Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Farrenpoint



Farrenpoint

Zuletzt aktualisiert: 10.04.2023, 08:38 Uhr

Kurzform
Farrenpoint - der Berg in der ersten Reihe im Mangfallgebirge. Dort ist die wohl beste Fernsicht über Bad Feilnbach hinweg nach Norden ins Voralpenland garantiert. Einen sehr guten Blick auf die Südflanke dieses Berges gibt es aber auch von den Rampoldnasen aus. Aufstiege führen aus mehreren Seiten zu diesem Berg. Am besten geht es entweder aus Brannenburg oder aus dem Jenbachtal los. Und ganz oben wartet die bekannte Huberalm. Foto: Blick auf die Südflanke des Farrenpoint. Der Gipfelkamm ist recht typisch, die Spitze des Berges liegt links. Rechts in der Mitte ist der Mitterberg zu sehen, jener Gipfel auf dem Werner Schmidbauer sein erstes Gipfeltreffen mit Elmar Wepper durchführte. Auf den Berg selbst stieg Schmidbauer mit Christian Springer. Unten zeigt sich die Antretteralm (Erstwanderung: August 2013; aktualisiert: Januar 2021)

Hintergrundinfo
Das Gebiet nördlich des Wendelsteins ist ein überaus beliebtes Wandergebiet (siehe Nachbartouren). Es ist Teil des Östlichen Mangfallgebietes, westlich des Inns und zählt zu den Bayerischen Voralpen. Nach Norden hat es mit dem Sulzbergschneid, dem Farrenpoint und - etwas westlich davon - mit dem Schwarzenberg drei recht schöne Aussichtsberge als Abgrenzung. Die Wanderstrecken sind leicht zu gehen, erst auf der Hochsalwand oder in der Nähe des Wendelsteins wird das etwas anstrengender und anspruchsvoller. Als Fixpunkt thront natürlich über allem der Wendelstein selbst mit seinen Einrichtungen.
Die Touren beginnen entweder in Brannenburg, also fast im Inntal, oder südlich von Bad Feilnbach auf dem schon deutlich höher liegenden Jenbach-Parkplatz. Von vielen Stellen aus kann man die herrliche Almlandschaft bewundern. Die Gegend ist mit Einkehralmen recht gut bestückt. Allein auf dieser Tour zum Farrenpoint gibt es viermal die Möglichkeit, eine Brotzeit oder sogar eine richtige Mahlzeit zu bekommen. Auf anderen Strecken gibt es noch etliche mehr.
Also los geht es. Aber keineswegs versuchen, alles auf einmal erledigen zu wollen. Auch wenn man dieses Gebiet schon mehrmals besucht hat, gibt es immer noch neue Strecken zu entdecken, die ein Grund für einen weiteren Besuch sind.
Schwierigkeit:38.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:13,6 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:15 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:800 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
WPP Lechen, Brannenburg670
Schlipfgrubalm854 0:30
Schuhbräu-Alm1144 0:50
Mitterberg Gipfel1214 0:15
Farrenpoint Gipfel1273 0:45
Huberalm1260 0:05
Antretteralm1102 0:35
Schuhbräu-Alm1144 0:15
Schlipfgrubalm854 0:30
Parkplatz Lechen670 0:30

