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Königsstand



Königsstand

Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022, 17:43 Uhr

Kurzform
Königsstand - der nach Osten vorgeschobene Gipfel im östlichen Teil des Kramermassivs (südliche Ammergauer Alpen), nördlich von Garmisch-Partenkirchen. Er hat einen unwahrscheinlich steilen Abbruch in Form der Seeleswände zum Pflegersee, ist aber von Westen her über den Ostaufstieg zum Kramer einfach zu erreichen. Im Bild: mächtige Ostwand ("Seeloswand") des Königssteins, die zum Pflegersee fast senkrecht abfällt. Die Spitze selbst erreicht man nicht ganz (Erstwanderung: Mai 2018; aktualisiert: Februar 2020)

Hintergrundinfo
Der Königsstand ist der östliche Abschluss des Kramermassivs im Süden der Ammergauer Alpen. Es ist der Gebirgszug nördlich von Garmisch-Partenkirchen, von dem aus man immer wieder sehr gute Möglichkeiten der Fernsicht nach Süden und Osten hat.
Direkt unterhalb der sehr steilen "Seeloswände" liegt der malerische Pflegersee mit der gleichnamigen Gaststätte und einem großen Parkplatz. Senioren kann man den längeren, halbkreisförmigen Aufstieg über den Kellerleitensteig, die St. Martinshütte und die Felsenkanzel empfehlen. Es gibt mit dem "Maurersteig" aber sogar einen unmittelbaren Aufstieg zum Königsstand. Den sollte man aber tunlichst den Profis überlassen. Wer sich nach dieser Tour stark genug fühlt, der kann noch die Runde zur Burgruine Werdenfels mit der Werdenfelser Hütte anschließen.
Mit der St. Martinshütte und dem Gasthaus Pflegersee liegen zwei Einkehrmöglichkeiten am Weg. Allerdings sollte man aufpassen, dass beide auch offen sind. Falls jemand die Tour zur Burgruine Werdenfels verlängert, kommt er auch noch zu der dortigen, ganzjährig geöffneten Werdenfelser Hütte.
Schwierigkeit:38.4mittel (27.5-40)
Tracklänge:14.0 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:26 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:777 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Pflegersee848
Abzw. Garmisch923 0:271,70
Einmü. Grasbergweg953 0:070,40
Abzw. Martinshütte1050 0:150,60
Felsenkanzel1238 0:301,50
Abzw. Kramerspitze1259 0:401,40
Gipfel Königsstand1253 0:191,20
Abzw. Kramerspitze1259 0:201,20
Felsenkanzel1238 0:271,30
St. Martinshütte1050 0:231,30
Abzw. Kellerleitensteig953 0:141,00
Abzw. Garmisch923 0:070,30
Pflegersee Gasthof852 0:241,80
PP Pflegersee848 0:050,30

