Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Rauheck



Rauheck

Zuletzt aktualisiert: 18.07.2022, 14:27 Uhr

Kurzform
Rauheck - das ist der kleine Nachbar des bekannten Hirschbergs im Tegernseer Land. Der Aufstieg aus Point geht über die Skipiste. Das ist eine Alternative zum Ostaufstieg über den Lohbachgraben. Hirschberg und auch das Hirschberghaus sind auf diesem Weg zu erreichen. Im Bild: Grün präsentiert sich der unscheinbare Gipfel im Rückblick vom Aufstieg zum Hirschbergkamm. Außer der Sennerin der Rauhalm wird dort oben wohl kaum jemand anzutreffen sein. Die Route führt an diesem Gipfel vorbei (Erstwanderung: Juni 2018; aktualisiert: Februar 2020)

Hintergrundinfo
Der Hirschberg ist der wohl bekannteste Gipfel der westlichen Tegernseer Berge. Der Aufstieg über den Lohgraben, die Hirschlake und das Hirschberghaus ist der am meisten genutzte Aufstieg. Es gibt aber eine durchaus spannende Alternative, nämlich die Südroute über die Skipiste ab Point. Sie ist insgesamt etwas kürzer, aber dafür deutlich steiler, das haben Skipisten so an sich. Die Strecke geht an einem recht unbekannten Nebengipfel vorbei, nämlich über das Rauheck. Somit ist der Name für eine zweite Route zum Hirschberg gefunden.
Die Wanderung beginnt am Fuß der Skipiste, unweit der vorher erwähnten Route. Erstes Zwischenziel sind die Rauheckalmen, ehe es weiter geht auf den Hirschbergkamm. Natürlich machte ich einen Abstecher auf den Gipfel des Rauhecks, den man aber nicht unbedingt weiter empfehlen muss.
Mich interessierte vor allem, ob eine der Hütten auf der Rauheckalm zur Einkehr geöffnet hat. Ich hatte das Glück, mit der dortigen Sennerin zu einem ausführlichen Gespräch zu kommen (siehe Link zur Rauheckalm). Das Ergebnis: es gibt kellerkalte Getränke für die Wanderer. Für eine etwas größere Einkehr bleibt dann immer noch das Hirschberghaus bzw. der Aibl, unweit des Parkplatzes.
Schwierigkeit:42.0anstrengend (>40)
Tracklänge:13,6 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:5:00 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:940 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Skipiste Hirschberg770
Stahlmast970 0:301,29
Gabelung Gründhütte1160 0:391,08
Ende Versorgungsweg1450 0:592,62
Gipfel Rauheck1510 0:150,34
Sattel Kratzer/Hirschberg1550 0:300,92
Hirschberghaus1500 0:100,47
Sattel Kratzer/Hirschberg1550 0:130,48
Rauheckalm1480 0:170,58
Gabelung Gründhütte1160 0:302,78
Stahlmast970 0:140,69
Lifthaus775 0:161,07
Aibl842 0:150,67
PP Skipiste Hirschberg770 0:120,63

