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Eberfinger Drumlinfeld



Eberfinger Drumlinfeld

Zuletzt aktualisiert: 07.07.2022, 15:11 Uhr

Kurzform
Eberfinger Drumlinfeld - Wanderung durch die Hügellandschaft westlich von Seeshaupt im Pfaffenwinkel. Drumlins sind eine besondere geologische Bodenformation, entstanden in der Grundmoräne der Gletscher-Eiszeit. Zwischen Starnberger See und Ammersee treten diese tropfenförmigen Gebilde besonders deutlich und gehäuft auf. Im Bild: starker Anstieg an der Luv-Seite eines Drumlins nahe Magnetsried (Erstwanderung: April 2017, aktualisiert: April 2020)

Hintergrundinfo
Drumlins sind eine besondere geologische Formation, entstanden in den Grundmoränen der letzten Eiszeit. Folglich findet man sie vor allem im Pfaffenwinkel zwischen dem Starnberger See und dem Ammersee. Es handelt sich um tropfenförmige Hügel mit einer Höhe von 10 bis 100 Meter unterschiedlicher Länge mit einer ausgeprägten, steilen Luv-Seite und einer flach auslaufenden Lee-Seite.
Landwirtschaftliche und andere Bewirtschaftungen haben sie zuweilen etwas verändert, in den meisten Fällen ist deren ursprüngliche Form aber noch zu erkennen. Wenn sie in manchen Gegenden verstärkt vorkommen, prägen sie natürlich das Landschaftsbild mit vielen kleinen bergauf/bergab-Passagen. Zusammen mit dem kleinräumigen Wechsel von Wiesen, Wäldern und Seen ergibt das einfache und kurzweilige Wandergebiete. Zwischen Seeshaupt und Weilheim geben sie einem Landschaftsteil sogar den Namen, nämlich "Eberfinger Drumlinfeld.
Wanderungen in diesem Landschaftsteil erfordern etwas Orientierungssinn, denn Markierungen und Wegweiser sind nicht die Stärke dieser Tour. Hinzu kommt, dass man ständig Kirchen, Kapellen, Feldkreuze und andere Motive für die Kamera findet und dadurch abgelenkt wird. Schließlich befindet man sich im Pfaffenwinkel. Dabei könnte man fast übersehen, dass auch noch zwei respektable Wirtshäuser auf eine zünftige Einkehr warten.
Schwierigkeit:28.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:15,1 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:30 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:218 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Haarsee658
Umrundung See zurück654 0:171,19
Gut Rothsee (See, Kirche)657 0:231,11
Wegedreieck Buchberg653 0:151,09
Kuppe Drumlinfeld672 0:180,96
Wegedreieck Arnried Ost649 0:200,96
Schlossgastst. Hohenberg654 0:321,96
Einmü. Weg Wolfetsried648 0:140,87
Gut Kronleiten633 0:120,77
Einmü. Wolfetsried Nord641 0:261,43
Einmü. Magnetsried648 0:201,27
Quelle Magnetsried648 0:321,42
Parkplatz Haarsee658 0:412,09