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Mangfallgebirge Ost; es ist die nördliche Kante der Berge nördlich des Wendelsteins. Unmittelbarer östlicher Nachbar ist der Sulzbergschneid. Talorte sind Litzldorf (und Bad Feilnbach) bzw. Brannenburg. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8 "Tegernsee, Schliersee, Wendelstein"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Mangfallgebirge Ost", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
27.09.2011; Diese Wanderung ging ich alleine. Außer mir waren an diesem Tag viele weitere Wanderer unterwegs, auch auf Streckenteilen, von denen man eine gewisse Einsamkeit erwarten würde. Wie man es auch sieht: der Farrenpoint ist sehr beliebt und bekannt und am Ostaufstieg liegen die Schlipfgrubalm und die Schuhbräualm. Außerdem geht es noch direkt zur Huberalm und zur Antretteralm. Das ist die Gewähr dafür, dass man dort nicht alleine ist. An diesem Tag herrschte spätsommerliches, stabiles Hochdruckwetter mit angenehmen Temperaturen. Es gab leichte Schleierwolken; die Fernsicht war daher nicht sehr gut. Über dem Alpenvorland lag die schon bekannte dunkle Dunstwolke, man könnte auch sagen: der Dreck. Aber es ist insgesamt eine gute Wanderzeit. Auf der Antretteralm war der Almer dabei, den Schmuck für den bevorstehenden Almabtrieb zu fertigen.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Wanderung werden zwei klassische Gipfel erreicht: der Farrenpoint mit 1273 Meter und der südöstlich stehende Mitterberg mit 1214 Meter. Beide sind mit einem Gipfelkreuz versehen.
Alm(en), Hütt(en):
Schuhbräu-Alm, Huberalm, Schlipfgrubalm
Notice: Trying to access array offset on value of type null in /hp/cx/aa/xq/www/almen-und-berge/my_lib.php on line 50
, , Einige weitere Almhütten waren nur aus der Ferne zu sehen, insbesondere die Walchalm und die Hansenalm, die am Fuße der Südflanke des Berges liegen. Am Aufstieg gibt es zwischen der Schlipfgrubalm und der Schuhbräualm noch die "Winterstube", eine Forsthütte.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Waldparkplatz Lechen, Brannenburg. Adresse: Bergstraße 39, 83098 Brannenburg, bis zum Waldrand weiterfahren. Koordinaten: N = 47.738869, E = 12.075502; Geographische Daten: N = 47°44'19.91", E = 12°04'31.83"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 280756, N = 5291420; Gauß-Krüger: R-E = 4505769.110, H-N = 5288953.655. Der Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht direkt erreichbar, wohl aber Brannenburg selbst. Man muss noch ein Stück anmarschieren. Für Rollstühle ist der Weg bis zur Schuhbräualm möglich, dann aber nicht weiter. Aus dem Jenbachtal wäre das über den Versorgungsweg bis zur Huberalm möglich.
Vom Parkplatz gehen wir erst einmal den Fahrweg bergauf in Richtung Schuhbräualm. Noch vor der Brücke über den Kirchbach halten wir uns rechts und gehen auf einem Pfad durch den Wald. Er mündet kurz vor der Schlipfgrubalm wieder auf den Fahrweg ein. Weiter geht es in etlichen Kurven und unterschiedlichen Steigungen über die Schlipfgrubalm und die Winterstube bis zur Schuhbräualm. Dort führt der Weg noch ein Stück geradeaus weiter. Etwas später zweigt ein Pfad nach rechts ab und verläuft recht steil zum Gipfel des Mitterbergs über eine Wiese. Der folgende Abstieg nach Westen verläuft undeutlich auf dem Kamm bis zum Fahrweg. Dort halten wir uns dann nach rechts und gehen ein Stück eben dahin. An einer Baumgruppe und einer Abzweigung zur Schlipfgrubalm bleiben wir gerade. Etwas später kommt eine Kurve nach rechts und dann nach links, ehe es etwas länger quer bergauf über den Hang zur Huberalm geht. Das letzte Stück Aufstieg zum Gipfel des Farrenpoints muss sein, bevor es eine Pause gibt. Der Abstieg beginnt mit der Rückkehr zur Huberalm. Nach der Einkehr verläuft der Weg erst zurück zum Westsattel des Mitterberges. Dann aber gehen wir nicht wieder bergauf, sondern bleiben unten und kommen zur Antretteralm. Nach dem kurzen Rückweg queren wir die Südflanke des Mitterbergs und kommen zur Schuhbräualm zurück. Der weitere Abstieg verläuft wie der Aufstieg mit einer kleinen Ausnahme. Nach der Schlipfgrubalm bleiben wir auf den Versorgungsweg und gehen den Abkürzungssteig nicht mehr. Eine Alternative für den Rückweg (oder auch für den Aufstieg) wäre der Steig westlich des Mitterbergs bis zur Schlipfgrubalm. An der Antretteralm und an der Schuhbräualm käme man dann aber nicht vorbei.
Anmerkungen:
Bevor ich mir den Farrenpoint als Ziel auswählte, war ich schon auf der Rampoldplatte und entschloss mich spontan, diesen Berg in Kürze auch zu besuchen. Von dort ist der Farrenpoint herrlich zu sehen und man kann sich die möglichen Wege gut einprägen. Eigentlich bräuchte man gar keine Wanderkarte mehr. Das Gebiet um den Wendelstein bietet aber noch viele weitere Möglichkeiten zum Wandern, so dass man gerne wiederkommt. Den längeren Teil des Weges über die Schlipfgrubalm und Schuhbräualm geht man ohnehin ein zweites Mal. Das offene Gebiet mit den vielen Almen ist gut ausgeschildert und überschaubar, spätestens wenn man auf dem Mitterberg steht (und Sicht hat). Es ist eine leichte, aber nicht ganz kurze Wanderung ohne jede technische Schwierigkeit. Viele Almen liegen am Weg (siehe obige Liste), bei denen eine Einkehr möglich ist. An Tagen mit einigermaßen Wanderwetter ist man allerdings nicht allein. Eine alternative Route wäre der Anstieg aus dem Jenbachtal; von dort aus trifft man weitere Almen. Auf der gewählten Route gibt es einige Teilstücke, die für Rollstühle und Kinderwägen nicht geeignet sind.

