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Breitenstein



Breitenstein

Zuletzt aktualisiert: 14.07.2022, 17:38 Uhr

Kurzform
Breitenstein und Schweinsberg - die kleinen Nachbarn des bekannten, übermächtigen Wendelsteins. Es ist eine Tour zu den beiden Bergen in einer Runde, dadurch aber schon etwas anstrengend. Der Aufstieg zum Breitenstein beginnt in Birkenstein und geht über die Kesselalm. Nach dem Rückweg von der Hubertushütte geht es noch einmal bergauf zum Schweinsberg. Im Bild: Foto vom Jägerkamp aus. Links ist der Breitenstein zu sehen, rechts der Schweinsberg. Zwischen beiden Bergen liegt die Kesselalm, links an der Schulter die Bucheralm (Erstwanderung: Juli 2011; aktualisiert: Mai 2021)

Hintergrundinfo
Der Breitenstein ist ein recht beeindruckender, mächtiger Berg östlich des Leitzachtals. Er zählt zur Wendelsteingruppe. Von den Schlierseer Bergen aus kann man ihn recht gut sehen. Da kommt sofort die Absicht auf, dorthin aufzusteigen und man kann sich gut einprägen, wo da der Weg verlaufen würde. Stellenweise ist er aus der Ferne sogar zu sehen. Und auch sein schüchterner Nachbar, der Schweinsberg, fällt gleich ins Auge. Dass es eine Doppeltour werden würde, das habe ich aber erst vor Ort entschieden.
Am Aufstieg ab Birkenstein steht die ganzjährig geöffnete Kesselalm, eine der bekanntesten Hütten nahe Fischbachau. Und fast ganz oben gibt es auch noch die Hubertushütte, ebenfalls für eine Einkehr recht lohnend. Das ist schon mal ein großer Pluspunkt für die Tour. Falls nach der Rückkehr immer noch Hunger herrscht, ist das Cafe Winklstüberl etwas nördlicher im Leitzachtal mit seinen riesigen Kuchen- und Tortenportionen eine sehr gute Empfehlung.
Die beiden Berge können aber auch von anderen Ausgangspunkten in anderen Touren gewählt werden, z.B. zum Bockstein über die Bucheralm oder zum Schweinsberg mit Besuch der Durhamer Almen. Unmittelbar benachbart sind dann auch noch das Elbacher Kreuz oder der Eibelkopf.
Schwierigkeit:41.3anstrengend (>40)
Tracklänge:13,0 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:50 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:1031 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Birkenstein836
Abzw. Kesselalm/Bucheralm1017 0:251,40
Kesselalm 1265 0:401,80
Talstation Materiallift 1350 0:150,90
Hubertushütte1542 0:351,10
Gipfel Breitenstein1622 0:150,20
Hubertushütte1542 0:100,30
Abzw. Schweinsberg1280 0:301,60
Sattel Schweinsberg1445 0:251,00
Gipfel Schweinsberg1540 0:150,30
Kesselalm1265 0:301,70
Abzw. Abkürzung1025 0:301,50
Parkplatz Birkenstein836 0:201,20