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Voralpenland, Fünf-Seengebiet, Pfaffenwinkel; westlich von Seeshaupt bzw. südlich von Magnetsried. Karte: Kompass Wanderkarte Nr. 179 (1:50000), Pfaffenwinkel, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
09.04.2017; Alleingang. Wanderer wie mich habe ich nur zwei gesehen. Aber es waren sehr viele Biker unterwegs. Dabei teilten sich in Gruppen zu je einem Drittel mit Mountainbikes, konventionellen Rädern und eBikes auf. Es herrschte strahlender Sonnenschein mit Temperaturen zwischen 20 und 25 °C. Nachmittag wehte zuweilen ein leichter Wind, der sehr rasch eine Abkühlung brachte. Die Fernsicht war nicht besonders gut, es war aber auch nicht die Route, auf der man das erwarten würde.
Erreichte Gipfel
Ein Gipfel im engeren Sinne wird nicht erreicht. Der höchste Punkt lag mit 672 m auf der Anhöhe im Drumlinfeld nördlich von Arnried.
Alm(en), Hütt(en):
Schloßgaststätte Hohenberg, Quelle Magnetsried, In der Gegend gibt es etliche kleinere Orte (Arnried, Wolfetsried) und viele Einzelhöfe bzw. Güter: Schloss Hirschberg, Gut Rothsee, Schloss Hohenberg, Gut und Reiterhof Kronleiten.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Haarsee, westlich von Magnetsried, südlich der Staatsstraße 2064; das letzte Stück ist eine Schotterstraße im Wald; Adresse: eine präzise postalische Adresse ist nicht möglich. Koordinaten: N = 47.811839, E = 11.223603; Geographische Daten: N = 47°48'42.6", E = 11°13'25.0"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 666469, N = 5297781; Gauß-Krüger: R-E = 4441957.519, H-N = 5297356.027. Ein Stück nördlicher an der Abzweigung von der Staatsstraße (Landstraße) bestehen weitere Parkmöglichkeiten. Der Ausgangspunkt dieser Tour ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen. Aber es gibt eine Haltestelle der Linie Seeshaupt-Weilheim in Magnetsried. Man könnte also die Tour auch dort beginnen. Die Nutzung von Rollstühlen ist nicht möglich, es hat etliche enge Pfade auf der Strecke.
Hinweis: auf dieser Route gibt es keine Markierungen und nur wenige Ortshinweise auf Schildern. Vom Parkplatz geht es nach rechts und dann links um den Haarsee herum bis fast zurück zum Ausgangspunkt. Anschließend verläuft die Route nach Süden, vorbei an der Mitterlache zum Rothsee (Gut, Kirche). Ab Rothsee führt die Stecke nach Osten durch Flur und Wald an das Wegedreieck Buchberg. Nach einem kleineren Anstieg taucht linkerhand die Hochfläche mit den Drumlinhügeln auf. Nach einem kurzen Abstecher auf die Anhöhe geht es zurück und weiter durch Arnried. Nach einer etwas längeren Strecke auf einer Asphaltstraße kommt man auf die WM10 (Kreisstraße Nr. 10 im Landkreis Weilheim), der man nach links folgt bis zum Schloss Hohenberg. Ein Wirtschaftsweg führt dann von Hohenberg nach Norden durch die Flur und trifft auf die Straße nach Wolfetsried. Nach links und kurz darauf nach rechts abbiegen und der Straße nach Kronleiten (großes Reitergut) folgen. Durch die Gebäude durchgehen, anschließend links auf einen Wirtschaftsweg abbiegen und Richtung Wald gehen. Am Wald entlang dem Weg folgen der später wieder auf die Straße von Wolfetsried einbiegt, rechts weiter. Am nächsten Wegedreieck nach rechts bis zur Straße nach Magnetsried, dort links abbiegen. Im Ort erst nach rechts zum Gasthaus Quelle. Rückweg durch den Ort, am westlichen Ausgang den Wirtschaftsweg nehmen, der parallel zur Straße weiterführt. Er endet an einem Querweg, der nach links geht. Am Waldrand nach rechts über die Wiese gehen, die kleine Anhöhe in den Wald aufsteigen, über die Kuppe gehen und auf den Zufahrtsweg zum Parkplatz absteigen. Von dort sind es nur noch wenige Meter nach links zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Ziel dieser Wanderung ist ein Streifzug durch das Gelände zwischen Seeshaupt und Weilheim, in dem die Drumlins gehäuft auftreten. Es sind Geländeerhebungen in der charakteristischen Tropfenform, also mit einem steilen Anstieg am Kopf (Luv) und einem flachen Auslauf am Fuß (Lee). Die Hügel sind zwischen 10 und 40 m hoch, etwa 100 m breit und zwischen 100 und 1000 m lang. Bedingt durch die Entstehung sind sie einheitlich in der Fließrichtung des Gletschers ausgerichtet, also von Südost nach Nordwest. Wer von diesen Hügeln schon mal gehört hat, wird sie auch entdecken und davon fasziniert sein. Verständlicherweise sind sie entweder bewaldet oder durch die Bewirtschaftung sekundär etwas verändert. Will man sie sehen, muss man unbedingt zu Fuß gehen, auch wenn die Strecke mit den vielen Asphaltstraßen nicht das ist, was man sich wünscht. Die Gegend eignet sich deshalb weitaus besser zum Radfahren, was die meisten Personen ja auch gemacht haben. Allerdings bezweifle ich stark, ob den Radfahrern die Schönheit und Besonderheit dieser Gebilde auffällt. Ansonsten ist mir aufgefallen, dass es viele Reiterhöfe in der Gegend gibt. Kronleiten mit seinen vielen Wirtschaftsgebäuden, Ställen, Reitplätzen und den abgetrennten Koppeln ist der größte davon.

Benachbarte Wanderungen

Peißenberg
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Hohenpeißenberg - das ist der Super-Aussichtsberg mit Blick in die Ammergauer Alpen und viele andere Gebirge im westlichen Oberbayern einschließlich Tirol. Der langgezogene Kamm des Peißenbergs hat vielerlei Bebauung, u.a. Kirche, Friedhof, Funksender, ein Observatorium und etliche Bauernhöfe. Nicht zu vergessen, das Wirtshaus mit dem Namen "Bayerischer Rigi". Es ist tatsächlich in Anlehnung an den bekannten Berg in der Schweiz so benannt.

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Deixlfurter See/Ilkahöhe

Eine recht spannende Wanderung westlich des Starnberger Sees in Höhe Tutzing führt vom Deixlfurter See zur Ilkahöhe. Es ist im Wesentlichen ein Hin/Rück-Weg mit einer kleinen Rundschleife. Deixelfurter See, das ist nicht nur ein See, sondern eine richtige Seenplatte mit sechs oder sieben Seen. Besondere Punkte sind die "Ilkahöhe" und das gleichnamige Gasthaus, benannt nach der Fürstin Ilka von Wrede, die sich sehr für verwundete Soldaten eingesetzt hat. Bei einer etwas anderen Streckenführung kann man zu dieser Wanderung mit der S-Bahn anreisen.