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Ammergauer Alpen, Untergruppe Kramergebiet; nordwestlich von Garmisch-Partenkirchen. Der Königsstand ist der östlichste Gipfel der Kramergruppe, westlich der Loisach. In Form der "Seeloswände" ist der Berg vom Pflegersee aus recht respekteinflößend zu sehen. Karten: DAV Alpenvereinskarte, Ammergebirge Ost (1:25000); bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Ammergebirge Ost, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
08.05.2018; Alleingang. Am Aufstieg sind mir nur wenige Wanderer begegnet, auch nicht auf dem an sich gut frequentierten, weil recht bekannten Kellerleitensteig. Am weitläufigen Gipfel traf ich niemand an. Als ich dann bereits wieder am Abstieg war, sind mir relativ viele Personen entgegen gekommen. Etliche davon haben sich recht besorgt erkundigt, "wie weit es denn noch wäre". Vielleicht hat aber auch der Ruhetag an der St. Martinshütte zu der insgesamt geringen Zahl an Wanderern beigetragen. Es herrschte fast sommerliches Wetter mit überwiegend blauem Himmel und stabiler Trockenheit. Zwischendurch zogen aber immer wieder kleinere Wolkenfelder durch. Der Wind frischte zuweilen stärker auf: an offenen Passagen fast heiß, im Wald dagegen merklich kühler. Die Sicht konnte man als brauchbar bezeichnen, zwischendurch aber auch leicht diesig.
Erreichte Gipfel
Der Königsstand mit 1453 m ist der Zielberg dieser Tour. Der höchste Punkt liegt aber mit 1467 m etwas westlich davon zwischen der Abzweigung zur Kramerspitze und dem Gipfelplatz des Königsstandes. Die letzten Meter zum Gipfelkreuz geht es folglich etwas bergab.
Alm(en), Hütt(en):
Pflegersee, St. Martinshütte, An anderen Hütten oder Gebäuden kommt man nicht vorbei, es sei denn, man hat die Runde zur Burgruine Werdenfels noch angeschlossen.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Pflegersee; Adresse: Kellerleitensteig, D-82467 Garmisch-Partenkirchen (nahe Pflegersee). Koordinaten: N = 47.520055, E = 11.082482; Geographische Daten: N = 47°31'12.2", E = 11°04'56.9"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 656776, N = 5265060; Gauß-Krüger: R-E = 4431004.158, H-N = 5265030.641. Der Ausgangspunkt ist mit ÖPNV nicht zu erreichen, aber er ist auf einer öffentlichen Straße zugänglich. Ebenso ist die Wanderstrecke für Rollstühle nicht möglich. Die Gegend in der Nähe des Pflegersees könnte aber für gehbehinderte Personen ein Grund sein, dorthin anzureisen und die herrliche Umgebung samt Gasthaus zu genießen.
Nahe der Info-Tafel am Parkplatz geht es auf dem Kellerleitensteig leicht bergauf in den Wald. Später überquert man drei kleinere Brücken über Kare. An der Abzweigung nach Garmisch geht es geradeaus weiter. Kurz darauf mündet der Steig auf den Zufahrtsweg zur St. Martinshütte ein. Nun kann man einen kurzen, steilen Abkürzungssteig benutzen, bringt aber nichts. Nach der Hütte wären nochmals kleinere Abkürzungen auf dem weiteren Wanderpfad immer wieder möglich. An der Felsenkanzel vorbei führt der Steig weiter über mehrere Kehren bis zur Abzweigung zur Kramerspitze. Von nun an geht es etwas wellig nach rechts, mehrmals knapp entlang von hohen Wänden, bis zum Gipfelplatz des Königssteins. Der Rückweg erfolgte auf der gleichen Route mit Weitergang über den Parkplatz zum Gasthaus und anschließend wieder zurück.
Anmerkungen:
Nachdem mich wenige Tage zuvor der Weg von einem anderen Ausgangspunkt aus bis zur Felsenkanzel führte, ging ich diesmal weiter hoch bis zum Gipfel des Königssteins. Zudem wählte ich den Start am Pflegersee, so dass mich meine Route über den sehr schönen und einfach zu gehenden Kellerleitensteig brachte. Wirklich anstrengend wird es dann zwischen der St. Martinshütte und der Abzweigung zum Gipfel, denn es geht dort auf der Ostroute zum Kramer ordentlich bergauf. Dann kommt ein ruhigeres Stück quer zum Berg, das aber auch nicht ungefährlich ist. Ich hatte gelesen, dass just an diesem Weg wenige Tage zuvor ein erfahrener Mann tödlich verunglückte. Vielleicht war er aber auch auf dem "Maurersteig" unterwegs, der vom Gipfelkreuz direkt nach unten geht. Diesem Steig ging ich wohlweislich aus dem Weg, obwohl es der direkte Aufstieg zum Königsstand ist. Der Lohn dieser Tour sind immer wieder herrliche Fernblicke ins Wettersteingebirge mit der Zugspitze. Vom Gipfel aus sieht man zusätzlich ins Loisachtal um Farchant und hinüber ins Estergebirge mit Wank, Hoher Fricken und den anderen Bergen.