Benachbarte Wanderungen

Schwarzlack Rundtour
Schwarzlack Rundtour

Schwarzlack - das sind eine Wallfahrtskirche (insbesondere für die Trachtler) und ein Gasthaus mit gleichem Namen. Beides liegt an der Nordseite des Sulzbergschneids, nördlich des Wendelsteins. Das ist ein Ort, um eine Rundtour auf diesen Berg zu machen. Der Aufstieg erfolgt durchaus schweißtreibend an der Ostseite, der Abstieg dann durch die noch steilere Nordflanke. Sobald man unten ist, kann man seinen Begleitern gestehen, dass das eine "schwarze" Route war. So steht es auf einem Schild angeschrieben.

Lechnerschneid
Lechnerschneid

Der Lechnerschneid ist die Kammverbindung zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand in den östlichen Bayerischen Vorbergen. Er dient u.a. als Ziel für jemand, der aus Brannenburg über die Breitenberghütte und den Lechnerkessel aufsteigen möchte. Als Gipfelberg liegt die Rampoldplatte am Weg. Außerdem warten auf dem Berg neben der Breitenberghütte noch die Lechneralm und die Rampoldalm auf Einkehrer. Für den Abschluss der Tour steht nahe dem Parkplatz der Berggasthof Kraxenberger bereit.

Hochsalwand
Hochsalwand

Wer einmal auf dem Wildalpjoch stand, der kennt diese markante Wand im Norden, östlich des Wendelsteins; es ist die Hochsalwand. Von der Reindleralm aus ist sie recht gut zu erreichen, aus Norden ist der Aufstieg vom Lechnerschneid aber durchaus eine Herausforderung. Von dort bietet sich beste Fernsicht auf die weiter nördlich liegenden Berge der Wendelsteingruppe: Rampoldplatte, Farrenpoint, Sulzbergschneid. Und nicht zu vergessen: der benachbarte Lechnerkopf ist eine noch größere Herausforderung.

Sulzbergschneid
Sulzbergschneid

Der Sulzbergschneid ist ein kegelförmiger Berg im östlichen Mangfallgebirge, den man von der Autobahn aus recht gut sehen kann. Er steht am Nordrand der Inntalberge, westlich dieses Flusses. Er eignet sich bestens für eine Rundwanderung mit Aufstieg ab der Schlipfgrubalm über seine Süd- und Westflanke, dem kurzen Gang über den Gipfelsattel und dem Abstieg über die Ost- und Nordflanke zum Berggasthof Schweinsteig. Obwohl die Höhensumme mit 530 Metern nicht sehr hoch ausfällt und die Strecke mit 7,7 km recht kurz ist, ist es kein Spaziergang.

Rampoldplatte
Rampoldplatte

Die Rampoldplatte ist nicht - wie aus dem Namen eventuell abzuleiten wäre - ein Berg mit einer breiten Kuppe nördlich des Wendelsteins. Vielmehr hat sie einen recht engen, steilen Gipfel, bei dem am Gipfelkreuz höchstens drei Personen Platz finden. Es ist eine Tour so richtig zum Eingewöhnen, auch für Anfänger. Zunächst der lange Anmarsch auf guten Straßen, dann der zähe Aufstieg über die Almflächen und zuletzt der steile Gipfel. Dafür liegen mehrere Almen und Gasthöfe auf der Strecke, ebenfalls zum eingewöhnen, denn das gehört zusammen.

