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Rampoldplatte



Rampoldplatte

Zuletzt aktualisiert: 10.02.2024, 18:16 Uhr

Kurzform
Rampoldplatte - ein unscheinbarer Berg im östlichen Mangfallgebirge, aber nur auf den ersten Blick. Sie ist keineswegs flach, sondern sehr spitz. Es ist der erste reguläre Berg, den man aus Brannenburg erreichen kann, abgesehen vom Sulzbergschneid. Der größte Teil der Strecke verläuft auf einer guten Versorgungsstraße. Nach der Schuhbräualm aber kommen doch einige steilere Stellen, namentlich die Gipfelkuppe. Im Bild: Steile Gipfelkuppe der Rampoldplatte. Platz ist dort oben nur für wenige Personen. Pfade führen von drei Seiten zum Gipfel. Wer direkt zum Kreuz will, muss darauf hoffen, dass andere vor ihm diesen Ort recht bald wieder verlassen (Erstwanderung: August 2011; aktualisiert: März 2021)

Hintergrundinfo
Die nordöstliche Ecke des Mangfallgebirges, direkt angrenzend an das Inntal und die Inntalautobahn, ist ein sehr schönes und abwechslungsreiches Wandergebiet. Dortiger König der Berge ist ohne Zweifel der Wendelstein mit über 1800 Metern Höhe. Ihn wird man entweder mit der Zahnradbahn aus Brannenburg oder mit der Seilbahn aus dem Leitzachtal anstreben. Zu Fuß wäre ein Gang aus Norden zu weit.
Aber es gibt eine ganze Reihe von anderen Bergen nördlich davon, die für schöne Touren geradezu prädestiniert sind. Dazu zählt auch die Rampoldplatte. Dem Namen nach würde man einen flachen Berg erwarten, aber das trifft nicht zu. Sie hat einen ausgesprochen steilen und engen Gipfel, auf dem sich nur wenige Besucher gleichzeitig aufhalten können. Dieser Berg ist in einer einfachen Tagestour zu erreichen. Einige Meter muss man aber schon aufsteigen und ganz kurz ist die Strecke nicht. Sie kann aber jederzeit auch Anfängern empfohlen werden, so sie denn eine gewisse Kondition mitbringen und vor der Höhe keine Angst haben.
An drei Hütten besteht die Möglichkeit Pause zu machen und sich mit Essen und Trinken zu versorgen. Besonders gemütlich geht es dabei auf der Rampoldalm zu, da sie wegen ihrer Lage nicht von jedermann angesteuert werden wird. Die beiden anderen - Schuhbräualm und Schlipfgrubalm - sind Gasthöfe mit dem dafür typischen, breiten Angebot. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird dort aber auch unter der Woche eine größere Personenzahl anzutreffen sein.
Schwierigkeit:36.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:12,6 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:30 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:830 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Lechen670
Schlipfgrubalm854 0:351,75
Winterstube957 0:250,80
Schuhbräu-Alm1144 0:252,00
Rampoldalm1244 0:200,55
Gipfel Rampoldplatte1422 0:251,00
Schuhbräu-Alm1144 0:351,55
Schlipfgrubalm854 0:402,80
Parkplatz Lechen670 0:251,55

