Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Planetenweg Dahn



Planetenweg Dahn

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 08:20 Uhr

Kurzform
Planetenweg Dahner Felsenland - der Wander- und Bikerweg, der von Hinterweidenthal über Dahn bis Bruchweiler führt. Schüler aus Dahn haben ihn konzipiert und gebaut, um die Entfernungen zwischen der Sonne und den Planten, sowie deren Größe darzustellen. Um daraus eine Runde zu machen, erfolgt auch noch der Abstecher über den Teufelsstein. Im Bild: die Sonne am Beginn des Weges aus einem Block Buntsandstein gehauen, mit mehr als 2 Meter Durchmesser. Diese Kugel zu erschaffen, erforderte sicher die Hilfe eines Experten. Aber sie wird dauerhaft an ihrem Platz bleiben und an die Tat der Schüler*Innen erinnern (Erstwanderung: Februar 2015; aktualisiert: Dezember 2020)

Hintergrundinfo
Es gibt wohl keine Schulklasse, die nicht irgendwann ein praktisches Projekt durchführt, das unter dem Stolz der Schüler eine öffentliche Vorstellung findet. Viele dieser Aktionen geraten dann aber recht bald in Vergessenheit. Mit dem Projekt "Planetenweg Dahn" ist das anders. Es macht auf die Sonne und ihre Planeten in Form eines Wanderweges aufmerksam. Einige Objekte (Skulpturen, Infotafeln) stehen recht dauerhaft und auffällig an günstigen Stellen, selbstverständlich auf einem in der Sache definierten Platz. Und das erstreckt sich über eine Distanz von 12 km. Einige der mühsam hergestellten Teile sind leider dennoch bereits wieder verschwunden.
Die Sonne und ihre inneren Planeten stehen noch in kurzer, überschaubarer Entfernung sichtbar zueinander. Um aber zu den äußeren Planeten zu kommen, ist ein ordentlicher Marsch erforderlich. Es war für mich aber nicht ganz einfach, den Anfang dieser Strecke zu finden. Eine Nachfrage bei zufällig vorbei kommenden Personen half nicht weiter. Deshalb hier nochmal der Hinweis: der Anfang mit der Sonne selbst liegt südlich von Hinterweidenthal, östlich der Wies-Lauter.
Zu dieser Wanderrunde gehört - nach der Strecke bis zum Saturn - aber auch noch ein Gang in die Berge westlich des Flusstales. Zunächst geht es noch durch das Windelstal, dann auf dem Etschberg nach Norden. Vor dem Teufelstisch kommt man logischerweise auch an der Teufelsküche vorbei. Zum Abschluss folgt die Einkehr im Gasthof Teufelstisch oder im Cafe am Spielpark.
Schwierigkeit:24.0leicht (<27.5)
Tracklänge:13,5 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:40 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:200 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Bahnhof Hinterweidenthal222
Heufels224 0:17
Am Woogel RP 6812-447222 0:24
Jupiter222 0:11
Sonne223 0:19
Saturn219 0:36
Am Woogel RP 6812-447222 0:28
Ortsanfang „In den Birken“250 0:14
Teufelsküche322 0:40
Teufelstisch284 0:10
Café am Spielpark255 0:08
Parkplatz Bahnhof Hinterweidenthal222 0:13

