Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Isartal Baierbrunn



Isartal Baierbrunn

Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022, 15:51 Uhr

Kurzform
Isartal Baierbrunn - Wanderung im Isartal dort "wo die edlen Ritter hausten", südlich von Grünwald, aber westlich des Flusses. Heute ist das idyllische Tal der Isar zwischen München und Wolfratshausen ein Naherholungsgebiet mit etlichen Attraktionspunkten. Im Bild: relativ breites Flussbett in Höhe des Georgensteins mit Schotterbänken und flachen Inseln, auf denen sich das Treibholz sammelt (Erstwanderung: April 2017; aktualisiert: März 2020)

Hintergrundinfo
Im Tal der Isar, südlich unmittelbar vor den Toren Münchens, beginnen einige gemütliche Wanderstrecken. Meist führt der größte Teil der Strecken in der Nähe des Flusses dahin, es geht aber zuweilen auch auf die benachbarten Ufer hoch. Ein besonderes Kriterium ist es, dass man die Ausgangspunkte dieser Touren recht gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann und man unterwegs immer wieder auf Gasthöfe trifft.
Eine diese Strecken nannte ich "Isartal Baierbrunn". Sie erstreckt sich von Grünwald und Höllriegeskreuth bis Baierbrunn. In diesem Flussabschnitt liegen ein Kraftwerk und der bekannte "Georgenstein", ein riesiger Fels mitten im Wasser. Darüber hinaus ist mit dem Geotop "Klettergarten" ein Blick in die Gesteinsablagerung von vier Eiszeiten in einem Abbruch möglich.
Ja, und Wirtshäuser gibt es auch noch: die Waldgaststätte Buchenhain oben auf dem Ufer mit S-Bahnhof und den Brückenwirt Höllriegelskreuth unten am Wasser mit Anlegestelle für die Flösse.
Schwierigkeit:27.0leicht (<27.5)
Tracklänge:13,8 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:10 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:255 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Bahnhofstraße Baierbrunn629
Abzw. Pionierweg620 0:231,20
Parkplatz B11616 0:140,67
Gasthof Buchenhain614 0:100,49
Fuß Klettergarten583 0:200,90
Isarweg, Haus Nr. 7552 0:080,40
Brückenwirt541 0:452,71
Überqu. Forststraße567 0:281,86
Gasthof Buchenhain614 0:281,61
Isarweg, Haus Nr. 7552 0:141,08
Georgenstein545 0:200,95
Pionierweg Einmü. Straße620 0:210,59
Bahnhofstraße Baierbrunn629 0:191,36

