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Riesenkopf



Riesenkopf

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 10:53 Uhr

Kurzform
Großer Riesenkopf - der stattliche Nachbar des Kranzhorns am Inn über Brannenburg. Mit ihm beginnen etliche hohe Berge auf der linken Seite des Flusses. Untrennbar verbunden ist dieser Berg mit dem Anwesen Hohe Asten, einem der höchst gelegenen Bauernhöfe in den Bayerischen Alpen. Natürlich steht dort auch ein ordentliches Wirtshaus. Von besonderer Bedeutung ist daneben der Petersberg, ein bekannter Wallfahrtsort. Im Bild: Blick vom Kranzhorn auf den gegenüber liegenden großen Riesenkopf. Ebenfalls sehr gut zu sehen: der Petersberg, die Hohe Asten und der dahinter liegende Rehleitenkopf. Nicht ganz so schön sind die beiden Steinbrüche, aber das muss auch sein (Erstwanderung: Mai 2011; aktualisiert: April 2021)

Hintergrundinfo
Fährt man vom Autobahndreieck Rosenheim in Richtung Kufstein, so taucht rechterhand als erstes der Große Riesenkopf auf. Er steht leicht schräg gegenüber dem Kranzhorn. Beide sind mit über 1300 Metern in etwa gleich hoch und ragen gut 800 Meter aus dem Tal nach oben. "Wächter des Inns" nennt man sie deshalb. Allerdings hat der Riesenkopf mit der Rachelwand, dem Petersberg und dem Madron einige "Vorberge" zum Inn hin. Man könnte fast sagen, er versteckt sich etwas. Ist der Gipfel erreicht, darf man sich über eine sehr gute Fernsicht nach Norden und auch in andere Himmelsrichtungen freuen.
Der große Riesenkopf ist deshalb ein recht lohnendes Ziel für Wanderungen. Die Strecke ist ab Falkenstein zwar lange, hat aber keine besonderen technischen Schwierigkeiten. Als Vorteil kommt hinzu, dass es auf etwa 1100 Metern das Anwesen "hohe Asten" mit dem gleichnamigen Berggasthof gibt. Außerdem ist es möglich, auf dieser Tour auch noch den Petersberg mit seiner Wallfahrtskirche und dem dortigen Wirtshaus zu besuchen.
Schwierigkeit:51.7anstrengend (>40)
Tracklänge:19,8 kmlang (>15 km)
Wanderzeit:6:00 h*lang (>5 h)
Höhensumme:980 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
WPP Falkensteinstrasse 492
Abzw. Wagnerberg756 0:301,90
Abzw. Blätscher953 0:301,95
Hohe Asten1107 1:401,15
Riesenkopfalm 1186 0:251,00
Gr. Riesenkopf, Gipfel1337 0:250,85
Riesenkopfalm 1186 0:150,85
Gasthaus Hohe Asten1113 0:201,00
Abzw. Blätscher953 0:201,15
Bauer am Berg813 0:200,95
Petersberg861 0:200,55
Wagnerberg638 0:252,85
Ende Forstweg515 0:351,90
Erlach490 0:302,30
WPP Falkensteinstrasse) 492 0:251,40

