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Wanderungen

Egglburger See



Egglburger See

Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022, 14:19 Uhr

Kurzform
Egglburger See - Rundwanderung um den See aus der Eiszeit im gleichnamigen Naturschutzgebiet westlich von Ebersberg. Mit dazu gehört auch der Aufstieg auf den Ebersberger Aussichtsturm. Zwei Gasthäuser laden zur Einkehr an der Strecke. Im Bild: Der See liegt eingebettet in die sanften Hügel der Endmoräne der letzten Eiszeit (Erstwanderung: November 2017; aktualisiert: März 2020)

Hintergrundinfo
In der eiszeitlichen Moränenlandschaft südlich des großen Waldgebietes "Ebersberger Forst" gibt es einige recht gute Wandermöglichkeiten. Typische Kennzeichen solcher Landschaften sind kleine, verlandende Seen mit umgebenden Moorflächen und unterschiedlich große Drumlinhügel. Das macht die Gegend sehr abwechslungsreich und reizvoll.
Eine Wandertour geht in einem größeren Bogen rund um den Egglburger See, in den anschließenden Wald, zurück an den Rand der Stadt und wieder zum Ausgangspunkt. Ein ganz besonderer Punkt ist der Ebersberger Turm. Er überragt die Bäume deutlich und ist deshalb ein gern besuchter Aussichtspunkt.
Außerdem führt die Strecke an zwei Wirtshäusern vorbei: der "Ebersberger Alm" und an dem Gasthof "Zur Gass" am westlichen Rand der Stadt. Eigentlich liegt auch noch das Cafe Seehaus am Weg, aber das hat wohl dauerhaft geschlossen. Anreisen kann man mit der S-Bahn, steigt dann aber an einer anderen Stelle in die Runde ein.
Schwierigkeit:20.0leicht (<27.5)
Tracklänge:10,8 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:2:50 h*kurz (0-3 h)
Höhensumme:199 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Ebersberg West564
Kirche Egglburg600 0:151,50
Nordkante See556 0:240,97
Ostufer See567 0:150,69
Schutzhütte Ludwigshöhe617 0:261,16
Aussichtsturm (Spitze)660 0:100,68
Ebersberger Alm595 0:100,51
Seehaus551 0:222,39
Zur Gass564 0:331,99
PP Ebersberg West564 0:150,95