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Naturpark Pfälzer Wald; Untergruppe Westlicher Wasgau. Südlich von Hinterweidenthal, Wies-Lautertal, bzw. Etschberg. Karte: Topografische Karte, 007 Naturpark Pfälzer Wald, Westlicher Wasgau mit Dahn, LVermGeo Rheinland-Pfalz. bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
13.02.2015; Diese Tour ging ich alleine. Trotz der sehr frühen Jahreszeit nutzten einige andere Wanderer das gute Wetter ebenfalls zu kurzen Ausflügen, sowohl entlang des Planetenwegs, als auch für den Aufstieg zum Teufelstisch über den Spielpark. Es herrschte für die Jahreszeit sehr gutes Wanderwetter. Morgens lag noch etwas Hochnebel über der Landschaft, der sich aber pünktlich zu Beginn der Wanderung weitgehend auflöste. Bei Sonnenschein herrschten dann Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad, zum flotten Gehen gerade recht. In Waldpassagen lag an schattigen Stellen noch etwas Schnee und Eis.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Runde wird kein Gipfel erreicht. In dem durchwanderten Gebiet ist der "Hoher Kopf" mit 367 m die höchste Erhebung, der aber nicht zum Ziel gehörte. Das wäre eine weitere Tour bei passender Gelegenheit.
Alm(en), Hütt(en):
Cafe am Spielpark , Teufelstisch Landgasthof, Am Spielpark gibt es noch den "Landgasthof Teufelstisch", der war aber wegen Betriebsferien am Wandertag geschlossen.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Bahnhof Hinterweidenthal, direkt westlich am Bahnkörper. Am Beginn des Planetenweges befindet sich ein weiterer, kleiner Parkplatz. Adresse: Bahnhofstraße 4, D-66999 Hinterweidenthal. Koordinaten: N = 49.196845, E = 7.751029; Geographische Daten: N = 49°11'48.6", E = 7°45'03.7"; UTM-Daten: Z = 32U, E = 409009, N = 5450089; Gauß-Krüger: R-E = 3409048.648, H-N = 5451830.998. Der Ausgangspunkt liegt am Bahnhof in Hinterweidenthal, er ist also jederzeit mit ÖPNV zu erreichen. Teile dieser Wanderung sind mit Rollstühlen und Kinderwägen recht gut zu bewältigen. Das gilt ganz besonders für den Planetenweg, zumindest den Teil von der Sonne bis zum Saturn. Der zweite Teil dieser Runde zum Teufelstisch ist damit nicht möglich.
Vom Parkplatz entlang den Gleisen nach Süden gehen, die Bahn überqueren und durch die Straße "In den Birken" weiterwandern. Nach links zum Heufels abzweigen und auf der Route mit dem roten Rechteck bleiben (zum Anfang des Planetenweges ginge es vom Heufels auf einer kleinen Straße durch das Flusstal bis zur Bahn, das merkte ich aber erst säter). An der Abzweigung "RP 6812-447" (Am Woogel) nach links halten, die L 486 überqueren und erneut kurz nach links zum "Jupiter" gehen. Von dort nach links bis zur "Sonne", anschließend zurück über "Jupiter" weiter bis zum "Saturn". Erneut zurück über "Jupiter" bis zum "RP 6812-447". Dort nach links gehen, später entlang der Stromleitung bergauf bis zum Ortsanfang (In den Birken). Nach links durch das Sportgelände, anschließend den Bergpfad bergauf. Immer geradeaus bleiben bis zur Teufelsküche bzw. zum Teufelstisch. Am Felsen vorbei und nach rechts absteigen zum Spielpark. Zurück auf der Straße zum Bahnhof.
Anmerkungen:
Die Wanderung hatte das Ziel, auf wintertauglichen Wegen einerseits einen Teil des Planetenweges zu gehen, als auch zum Teufelstisch aufzusteigen. Beides habe ich erreicht, wenngleich es auch getrennte Strecken sind. Der "Planetenweg Dahner Felsenland" ist eine wunderbare Arbeit Dahner Schüler. Er demonstriert die Entfernung der Planeten von der Sonne im Maßstab 1:700 Mio und ist somit etwa 12 km lang. Außerdem sollen Scheiben am betreffenden Platz das Größenverhältnis zueinander zeigen (die Scheiben haben aber mittlerweile andere Besitzer gefunden). Mehrsprachige Infotafeln stehen nahe den Planten; sie enthalten allerlei Wissenswertes über die Himmelskörper. Allerdings habe ich mich schwer getan, den Weg zu finden und fragen half auch nichts. Ich vermutete ihn auf der Route mit dem roten Rechteck, auf die er aber erst beim "Jupiter" einmündet. Dort erst traf auf ich auf die gesuchte Strecke, die ich dann sowohl zurück bis zur "Sonne", als auch weiter bis zum "Saturn" ging. Der Aufstieg zum Teufelstisch von Süden über den Sportplatz und der Abstieg über den Spielpark war nur noch Zugabe in Form einer Rundwanderung zurück zum Parkplatz. Der Teufelstisch ist der Felsen schlechthin im Dahner Felsenland. Wie imposant und doch fragil er ist mit seinen dünnen Säulen, das muss man unbedingt gesehen haben.