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerisches Voralpenland; Isartal südlich von München in Höhe von Grünwald bzw. Baierbrunn. Karte: Kompass Wanderkarte (1:50000), Nr. 180, Starnberger See Ammersee, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
21.04.2017; Renate und ich haben diese Tour gemacht. Sie diente neben der eigenen Lust am Wandern auch zur Erkundung einer Wanderroute, die für eine Seniorengruppe vorgesehen war. Deshalb war es wichtig, die beiden S-Bahnhöfe in Baierbrunn und Buchenhain mit auf der Strecke zu haben. Am Wandertag trafen wir etliche andere Personen auf unserem Weg, vorwiegend entlang der Isar. Die Wege sind gleichzeitig ein Teil des Fernwanderweges "München-Venedig". Dort tummelten sich vor allem auch die Radfahrer. Am Wandertag hatte sich das vorangegangene schlechte Wetter etwas beruhigt. Es gab überwiegend Sonnenschein mit zeitweise etwas stärkerer Bewölkung. Die Temperaturen lagen jedoch nur im einstelligen Bereich. An exponierten Stellen im Wald oder im Schatten von Gebäuden konnte man noch Schneereste finden. Die Fernsicht spielt bei dieser Strecke keine große Bedeutung. Gleichwohl gibt es von der Steilkante des westlichen Ufers mehrfach recht gute Fernblicke in das Flussbett.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Tour wird kein Gipfel im klassischen Sinne erreicht. Sie beginnt am Hochufer, führt ins Tal und geht wieder hoch. Der höchste Punkt der Tour liegt mit 629 m am Bahnhof in Baierbrun. Der niedrigste Punkt liegt mit 541 m beim Brückenwirt.
Alm(en), Hütt(en):
Brückenwirt Höllriegelskreuth, Buchenhain Waldgasthof, Die Tour führt durch die Orte Baiersbrunn und Buchenhain. Im Isartal säumen die Strecke verschiedene Wehranlagen und das Wasserkraftwerk Höllriegelskreuth mit einer recht spektakulären Floßrutsche. Es hat eine Leistung von etwa 3 MW.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Bahnhof Baierbrunn; Adresse: Bahnhofstraße 18, D-82065 Baierbrunn. Koordinaten: N = 48.019076, E = 11.482936; Geographische Daten: N = 48°01'08.7", E = 11°28'58.6"; UTM-Daten: Z = 32U, E = 685142, N = 5321403; Gauß-Krüger: R-E = 4461534.741, H-N = 5320235.802. Die Ausgangspunkte dieser Tour sind auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar (S-Bahn Nr. 7 nach Wolfratshausen, Bahnhof Baierbrunn bzw. Bahnhof Buchenhain. Entlang der Bundesstraße 11 gibt es zusätzlich immer wieder Parkplätze, von denen aus diese Tour ebenfalls begonnen werden kann, wenn man mit dem Auto anfahren möchte.
Von der Bahnhofstraße in Baierbrunn geht es nach Osten, vorbei an der Kirche und weiter entlang der B 11 nach Norden. An der "Herrmann-Roth-Straße" zweigt man nach rechts ab und hat damit quasi eine Umgehung des Ortes. Später führt der Weg zurück zur Bundesstrasse, man bleibt aber weiter auf den Pfaden entlang des Waldes, die sehr bald zur Rückseite des Gasthofes "Buchenhain" kommen. Von dort geht es auf mehr oder weniger deutlichen Pfaden bergab - unter andern über steile Treppenstufen- zum Geotop "Klettergarten" und weiter bis zum Fluss. Dann geht es nach Norden entlang des Isarkanals - mit einem Abstecher auf die Kraftwerksinsel - bis zum Brückenwirt Höllriegelskreuth. Anschließend erfolgte der Rückweg nach einem kurzen Stück auf der Straße mit einem Aufstieg auf einem wenig begangenen Pfad nach rechts. Nach einem kurzen Stück auf der Versorgungsstraße geht es erneut nach rechts auf die Geländekante und über die Stromschneise zurück zum Gasthaus Buchenhain. Der zweite Teil der Route begann mit dem erneuten Abstieg über den Klettergarten zur Isar. Dann aber führte der Weg nach rechts flussaufwärts bis auf Höhe des Georgensteins. Von dort geht der steile "Pionierpfad" hoch auf den Verbindungsweg zwischen Buchenhain und Baierbrunn. Abschließend führt die Route auf dem Hinweg zurück zur Bahnhofstrasse in Baierbrunn. Die Route kann man jederzeit teilen und dann sind es wirklich gemütliche Strecken auch für Personen, deren "Gehwerk" nicht mehr so reibungslos funktioniert.
Anmerkungen:
Die Isar fließt zwischen Wolfratshausen und Bad Tölz durch ein sehr romantisches Flusstal. Allerdings hat es durch die frühere Nutzung als Transportweg mit Flössen und durch die Stromgewinnung entsprechende Veränderungen gegeben, auch in Form von Maßnahmen zur Wasserregulierung und zum Hochwasserschutz. So gibt es über längere Strecken parallel zum eigentlichen Flussbett auch einen Kanal. Flösse fahren heute noch ab Wolfratshausen bis Thalkirchen. Sie sind aber ausschließlich eine besondere Attraktion und Belustigung derjenigen, die diese etwa 6 - 8 Stunden dauernde, abenteuerliche Reise mitmachen. Für Wanderer und Radfahrer sind die Wege links und rechts des Flusses entlang gut ausgebaut. In Höhe Buchenhain gibt es ein ausgewiesenes Geotop, den "Klettergarten". Es zeigt sehr anschaulich die geologische Entwicklung durch die Eiszeiten an einem Steilufer. Die Isar liegt an diesen Stellen etwa 80 m tiefer als das umgebende Gelände in einem etwas breiteren Tal. In weiteren Abständen findet man urige Gasthäuser zur zünftigen Einkehr, z.B. an der Brücke zwischen Grünwald und Höllriegelskreuth.

Benachbarte Wanderungen

Deininger Weiher Rundweg
Deininger Weiher Rundweg

Der Deiniger Weiher ist ein besonderes Ausflugsziel südlich von München. Ein etwas größerer Gewässer, eine leistungsfähige Gastwirtschaft und Möglichkeiten für kurze Wanderungen, die man bei Bedarf auch etwas ausdehnen kann. All das zusammen ist eine Mischung, die es allemal wert ist, als "ordentliche" Wanderroute in entsprechenden Listen geführt und tatsächlich auch angesteuert zu werden.

Loisachmündung
Loisachmündung

Wandern im Isartal zwischen Bad Tölz und München ist immer spannend. Eine dieser Touren liegt auf Höhe von Wolfratshausen an der Einmündung der Loisach, allerdings auf der Ostseite. Sie beginnt am Parkplatz an der Isarbrücke und geht direkt am Fluss entlang bis zum Ickinger Wehr. Der Rückweg verläuft dann etwas humorlos auf einer Schotterstraße zurück zum Ausgangspunkt. Dennoch kann sie sehr spannend sein, auf dem Ausgangspunkt warten zwei wunderschöne Wirtshäuser.