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Mangfallgebirge Ost. Der Breitenstein steht östlich des Leitzachtals, westlich des Wendelsteins. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8 (1:50000), "Tegernsee Schliersee Wendelstein"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Mangfallgebirge Ost", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
16.07.2011; Diese Tour ging ich alleine. Auf der Strecke waren aber viele Wanderer unterwegs, vor allem wegen einer Bergmesse auf der Kesselalm. Auch im oberen Teil der Wanderstrecke konnte ich viele Menschen treffen, selbst am etwas abgelegenen Schweinsberg war ich nicht alleine. Das Wetter war an diesem Tag sonnig und klar mit einigen Schleierwolken. Leichter Wind sorgte für angenehme Temperaturen. Die Fernsicht konnte man als gut bezeichnen. Schöner kann man sich das fast nicht wünschen.
Erreichte Gipfel
Zwei Berge jeweils mit Gipfelkreuz sind das Ziel dieser Wanderung: der Breitenstein mit 1622 Metern und der Schweinsberg mit 1514 Metern. Der Breitenstein hat eine Dominanz von 2.5 km zum Wendelstein. 271 Meter muss man zum Sattel zwischen Breitenstein und Schweinsberg absteigen, um auf einer imaginären Strecke dann nur noch bergauf zum Wendelstein zu kommen.
Alm(en), Hütt(en):
Hubertushütte, Kesselalm, Wichtigstes Gebäude neben den beiden Einkehrmöglichkeiten ist die Kothalm am Schweinsberg auf 1372 Metern. Aber auch in unmittelbarer Nähe der Kesselalm stehen weitere Gebäude, die offensichtlich mit dem Almbetrieb nichts zu tun haben. Ansonsten sind in der Nähe des großen Parkplatzes etliche Anwesen von Birkenstein zu erwähnen an denen man direkt vorbeikommt.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Birkenstein-Parkplatz. Adresse: Birkensteinstraße 93, D-83730 Fischbachau, kurz vor dem Ende der Straße rechts abbiegen auf den großen Parkplatz. Koordinaten: N = 47.712128, E = 11.963973; Geographische Daten: N = 47°42'43.7", E = 11°57'50.3"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 722317, N = 5288561; Gauß-Krüger: R-E = 4497402.953, H-N = 5285978.335. Der Parkplatz ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht direkt erreichbar, wohl aber Fischbachau. Es ist also noch ein Stück Anmarschweg erforderlich. Die Tour ist mit Rollstühlen nicht zu bewältigen, besten- falls bis zur Kesselalm.
Vom etwas tiefer liegenden Parkplatz geht es erst einmal zurück auf die Birkensteinstraße und dann der Beschilderung "Kesselalm" folgend auf der Rodelbahn bergwärts (gleichzeitig Versorgungsweg). Nach einem kurzen Stück kreuzen wir einen Pfad, den wir aber ignorieren (am Rückweg werden wir ihn ein Stück gehen). Etwas später kommen wir an ein Wegedreieck: links geht es zur Bucheralm, wir bleiben rechts. Nach einer Linkskehre weiter oben öffnet sich das Gelände und die Kesselalm taucht auf. Kurz vor den Gebäuden zweigen wir links ab und gehen direkt hinauf. Der Versorgungsweg führt an der Hütte zunächst vorbei, kommt dann weiter oben wieder zurück. Nach dem Besuch der Bergmesse geht es schleunigst weiter. Das nächste Zwischenziel ist die Talstation des Materialliftes. Ab dort bleiben wir auf dem Pfad zur Hubertushütte und gehen sofort weiter zum Gipfel des Breitensteins. Eingekehrt wird erst am Rückweg. Nachdem wir wieder am der Liftstation vorbei in Richtung Kesselalm sind, geht es wenig später nach links über die Kothalm zum Schweinsberg (ist hier nicht beschildert). Direkt am Gebäude beginnt der Pfad hinauf zum Sattel, von dem aus wir die Durhamer Almen sehen. Noch einmal links abbiegen und zum Gipfel des Schweinsbergs gehen. Der Rückweg über die Kothalm und Kesselalm ist uns schon bekannt. Einziger Unterschied ist es, dass wir weiter unten im Wald nach links auf den Abkürzungspfad abzweigen.
Anmerkungen:
Breitenstein und Schweinsberg bieten sich als Doppeltour geradezu an, da der Weg bis nach der Kesselalm ohnehin der gleiche ist. Zusammen sind es mehr als 1000 Höhenmeter, also durchaus beachtlich. Jeder der beiden Berge kann aber auch für sich begangen werden, dann sind es zwei getrennte, recht gemütliche Touren. In der Besucherzahl führt natürlich der Breitenstein, weil er etwa 100 m höher ist und man die noch bessere Fernsicht hat. Zudem ist der Pfad auf den Schweinsberg stellenweise gleichzeitig der Triebweg für die Kalbinnen. Dadurch ist er entsprechend holprig und rutschig, teilweise sogar versumpft. Wer die Ruhe mag, dem sei der gemütlichere Schweinsberg allemal empfohlen, gerne auch in einer gesonderten Tour mit einem etwas anderen Verlauf der Strecke (siehe Nachbarwanderung). Die beiden Einkehrhütten sind Originale für sich: die Kesselalm als ganzjährig geöffnete Alm, die Hubertushütte als die Raststation schlechthin kurz unter dem Gipfel des Breitensteins.