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Mangfallgebirge Ost; es ist die nördliche Kante der Berge nördlich des Wendelsteins. Unmittelbarer Nachbar ist der Lechnerschneid. Der Kamm geht direkt hinüber zur Hochsalwand und zum Lechnerkopf. Talorte sind Bad Feilnbach bzw. Brannenburg. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8 "Tegernsee, Schliersee, Wendelstein"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Mangfallgebirge Ost", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
24.08.2011; Tassilo und Sepp haben sich mit mir auf diese Tour begeben. Wir waren zum ersten Mal in dieser Gegend unterwegs und kannten zuvor nur wenige Berge. Dem entsprechend hat uns diese Tour beeindruckt. Ansonsten konnte man etliche Wanderer antreffen, vor allem waren viele Mountainbiker unterwegs, leider auch auf den Pfaden oberhalb der Schuhbräualm. Wir konnten uns über sommerliches Hochdruckwetter freuen, allerdings war es sehr warm. Starke Diesigkeit begrenzte die Fernsicht aber erheblich. Der erhoffte, kühlende Wind blieb aus, so dass reichlich Schweißtropfen - und auf der Schuhbräualm andere Flüssigkeiten - flossen.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt dieser Wanderung ist der Gipfel der Rampoldplatte mit 1422 Meter am Gipfelkreuz.
Alm(en), Hütt(en):
Schlipfgrubalm, Schuhbräu-Alm, Rampold Alm, An anderen Hütten ist vor allem die Diensthütte Winterstube auf 957 Metern zu nennen. Bei der Rampoldalm waren wir uns an diesem Tag nicht sicher, ob sie geöffnet hat. Gesehen haben wir dort niemand. Nachdem wir aber ohnehin in der nahen Schuhbräualm einkehren wollten, konzentrierten wir uns darauf. Später hat sich das aber geklärt: die Rampoldalm ist ein ganz liebenswerte Brotzeitalm.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Waldparkplatz Lechen, Brannenburg. Adresse: Bergstraße 39, 83098 Brannenburg, bis zum Waldrand weiterfahren. Koordinaten: N = 47.738869, E = 12.075502; Geographische Daten: N = 47°44'19.91", E = 12°04'31.83"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 280756, N = 5291420; Gauß-Krüger: R-E = 4505769.110, H-N = 5288953.655. Der Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht direkt erreichbar, wohl aber Brannenburg selbst. Man muss also erst noch ein gutes Stück anmarschieren. Für Rollstühle ist der Weg bis zur Schuhbräualm möglich, dann aber nicht weiter. Bis dahin sind es aber deutlich mehr als vier Kilometer. Ob das die Rollstühle bewältigen, kann ich nicht beurteilen.
Vom Parkplatz folgen wir der Versorgungsstraße westwärts in den Wald. Kurz darauf nach Überquerung des Kirchbaches, kann man sich entscheiden: entweder auf der Asphaltstraße bleiben oder nach rechts in den "Wurzelpfad" abbiegen (bergwärts sind wir die Versorgungsstraße, talwärts den Pfad gegangen). Beide treffen sich weiter oben wieder und gehen als Schotterstrasse zur Schlipfgrubalm. Der weitere Aufstieg führt an dieser vorbei. Später biegen wir rechts ab und kommen über die Winterstube (Forstliche Diensthütte) zur Schuhbräu-Alm. Nunmehr geht es nach links über die Wiese zur bereits sichtbaren Rampoldalm. Erst aber kommt eine rechts/links- Passage ehe der weitere Pfad direkt zum Gipfel der Rampoldplatte führt. Für den Rückweg nutzten wir die gleiche Strecke mit Ausnahme des By-Passes im unteren Teil. Es ist eine Frage der eigenen Einschätzung, diese beschriebene Alternative zu gehen.
Anmerkungen:
Die Rampoldplatte ist ein Berg, der eindeutig im Schatten seiner südlichen Nachbarn Lechnerkopf (1625 m), Hochsalwand (1625 m) bzw. Wendelstein (1838) steht. Als gemütliche Eintagestour aus Brannenburg ist dieser Gipfel aber sehr zu empfehlen. Strecke, Gehzeit und Höhensumme sind auch solchen Personen zuzumuten, die weniger oft in den Bergen unterwegs sind. Wenn man den richtigen Wochentag wählt (wegen Ruhetag), kann man auf der Schuhbräu-Alm und auf der Schlipfgrubalm einkehren. Und auch die Rampoldalm hat als Brotzeitstation geöffnet, das konnte ich beim ersten Besuch aber noch nicht erkunden (beim zweiten Besuch bestätigte sich das). Vom Gipfel der Rampoldplatte hat man einen herrlichen Blick nach Norden zu den dortigen Gipfeln, zu den Kollerfilzen (Bad Feilnbach) und insbesondere auf den Farrenpoint mit den zahlreichen Almen, den man sofort für eine der nächsten Touren ins Visier nimmt. Im Westen ist der Breitenstein zu erkennen, der aber aus dieser Blickrichtung ganz anders aussieht als man ihn sonst kennt. Ja - und dann im Süden: dort ist der Lechnerkopf groß und mächtig zu sehen, vom Wendelstein ragt nur die Spitze mit der Sendeantenne herüber, obwohl der tatsächlich der höhere Berg ist.

