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Wanderungen

Eierkuchenberg



Eierkuchenberg

Zuletzt aktualisiert: 15.07.2022, 08:08 Uhr

Kurzform
Eierkuchenberg - Höhenwanderung im Baden-Badener Stadtwald. Auf dem Eierkuchenberg-Rundweg geht es mit einem erweiternden Abstecher zum Gipfel besagten Berges. Der aber ist schwer zu finden und kaum erkennbar. Auch auf der Anfahrt zum Parkplatz nahe dem Scherrhof braucht man Vertrauen in sein Navi. Die Runde führt neben dem unscheinbaren Gipfel auch noch zu etlichen anderen Wegpunkten. Foto: vom Sturm "Lothar" zerzauste Gipfelfläche des Eierkuchenberges. Es ist nicht die Schönheit der Kuppe, sondern das Wissen, auf einem alten Grenzberg zu stehen, der in früheren Zeiten wohl ganz anders ausgesehen hat (Erstwanderung: April 2016; aktualisiert: Januar 2021)

Hintergrundinfo
Baden-Badener Stadtwald heißt das hoch gelegene Wandergebiet östlich der Kurstadt im nördlichen Schwarzwald. Aber man muss die Kante, welche die B 500 (Schwarzwaldhochstraße) bildet, nach Osten überschreiten. Dort findet sich dann eine Hochfläche, knapp unter 1000 Meter hoch. Nach Süden steigt das Gelände leicht an und übertrifft mit der Badener Höhe die 1000-Meter-Marke.
Rundwege auf solchem Gelände sind in der Regel technisch einfach, aber manchmal doch recht lange. Das trifft namentlich auf den Eierkuchenberg zu - welch schöner Namen für einen Berg. Es ist altes Grenzgebiet, deshalb säumen immer wieder Grenzmarkierungen den Weg, ergänzt mit historischen Brunnen und anderen Gedenksteinen. Recht günstig an dieser Tour ist es, dass am östlichen Ende die "Rote Lache" und am westlichen Ausgangspunkt der "Scherrhof" stehen. Einkehren geht also gut, und das ist auch recht willkommen. Der Startpunkt ist etwas versteckt und erfordert eine Anfahrt auf engen Straßen bis man unweit vom Scherrhof den Wanderparkplatz erreicht.
Schwierigkeit:23.0leicht (<27.5)
Tracklänge:11,2 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:30 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:280 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Waldparkplatz Scherrhof 681
Harzbrunnen807 0:34
Mahlerstein819 0:07
Betende Hände890 0:20
Gipfel Eierkuchenberg914 0:27
Einmü. Heinrich-Ludwig-Weg850 0:15
Rote Lache705 0:36
Eichenploch709 0:21
Durchbruchweg685 0:13
Scherrhof679 0:32
Waldparkplatz Scherrhof 681 0:05

