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Taubenkopf



Taubenkopf

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 14:53 Uhr

Kurzform
Taubenkopf - nördlich der bekannten Kalmit steht dieser versteckte Berg und nur wenige Wegweiser führen zu ihm hinauf. Deswegen kennt ihn kaum jemand. Ein Stück weiter nördlich erhebt sich dann auch noch die Hohe Loog. Aber es ist ein Berg in der ersten Reihe und immerhin über 600 Meter hoch. Der Aufstieg verläuft durch das Alstertal, der Rückweg geht durch das Klausental, eventuell mit einem Abstecher zum Zeter Berghaus. Drei willkommene Einkehrmöglichkeiten liegen am Weg: Schützenhaus Alstertal, Zeter Berghaus, Klausentalhütte. Ich finde, es ist ein Geheimtipp, denn auf den Kernteilen der Rundwanderung stört kaum ein anderer Wanderer. Im Bild: Etwas wild sieht und einsam sie aus, die Gipfelkuppe des Taubenkopfs mit dem offenen Blick nach Norden und Osten, aufgewertet durch eine Rastbank (Erstwanderung Oktober 2014; aktualisiert: März 2021)

Hintergrundinfo
Der Taubenkopf ist ein recht unbekannter, weil versteckter Berg in der ersten Reihe der Pfälzer Berge. Er steht nördlich der Kalmit, etwas abwertend kann man ihn als deren Schulter bezeichnen. Aber er ist immerhin über 600 Meter hoch und damit nicht der kleinste unter seinen Nachbarn. Die Diedesfelder sehen ihn mit Stolz als ihren Berg an und das ist völlig berechtigt.
Erreichbar ist er in Form eines Rundweges ab Maikammer oder Diedesfeld mit Aufstieg durch das Alstertal und Abstieg durch das Klausental, natürlich auch andersrum. Eine besondere Attraktion ist neben dem Gipfel vor allem der obere Teil des Klausentals. Dort ist eine Wanderung direkt in der Talsohle des Baches möglich mit mehrfacher Überquerung über z.T. recht abenteuerliche Stege, wahrlich eine romantische Strecke mehr als drei Kilometer lang.
Recht gut in das Bild einer Wanderung im Pfälzer Wald passt es auch, dass es an drei Einkehrhütten vorbei geht: Schützenhaus Alsterweiler, Klausentalhütte und Zeter Berghaus. Letzteres liegt nicht direkt an der Kernstrecke, ist aber mit einem kurzen Abstecher gut zu erreichen. Dorthin muss man unbedingt gehen, will man die "Elwetritsche" kennenlernen. Mich faszinieren diese Figuren ganz besonders und ich sehe mich immer wieder versucht, solche in öffentlich bekannten Personen zu erkennen, auch heute noch.
Schwierigkeit:29.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:13,2 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:20 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:495 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
W.Parkplatz Klausental245
Schützenhaus Alsterweiler260 0:301,50
Unterführung Kreisstrasse480 0:402,10
Gipfel Taubenkopf605 0:231,20
Parkplatz Hahnenschritt558 0:100,70
Quelle Woogweg400 0:250,80
Klausentalhütte265 0:213,20
Zeter Berghaus320 0:201,60
Klausentalhütte265 0:201,60
W.Parkplatz Klausental245 0:110,50