Benachbarte Wanderungen

Jüngstberg
Jüngstberg

Jüngstberg und Drachenfels - eine Rundwanderung im Dahner Felsenland mit zwei unterschiedlichen Zielen. Zunächst geht es ganz traditionell auf den Gipfel des kegelförmigen Jüngstberges. Trotz seiner knapp 500 Metern Höhe ragt er weit über die anderen Berge hinaus. Vom dortigen Aussichtsfelsen sehen wir bereits das nächste Ziel, die unglaubliche Burgruine Drachenfels. Die damaligen Bewohner der Burg mussten zu 100 % schwindelfrei sein. Auch heute noch kommt Respekt auf, obwohl die Sicherungen am Aufstieg absolut vertrauenswürdig sind.

Dahner Felsenpfad
Dahner Felsenpfad

Viele recht unterschiedliche Felsen kennzeichnen die Landschaft westlich von Dahn. Nicht umsonst bezeichnet man sie als "Dahner Felsenland". Für Wanderungen ist der "Dahner Felsenpfad" offiziell eingerichtet, der im Original eine Länge von 12.3 km hat. Diese Tour kann man recht einfach nachgehen, zumindest in den wichtigsten Stationen. Selbstverständlich führt sie an einigen wichtigeen Felysen vorbei. Und eine recht bekannte Hütte wartet auf die Einkehr: die Dahner PWV- Hütte.

Kuhnenkopf
Kuhnenkopf

Kuhnenkopf - im westlichen Wasgau, südlich von Dahn liegt der Ort Nothweiler. Westlich davon zieht sich eine Bergkette nach Süden über die Grenze hinweg ins Elsaß. Hauptgipfel dieser Gruppe ist der Kuhnenkopf mit 530 Metern. Südlich davon sind aber einige andere Gipfel noch ein wenig höher. Viele Burgen und Ruinen säumen den Weg, der dann auch noch Gimbelhof führt. Es ist ein typisches französisches Restaurant, wegen der Nähe zur Grenze aber vor allem mit deutschen Gästen. Der Rückweg verläuft dann östlich der Berge recht ruhig.

Hummelberg
Hummelberg

Der Hummelberg ist ein langgezogener Bergrücken im westlichen Wasgau, östlich von Lemberg. Pirmasens ist nicht mehr weit entfernt. Der Berg hat an seiner Ost- und an seiner Westseite je eine Burg. Ein recht romantischer Kammweg im Wald verbindet die beiden. Im Osten ist die Ruine Ruppertstein, im Westen die Ruine Lemberg. Beide können besichtigt werden, die Lemberg hat sogar eine Burgschänke dabei. Damit sich die Runde auch lohnt beginnt sie weiter im Süden, im Salzbach und hat noch einige Aussichtsfelsen als Zwischenziel.

Eyberg, gr.
Eyberg, gr.

Großer Eyberg - drei Gründe gibt es zu diesem Berg im Südwesten von Dahn eine Wanderroute durchzuführen: der Berg hat einen Aussichtsturm für eine wunderbare Fernsicht, es gibt dort den recht spektakulären Napolenfelsen und etwas südlich steht die PWV-Hütte "Am Schmalstein". Die Tour beginnt am Sportpark in Dahn und sehr schnell stellt sich das Gefühl ein, dass es jetzt "sehr weit weg" geht. Aber wir sind immer noch im Dahner Felsenland, jener unverwechselbaren Landschaft.

Arius, gr.
Arius, gr.

Großer Arius - es ist der nördliche Nachbar des Hummelberges. Zwischen beiden Bergen liegt der Ort Ruppertsweiler, westlich davon dann Pirmasens. Der langgezogene Bergrücken grüßt mit militärischer Vergangenheit, von der aber nichts mehr zu sehen ist. Die gewählte Strecke ist nicht ganz kurz, der Rückweg durch den Ort gestaltet sich etwas zäh. Vorher aber kann man sich auf die Einkehr in der PWV-Hütte Starkenbrunnen freuen. Dem Beckenhof weicht man an besonderen Wandertagen, bzw. dort stattfindenden Events, besser aus. Die Tour könnte jederzeit in zwei Wanderungen geteilt werden.