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Naturpark Schwarzwald Nord; Stadtwald Baden-Baden. Das Wandergebiet liegt auf der Hochfläche zwischen Lichtental/Oberbeuren und Forbach: Karte: Kompass Nr. 872 (1:25000), Baden-Baden - Murgtal oder Wanderkarte "Hornisgrinde, Acher- Lauf, Sasbachtal" (1:30000) bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
10.04.2016; Renate und Helmut sind mit mir diese Tour gegangen. Andere Wanderer und Mountainbiker haben wir nur auf dem markierten Rundweg gesehen; auf der Erweiterungsschleife waren wir alleine. Einige haben sich (mit dem Fahrrad) wohl auch in Richtung Badener Höhe aufgemacht, die nicht allzu weit entfernt und natürlich ein besonderes Ziel ist. Es war ein schöner Frühlingstag mit überwiegend Sonnenschein und nur einigen Wolken. Die Temperaturen fühlten sich dank eines immer wieder aufkommenden Windes recht frisch an, taten der Freude am Wandern aber keinen Abbruch. Leichte Diesigkeit verdarb die Fernsicht etwas, die man an einigen Stellen durchaus hätte haben können.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt dieser Wanderung ist der Gipfel des Eierkuchenbergs mit 914 Metern. Auf der flachen Kuppe ist der aber sehr schwer auszumachen. Ein sichtbares Gipfelkreuz öder ähnlich gibt es jedenfalls nicht.
Alm(en), Hütt(en):
Rote Lache, Scherrhof , Im wesentlich geht es um zwei Schutzhütten, die direkt an der Stracke liegen: Pico-Hütte (885 m) im Süden auf dem Weg zur Badener Höhe und Eichenploch-Hütte (709 m) auf dem Rückweg von der "Roten Lache" zum Scherrhof.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Waldparkplatz Scherrhof. Die Anfahrt zu der Insellage Scherrhof erfolgte über Baden-Baden, kann aber auch über Forbach (Rote Lache) gewählt werden. Beides sind richtig "alpine" Strecken. Adresse (unpräzise): Scherrhof, Im Stadtwald, 76534 Baden-Baden. Koordinaten: N = 48.702400, E = 8.282801; Geographische Daten: N = 48°42'08.6", E = 8°16'58.1"; UTM-Daten: Z = 32U, E = 447231, N = 5394622; Gauß-Krüger: R-E = 3447285.707, H-N = 5396341.744. Eine Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht möglich. Die Nutzung von Kinderwägen und Rollstühle wäre zwar auf dem größten Teil der Strecken möglich, dürfte aber wegen der Länge dennoch nicht in Betracht kommen. Weite Teile der Strecke sind mit dem Bike möglich.
Vom Parkplatz geht es ein paar Meter zurück zum Kreuzungspunkt in Sichtweite zum Scherrhof und dann den Waldweg mit dem roten Ring (Markierung für Rundweg) bergauf. Nach der Überquerung einer Forststraße führt der Weg nach links und weiter bergauf bis zum Harzbrunnen. Dort geht es erneut nach links, wo kurz darauf der "Mahlerstein" erscheint. An diesem Punkt verlässt man die Rundwegmarkierung - sie führt direkt zur Roten Lache - und geht nach rechts weiter bergauf an der Westflanke des Eierkuchenberges entlang (entspricht von nun an dem Rundweg "betende Hände"). Nach einer Weile kommt man zum Gedenkstein "Betende Hände". Kurz darauf trifft man auf die Südspitze des Berges und nur wenig weit davon entfernt auf die Schutzhütte Pico-Hütte. Nach einem kurzen Stück auf der Forststraße zweigt ein Karrenweg nach links ab, der in der Nähe eines Hochstandes einen versteckten Steig zum Gipfel hat. Hierher kommen wir nach dem Gipfel wieder zurück. Der Karrenweg mündet später wieder auf die Forstrasse ein, die - vorbei an der ehemaligen Skipiste - direkt zur Roten Lache führt. Von dort geht es ein paar Meter zurück und dann wieder auf dem markierten Weg (roter Ring) zunächst zum Eichenploch. An der Schutzhütte überquert man die Straße, kommt an einigen Wasserfassungen vorbei, überquert die Straße ein zweites Mal, ehe man wieder zurück auf der Kreuzung Scherrhof ist.
Anmerkungen:
Genau gesagt, sind wir den nördlichen Teil des Eierkuchen-Rundweges und den südlichen Teil des anschließenden Betende-Hände-Rundweges gegangen; den mittleren, gemeinsamen Teil dieser beiden Wege haben wir folglich ausgelassen. Die Wanderstrecke befindet sich auf der Hochfläche des nördlichen Schwarzwaldes zwischen Baden-Baden und Forbach. Der tiefste Punkt liegt knapp unter 700 m, der höchste etwas über 900 m. Dies bedeutet zweierlei: zum einem hat man immer wieder gute Fernblicke in alle Richtungen, zum anderen sind die zu überwindenden Höhenunterschiede vergleichsweise gering und damit die Tour wenig anstrengend. Die Wege sind überwiegend gut - lässt man den Abstecher zum Gipfel des Eierberges weg. Einige neu markierte Routen (z.B. "Betende Hände"), etliche neue Rastbänke an Aussichtspunkten und eine neue Schutzhütte (Pico-Hütte) sind erfreuliche Beispiele für eine aktuelle Dienstleistung zugunsten der Wanderer. Die beiden Einkehrhütten auf die man trifft, sollen in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. Es ist somit ein familienfreundliches Wandergebiet, für Kinderwägen und Rollstühle aber nur auf etwas abgewandelten Strecken nutzbar. Erfreulich ist auch, dass die Strecke jederzeit verkürzt werden kann, dann aber nicht zu all den hier genannten Punkten führt.