Elbacher Kreuz
Elbacher Kreuz

Das Elbacher Kreuz, auch Türkenköpfl genannt, ist eigentlich nur ein Gipfelkreuz auf einer Kammnase zwischen Schweinsberg und Wendelstein. Der letzte Teil des Anstieges - egal aus welcher Richtung man kommt - ist dann doch recht anspruchsvoll. Trittsicherheit ist erforderlich. Man spürt dort oben jedenfalls das angenehme Gefühl, auf einem richtigen Berg zu sein und freut sich, diesen entdeckt und erreicht zu haben. Die Wahrscheinlichkeit von anderen Personen dort oben gestört zu werden, ist gering.

Eibelkopf
Eibelkopf

Der Eibelkopf ist ein Geheimtipp für Wanderer, die es gerne gemütlich und einsam haben wollen. Nördlich des Breitensteins in der Wendel-steingruppe steht er. Der Aufstieg erfolgt aus dem Leitzachtal. Die letzten Meter zum Gipfel findet man keinen Pfad mehr. Dafür hat er gute Fern-sicht, nicht so gut natürlich, als wenn man 300 Meter höher oben wäre. Und die nächste Einkehr ist mit der Bucheralm auch ein Stück weit weg, aber direkt an der Route. Weiter unten stehen dann noch die Schwaigeralm und das Winklstüberl für die Wanderer bereit.

Bilder zur Wanderung

Gipfelkreuz am Farrenpoint, das war das Ziel dieser Wanderung. Eine Rastbank und sonstige Ruhegelegenheiten werden offenbar gerne angenommen. Es ist der tatsächlich erhoffte, gute Fernblick nach Norden über Bad Feilnbach und die anderen Orte hinweg ins Alpenvorland.

Vorher standen wir aber noch auf dem Mitterberg und bewunderten sein Gipfelkreuz. Es ist eine völlig freie Gipfelkuppe, auf die von zwei Seiten ein kaum sichtbarer Pfad führt. Das macht ihn leicht zu einem Berg, dem man keine Aufmerksamkeit schenkt. Auf diesen Berg verirren sich selten Wanderer, was er aber nicht verdient.

So sieht der Mitterberg aus Westen aus. Nur ein undeutlicher Pfad über die Wiese führt hinauf. Um aber Verwechselungen vorzubeugen: es gibt weiter südlich noch einen recht unbekannten Mitterberg mit 1283 Metern Höhe. Er liegt nördlich der Schuhbräualm bzw. Antretteralm

Der Farrenpoint hat eine mächtige Südflanke, überwiegend Weideland, südseitig und damit recht fruchtbar. Nur wenige Waldstücke und kleinere Baumgruppen unterbrechen das Bild. Es sind die Weideflächen von drei Almen: oben liegt die Huberalm, links die Walchalm und daneben die Hansenalm.

Blick auf die Hansen-Alm an der Südseite des Farrenpoints. Mitunter sind die Almen keine einfache Hütten sondern stattliche Häuser. Voraussetzung dafür ist die Erreichbarkeit auf einem Versorgungsweg. Das trifft bei der Hansenalm zu, wiewohl das kein historisches Gebäude ist. Die Alm hat eine eigene Kapelle dabei.

Auf halben Weg zwischen der Schlipfgrubalm und der Schuhbräualm steht die "Winterstube". Es ist eine forstliche Diensthütte. Dem Namen nach zu schließen, ist sie auch im Winter genutzt.

Viele Einkehrmöglichkeiten liegen am Weg. Nach kurzem Marsch taucht bereits die Schlipfgrubalm auf, ein respektabler Berggasthof. Durch die geringe Strecke ab Lechen ist sie etwas für den kurzen Ausflug.

Schuhbräualm - ebenfalls ein respektabler Gasthof, zu dem man aber schon ein gutes Stück laufen muss. Er steht in einem gewissen Zentrum und ist deshalb immer gut frequentiert.

Rückseite der Huberalm. Das Gebäude steht nur wenig unterhalb des Gipfels in einer kleinen Mulde. Direkt hinter dem Haus liegt eine kleine Gumpe, die aber zur Tränke der Tiere wohl nicht genutzt wird.

Die Antretteralm liegt ein wenig abseits der Route. Es ist nötig, ein paar Meter extra zu gehen, wenn man zu ihr will. Wegen der geringen Nähe zur Schuhbräualm wird sie wohl etwas in deren Schatten stehen. Wer aber Ruhe finden und ein gutes Gespräch mit dem Almer führen möchte, der ist dort richtig.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023