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Andere Wandergebiete, Alpenvorland, München Ost. Das Wandergebiet liegt westlich von Ebersberg, östlich von Kirchseeon. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 184/2 - München und Umgebung (1:50000); bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
04.11.2017; Tassilo und ich haben die Tour zusammen erwandert. An diesem Samstag nutzten auch viele andere Personen diese Strecke für einen kurzen Ausflug. Die meisten sind allerdings in umgekehrter Richtung gegangen. Überdies machten sich nur wenige Personen die Mühe, auch auf den Turm zu steigen, obwohl man von dort eine sehr gute Fernsicht hat. Ein gutes Wanderwetter mit vergleichsweise hohen Temperaturen lud zu dieser Tour ein. Ein leichter Föhn begünstigte die Sicht etwas, die an vielen Stellen bis in die Alpennordkette reichte. Das gilt natürlich ganz besonders vom Turm aus. Und natürlich ist von dort ein guter Blick auf die Stadt Ebersberg möglich.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Wanderung kann man bestenfalls den Turmberg als Gipfel bezeichnen. Der höchste Punkt lag mit 660 m auf dem dortigen Ebersberger Aussichtsturm.
Alm(en), Hütt(en):
Ebersberger Alm, Zur Gass, Im westlichen Teil der Strecke kommt man durch die beiden kleinen Ortschaften Vorder- und Hinteregglburg mit seinen Bauernhöfen. Aber auch das eine oder andere sonstige Anwesen steht etwas versteckt im Gelände. Im östlichen Teil führt der Weg in die nördlichen Bereiche von Ebersberg, entlang der beiden großen Klosterseen bzw. -weiher. Der Aussichtsturm auf der Ludwigshöhe soll als besonderes Gebäude nicht unerwähnt bleiben.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Ebersberg West. An der Zufahrt von der B 304 nach Ebersberg. Es ist ein lang gezogener Parkplatz auf der ehemaligen Straße. Adresse (unpräzise): Hochgernweg 5, D-85560 Ebersberg. Koordinaten: N = 48.074164, E = 11.949380; Geographische Daten: N = 48°04'27.0", E = 11°56'57.8"; UTM-Daten: Z = 32U, E = 719685, N = 5328752; Gauß-Krüger: R-E = 4496334.290, H-N = 5326232.940. Die Anreise zu dieser Tour ist auch mit der S-Bahn (S6) möglich. Allerdings erfordert das dann einen anderen Streckenverlauf mit einem gewissen Anmarsch ab dem Bahnhof in Ebersberg. Trotz der Einfachheit der Tour ist sie für Rollstühle nicht geeignet. Die beiden Wirtshäuser sind aber damit zu erreichen, sie haben ohnehin öffentliche Zufahrten.
Vom westlichen Teil des Parkplatzes aus die Straße überqueren und auf einer Privatstraße zu dem ersten Anwesen gehen. Hinter dem Haus führt ein Weg über die Wiese zu den ersten Häusern von Vorderegglburg. Dort nach rechts abbiegen, vorbei an einer Kapelle. Nach einer Weile geht die Straße an dem Hügel mit der Kirche vorbei. Sie kann man aber direkt über den Treppenaufstieg erreichen und nach der Kirche auf dem Zufahrtsweg wieder in den Ort kommen. Nach den letzten Häusern führt der Weg leicht bergab an den See und geht dann an seinem Nordufer durch den Wald weiter. Nach mehrmaligen kleinen Kreuzungen und Abzweigungen kommt man letztlich auf die Ludwigshöhe mit dem Aussichtsturm. Vom Turm geht es nach Süden bergab zur Ebersberger Alm und an dieser vorbei durch die Heldenallee weiter in Richtung Stadtmitte. Sie macht zwischendurch einen kurzen rechts/links-Knick, ehe sie die ersten Häuser nördlich der Klosterweiher erreicht. An diesen Weihern geht man nach rechts entlang und kommt kurz vor dem Egglburger See wieder auf freies Gelände. Direkt am See geht es nach links, leicht bergauf zum Gasthaus "Zur Gass". Dort führt die Straße in gleicher Richtung weiter durch die ersten Häuser. An der Zufahrtsstraße geht es noch einmal nach rechts, ehe man von der Ostseite zurück zum Parkplatz kommt.
Anmerkungen:
Ebersberg zählt noch zum unmittelbaren Nahbereich von München. Es ist mit der S-Bahn erreichbar. In direkter Nähe liegt aber auch der große Ebersberger Forst. An seinem südlichen Rand führt die Wanderstrecke durch das leicht hügelige Gelände der Endmoräne aus der letzten Eiszeit. Ein Kernstück davon ist das Naturschutzgebiet Egglburger See mit seinem Vogelreservat. Ein stattlicher Aussichtsturm auf der Ludwigshöhe ergänzt die Attraktion dieser Gegend für die Wanderer. Kein Wunder also, dass man dort zu allen Jahreszeiten viele Personen auf der Strecke antreffen kann. Sehr positiv ist auch, dass man auf zwei Gasthäuser trifft, in zur Einkehr laden und in denen sehr gut zu speisen ist. Allerdings hatte ich an diesem Tag den Eindruck, wonach viele Besucher der Gasthäuser nicht Wanderer waren, sondern nur zum Essen dorthin kamen. Immerhin kann man zu beiden direkt mit dem Auto anreisen.

Benachbarte Wanderungen

Gotzinger Runde
Gotzinger Runde

Gotzinger Runde - Rundweg im östlichen Teil des Wasserschutzgebietes Taubenberg, das dort bis in das Tal der Mangfall reicht. Vom Fentberg aus ist eine sehr gute Fernsicht in die nahen Alpen möglich. Ein weiterer Höhepunkt ist die Einkehr in die "Gotzinger Trommel", ein Wirtshaus der besonderen Art. In bayerischer Geschichte sollte man schon sicher sein, denn die Gespräche mit dem Wirt werden dieses Thema nicht ausklammern.

Nüchternbrunn
Nüchternbrunn

Nüchternbrunn - die ehemalige Einsiedelei in dem riesigen Wasserschutzgebiet am Taubenberg. Sie ist der wichtigste Wegpunkt einer Rundwanderung, die auch noch zu dem Gasthof Taubenberg führt, einem der wenigen bewirtschafteten Anwesen, die es dort noch gibt. Wer sich die Mühe macht auch noch auf den Aussichtsturm zu steigen, wird mit einer sehr guten Fernsicht belohnt.