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Tegernseer Berge; nördlich von Kreuth. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 182 Isarwinkel, Bad Tölz, Lenggries; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Mangfallgebirge West, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
16.06.2018; Alleingang. Außer mir hatten sich noch etliche Wanderer aufgemacht, auch einige Mountainbiker bis zur Rauheckalm, die dann aber nicht über die Skipiste fuhren, sondern den Versorgungsweg zur Rauheckalm nutzten. Der Parkplatz Scharling war überfüllt, der an der Skipiste auch recht gut besetzt war. Der Besuch auf dem bekannten Hirschberghaus hielt sich aber dennoch in Grenzen. Offenbar haben sich viele selbst verpflegt und die Hütte nicht in Anspruch genommen. Es herrschte wunderbares Sommerwetter mit Temperaturen zwischen 20 und 25°, in der Höhe natürlich etwas weniger. Zudem ging ein leichter Wind, der sofortige Abkühlung brachte. Man konnte den Aufenthalt in der Sonne gut ertragen. Fernsicht in die südlichen Regionen ist von vielen Stellen aus möglich. Ein leichter Dunst erlaubte allerdings die sehr weiten Fernblicke dann doch nicht.
Erreichte Gipfel
Rauheck (1510 m). Der höchste Punkt der Tour liegt mit 1550 m am Kamm zwischen Kratzer und Hirschberg. Zum Gipfel des Hirschbergs kam ich nicht. Man könnte aber die kurze Strecke durchaus noch anschließen.
Alm(en), Hütt(en):
Rauheckalm, Aibl, Hirschberghaus, Auf der Rauheckalm stehen - neben der Einkehrhütte - weitere drei Kaser. Die auf halbem Weg liegende Gründhütte - eine Selbstversorgerhütte des Alpenvereins, Sektion Oberland - habe ich in einer gewissen Entfernung passiert.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Skipiste, auch PP Hirschberg genannt; Adresse: Bachlerweg 15, D-83708 Kreuth. Koordinaten: N = 47.659542, E = 11.741677; Geographische Daten: N = 47°39'34.4", E = 11°44'30.0"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 705852, N = 5282103; Gauß-Krüger: R-E = 4480702.535, H-N = 5280163.327. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich. Unweit des Parkplatzes liegt in Scharling die Haltstelle einer öffentlichen Buslinie. Die Benutzung von Rollstühlen und Kinderwägen ist auf dieser Tour nicht möglich.
Am Parkplatz geht es gerade aus weiter bis zum Wald, dann nach links auf dem Fahrweg am Waldrand bergauf. Nach einem Weidezaun mit Durchstieg beginnt ein mittelschwerer Pfad, der zunächst geradeaus, dann in vielen keinen Kehren weitgehend auf der Skipiste verläuft. Oben befindet sich nochmal einen Weidedurchstieg, ehe man auf eine Versorgungsstraße kommt. Dieser folgt man mit etlichen Kehren und Kurven durch den Wald, bis sie am Austritt auf die Weideflächen der Rauheckalm endet. Ein Steig führt nunmehr geradeaus zu den Hütten, die offizielle Route geht aber nach rechts auf den Kamm hinauf. Ich habe noch einen kurzen Abstecher weglos nach rechts am Weidezaun entlang gemacht, um auf die höchste Stelle des Rauhecks zu kommen. Nach der Rückkehr ging es ein Stück oberhalb der Hütten am Kamm entlang und dann in die weite Flanke der Hirschbergs hinein, nach rechts hinauf zum Kamm zwischen Kratzer in Hirschberg. Nach der Einmündung auf den dortigen Pfad ging es nach rechts hinab zum Hirschberghaus. Der Rückweg war im Prinzip der gleiche, wobei ich mir natürlich den Abstecher zum Gipfel des Rauhecks sparte und stattdessen direkt zu den vier Almhütten ging. Zurück am Parkplatz machte ich einen weiteren Abstecher hinauf zum Berggasthof Aibl mit anschließendem Rückweg.
Anmerkungen:
Diese Tour hatte ich schon lange in Planung, interessierte mich doch vor allem, ob man auf der Rauheckalm einkehren kann. Die Literatur und andere Informationsquellen brachten diesbezüglich keine Sicherheit. Jetzt weiß ich Bescheid und tue es auch für die anderen kund: von Mitte Juni bis Mitte September verkauft die Stasi (kein Geheimdienst, so heißt die freundliche Almerin) kellerkalte Getränke. Den Aufstieg zum Hirschberggipfel sparte ich mir, man könnte das aber jederzeit auch noch angehen. Im Hirschberghaus habe ich mir stattdessen ein Weizenbier gekauft. Dafür bin ich vorher weglos zum höchsten Punkt des Rauhecks aufgestiegen, habe dort aber nur eine gute Fernsicht gehabt. Wenn man schon einen Gipfel als Wanderziel festlegt, sollte man auch dort gewesen sein. Ein Gipfelkreuz gibt es nicht, dafür steht am Wanderpfad ein Almkreuz, das am Aufstieg leicht zu übersehen ist.

Benachbarte Wanderungen

Wildbad Kreuther Runde
Wildbad Kreuther Runde

Wildbad Kreuth - wer kennt den Ort nicht. Es ist der traditionsreiche Besitz der Wittelsbacher, an dem viele Jahre die Klausurtagungen der CSU stattfanden. An diesem Platz macht die Weißach (Hauptzufluss des Tegernsees) ein Knie und nimmt mit der Hofbauernweißach und dem Sagenbach zwei weitere Flüsse auf. Die Gaststätte "Altes Bad" und die Fischzucht mit Einkehrmöglichkeit verköstigen die Besucher. Und noch mehr, man kann kurze Wanderungen nach Süden zur Siebenhüttenalm und nach Osten zur Schwaigeralm anschließen.