Benachbarte Wanderungen

Fremersberg
Fremersberg

Der Fremersberg und der SWR Baden-Baden gehören zusammen. Am Fuß des Berges sind große Teile des Senders angesiedelt. Oben steht ein Funksender, der auch als Aussichtsturm dient. Zusammen mit der Turmgaststätte ergibt das ein recht beliebtes Ausflugsziel, zumal eine öffentliche Straße hinauf führt, sogar für Busse. Für Wanderer sind aber seine West- und Südseite von größerem Interesse, wo Aufstiege aus der Rheinebene möglich sind. Über 500 Höhenmeter kommen da zusammen, durchaus beachtlich.

Merkur
Merkur

Merkur - der Dritte im Bunde. Zusammen mit dem Battert und dem Fremersberg bildet der Merkur einen Kessel, in dessen Mitte die Stadt Baden-Baden liegt. Er ist ein besonderes Ausflugszentrum, da er mittels einer Seilbahn erreichbar ist, sowie mit dem Merkurstüble ein Berggasthof und ein Aussichtsturm dort oben warten. Die beschriebene Route geht aber von der ruhigen Ostseite ab Gernsbach hoch zu dem "Großen Staufenberg", wie der Merkur auch heißt.

Battert
Battert

Battert - das ist der Berg, der zusammen mit dem Fremersberg und dem Merkur einen Kessel bildet, in dem Baden-Baden liegt. Zwei Merkmale zeichnen diesen Berg aus: er hat einige Felsen, die als anspruchsvolle Kletterfelsen immer wieder professionellen Besuch erhalten. Zum anderen liegt an seiner Ostseite die bekannte Ruine Ebersteinburg, ein besonderer Besuchermagnet. Aufstiege gibt es etliche, natürlich auch direkt aus Baden-Baden. Wir besuchen aber den Berg mit einem Anmarsch aus dem Murgtal und kommen dann auch noch an der - angeblich originalen - Wolfsschlucht vorbei. Verpflegung gibt es im "Alten Schloss Hohenbaden" und zwar vom feinsten.

Eberkopf
Eberkopf

Rundweg südlich von Baden-Baden: die spektakulären Geroldsauer Wasserfälle, der bewaldete Eberkopf und der Kreuzfelsen mit dem exponierten Gipfelkreuz und der guten Fernsicht nach Norden, das sind die Stationen dieser nicht ganz kurzen Tour. Und auch sonst gibt es noch einiges zu sehen. Aber man kommt zweimal am Bütthof vorbei, einem richtigen Schwarzwälder Gasthof, der keine gastronomischen Wünsche offen lässt.

Badener Höhe
Badener Höhe

Badener Höhe - das ist der nördlichste 1000er Gipfel im Schwarzwald und damit der Stolz der Badener. Deshalb steht dort wohl auch der Friedrichsturm von dem aus eine herrliche Fernsicht möglich ist. Nur ein Stück südlicher davon liegt der Seekopf, auch über dieser Grenze. Zu erreichen sind die beiden Berge recht einfach in einer Rundwanderung ab Sand, dem Zentrum an der Schwarzwaldhöhenstraße. Am Rückweg dieser Tour kommt man dann auch noch am NFH Badener Höhe und an der Bergwaldhütte Sand vorbei.

Kohlberg Bühler Höhe
Kohlberg Bühler Höhe

Kohlberg und Bühler Höhe - recht schillernde Orte säumen die Runde an der Schwarwaldhochstraße. Es ist eine Gegend, in der sich eine Wanderung allemal lohnt. Start ist am Wiedenfels, dann geht es hoch zur Kapelle Sand. Weitere Stationen sind die Maria-Frieden-Kapelle, der Falkenfelsen und zur Einkehr die Kohlbergwiese. Nach einer weiteren Runde vorbei an dem Luxushotel Bühler Höhe (das aber seit 2010 eine Luxusruine und recht trauriger Spielball von Großkapitalisten ist) geht es zurück zum Wiedenfels.