Benachbarte Wanderungen

Heissenplatte
Heissenplatte

Heißenplatte - man wird diesen Berg hassen oder lieben. Hassen, weil es ohne Gnade und ohne Pause zusammenhängend 800 Höhenmeter bergauf geht, ab der Geitauer Alm sogar weglos. Lieben, weil auf diesem exponierten Berg die Fernsicht ins Leitzachtal und zum Wendelstein einfach grandios ist und sich das herrliche Gefühl einstellt, eine "ordentliche" Tour zu machen. Auf der Geitauer Alm wartet dann die wohlverdiente Brotzeit.

Eibelkopf
Eibelkopf

Der Eibelkopf ist ein Geheimtipp für Wanderer, die es gerne gemütlich und einsam haben wollen. Nördlich des Breitensteins in der Wendel-steingruppe steht er. Der Aufstieg erfolgt aus dem Leitzachtal. Die letzten Meter zum Gipfel findet man keinen Pfad mehr. Dafür hat er gute Fern-sicht, nicht so gut natürlich, als wenn man 300 Meter höher oben wäre. Und die nächste Einkehr ist mit der Bucheralm auch ein Stück weit weg, aber direkt an der Route. Weiter unten stehen dann noch die Schwaigeralm und das Winklstüberl für die Wanderer bereit.

Bockstein Leitzachtal
Bockstein Leitzachtal

Der Bockstein ist ein Nebengipfel des Breitensteins westlich des Wendelsteins, den man aus dem Leitzachtal in Höhe Elbach bereits sehr schön sieht. Vom Breitenstein ist er nur wenige Hundert Meter entfernt. Trotzdem sind die üblichen Aufstiegsrouten völlig verschieden. Zum Breitenstein geht man üblicherweise ab Birkenstein über die Kesselalm, zum Bockstein geht man ab dem Winklstüberl über die Schwaigeralm und Bucheralm. Diese westliche Route ist eindeutig die ruhigere. Hinsichtlich der nötigen Anstrengung unterscheiden sie sich im oberen Teil kaum.

Wendelstein
Wendelstein

Der Wendelstein ist zweifelsohne der König des östlichen Mangfallgebirges. Wegen seiner markanten Form ist er auch aus weiter Entfernung im Voralpenland von jedermann zu erkennen. Vielfach wird man zu ihm hoch die Zahnradbahn aus Brannenburg oder die Seilbahn aus Osterhofen (Leitzachtal) benutzen. In jedem Fall muss man noch ein gutes Stück zu Fuß gehen, um zum Gipfel zu kommen. Ein gut gesicherter Rundweg führt dann in luftiger Höhe um den Berg herum, den man nicht auslassen kann.

Schweinsberg
Schweinsberg

Der Schweinsberg steht in einer Bergkette, beginnend mit dem Wendelstein, dem Elbacher Kreuz und schließt im Norden mit dem Breitenstein/Bockstein ab. Er fristet dort ein Schattendasein, das er aber nicht verdient. Er ist recht einfach (aber nicht ganz kurz) zu erreichen, meist ab Fischbachau, aber auch durch das Jenbachtal. Ab der Kotalm geht es allerdings stellenweise über baazige Wege. Der Südgipfel hat ein wunderschönes Gipfelkreuz und beste Fernsicht. Wer gerne etwas einsamer unterwegs ist, dem sei dieser Berg empfohlen.

Elbacher Kreuz
Elbacher Kreuz

Das Elbacher Kreuz, auch Türkenköpfl genannt, ist eigentlich nur ein Gipfelkreuz auf einer Kammnase zwischen Schweinsberg und Wendelstein. Der letzte Teil des Anstieges - egal aus welcher Richtung man kommt - ist dann doch recht anspruchsvoll. Trittsicherheit ist erforderlich. Man spürt dort oben jedenfalls das angenehme Gefühl, auf einem richtigen Berg zu sein und freut sich, diesen entdeckt und erreicht zu haben. Die Wahrscheinlichkeit von anderen Personen dort oben gestört zu werden, ist gering.