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Zwischen dem Starnberger See und dem Ammersee liegen in dem früheren Gletschergebiet auch noch etliche kleinere Seen. Sie waren für die Fischzucht schon immer von großer Bedeutung. Einer dieser Seen ist der Maisinger See, zu dem von Starnberg aus eine Wanderroute entlang des Baches führt. Stellenweise ist das Tal sehr eng, ja sogar eine Schlucht. Wie in der Nähe eines Sees nicht anders zu erwarten, gibt es dort auch ein Wirtshaus, den Maisinger Seehof. Das sind gute Voraussetzungen für eine schöne Wanderung, zu der man auch noch ganz entspannt mit der S-Bahn anreisen kann.

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Kloster Andechs! Ehrfürchtig und vorbildlich wegen der Anfahrt mit der S-Bahn haben wir den heiligen Berg erstürmt und daraus eine Rundwanderung gemacht, die uns auch ein gutes Stück am Ufer des Ammersees entlang führte. Neben dem Bräustüberl gibt es auf Andechs auch den Klostergasthof. Besucher haben also die Wahl für Hauptmahlzeiten oder Brotzeiten, beides mit Getränken direkt von der Quelle. Das schmeckt natürlich ganz besonders gut, wenn man vorher die Kirche besucht hat.

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Osterseerundweg - eine Wanderung am südlichen Rand des "Fünf-Seen-Landes", nicht nur an Ostern. Die Osterseegruppe umfasst über zwanzig, mehr oder weniger eigenständige Seen unterschiedlicher Größe. Ursprung dieser Seen ist die Moränenlandschaft aus der letzten Eiszeit. Vieles kann man sehen und auch eine Einkehr ist möglich. Am östlichen Fohnsee liegt das gleichnamige Stüberl, eine Ausfluggaststätte.

Paterzeller Eibenwald
Paterzeller Eibenwald

Paterzeller Eibenwald - das ist ein Naturschutzgebiet westlich von Weilheim, südlichöstlich von Wessobrunn. Der dortige Höhenzug mit der nach Osten anschließenden Ebene hat einen lockeren Mischwald, in dem die Eiben einen wesentlichen Anteil ausmachen. Eiben sind giftig, werden sehr alt (1000 Jahre) und haben ein hartes Holz, das sich sehr gut zum Drechseln, Schnitzen und Bildhauen eignet. Im Zentrum der kurzen Runde liegt das Dorf Paterzell mit dem zur Einkehr bestens geeigneten "Landgasthof Eibenwald"

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil dieser Wanderung ist ein wildes Auf und Ab. Aber es ist stark überzeichnet, in Wirklichkeit sind die Differenzen recht gering. Es bleibt eigentlich nur übrig, darauf hinzuweisen, dass es die ganze Zeit ständig leicht bergauf und bergab geht.

Drumlin-Hügel nahe Magnetsried. Die sanfte Abflachung vom Gipfel zum Fuß ist deutlich erkennbar. Links: die etwas steilere Seitenflanke. Solche Hügel sind oft bewaldet oder durch die Bewirtschaftung (Gebäude, Wege) in ihrer klaren Grundform verändert.

Die Gegend wäre nicht der Pfaffenwinkel, würde man nicht vielen Kirchen und Kapellen begegnen, z.B. die Margarthenkirche in Rothsee.

Katholische Filialkirche in Arnried, ein barocke Langschiffkirche, der Hl. Hilaria und Afra geweiht.

Kirche und Jägerhaus Hohenberg. Das Jägerhaus ist deutlich kleiner als das Gasthaus und durch unvorteilhafte Anbauten etwas abgewertet. Frage eines Gastes beim Essen: "und wo ist denn hier das Schloss?" Natürlich ein Stück weiter im Westen, fast unsichtbar auf dem nicht mehr zugänglichen Buckelsberg. Das "Jägerhaus" enthält einige Ferienwohnungen, von der Gaststätte aus bewirtschaftet.

Feldkreuz östlich von Arnried, eingerahmt von zwei Bäumen. Diese kirchlichen Kleindenkmäler sind meist in gut gepflegtem Zustand, im Pfaffenwinkel trifft man sie allerorten.

Seen gehören zur Moränenlandschaft. Im Bild: Haarsee mit Schloss Hirschberg (verdeckt). Schloss Hirschberg war zeitweise eine Schulungsstätte des BND, wurde aber sehr bald von der Stasi abgehört.

Mitterlache, ein verträumter, langgezogener See südlich des Haarsees. Leider besiedeln die lästigen Kanadagänse all diese Seen.

Rothsee – eingerahmt von einem landwirtschaftlichen Gut und einer Kirche. Er ist an seinen flachen Ufern sehr stark am Verlanden.

Mutterkuhherde nahe Magnetsried mit Kälbern und einem Bullen (hornlos, mitte). Es ist nicht ratsam, eine solche Weide zu betreten. Das Foto stammt von außerhalb des stabilen Zaunes.

 

 

 

 

 

 

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