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Mangfall Ost, Brannenburg. Etwas vornehm tritt er hinter seine "Vorberge", nämlich Rachelwand, Petersberg und Madron zurück. Talorte sind Flintsbach und Fischbach. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8 (1:50000) "Tegernsee Schliersee Wendelstein"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Mangfallgebirge Ost", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
29.05.2011; Sepp Gruber hat mich begleitet. Außer uns waren noch viele Personen unterwegs, gerade auch auf dem anspruchsvolleren Schlussteil zum Gipfel des Riesenkopfs und natürlich auch auf dem Petersberg. Mountainbiker waren nicht zu sehen, kein Wunder, die haben ein Fahrverbot. Am Wandertag herrschte stabiles, gutes Bergwetter mit angenehmen Temperaturen. Ein paar Schleierwolken überzogen den ansonsten blauen Himmel, die aber die Fernsicht nur unwesentlich störten. Erst am späteren Nachmittag trübte es stärker ein.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Tour kommt der Wanderer auf zwei Gipfel; auf den Großen Riesenkopf (1337 m) und auf den Petersberg (861 m). Beide sind recht gute Aussichtsberge: der Riesenkopf seiner Höhe wegen und der Petersberg seiner exponierten Lage wegen. Die Dominanz des großen Riesenkopfes lässt sich zwar benennen, ist aber ohne praktische Bedeutung. Mit einem Abstieg von 100 Metern ist in einer Entfernung von 700 Metern bereits der allerdings nur 16 Meter höhere Rehleitenkopf zu erreichen. Formal sind beides eigenständige Berge.
Alm(en), Hütt(en):
Hohe Asten, Petersberg, Die wesentlichsten anderen Gebäude auf dieser Strecke sind die Riesenkopfalm (1186 m), der Bauer am Berg (813 m) und der Wagnerberg (639 m). Hinzu kommen noch andere Anwesen am Standort "Hohe Asten. Sofern der Abstecher zum Petersberg dabei ist, muss man natürlich die dortige Wallfahrtskirche nennen.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Asten, Falkenstein. Navi-Adresse: Falkensteinstraße 20, Flintsbach am Inn. Adresse: . Koordinaten: N = 47.717991, E = 12.126192; Geographische Daten: N = 47°43'04.8", E = 12°07'34.3"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 284470, N = 5288957; Gauß-Krüger: R-E = 4509574.687, H-N = 5286637.295. Der Ausgangspunkt ist mit ÖPNV nicht direkt zu erreichen. Das Ortszentrum von Flintsbach ist aber nicht weit entfernt; der zusätzliche Anmarschweg ist zumutbar. Mit Kinderwägen und Rollstühlen ist die Strecke nicht zu bewältigen. Bezüglich der Straßenbedingungen wäre das bis Hohe Asten möglich. Auf dem Petersberg kommt man damit auf alle Fälle; am Wandertag habe ich dort oben einige dieser Geräte gesehen.
Vom Parkplatz geht es erst einmal die Fahrstraße nach "Hohe Asten" steil bergauf; vorbei an der Abzweigung zum Wagnerberg, dann vorbei zum Petersberg. Den "Bauer am Berg" lassen wir ebenfalls rechts liegen. Später kommen dann noch mehrere Abzweigungen, die wir allesamt ignorieren und bleiben auf der Versorgungsstraße. Oben angekommen sehen wir bereits den Berggasthof, biegen aber vorher erst nach rechts ab folgen und dem Wegweiser "Riesenkopf". Zunächst geht es über eine Wiese, dann durch den Wald und wieder auf die Wiese nahe der Riesenkopfalm. An der Alm geht es erst nach rechts über die Wiese zum Endanstieg auf dem Gipfel durch den Wald. Der Rückweg geht erst einmal auf der gleichen Strecke über die Riesenkopfalm zum Gasthof Hohe Asten. Dann wählten wir nicht die Versorgungsstraße, sondern gingen nach links ins Wiesengelände und kamen später wieder auf die Straße. Weiter unten zweigten wir nach rechts ab in Richtung "Petersberg" und mussten die Serpentinen zum Petersberg hoch. Dann kam der Rückweg auf die Fahrstraße und nach kurzer Zeit bogen wir nach links ab auf einen Pfad in Richtung Wagnerberg (Wegweiser: Brannenburg). Und hier begann dann das Unheil. Kurz nach Wagnerberg fanden wir den Steig nicht, der uns auf direktem Weg nahe zum Parkplatz geführt hätte. Stattdessen kamen wir nach links auf einen Forstweg, der uns weit nach Westen führte. Erst spät gelangten wir dann nahe Steinbach ins Tal und mussten über Erlach zurück. Das war ein Umweg von fast 3 km mit einer Dauer von etwa 1 Stunde (in der Skizze sind der tatsächliche Weg und die "Abkürzung" eingezeichnet).
Anmerkungen:
Wer schon auf dem Kranzhorn war, muss natürlich auch den westlichen Nachbarn, den "Großen Riesenkopf" besuchen. Besondere Attraktionen dieser Tour sind der Wallfahrtsort "Petersberg" und der Berggasthof "Hohe Asten". Der "Hohe Asten" hat als Grünlandbetrieb den Strukturwandel in der Landwirtschaft dank der Gaststätte und wohl auch seiner Größe wegen, bestens überstanden. Das gilt nicht für den "Bauer am Berg" und den "Wagnerberg", die noch als ehemals stolze Höfe erkennbar sind, jetzt aber eine andere Nutzung haben. Knapp 150 Höhenmeter unter dem Gipfel des Riesenkopfes liegt die Riesenkopfalm, eine typische "Galtalm". Galtalm bedeutet, dass dort nur Tiere stehen, die nicht gemolken werden müssen, also Jungvieh, Schafe u.a. Für die Bewirtschaftung hat das den Vorteil, dass die Einrichtung zum Melken und Verarbeiten der Milch nicht gebraucht wird. Ebenso muss die Sennerin (oder der Senner) nicht dauernd anwesend sein. Eine Alternative zum Gipfel des Riesenkopfes wäre der Rehleitenkopf. Der Aufstieg beginnt direkt hinter dem Gasthof. Mit Sicherheit ist auf dem Rehleitenkopf erheblich weniger Betrieb. Nicht auslassen darf man den Abstecher zum Petersberg bzw. der dort stehenden Wallfahrtskirche mit Gasthof. Der Anstieg besteht aus einigen sehr steilen Serpentinen, wie bei Wallfahrtsorten üblich. Ein Besuch ist aber auch Nichtwallfahrern zu empfehlen, besonders für jemand, der die doch recht weite Strecke zur Hohe Asten bzw. zum Gipfel des Riesenkopfs nicht gehen möchte oder kann.