Hochsalwand
Hochsalwand

Wer einmal auf dem Wildalpjoch stand, der kennt diese markante Wand im Norden, östlich des Wendelsteins; es ist die Hochsalwand. Von der Reindleralm aus ist sie recht gut zu erreichen, aus Norden ist der Aufstieg vom Lechnerschneid aber durchaus eine Herausforderung. Von dort bietet sich beste Fernsicht auf die weiter nördlich liegenden Berge der Wendelsteingruppe: Rampoldplatte, Farrenpoint, Sulzbergschneid. Und nicht zu vergessen: der benachbarte Lechnerkopf ist eine noch größere Herausforderung.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil dieser Wanderung zeigt ganz klar die beiden Gipfel, zunächst den etwas höheren Breitenstein, dann den Schweinsberg. Der Aufstieg auf der Versorgungsstraße bis zum Materiallift ist recht moderat und wird dann verständlicherweise etwas steiler. Der Aufstieg zum Schweinsberg über das Gelände der Kothalm ist nicht allzu steil, abgesehen von einigen kurzen Stufen. Alternativ könnte man vom Gipfel weglos direkt zum Sattel nahe der Liftstation absteigen.

Gipfel des Breitensteins mit Gipfelkreuz. Es ist ein richtiger Steinhaufen und relativ eng. Ganz alleine wird man dort oben kaum sein. Aber ich hatte Glück, einige Fotos machen zu können, fast ungestört von anderen Personen.

Gipfel des Schweinsbergs mit Gipfelkreuz. Dieser Berg hat eine noch engere Kuppe, aber auch nur sehr wenige Besucher. Es war sogar möglich, sich an günstiger Position für ein paar Minuten hinzusetzen. Dafür ist nach meiner Meinung das Gipfelkreuz sogar noch schöner als auf dem Breitenstein.

Los geht es aber erst einmal mit einer Bergmesse. Etwa drei Dutzend Personen hatten sich eingefunden, bestimmt nicht nur Einheimische. Ich kannte diesen Termin nicht, blieb aber natürlich dort bis zum Segen dabei. Diesen kann man in den Bergen immer gebrauchen.

Die Feuerhörndlkapelle steht ganz in der Nähe der Kesselalm. Es ist ein Platz mit sehr guter Aussicht, der natürlich zu einem Besuch verpflichtet.

Die Tour ist eine gute Gelegenheit sich einen Rundumblick westlich des Wendelsteins zu verschaffen. Beginnen wir dem großen Nachbarn selbst, der von vielen Stellen aus zu sehen ist.

Im Süden zeigt sich das breite Panorama mit recht bekannten Schlierseer Bergen, beginnend mit dem Hochmiesing bis zum Bodenschneid. Dahinter liegt dann der Spitzingsee.

Etwas in den Vordergrund schiebt sich die Heißenplatte, nicht nur auf diesem Foto. Es ist ein recht unbekannter Berg, aber höchst lohnend für einen Aufstieg. Am Weg liegt die Geitauer Alm, ebenfalls sehr lohnend.

Blick vom Rückweg vom Schweinsberg zur Kesselalm. Sie steht fast verdeckt hinter Bäumen. Links davon findet sich der Weg zur Feuerhörndl-Kapelle. Ebenfalls recht gut zu sehen ist der Versorgungsweg aus Birkenfeld, den wir gekommen sind und auch wieder zurückgehen.

Blick ins Tal nach Birkenstein und zu dem großen Parkplatz wo unser Auto steht. Ganz in der Nähe liegt die bekannte Wallfahrtskirche Birkenstein und da werden wohl gelegentlich viele Parkmöglichkeiten gebraucht.

Blick nach Westen über Hammer hinweg ins Tal der Aurach, die von Neuhausen bzw. Josefstal kommend in Hammer in die Leitzach mündet, ehe es nach Norden weitergeht.

Gut gepflegte Kothalm am Schweinsberg, etwas hinter Bäumen versteckt. Es gibt Almen gleichen Namens auch in anderen Regionen. Nachdem sie aber offenbar nur Jungvieh hält, ist sie nicht permanent besetzt.

 

 

 

 

 

 

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