Pupplinger Au
Pupplinger Au

Das Isartal nahe Wolfratshausen bietet etliche sehr gute Wandermöglichkeiten in den dortigen Auenflächen bzw. angrenzenden Ufern. Eine davon ist eine Rundwanderung in der Pupplinger Au, die erst durch die unmittelbare Uferumgebung an der Ostseite des Flusses und nach Überquerung über das Ickinger Wehr dann am Hochufer weiter in die Stadt selbst führt. Ideal natürlich für die Anreise mit der S-Bahn aus München. Und auch an das leibliche Wohl ist gedacht. Zwei Gasthäuser haben wir an diesem Tag besucht. Man könnte aber auch andere wählen; am Ausgangspunkt steht ein zweites Wirtshaus und ganz zu schweigen von der Stadt selbst.

Ickinger Au
Ickinger Au

Nördlich der Loisachmündung in die Isar beginnt ab dem Ickinger Wehr die Ickinger Au. Ab dort fließen dann Isar und Isarkanal getrennt, die Flöße fahren auf dem Kanal. Beide gehen durch eine abwechslungsreiche Auenlandschaft in der man sehr gut wandern kann. Zwei Wirtshäuser säumen den Weg, nämlich die Aumühle und der Brückenfischer. Einen Kilometer westlich liegt dann noch das Kloster Schäftlarn mit dem Klosterbräu und natürlich mit andern Besichtigungsmöglichkeiten. Die-ses bekannte Bräustüberl sollte auf alle Fälle auch noch besucht werden.

Ambacher Runde
Ambacher Runde

Ambach ist ein kleiner Ort am Ostufer des Starnberger Sees. Damit man aber die Aussicht auf den See selbst genießen kann, muss man ein Stück vom Ufer weg auf die flachen Berge gehen. So ergab sich eine Runde, die in Degerndorf an einem kleinen See beginnt. Sie führt zu zwei Kirchen und einer Kapelle, einem Skulpturengarten und einigen guten Aussichtspunkten. Und natürlich geht es auch ein Stück direkt am See entlang. Zur Einkehr wählten wir ein bekanntes Gasthaus, das - nein, nicht am See - sondern ein klein wenig von der eigentlichen Route entfernt liegt: den Landgasthof Berg

Bilder zur Wanderung

Georgenstein - ein etwa 6 m hoher Felsbrocken liegt mitten im Flussbett. Dutzende Flößer haben in früheren Zeiten mit ihm unliebsame Kontakte gehabt. Auch heute noch sind die Floßführer froh, wenn sie an ihm vorbei sind.

Ihr wildes Gesicht zeigt die Isar auch in Form flacher Inseln, auf denen sich riesige Mengen Treibholz sammeln. Beim nächsten Hochwasser geht diese Fracht dann weiter talwärts und muss am nächsten Rechen herausgeholt werden.

Ansonsten aber ist der Fluss recht gut gebändigt, z.B. an dem Kraftwerk Höllriegelskreuth mit seiner Floßrutsche. Es hat eine Leistung von etwa 3 MW, nicht unbedeutend. Dazu kommen über längere Strecken Kanalbauten, um den Wasserstand des Flusses zu regulieren.

In Höhe von Grünwald - dem bekannten Nobelort mit seiner viel besungenen Burg südlich von München - führt eine wichtige Brücke über den Fluss. Die nächste Straßenbrücke kommt flussaufwärts erst wieder in Schäftlarn.

Diese Isarbrücke ist ein sehr schönes Bauwerk, das man vom Biergarten des dortigen Brückenwirtes aus bewundern kann. Ob sie auch die Floßfahrgaste wahrnehmen, wenn sie dort einkehren, darf man getrost bezweifeln.

Landestelle für die Flöße direkt beim Brückenwirt. Die ruhige Idylle dürfte abrupt zu Ende sein, wenn die erlebnishungrige Horde der Floßfahrer gelandet ist und sich über den Brückenwirt hermacht. Der aber ist darauf sicher gut eingestellt.

Was gibt es sonst noch? Den "Klettergarten", ein senkrechter Abbruch des Flussufers, der die geologische Entwicklung durch die Eiszeiten zeigt. Die Stelle hat mit "Klettern" aber auch gar nichts zu tun. Im Gegenteil, Hinweisschilder warnen davor, sich direkt unter den Felswänden aufzuhalten, geschweige denn hochzuklettern. Und das sollte man auf alle Fälle ernst nehmen; jederzeit können sich kleinere oder größere Felsbrocken aus der Wand lösen. Früher war das natürlich ein gerne genutztes Trainingsgebiet für Felskletterer.

Oben an der Steilkante, dort wo der naturbelassene Wald beginnt, lässt es sich recht gemütlich wandern. Es gibt etliche Ruheplätze mit Bänken, von denen aus immer wieder eine Sicht in das wilde Tal möglich ist. Ein Denkmal für mir nicht bekannte Personen unterstützt den Moment der Ruhe. Auf dieser Höhe führt auch ein alter Römerweg nach Augsburg vorbei.

Vom Hochufer aus hat man immer wieder zwischen den Bäumen durch einen Blick auf die Isar, die etwa 80 Meter tiefer liegt. Ein besonderer Blick geht von Buchhain aus zum Georgenstein, der mitten im Wasser steht.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023