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Naturpark Pfälzer Wald, Oberhaardt, das Wanderziel liegt westlich von Maikammer nahe der bekannten Kalmit; Topografische Karte (1: 25000) des LVermGeo Rheinland-Pfalz, Blatt 6 "Oberhaardt von Neustadt an der Weinstraße bis zum Queichtal", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
13.10.2012; Diese Tour ging ich alleine. Dank des guten Wanderwetters hatten sich an diesem Tag zwar viele Personen aufgemacht, in die Berge zu gehen. Allerdings traf ich auf dieser Route nur wenige Personen, sie alle tummelten sich in Talnähe oder auf den riesigen Parkplatz Hahnenschritt, der ein richtiger Drehpunkt ist. Selbstverständlich waren die Hütten gut besucht (nicht das Schützenhaus, dafür war es noch zu früh am Tag). Als ich aus einem versteckten Pfad auf den riesigen Parkplatz Hahnenschritt kam, konnte ich so richtig die Frage dort wartender Personen spüren: "wo kommt denn der jetzt her"? Es herrschte ideales, herbstliches Wanderwetter mit angenehmen Temperaturen. Lediglich einige Wolken zogen später auf. Die Sicht war gut, über der Rheineben etwas diesig. Vereinzelt befanden sich noch einige Winzer zur Ernte in ihren Rebanlagen (siehe Bild), die Haupternte war aber bereits vorbei.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt der Tour ist der Gipfel des Taubenkopfs auf 605 Meter.
Alm(en), Hütt(en):
Klausentalhütte , Zeter Berghaus, Schützenhaus Maikammer, Alsterweiler Schützenhaus (hat natürlich beizeiten geöffnet, zu dieser frühen Stunde aber noch geschlossen). Ansonsten sind keine weiteren Gebäude zu nennen.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Klausental, Adresse (unpräzise): Weinlehrpfad Diedesfeld, D-67434 Maikammer. Koordinaten: N = 49.316038, E = 8.112180; Geographische Daten: N = 49°18'57.7", E = 8°06'43.8"; UTM-Daten: Z = 32U, E = 435474, N = 5462968; Gauß-Krüger: R-E = 3435525.287, H-N = 5464715.158. Der Parkplatz ist mit ÖPNV nicht zu erreichen. Aber die beiden anderen Parkplätze (Wanderparkplatz Alsterweiler und Wanderparkplatz Hahnenschritt) weisen vermutlich Haltestellen für den öffentlichen Bus auf. Mit Rollstühlen oder Kinderwägen ist die Strecke nicht zu bewältigen.
Vom Parkplatz geht es erst mal einige Meter zurück und dann im spitzen Winkel nach rechts hinter den Parkplatz. Dann im weiten Bogen nach links und durch das Tal zwischen Rebanlagen bis zum bewaldeten Ufer eines Sees direkt am Anfahrtsweg weitergehen. Anschließend geht es ein längeres Stück zwischen den Rebbergen nach Süden. An der Kreisstraße nahe einem weiteren Parkplatz überqueren wir diese und gehen dann nach rechts, auf der weiß/grünen Markierung vorbei am Alsterweiler Schützenhaus, bergwärts. Auf dieser Markierung bleiben bis zum Sattel zwischen Kalmit und Taubenkopf. Nach rechts zum Gipfel, zurück zum Sattel und weiter an der Straße entlang zum Parkplatz Hahnenschritt. Abbiegung rechts/links auf den blauen Punkt wählen und talwärts in Richtung Klausentalhütte gehen. Später den bequemen Weg nach rechts verlassen und den romantischen Teil "Brückensteig" wählen, der in der Talsohle mindestens 10mal mit kleinen Holzbrücken das spärliche Rinnsal überquert. Dieser Pfad endet direkt an der Klausentalhütte. Um zum Zeter Berghaus zu kommen, muss man etwa 50 Meter bergwärts auf dem Normalweg ("Keschdeweg") westwärts bergauf bleiben, dann nach rechts abbiegen und nahezu höhengleich zum Zeter Berghaus gehen. Anschließend wieder zurück zur Klausentalhütte und abschließend weiter bergab (etwa 5 min) zurück zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Etwas spöttisch ausgedrückt könnte man sagen, der Taubenkopf ist nur die nördliche Schulter der Kalmit. Damit wird man aber diesem Berg nicht gerecht, der mit über 600 m zu den höchsten im Pfälzer Wald zählt. Er hat einen teilweise freien Gipfel mit sehr gutem Blick nach Norden (zur Hohe Loog) und nach Osten in die Rheinebene. Zudem ist der Aufstieg durch das Alstertal und der Abstieg durch das Klausental (oder umgekehrt) eine reizvolle Wanderung, bei der man nur wenige Personen - abseits der Hütten - antrifft. Die Querverbindung im Tal führt durch Weinberge sogar in Form eines Sortenpfades. Man kann dort die Reben von bekannten Sorten sehen, zur Zeit der Lese natürlich besonders reizvoll. Besonders reizvoll ist die Wanderung auf dem "Woogweg" bergab entlang des Klausenbaches mit den vielen kleinen Brücken. Als Ergänzung der Tour ist der Abstecher zum Zeter Berghaus in das Revier der "Elwetritsche" anzusehen. Es gibt also viel zu sehen und entdecken auf dieser Tour im Schatten der Kalmit. An die Kalmit denkt man bei der Einkehr in die Klausentalhütte nicht mehr.

