, bekommt dafür reichlich Gelegenheit.

Blick von der Terrasse des Gasthofs Pflegersee über das Wasser zum gegenüberliegenden Ufer. Es gibt sogar ein Freibad mit Bootsverleih. Wer gerne schwimmen möchte, hat dazu Gelegenheit.

Teile der Burgruine Werdenfels mit ihrer bewegten Vergangenheit. Das ursprüngliche Ausmaß kann man sich nur schwer vorstellen. Heute ist sie in Privatbesitz. Es ist eines der wenigen Beispiele, wie die Burg dem Land ihren Namen gegeben hat. In der Regel ist es umgekehrt.

"Rückseite" der Werdenfelser Hütte von der Burg aus gesehen (siehe auch Link!). Man erkennt die nachträglichen Anbauten, die nicht zuletzt daraus ein ganzjährig geöffnetes Gasthaus gemacht haben.

Direkt unter der Burg liegt Burgrain, ein sehr schmucker Ort. Gegenüber beginnen die mächtigen Berge des Estergebirges.

Die Burgruine bietet gute Möglichkeiten für Fernsichten, hier z.B. nach Osten hinüber zum Wank und zum Hohen Fricken. Beide sind durch einen tiefen Einschnitt getrennt, der dann weiter oben zum Esterbergtal wird.

Etwas weiter links schweift der Blick über Farchant hinweg ins Loisachtal, gut bekannt und viel besungen. Seinen Ursprung hat der Fluss in den "Loisachquellen" südwestlich von Ehrwald in Tirol am Aufstieg zum Fernpass.

Und immer wieder geht der Blick über Garmisch-Partenkirchen hinweg mit der Skisprungschanze, dem dahinter liegenden Gudiberg und der Wetterstein-Hauptkette im Hintergrund. Was die Aufteilung der Teilorte angeht, grob gesagt: östlich der Partnach liegt Partenkirchen, westlich davon Garmisch.

 

 

 

 

 

 

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