Benachbarte Wanderungen

Hochsalwand
Hochsalwand

Wer einmal auf dem Wildalpjoch stand, der kennt diese markante Wand im Norden, östlich des Wendelsteins; es ist die Hochsalwand. Von der Reindleralm aus ist sie recht gut zu erreichen, aus Norden ist der Aufstieg vom Lechnerschneid aber durchaus eine Herausforderung. Von dort bietet sich beste Fernsicht auf die weiter nördlich liegenden Berge der Wendelsteingruppe: Rampoldplatte, Farrenpoint, Sulzbergschneid. Und nicht zu vergessen: der benachbarte Lechnerkopf ist eine noch größere Herausforderung.

Kranzhorn
Kranzhorn

Das Kranzhorn ist wegen seiner einmaligen Gipfelform ein unverwechselbarer Grenzberg im Inntal. Fährt man auf der Autobahn nach Süden, so ist seine gebogene Nase auf der Ostseite des Tales nicht zu übersehen. Oft genug findet man den Berg deshalb in Anschnitten zu Filmen und Fernsehberichten. Auch für Wanderungen ist er ein recht respektabler Berg mit seinen fast 900 Höhenmetern aus dem Inntal. Glücklicherweise liegt im oberen Teil die Tiroler Kranzhornhütte, an der man sogar zweimal einkehren kann; vielleicht schon am Aufstieg und am Abstieg dann bestimmt.

Lechnerschneid
Lechnerschneid

Der Lechnerschneid ist die Kammverbindung zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand in den östlichen Bayerischen Vorbergen. Er dient u.a. als Ziel für jemand, der aus Brannenburg über die Breitenberghütte und den Lechnerkessel aufsteigen möchte. Als Gipfelberg liegt die Rampoldplatte am Weg. Außerdem warten auf dem Berg neben der Breitenberghütte noch die Lechneralm und die Rampoldalm auf Einkehrer. Für den Abschluss der Tour steht nahe dem Parkplatz der Berggasthof Kraxenberger bereit.

Rampoldplatte
Rampoldplatte

Die Rampoldplatte ist nicht - wie aus dem Namen eventuell abzuleiten wäre - ein Berg mit einer breiten Kuppe nördlich des Wendelsteins. Vielmehr hat sie einen recht engen, steilen Gipfel, bei dem am Gipfelkreuz höchstens drei Personen Platz finden. Es ist eine Tour so richtig zum Eingewöhnen, auch für Anfänger. Zunächst der lange Anmarsch auf guten Straßen, dann der zähe Aufstieg über die Almflächen und zuletzt der steile Gipfel. Dafür liegen mehrere Almen und Gasthöfe auf der Strecke, ebenfalls zum eingewöhnen, denn das gehört zusammen.

Rehleitenkopf
Rehleitenkopf

Der Rehleitenkopf ist ein versteckter Berg im östlichen Mangfallgebirge. Aufstiege sind ab dem Berggasthof "Hohe Asten" oder über einen Weg aus östlicher Richtung möglich. In jedem Falle geht es im oberen Teil weglos über die weiten Wiesenhänge. Wegweiser oder Markierungen gibt es nicht. Ohne guten Orientierungssinn kommt man daher nicht ans Ziel. Ganz unvermittelt taucht nach einem letzten Waldstück ein besonderer Felssporn auf, zu dem es das letzte Stück recht ausgesetzt geht. Schwindelfreiheit ist zudem erforderlich, will jemand zu dem Gipfelkreuz mit Gipfelbuch.