Benachbarte Wanderungen

Schwarzlack Rundtour
Schwarzlack Rundtour

Schwarzlack - das sind eine Wallfahrtskirche (insbesondere für die Trachtler) und ein Gasthaus mit gleichem Namen. Beides liegt an der Nordseite des Sulzbergschneids, nördlich des Wendelsteins. Das ist ein Ort, um eine Rundtour auf diesen Berg zu machen. Der Aufstieg erfolgt durchaus schweißtreibend an der Ostseite, der Abstieg dann durch die noch steilere Nordflanke. Sobald man unten ist, kann man seinen Begleitern gestehen, dass das eine "schwarze" Route war. So steht es auf einem Schild angeschrieben.

Lechnerschneid
Lechnerschneid

Der Lechnerschneid ist die Kammverbindung zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand in den östlichen Bayerischen Vorbergen. Er dient u.a. als Ziel für jemand, der aus Brannenburg über die Breitenberghütte und den Lechnerkessel aufsteigen möchte. Als Gipfelberg liegt die Rampoldplatte am Weg. Außerdem warten auf dem Berg neben der Breitenberghütte noch die Lechneralm und die Rampoldalm auf Einkehrer. Für den Abschluss der Tour steht nahe dem Parkplatz der Berggasthof Kraxenberger bereit.

Hochsalwand
Hochsalwand

Wer einmal auf dem Wildalpjoch stand, der kennt diese markante Wand im Norden, östlich des Wendelsteins; es ist die Hochsalwand. Von der Reindleralm aus ist sie recht gut zu erreichen, aus Norden ist der Aufstieg vom Lechnerschneid aber durchaus eine Herausforderung. Von dort bietet sich beste Fernsicht auf die weiter nördlich liegenden Berge der Wendelsteingruppe: Rampoldplatte, Farrenpoint, Sulzbergschneid. Und nicht zu vergessen: der benachbarte Lechnerkopf ist eine noch größere Herausforderung.

Sulzbergschneid
Sulzbergschneid

Der Sulzbergschneid ist ein kegelförmiger Berg im östlichen Mangfallgebirge, den man von der Autobahn aus recht gut sehen kann. Er steht am Nordrand der Inntalberge, westlich dieses Flusses. Er eignet sich bestens für eine Rundwanderung mit Aufstieg ab der Schlipfgrubalm über seine Süd- und Westflanke, dem kurzen Gang über den Gipfelsattel und dem Abstieg über die Ost- und Nordflanke zum Berggasthof Schweinsteig. Obwohl die Höhensumme mit 530 Metern nicht sehr hoch ausfällt und die Strecke mit 7,7 km recht kurz ist, ist es kein Spaziergang.

Farrenpoint
Farrenpoint

Farrenpoint - ein absolutes Muss im nördlichen Wendelsteingebiet, resp. in den östlichen Mangfallbergen. Nach Norden steht dem Blick ins Alpenvorland nichts mehr im Weg und nach Süden herrscht auch freie Sicht auf große Teile der östlichen Manfallberge. Es ist eine technisch leichte, aber nicht ganz kurze Wanderung, zumindest wenn man durch das Kirchbachtal aus Brannenburg aufsteigt. Aber auch ab dem großen Wanderparkplatz im Jenbachtal ist noch eine ganze Weile zu gehen. Oben wartet bereits die Huberalm mit Brotzeiten und Getränken. Genauso schön ist aber auch der Blick auf den Berg selbst mit seiner freien Südflanke aus südlichen Richtungen, natürlich von anderen Strecken aus.

Elbacher Kreuz
Elbacher Kreuz

Das Elbacher Kreuz, auch Türkenköpfl genannt, ist eigentlich nur ein Gipfelkreuz auf einer Kammnase zwischen Schweinsberg und Wendelstein. Der letzte Teil des Anstieges - egal aus welcher Richtung man kommt - ist dann doch recht anspruchsvoll. Trittsicherheit ist erforderlich. Man spürt dort oben jedenfalls das angenehme Gefühl, auf einem richtigen Berg zu sein und freut sich, diesen entdeckt und erreicht zu haben. Die Wahrscheinlichkeit von anderen Personen dort oben gestört zu werden, ist gering.