Buchstein Ost
Buchstein Ost

Der Buchstein und der Roßstein sind ein ganz markanter Doppelberg westlich des Tegernsees. Im Sattel zwischen den beiden Spitzen liegt die Tegernseer Hütte wie ein Adlernest. Zugänglich sind die beiden aus Süden oder aus Norden. Eine Zwischenstation aus Norden ist die Buchsteinhütte, erreichbar über das Schwarzenbachtal. Im März reicht es aber, nur bis zu dieser Hütte aufzusteigen, zudem kann man auch noch die Schwarzentennalm besuchen. Das gibt dann eine passende Tour für den Start in die neue Saison, ihr Name lautet "Buchstein Ost".

Ochsenkamp
Ochsenkamp

Der Ochsenkamp ist der nördlichste Gipfel in der sog. "Kampenkette", jenem Gebirgszug, der das Isartal vom Tegernsee trennt. Südlich von ihm stehen weitere fünf Gipfel, der letzte ist der Schönberg. Vom Hirschberg aus ist der Ochsenkamp mit seiner steilen Ostflanke recht gut zu sehen. Auch die Nordflanke ist sehr steil. Da der Berg in der Mitte zwischen Lenggries und Bad Wiessee steht, bieten sich zwei Aufstiegsrouten an. Sie treffen sich beide am Hirschtalsattel und führen dann steil nach Süden hinauf. Eine dritte Variante wäre der Aufstieg über die Lenggrieser Hütte mit einer längeren Gratwanderung über das Seekarkreuz und die anderen Gipfel. Als nicht leicht zu erreichendes Ziel hat er nicht allzu viele Besucher. Aber die Fernsicht lohnt die Anstrengung auf alle Fälle.

Schildenstein
Schildenstein

Der Schildenstein gehört im Grunde noch zu den Blaubergen. Der stolze Gipfel steht aber etwas abseits davon ein Stück weiter westlich. Die py-ramidenförmige Spitze ist nur aus Süden zugänglich. An den Fuß dieses Berges kommt man am einfachsten aus dem Weissachtal entweder über die Königsalm oder über die Geißalm. Die dritte Möglichkeit wäre der Aufstieg über die Wolfsschlucht. Aber das ist eine andere Geschichte. In jedem Fall hat man eine ordentliche Strecke vor sich.

Roßstein
Roßstein

Der Roßstein ist der Zwilling des Buchsteins, jene markante Gruppe westlich des Tegensees. Der Roßstein ist für normale Wanderer zugänglich, der Buchstein erfordert Kletterfähigkeiten. Aber auch der steile Südaufstieg aber Bayerwald ist in der Endphase nicht ohne. Dort staut es sich leicht und es ist hin und wieder nötig, zum Ausweichen den Pfad kurz zu verlassen. Wem das zu haarig ist, der kann auch von Norden in den Sattel bei der Tegernseer Hütte aufsteigen.

Hirschberg
Hirschberg

Der Hirschberg ist der prägende Berg westlich des Tegernsees, bei der Anfahrt aus Norden schon recht früh zu sehen. Zwei Aufstiegsrouten führen zu seinem Gipfel, das letzte Stück dann auf dem Kamm zusammen. Beide kommen aus Scharling und gehen über das Hirschberghaus oder über die Rauheckalm. Eine dritte Variante wäre der Aufstieg aus dem Söllbachtal (ab dem Bauer in der Au). Der Berg ist wegen seiner guten Aussicht ganzjährig besucht, wobei dazu bestimmt auch das Hirschberghaus beiträgt. Die Fernsicht muss man sich aber redlich verdienen, eine Seilbahn gibt es nicht.

Fockenstein
Fockenstein

Der Fockenstein ist der kleine, nördliche Nachbar des Hirschbergs bzw. der Kampenberge. Von Sonnenbichl aus ist er am einfachsten zu erreichen. Er steht aber auch für eine Überquerung von Lenggries nach Bad Wiessee, also mit Aufstieg von Westen her. An seiner Südseite liegt die Neuhüttenalm, im Osten die bekannte Aueralm. Recht spannend ist der Aufstieg über das Zeiselbachtal (ab Sonnenbichl) mit Rückweg ab der Aueralm über die Waxlmoosalm und den Zwergelberg, an dem das Ski-Trainingszentrum von Christa Kinshofer (früher Audi) liegt.