Sulzbergschneid
Sulzbergschneid

Der Sulzbergschneid ist ein kegelförmiger Berg im östlichen Mangfallgebirge, den man von der Autobahn aus recht gut sehen kann. Er steht am Nordrand der Inntalberge, westlich dieses Flusses. Er eignet sich bestens für eine Rundwanderung mit Aufstieg ab der Schlipfgrubalm über seine Süd- und Westflanke, dem kurzen Gang über den Gipfelsattel und dem Abstieg über die Ost- und Nordflanke zum Berggasthof Schweinsteig. Obwohl die Höhensumme mit 530 Metern nicht sehr hoch ausfällt und die Strecke mit 7,7 km recht kurz ist, ist es kein Spaziergang.

Wildbarren
Wildbarren

Wildbarren, der Wächter am Inn im östlichen Mangfallgebirge, nahe Oberaudorf. Fast 1000 Meter ragt er aus dem Tal auf, selbst ist er 1450 Meter hoch. Der Aufstieg zu ihm beginnt aber erst bei knapp 900 Meter, also nicht direkt im Tal. Damit ist er eine gut machbare Rundtour, mit herausragenden Fernblicken über den Inn und auch in alle anderen Richtungen. Besonderes Zwischenziel sind der Gasthof Bichlersee (eigentlich: "Regau") und der etwas weiter westlich liegende Bichlersee.

Bilder zur Wanderung

Durch den Abstecher zum Petersberg, aber auch durch den langen Umweg zum Schluss ist der Kurvenverlauf des Höhenprofils nicht mehr zentriert. Auffallend ist der steile Abstieg mit kurzen Unterbrechungen nahe der Abzweigung zum Wagnerberg und bei der Riesenkopfalm. Das gilt natürlich ganz besonders für die letzten 150 Höhenmeter zum Gipfel. Der Rückweg ist in der Steilheit mehrmals etwas unterbrochen.

Der Große Riesenkopf hat eine recht breite Gipfelkuppe nach einem steilen Aufstieg. Die braucht er auch, um die Wanderer alle aufzunehmen. An einem herrlichen Wandertag kann es dort trotzdem eng werden.

Die Mühen des Aufstiegs entlohnt erst mal ein herrlicher Blick nach Norden in das Inntal. Man sieht fast senkrecht nach unten auf Brannenburg mit seinen Teilorten.

Nach Nordwesten geht der Blick über die Brannenburger/Bad Feilnbacher Vorberge mit dem Sulzbergschneid und dem Farrenpoint. Auf diese beiden Berge führen ebenfalls recht lohnende Wandertouren.

Im Osten steht der unmittelbare Nachbar, das Kranzhorn. Dieser Berg zählt bereits zu dem Chiemgauer Alpen, Untergruppe Samerberg/Hochries. Es ist ein klassischer Grenzberg zwischen Bayern und Tirol, der sogar zwei unmittelbar benachbarte Gipfelkreuze hat.

Im Westen lässt sich der Chef dieser Gebirgsgruppe selbst blicken, nämlich der Wendelstein. Mit dazu gehören auch seine Nachbarn Wildalpjoch und Hochsalwand.

Hohe Asten - das ist nicht nur ein Bauernhof alleine. Mit dazu gehören weitere Wohnhäuser.

Auch eine gut gepflegte Kapelle steht auf der Hohen Asten. Zuweilen gibt es dort sogar Gottesdienste.

Wallfahrtskirche Petersberg. Kirche und Wirtshaus gehören zusammen. An besonderen Tagen beehren immer wieder hohe kirchliche Vertreter diesen Ort mit ihrem Besuch, u.a. auch Papst Benedikt XVI.

Die Riesenkopfalm ist eine schöne Almhütte auf halbem Weg zwischen Hohe Asten und dem Gipfel des Riesenkopfes. Der Weg führt aber ein paar Meter daran vorbei. Auffallend ist das sehr lange Einfirstgebäude. Dort oben weiden vorwiegend Galttiere, also Jungrinder und Pferde.

Bauer am Berg. Dem Gebäude sieht man seine frühere Bedeutung als stattlicher Bauernhof noch an. Schade, dass er diese Entwicklung genommen hat.

 

 

 

 

 

 

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