Wendelstein
Wendelstein

Der Wendelstein ist zweifelsohne der König des östlichen Mangfallgebirges. Wegen seiner markanten Form ist er auch aus weiter Entfernung im Voralpenland von jedermann zu erkennen. Vielfach wird man zu ihm hoch die Zahnradbahn aus Brannenburg oder die Seilbahn aus Osterhofen (Leitzachtal) benutzen. In jedem Fall muss man noch ein gutes Stück zu Fuß gehen, um zum Gipfel zu kommen. Ein gut gesicherter Rundweg führt dann in luftiger Höhe um den Berg herum, den man nicht auslassen kann.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil dieser Hin/Rück-Tour zeigt den klassischen Bergauf/Bergab-Verlauf der Kurve. Lediglich das Anfangs- resp. Endstück zur und von der Schlipfgrubalm ist etwas steiler als der lange Mittelteil zur Schuhbräualm. Ebenso ist der Endanstieg nach einem kleinen Knick an der Rampoldalm etwas steiler. Die Doppelspitze am Gipfel entstand durch ein wenig "Rumlaufen" dort oben.

Gipfelkreuz auf der Rampoldalm aus der Nähe gesehen. Mit fünf Personen- wie in diesem Fall - ist es sehr gut besetzt. Langes Genießen der wunderbaren Aussicht wird wohl nur selten möglich sein. Aber dafür kann man sich auch einen einsamen Platz ein wenig abseits suchen.

Ein erster Blick geht hinüber zum Farrenpoint mit seiner riesigen Südflanke. Ganz oben liegt die bekannte Huberalm. In der Bildmitte rechts ist der Mitterberg zu erkennen, auch als Ziel einer Wanderung sehr interssant. Bei diesem Bild wird man das sofort als eines der nächsten Ziele in Gedächtnis behalten.

Etwas rechts des Farrenpoint sind die Kollerfilze bei Bad Feilnbach zu erkennen. Filze dienten früher als Torfquelle zum Heizen, heute haben sie noch Bedeutung als Moorbad, Fangopackung etc.

Blick nach Westen: unverwechselbar ist dort der Breitenstein zu sehen mit dem Sattel hinüber zum Schweinsberg. In der Freifläche dieses Sattels liegt die Antrittalm. Aber nicht verwechseln mit der Antretteralm, die am Fuß des Mitterbergs ihre Gebäude hat.

Direkt südlich liegt die Hochsalwand, ein sehr spannender Berg. Sie ist mit einer Kammwanderung (Lechnerschneid) und einem sehr steilen Aufstieg von der Rampoldplatte aus gut zu erreichen. Dann folgt ein gemütlicher Abstieg hinunter zur Reindleralm.

Genug gesehen, wir machen uns auf den Rückweg. Der führt direkt zur Rampoldalm. Nur Banausen gehen daran vorbei. Es gibt allerlei Getränke und Brotzeiten - und die haben wir uns allemal verdient.

Steil geht der Pfad über die Wiese hinab. Er ist gut ausgetreten und hat nur wenige steile Stufen. So wünschen wir uns die Pfade, auch Tassilo und Sepp gehen ganz entspannt in Richtung Schuhbräualm.

Weiter unten sind dann die wirklichen Bewohner der Almflächen zu sehen: Kalbinnen der Rampoldalm. Sie brauchen keine Pfade und die Zweibeiner interessieren auch sie nicht, solange die auf ihren Pfaden bleiben.

Gedenktafel für Rosa Friedrich, verstorben durch Wespenstiche. Sie erinnert daran, dass die Berge zwar sehr schön sind, aber auch so mancherlei Gefahren bergen.

Winterstube, eine forstliche Diensthütte, am Aufstieg haben wir sie schon gesehen, uns aber nur auf den Weg konzentriert. Jetzt bleibt es mehr Zeit sie zu betrachten. Derartige Stützpunkte für diejenigen, die im Wald und auf den Bergen beruflich zu tun haben, sind nach wie vor sehr wichtig. Übernachten wird wohl kaum noch jemand, aber als Materiallager leisten sie gute Dienste.

 

 

 

 

 

 

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