Mangfallknie
Mangfallknie

Das Mangfallknie ist ein Abschnitt dieses Flusses, der an seiner nördlichsten Lage im Osten Münchens ein recht auffälliges Knie bildet und dort seine Fließrichtung von Nord auf Südost ändert. Eine recht schöne Wanderroute führt zunächst lange am Fluss entlang und kommt dann nach der Überquerung eines Höhenrückens wieder an den Ausgangspunkt zurück. Zwischendurch kommt man an der relativ neu erbauten "Mangfalltal-Alm" vorbei und kann dort natürlich einkehren.

Fentberg
Fentberg

Der Fentberg ist der nordöstliche Teil der Taubenberg-Gruppe. Für Wanderungen ist er - neben dem Aufstieg aus dem Mangfalltal - sehr gut ab Mitterdarching zu erreichen. Dort kann man direkt am Bahnhof parken und natürlich auch sehr gut mit der Bahn anreisen. Trotz geringer Höhe lässt der Berg an etlichen Stellen eine sehr gute Fernsicht in die nahe gelegenen Alpen zu.

Mangfalltour
Mangfalltour

Die Mangfall ist der Abfluss des Tegernsees. Der bekannte Fluss mündet aber schon nach knapp 60 km nahe Rosenheim in den Inn. In ihrem Mittellauf zwischen Weyarn und Valley hat sie sich recht tief ins Gelände eingegraben. Trotzdem gibt es entlang der Ufer recht gute Wandermöglichkeiten. Sofern nicht allzu viel Schnee liegt, eigenen sich die Strecken auch als leichte Winterwanderungen und das natürlich im Nahbereich von München. Mit der Maxmühle findet man direkt am Wasser auch noch ein recht gutes Wirtshaus für eine Einkehr. Selbst wenn es nur ein sonntäglicher Ausflug sein sollte; zum Essen gehen wollte man ohnehin.

Taubenberg
Taubenberg

Der Taubenberg ist ein Bergstock südlich von München. Aus diesem Gebiet stammt ein großer Teil des Trinkwassers für die Millionenstadt. Durch die Ausweisung als Schutzgebiet wurde die frühere landwirtschaftliche Nutzung sehr eingeschränkt bzw. große Teile sind aufgeforstet. Dessen ungeachtet ist das Gebiet für leichte Wanderungen bestens geeignet; es gibt viele recht interessante Attraktionspunkte. Der Gasthof Taubenberg ist aber noch da und man kann dort sehr gut einkehren. Übrigens: Osterwarngau ist als Ausgangspunkt dieser Tour mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Steinsee-Runde
Steinsee-Runde

Der Inntalgletscher hat die Landschaft südlich von Ebersberg in der letzten Eiszeit geprägt. Dadurch hat sie die leicht wellige Form erhalten. Alles ist etwas klein und niedrig geraten: die Täler, die Berge, die Seen. Gerade das aber macht sie für einfache Wanderungen so reizvoll. Ein Rundweg führt vom Steinsee (Moosach) über den Kitzelsee zum Kastenseeoner See und im Bogen wieder zurück. Es ist auch die Gegend mit den etwas verstreuten, großen und schönen Gasthöfen, an denen die Strecke allerdings nicht direkt vorbeiführt.

Bilder zur Wanderung

Auf dieser "Flachlandtour" ist das Höhenprofil natürlich überzeichnet. Es geht aber nur darum, die Passagen mit Anstiegen und Abstiegen zu erkennen. Vom Parkplatz weg geht es leicht bergab, ehe dann der erste nennenswerte Anstieg zur St. Michaelskapelle erfolgt. Sobald das Seeufer erreicht ist, folgt ein kontinuierlicher Anstieg bis hinauf auf den Turm. Nach dem Abstieg zur Alm geht es noch weiter bergab. Ab dem Seehaus steigt die Strecke leicht an, geht noch einmal vorbei am Egglburger See und führt hinauf auf die kleine Anhöhe Zur Gass. Auf den Rückweg zum Parkplatz kommen dann nur einige kurze Wellen.