Teufelstisch
Teufelstisch

Teufelstisch - wer kennt diesen einzigartigen, oftmals fotografierten Felsen mit der großen steinernen Platte auf einer schmalen Säule nicht. Ganz in der Nähe von Hinterweidenthal ragt er aus dem umgebenden Wald heraus. Zu seinen Füßen liegt ein Vergnügungspark für Jung und Alt. Dennoch machen wir erst eine Runde im südlichen Wald, an deren Ende wir den Felsen aus der Nähe bestaunen. Dann ist es Zeit im Landgasthof Teufelstisch oder im Cafe am Spielpark einzukehren. An- und Abreisen kann man sehr gut mit der Bahn und deshalb auch einen ordentlichen Schoppen Pfälzer Wein trinken.

Bilder zur Wanderung

Zu den Planten gehört eine 3 sprachige Infotafel (deutsch, englisch, französisch) mit allerlei Informationen, hier zur Sonne selber. Es ist erstaunlich, was die Schüler da alles an Wissen zusammengetragen haben. Und es bleibt auch "hängen". Aus den Beschreibungen habe ich z.B. erfahren, dass der Jupiter wegen seiner Größe gar nicht so weit davon entfernt ist, selber eine Sonne zu sein.

Nur "wenige Meter" entfernt von der Sonne kreisen die inneren Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars. Es lohnt sich wirklich stehen zu bleiben und das genau zu studieren, was da geschrieben steht. Der Maßstab beträgt 1:700 Mio, sowohl für die Entfernung, als auch für die Größe der Himmelskörper selbst. Der Abstand zwischen Erde und Venus ist somit 70 Meter. Das liegt in "Rufweite"!

Trasse auf welcher der Planentenweg verläuft. Die Strecke von der Sonne bis zum Mars ist schnurgerade und asphaltiert. Damit ist es möglich, dass dort auch Personen mit Rollstühlen unterwegs sein können. Das war bestimmt der Sinn der Sache. Zuschauer gibt es natürlich auch.

Der Saturn ist im Vergleich zu den inneren Planeten bereits mehr als 2 km von der Sonne entfernt, natürlich nicht wirklich, sondern in der Darstellung. Angesichts dieser Distanzen ist es derzeit unvorstellbar, dass Menschen jemals über den Kreis der inneren Planeten hinaus ein Ziel erreichen werden. Dazu müssten sie mit einem Vielfachen an Geschwindigkeit fliegen, was uns derzeit realistisch erscheint.

Irdische Hoffnungen mag es machen, dass direkt neben der Venus solche Tiere leben: freundlich, wunderschön und die Ruhe selbst. Sie kommen zwar von keinem anderen Stern, aber heimisch sind sie so ganz auch nicht. Dem Anschein nach fühlen sie sich trotzdem wohl im Pfälzer Wald.

Der Heufels auf der anderen Seite des Wies-Lautertales erinnert dran, dass wir im Dahner Felsenland sind. Es ist einer von so vielen Felsen aus Buntsandstein, die uns immer wieder in Staunen versetzen. So wie er aussieht kann man darauf warten, dass das nächste große Stück abbricht. Vermutlich ist er deswegen auch nicht zugänglich.

Ein Höhepunkt der Wanderung ist zweifellos der Teufelstisch, der wohl am meisten fotografierte Felsen im westlichen Wasgau. Er hat es verdient. Irgendwann wird die riesige Platte abbrechen.

Wo ein Tisch ist, kann eine Küche nicht weit sein. Tatsächlich gibt es etwa 200 m südlicher diesen wilden Steinhaufen mit Namen "Teufelsküche". So sieht es also in der Hölle aus.

Am Spielpark unterhalb des Teufelstisches gibt es mit dem "Landgasthof Teufelstisch" eine weitere Einkehrmöglichkeit. Leider hatte sie am Wandertag Betriebsferien. Bei einem späteren Besuch konnte ich mich dann von der Qualität der Speisen überzeugen.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023