Bilder zur Wanderung

Gipfelkreuz hat das Rauheck keines. Dafür steht ein schönes Almkreuz am Aufstiegspfad, der etwas oberhalb der Almhütten auf den Kamm führt. Man kann es aber leicht übersehen, wenn man angestrengt nur auf den steilen Weg achtet. Almkreuze sind sehr oft - im Gengensatz zu den Gipfelkreuzen - als Kruzifix gestaltet.

Vier Kaser stehen auf der Rauheckalm. Zur Einkehr hat die Hütte links unten geöffnet (man sieht den Pfad dorthin). Im Vordergrund rechts ist der Götschl-Kaser zu sehen, der noch regulär als Almhütte genutzt wird, allerdings wird er von seinem Besitzer nur gelegentlich besucht. Die mittlere der hinteren Hütten ist privat genutzt, die obere Hütte ist eine relativ junge Skihütte. Die Hütten stehen sehr malerisch im Steilgelände der Südostflanke des Hirschbergs bzw. im Südkessel zum Rauheck.

Nach rechts ist der Kratzer zu sehen, ein weiterer "Schulterberg" des Hirschbergs. An seiner Westseite liegen das Hirschberghaus und die beiden Kaser der Luckenalm. Die Flächen der Luckenalm werden von der Rauheckalm aus mitbewirtschaftet. Dazu treibt die Almerin ihre Tiere im Juli über den Kamm, ehe sie vier Wochen später wieder zurückkommen.

Vom Kamm aus ist der nördliche Teil des Tegernsees zu sehen mit Bad Wiessee und Gmund. Etwas besser wäre der Blick natürlich auf dem Gipfel des Hirschberges oder auch auf dem Kratzer.

Der untere Teil des Aufstiegs geht in vielen kleinen Kehren über die steile Skipiste. Ich habe es sehr anstrengend empfunden, denn durch die steile Auftrittsfläche der Fußsohle werden die Wadenmuskeln permanent überdehnt. Die vielen kleinen Kehren machen die Sache auch nicht besser. Wenn man hin und wieder stehen bleibt, kann man wenigstens den Blick ins Tal und auf die gegenüber liegenden Berge genießen.

Am oberen Ende des Parkplatzes steht "Andi's Hirschbergstüberl", das zur Einkehr aber nur bei Liftbetrieb im Winter auf hat. Natürlich darf der Hinweis auf Viktoria Rebensburg in Form eines großen Plakates an der Hauswand nicht fehlen, die hier zu Hause ist. Wer sie ist, das wissen auch die Wanderer. Vermutlich hat sie an diesem Hang das Skifahren gelernt.

Ein älteres, sehr pfiffiges Hinweisschild für die Wanderer steht etwas oberhalb der Rauheckalmen. Die Mahnung, auf den Wegen zu bleiben ist also nicht neu, aber oft genug erfolglos.

Ja, und da sind immer wieder die sehr guten Fernblicke. In diesem Fall nach Osten zum Risserkogel mit seinem Adlatus, dem Blankenstein, Traum aller Kletterer.

Sogar fast schon in Talnähe sieht man immer noch die Berge, z.B. vom Gasthof Aibl aus den Wallberg mit dem westlichen Setzbergeck und dem felsigen Roßstein (nicht verwechseln mit dem weiter westlich liegenden Roßstein/Buchstein).

Der Kratzer ist ein weiterer Nebengipfel des Hirschberges, wird aber auf dieser Route nicht erreicht. Über ihn führt ein recht anspruchsvoller Aufstieg von der Hirschlake hoch, eine Alternative zum regulären Aufstieg.

Links am Rauheck vorbei geht der Blick nach Osten an das Ende des Tegernsees, sprich zu den südlichen Anwesen von Rottach-Egern. Rechts ist der Fuß des Wallbergs, hinten die Freifläche der Kühzaglalm zu erkennen.

Hirschberghaus, aus etwas größerer Entfernung vom Kamm aus gesehen. Es liegt an der Westflanke des Kratzers. Wie gut zu erkennen ist, führt der Steig über die Terrasse des Hauses. Es könnte durchaus sein, dass dort ein Weißbier den weiteren Aufstieg von so manchem Wanderer arg behindert.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023