Gute Wanderwege wechseln sich mit Pfaden auf dieser Runde ab. Einige Teile verlaufen auch auf üblichen Straßen. Besonders reizvoll ist der Wechsel von Feldern, Wiesen, Wäldern und Ortschaften.

Der Aussichtsturm auf der Ludwigshöhe und die Ebersberger Alm, das gehört zusammen. 100 Jahre ist das filigrane Konstrukt aus Stahlbeton alt und sollte eigentlich Siegesturm heißen. Der Ausgang des Ersten Weltkrieges kam dann aber anders als erwartet. Trotzdem ist er zum Wahrzeichen von Ebersberg geworden. Der Turm überragt die Bäume deutlich und bietet deshalb beste Fernsicht in alle Himmelsrichtungen.

Ebersberg ist eine Kreisstadt im Osten Münchens. Vom nördlich liegenden Aussichtsturm auf der Ludwigshöhe hat man einen sehr guten Blick nach Süden. Im Vordergrund steht die Ebersberger Alm, dahinter dann die Stadt selbst. Zu erkennen ist ebenfalls die "Heldenallee" mit den Namensschildern der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Das "redende Wappen", nämlich den schwarzen Eber auf gelben Hintergrund, kann man von hier oben natürlich nicht sehen.

Und ein weiterer Attraktionspunkt fällt unbedingt auf: die Heldenallee. Es ist eine Straße, die am Klostersee am Nordrand der Stadt beginnt und über die Ebersberger Alm zum Aussichtsturm führt. Jeder Baum trägt das Namensschild eines der im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Und es sind viele junge Männer, deren Tod auf die Absurdität eines Krieges hinweist.

Einer dieser Männer ist der Sebastian Wolperdinger gewesen. Somit ist der Beweis erbracht, dass es in Bayern tatsächlich Wolperdinger gibt, zumindest in Ebersberg.

Der Klostersee ist in Teilbereichen ein großer Badesee an Nordrand von Ebersberg mit entsprechenden Einrichtungen. Außerhalb der Saison kann man auf die Holzstege gehen und dann das Ufer mit seinen Einrichtungen sehen.

In den Moränenlandschaften liegen immer Moore. In der Regel weichen die Wanderrouten den nicht begehbaren Stellen aus. Manchmal muss aber auch ein Holzsteg herhalten.

Cafe Seehaus am Klostersee. Dort gibt es natürlich etwas zum Naschen für die Kinder und auch für die Erwachsenen. Hoffentlich bald wieder muss man ergänzen, denn es ist aktuell geschlossen und sucht einen neuen Pächter. Nachtrag März 2020: ich glaube, es ist immer noch geschlossen.

Kirche St. Michael in Egglburg. In der Filialkirche finden Gottesdienste nur am Samstagabend zur Sommerzeit statt. Ansonsten ist sie geschlossen. Der umgebende Friedhof ist noch aktiv genutzt, das Gebäude selbst hätte eine Renovierung dringend nötig. Die Kirche steht auf einem klassischen Drumlinhügel zwischen Vorder- und Hinteregglburg. An der Südseite des Hügels führt ein Treppensteig steil hinauf; eine eingeschränkte Zufahrt ist über den flacheren Norden her möglich.

Aber nicht nur Kirchen stehen an der Wanderstrecke. Neben etlichen Feldkreuzen trifft man in Vorderegglburg auf eine gut renovierte Kapelle. Es ist eine sog. "Hofkapelle", dem St. Leonhard geweiht.

In unmittelbarer Nähe liegt auch noch das Museum "Wald und Umwelt". Es hat aber nur an den Wochenenden und an Feiertagen geöffnet. Gegen einen Aufpreis gibt es an den Sonntagen eine Führung. www.museumwaldundumwelt.de. Nachtrag März 2020: ein Brand im Dezember 2019 hat Teile der Gebäude stark beschädigt. Vermutlich kann die Einrichtung trotzdem - zumindest in Teilen - bald wieder geöffnet werden.

Direkt am Eingang ins Museum ist ein geodätischer Referenzpunkt fixiert. Er hat die Koordinaten: 48° 05.3151 Nord und 11°576139 Ost. Die Höhe beträgt 596.6 Meter. Wie viele Personen davon Kenntnis nehmen, ist unklar. Ich jedenfalls habe niemand gesehen, der diesen Stein beachtet hätte.

 

 

 

 

 

 

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