Benachbarte Wanderungen

Steinbichel-Runde
Steinbichel-Runde

Der Steinbichel ist eigentlich nur der südliche Fuß des bekannten Wank, nahe Garmisch-Partenkirchen. Trotzdem ist ein Rundweg um diesen Berg eine ernsthafte Wanderung. Sie führt an einigen recht lohnenden Teilzielen vorbei, darunter an der völlig neu erbauten Tannenhütte (an Stelle der früheren Gamshütte) mit der spektakulären Hacker-Pschorr-Brücke, dem bekannten Berggasthof Gschwandtner-Bauer und der Pfeiffer Alm. Den Blick ins Wettersteingebirge gibt's gratis.

Kellerleitensteig
Kellerleitensteig

Kellerleitensteig - ein einfacher Rundweg nördlich von Garmisch-Partenkirchen, also schon im Ammergebirge. Wer nicht ganz "gehunfähig" ist, kann sich diese Tour vornehmen, sie ist auch abzukürzen. Ein herrlicher Blick von vielen Stellen aus in das Wettersteingebirge und das Loisachtal ist der Lohn dieser Wanderung - und natürlich die Einkehr in die beiden Hütten Pflegersee und Werdenfelser Hütte.

Felsenkanzel (Kramer)
Felsenkanzel (Kramer)

Die "Felsenkanzel" ist eigentlich kein Berg, sondern nur ein recht markanter Aussichtspunkt an der Südostseite des Kramers, ein gutes Stück über dem Berggasthof St. Martin. An einer steilen Felswand mit Seilsicherung hat jemand eine eingefasste und gut gesicherte Kanzel gebaut, von der aus ein Superblick nach Garmisch-Partenkirchen und ins Wettersteingebirge möglich ist. Natürlich kann man auch noch weiter hinauf gehen, z.B. zum Königsstand oder auf der Ostroute zum Kramer.

Schalmei-Schlucht
Schalmei-Schlucht

Schalmei-Schlucht, eine recht beeindruckende Schlucht am Fuße des Wanks, nahe Garmisch-Partenkirchen. Zwei besondere Attraktionen gibt es dort zu sehen: die völlig neu und recht futuristische erbaute Tannenhütte, ehemals Gamshütte und die "Hacker-Pschorr-Brücke, welche die Schlucht überspannt. Auf dieser Strecke gibt es keine besonderen Schwierigkeiten, sie ist auch für Anfänger leicht zu gehen.

Wank-Esterberg-Runde
Wank-Esterberg-Runde

Der Wank ist unzweifelhaft einer der Hausberge von Garmisch-Partenkirchen. Ziemlich genau 1000 Meter hoch ragt er im Osten der Stadt in die Höhe. Er zählt aber nicht zum Wettersteingebirge - wie man das für Garmisch-Partenkirchen erwarten würde - sondern zum Estergebirge, einem Teil der Bayerischen Voralpen. Im Gipfelbereich gibt es etliche einfache und kurze Wandermöglichkeiten, geeignet für all jene, die mit der Seilbahn hoch kommen und ein wenig die einmalige Aussicht genießen möchten. Für die anderen bietet sich ein Rundweg mit Abstieg zur Esterbergalm an.

Bilder zur Wanderung

An diesem Tag hat die barometrische Höhenmessung durch sinkenden Luftdruck wieder einmal die Werte kräftig "verschoben". Ausgang und Ende der Strecke stimmen in der Kurve deshalb nicht überein. Besonders auffallend scheint der "Doppelgipfel" zu sein, der es aber nicht ist, weil kurz vor dem Gipfel der höchste Punkt liegt, den man natürlich zweimal erreicht. Besonders auffallend ist der kräftige, gleichmäßige Aufstieg nach der Gaststätte St. Martin und natürlich auch der Abstieg auf dem Rückweg. Am Ende zieht sich die Kurve ein wenig in die Länge, weil ich da versucht hatte, auch noch zur Burgruine Werdenfels zu kommen, das aber nach kurzer Zeit abbrach.