Benachbarte Wanderungen

Kalmit
Kalmit

Kalmit - mit 673 Metern der höchste Berg und damit der Stolz der Vorderpfalz, sollte bei allen Wanderfreuden ganz oben auf der Liste stehen. Er bietet leichte Aufstiegsrouten und hat trotzdem einiges zu bieten. Allem voran ist die Fernsicht in die Rheinebene mit den vielen Rebanlagen und den dazwischen verstreuten Orten zu nennen. Und das sind ja wohl wesentliche Teile des dortigen Wanderparadieses. Außerdem steht mit dem Kalmithaus eine PWV-Hütte dort oben, die für Speis und Trank in Form von Pfälzer Spezialitäten sorgt, allerdings nicht immer geöffnet ist.

Hohe Loog
Hohe Loog

Die Hohe Loog - sie zählt mit der Kalmit und dem Weinbiet zu den "großen Dreien" zwischen Neustadt und Edenkoben. Es ist aber ein etwas anderer Berg. Kein ausgeprägter Gipfel, sondern eher ein sanfter Rücken ziert ihn. Eine Einkehrhütte hat er aber sehr wohl und die ist auch immer gut besucht. Zu erreichen ist er mit einem Aufstieg ab dem Klausental über das Hambacher Schloss oder eher als Querverbindung ab den Parkplätzen Hüttenhohl (Totenkopfstraße L 515) und Hahnenschritt (L 514).

Hochberg (Edenkoben)
Hochberg (Edenkoben)

Hochberg - wie der Name sagt, einer der höheren Berge des Pfälzer Waldes. In direkter Nachbarschaft zur Kalmit steht er, etwas südlicher. Aber er zeigt sich ganz anders. Sein Gipfel ist vollständig bewaldet und nur ein von Hand aufgetürmter Steinhaufen zeigt an, wo die höchste Stelle ist. Der Aufstieg erfolgt üblicherweise ab dem Wetzbrunnen (Sandwiesenweiher). Der Berg ist aber nur ein Zwischenziel einer etwas längeren Runde nach Westen über die Edenkobener Hütte (Hüttenbrunnen) und die Lolosruhe zur Totenkopfhütte und zum Hüttenhohl. An mehreren Stellen dieser Runde finden sich Parkplätze, man kann auch von dort losgehen.

Ueberzwerchberg
Ueberzwerchberg

Überzwerchberg - er liegt ebenfalls wie die Platte ein gutes Stück in den Bergen drin. Man könnte ihn als die deutlich erweiterte Runde über die Platte ansehen. Das beginnt zwar am gleichen Ausgangspunkt (Heidenbrunnertal), geht aber zunächst noch ein Stück weiter nach Westen. Am Rückweg folgt ein Abstecher über den recht spannenden Königsberg nach Osten. Hellerplatzhaus, Kaltenbrunner Hütte und Heidenbrunnertal sind die gleichen Einkehrmöglichkeiten.

Platte (Pfalz)
Platte (Pfalz)

Platte - eigentlich kein Berg, sondern eher eine Hochfläche. Sie liegt schon ein gutes Stück westlich der glanzvollen Berge an der östlichen Kante des Pfälzer Waldes. Aber sie hat auch so ihre Besonderheiten. Los geht erst einmal im Heidenbrunnertal. Von dort führt ein Waldweg hinauf zur "Kleine Ebene". Das ist aber noch nicht die höchste Stelle, die liegt weiter südlich. Dann geht es bergab über das Hellerplatzhaus zur Kaltenbrunner Hütte. Über die Kleine Ebene schließt sich die Runde.

Nollenkopf
Nollenkopf

Nollenkopf - das ist der Berg "hinter" dem Hambacher Schloss. Von Süden führt der breite "Kanonenweg" auf seinen Gipfel, hoch und steil über Neustadt a.d. Weinstraße. Französische Truppen brachten im Pfälzer Erbfolgekrieg dort ihre Kanonen in Stellung und attackierten die Stadt unter ihnen. Die Wanderroute führt erst zum Hambacher Schloss, dann im Dreick zur Hohe Loog, zum Nollenkopf und wieder zurück ins Klausental, vorbei an Aussichtspunkten und einem Sühnekreuz. Dreimal, resp. viermal gibt es die Möglichkeit zur Einkehr.