Gertelbachrundweg
Gertelbachrundweg

Gertelbachrundweg - das ist die Krönung der Wanderungen im Bühlertal. Erst führt uns der Weg durch das Flussbett über viele Felsstufen, Steintreppen und Brücken an den Wasserfällen vorbei steil bergauf. Dann kommt der Höhenweg zum bekannten Wiedenfelsen und zum Plättig. Ein weiterer Höhepunkt ist der Falkenfelsen mit der Super-Fernsicht. Ein erster Abstieg führt uns zur Einkehr in die Kohlbergwiese, ehe es dann weiter bergab und zurück zum Ausgangspunkt am Gertelbachweg in Bühlertal geht.

Bilder zur Wanderung

Der Gipfel des Eierkuchenberges ist eigentlich nicht zugänglich. Wer aber aufpasst, findet dennoch den versteckten Steig, der auf die freie Hochfläche führt. Wir haben eine einzelne Kiefer kurzerhand zum "Gipfelkreuz" erklärt. Vermutlich ist es den Naturschützern sehr recht, wenn keiner dorthin aufsteigt. Es entspricht aber dem Naturell des Menschen, "oben" sein zu wollen.

Das Gebiet hat einige neu markierte Rundwege, die man recht gut findet. Für unsere Strecke muss man nur beachten, dass sie sich auf zwei Routen erstreckte: am Anfang und zum Schluss auf dem "Eierkuchenberg- Rundweg", im mittleren Teil auf dem "Betende-Hände-Rundweg".

Auf der Strecke trifft man immer wieder auf gut gepflegte bzw. neue Rastbänke. Für die Wanderer ist somit in jüngerer Zeit dankenswerter Weise einiges getan worden in diesem Wandergebiet. Der Scherrhof als klassische Einkehr für Wanderer hat es verdient, dass die Routen angenommen werden.

Was wohl aber der Vergangenheit endgültig angehört, ist der alpine Skibetrieb. Abgesehen vom fehlenden Schnee entspricht auch der Hang nicht dem, was man heutzutage erwartet. Die Piste sieht man noch und auch das Lifthäuschen und der Parkplatz stehen noch. Nun gut: wenn nicht Skifahren, dann eben Wandern.

An der Strecke finden sich immer wieder markante Punkte, z.B. der Harzbrunnen. Schwarzwald und frisches Wasser, das gehört zusammen. Früher hatten solche Brunnen ganz praktische Bedeutung für die Nutztiere, die dort ihre Arbeit leisteten. Heute sind diese Brunnen Nostalgie.

Am Treffpunkt der beiden markierten Routen steht der "Mahlerstein", der an das Wirken des früheren Forstdirektor Otto Mahler erinnert. Ihm ist wohl einiges zu verdanken, was wir heute an funktionierender Infrastruktur vorfinden. Immerhin geht es nicht nur um das Wandern, sondern auch um die waldwirtschaftliche Nutzung.

Der Gedenkstein "betende Hände" ist neu, verbunden mit einer Ruhebank an der Westseite des Eierkuchenberges. Dort hat man - wohl dank Lothar - jetzt eine recht gute Fernsicht nach Süden in Richtung Badener Höhe.

Ein recht origineller "Wegweiser" in Form gestapelter Steinquader an der Kreuzung Scherrhof ist für die Orientierung sehr hilfreich.

Pico-Hütte, eine neue Schutzhütte am Sattel zwischen Eierkuchenberg und Immenstein. Man findet sie in keiner Karte eingetragen, dafür ist sie zu jung.

Eichenplochhütte, eine kombinierte Schutz- und Materialhütte in sehr gutem Zustand. Sie steht an der Zufahrt zum Scherrhof direkt an der Straße. Sie ist in sehr gutem baulichem Zustand und dient sowohl als freier Unterstand für Wanderer, als auch als Materialhütte für den forstlichen Betrieb. Die Kombination solcher Zwecke ist im Schwarzwald nicht unüblich.

 

 

 

 

 

 

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