Gipfelkreuz am Königsstand. Es ist ein neues, hölzernes Kruzifix auf einem Holzpfosten. Es steht etwas zurückgesetzt am Rand der Bäume. Das klassische Gipfelgefühl kommt dort nicht auf, wissend, dass der eigentliche Gipfel erst ein paar Meter weiter östlich ist.

Der Gipfelbereich ist recht geräumig mit einer steilen Kante nach Südosten. Es ist genügend Platz für zwei Sitzbänke und zwei, zu Tischen umfunktionierte Baumstämme. Die Spuren deuten auf viele Besucher hin, was mich an diesem Tag etwas verwunderte; ich hatte nur wenige am Aufstieg gesehen. Dazu gehört auch die kleine Feuerstelle. Sie belegt, dass dort oben wohl hin und wieder ein kleines Fest gefeiert wird.

Der Blick geht hinunter auf das Zentrum von Garmisch-Partenkirchen mit der Skisprungschanze, die natürlich sofort ins Auge fällt.

Weiter nach links setzt sich das Loisachtal fort mit Burgrain und Farchant. Die Ausfahrt aus dem Farchanter Tunnel ist sehr gut zu erkennen.

Als direkter Nachbar gegenüber steht der Wank, einer der Hausberge von Garmisch-Partenkirchen. Es ist der südlichste Zipfel des Estergebirges, das noch zu den Bayerischen Voralpen zählt. Die etwa 1000 Höhenmeter überwindet eine Seilbahn, die folglich auch Personen auf diesen Berg bringt, die das zu Fuß nie schaffen würden.

Weiter nach links schließen sich die anderen Berge des Estergebirges an. Im Blick: Hoher Fricken. Diese Bergkette hat die höchsten Gipfel der Bayerischen Voralpen.

Abzweigung zwischen dem Pfad nach links zur Kramerspitze und nach rechts zum Gipfel des Königsstandes. Wer nach links will, braucht gute Kondition, nach rechts wird der Weg richtig erholsam, abgesehen von einigen schmalen Stellen, die allerdings auch Aufmerksamkeit beim Gehen erfordern.

Felsenkanzel, der besondere Aussichtpunkt an einer Steilkante, diesmal von oben gesehen. Im Hintergrund sieht man Garmisch-Partenkirchen, was sonst? Näheres hierzu siehe unter Nachbarwanderungen.

Natürlich kann man schon im Mai herrliche Blumen sehen, z.B. den leuchtend gelben Berg-Hahnenfuß (Ranunculus montanus) oder

ganz klassisch, den stängellosen Enzian (Gentiana clusii) mit seinen großen, sehr kräftig blauen Blütenblättern. Ein wenig Zeit sollte man sich gönnen, um sie genauer zu betrachten. Außerdem kann man dabei ein wenig verschnaufen.

Noch bevor der Aufstieg über die Felsenkanzel richtig beginnt, kommt man am Berggasthof St. Martin vorbei. Leider hatte er an diesem Tag seinen Ruhetag. Ich hatte mich nicht gut genug erkundigt und stand dann vor einer leeren, geschlossenen Terrasse. Aber wozu hat man denn seine Getränke dabei?

Und das ist sie, die zweite Einkehrmöglichkeit auf dieser Runde: der Berggasthof Pflegersee. Wunderschön steht er am gegenüberliegenden Seeufer, seine Front spiegelt sich im Wasser. Nach dem Parkplatz muss man erst den Ablauf des Sees über eine Brücke überqueren, ehe man an Ort und Stelle ist.

 

 

 

 

 

 

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