Bilder zur Wanderung

Nach dem ersten Quergang durch die Weinberge an beginnt ab den Schützenhaus Alsterweiler der Aufstieg. Er geht relativ gleichmäßig dahin und wird auch durch die Überquerung (Unterführung) der Kreisstraße nicht nennenswert unterbrochen. Lediglich für den steilen Endanstieg zum Gipfel braucht man etwas Orientierungssinn; Markierungen gibt es dort nicht mehr. Nach der Rückkehr auf den Pfad geht es ein Stück quer bis zum Parkplatz Hahnenschritt. Dort beginnt ein ebenfalls sehr geleichmäßiger Abstieg bis zur Klausentalhütte. Um zum Zeter Berghaus zu kommen ist ein kurzer Aufstieg nötig mit einer anschließenden Querpassage. Nach der Rückkehr ist der Weg zurück zum Parkplatz kein Problem mehr.

Am Endanstieg zum Gipfel taucht plötzlich ein wilder Steinhaufen auf, durch den man sich "durchwühlen" muss. Wer diesen Haufen wohl aufgetürmt hat?

Ein neues Schild an einer Kiefer verkündet uns dann, dass wir unser Ziel erreicht haben. Es weist im Übrigen auch noch darauf hin, dass die Diedesfelder diesen Berg als den ihren ansehen. Recht haben sie! Eine Rastbank erlaubt es, in Ruhe die Aussicht zu genießen. Störungen durch andere Wanderer sind kaum zu befürchten.

Vom Gipfel des Taubenkopfs kann man im Norden den flachen Rücken der "Hohe Loog" sehen. Am (fast) höchsten Punkt liegt das Hohe-Loog-Haus; der eigentliche Gipfel ist nur mehr zwei oder drei Meter höher. Vom Hambacher Schloss aus ist das ein beliebtes Wanderziel, ebenso vom Parkplatz Hahnenschritt, an den wir ja auch vorbeikommen.

Aus der Rheinebene grüßt Diedesfeld. Es ist ein typisches Winzerdorf mit etwa 2000 Einwohnern, direkt unter dem Hambacher Schloss. Am Hangfuß bis zum Ortsrand gibt es wohl kaum ein Grundstück, das nicht mit Reben bepflanzt ist.

Maikammer liegt ein Stück südlicher als Diedesheim. Es ist ebenfalls ein klassisches Winzerdorf, allerdings mit etwa 4000 Einwohnern doppelt so groß. An seinem Westrand ist es mit Alsterweiler verschmolzen, das in früheren Zeiten vermutlich eigenständig war. In beiden Orten ist die Kirche das dominante Gebäude. Im Herbst, wenn sich die Blätter der Reben verfärben, ist der Blick aus den Bergen besonders reizvoll.

Weinlese mit dem Traubenvollernter. Eine Maschine überfährt die Rebstöcke, schüttelt die Trauben ab und sammelt sie in einer Wanne. Zur Sicherheit geht noch eine Person hinterher und schneidet die restlichen Trauben ab.

Unterwegs gibt es noch mehr zu sehen, z.B. den wunderschönen Fliegenpilz, auch wenn er sehr giftig ist.

Kurz nach Beginn der Runde treffen wir auf das Schützenhaus Alsterweiler/Maikammer. Es ist ein recht aktiver Verein, der dort seine Schießanlagen hat. Natürlich ist dem Vereinsheim auch eine gutgehende Gaststätte angeschlossen. An meinem Wandertag war ich allerdings zu früh für eine Einkehr.

Die Klausentalhütte ist eine bewirtschaftete Schutzhütte des Pfälzer-Wald-Vereins, Ortsgruppe Diedesheim. Die Diedesheimer haben sich also ganz in ihrer Nähe eine Hütte zugelegt, die strategisch ideal platziert ist und mit guten gastronomischen Leistungen auch überzeugen kann. Bestimmt macht auch der eine oder andere Einheimische eine kurze Wanderung dorthin und genießt einen Schoppen Wein, vielleicht auch ein Stück Saumagen.

 

 

 

 

 

 

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