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Kloster Andechs



Kloster Andechs

Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022, 17:18 Uhr

Kurzform
Kloster Andechs - "Erstürmung" des heiligen Berges am Ammersee, nahe Herrsching mit Rückweg entlang des Ammersees. Kloster mit Klosterkirche, ein weltbekanntes Bräustüberl, ein Klostergasthof und anderes mehr sorgen für das seelische und leibliche Wohl der Besucher. Andechs ist ein Wallfahrtsort wie man sich ihn klassischer nicht vorstellen kann. Im Bild: Blick aus Osten auf den Andechser Berg mit der Kirche (St. Vitus), den Wirtschafts- und sonstigen Gebäuden (Erstwanderung: April 2015; aktualisiert: Mai 2021)

Hintergrundinfo
Der "Heilige Berg" mit dem Kloster Andechs ist ein Ort, an dem sich bayerisches Leben gewaltig ballt. Da ist zunächst der Berg selbst zu nennen, der sich fast 180 Höhenmeter über dem Ammersee erhebt. Das brachte ihm den legendären Ruf ein, erst große Anstrengung auf sich nehmen zu müssen, bevor die Gastlichkeit winkt. Das dortige Benediktiner-Kloster mit seiner Kirche und seinen sonstigen Einrichtungen festigt den Ruf dieses Ortes. Er zählt mit zu den bekanntesten Stätten in Bayern.
Wanderungen hinauf nach Andechs, um nicht zu sagen "Wallfahrten", beginnen in der Regel in Herrsching. Üblicherweise geht es dann den Aufstiegsweg wieder zurück, wobei man zwischen dem Kammpfad und dem parallel verlaufenden Wanderweg wählen kann. Natürlich ist Andechs aber auch aus Osten zu erreichen, namentlich auf dem 18 km langen "König-Ludwig-Fernwanderweg", der aus Starnberg kommt und durch die Maisinger Schlucht verläuft (siehe Nachbarwanderungen). Gleichwohl ist Andechs natürlich auch ein reguläres Ziel für Wallfahrten, man kann es mit Altötting jederzeit vergleichen.
Die Einrichtungen, die diesen Ruf ausmachen, konzentrieren sich auf der breiten Bergkuppe, sind weithin sichtbar und umfassen neben der Kirche und den Klostergebäuden auch eine Brauerei, eine Brennerei, eine Metzgerei. Dazu kommen das zur Brauerei gehörende Bräustüberl und ein weiterer großer Gastronomiebetrieb, der Klostergasthof. Die am Fuße des Berges stehenden Häuser des Ortes Erling wirken fast wie Dekoration. Falls man sich dort oben verabredet hat, bitte genau präzisieren, wo man sich treffen möchte. Ansonsten versäumt man sich unweigerlich.
Schwierigkeit:28.7mittel (27.5-40)
Tracklänge:15,7 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:30 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:300 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Bahnhof Herrsching537
Ende der Fahrstrasse590 0:261,38
Erste Häuser Erling680 0:261,83
Klosterkirche695 0:120,76
Abzw. zum Kammweg680 0:473,40
Kreuzung Schwellbrücke590 0:222,56
Einm. auf Uferstrasse545 0:221,88
Einm. Promenadenweg535 0:110,77
Ende Promenadenweg535 0:172,22
Bahnhof Herrsching537 0:270,90

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bay. Voralpenland, Fünf-Seen-Gebiet; Ammersee Ost. Das Wandergebiet liegt südöstlich von Herrsching. Karte: Kompass Wanderkarte (1:50000), Nr. 180 "Starnberger See, Ammersee". bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
14.04.2015; Tassilo hat mich begleitet. Außer uns waren am Aufstieg zum Kloster ganze Heerscharen an Wanderern unterwegs. Am Abstieg zum See nach Wartaweil hatten sich nur wenige verirrt, vor allem einige Biker. Auch am Promenadenweg trafen wir nur wenige Personen. Viele Menschen rund um das Kloster haben offenbar zudem die öffentliche Zufahrt genutzt, ein riesiger Parkplatz lädt dazu ein. Es herrschte an diesem Tag warmes Frühlingswetter mit weitgehendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Lediglich einige Schleierwolken zogen immer wieder auf und verdichteten sich am Nachmittag zu regulären Wolken. Die Sicht auf die immer noch schneebedeckten Alpen war möglich, aber nicht gut.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt auf dieser Tour ist der Andechser Klosterberg mit 695 Metern Höhe. Trotz dieser geringen Höhe erlaubt er einen guten Blick nach Osten in Richtung Starnberger See.
Alm(en), Hütt(en):
Klostergasthof Andechs , Die Wanderstrecke beginnt mitten im Ort Herrsching und trifft immer wieder auf Siedlungsteile. Wichtigstes Anwesen ist neben dem Kloster mit seiner Kirche natürlich das Bräustüberl. Dazu kommen die Häuser und Anwesen des kleinen Ortes Erling, zu dem auch der Klosterberg gehört und die Besiedlung entlang des Seeufers.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Bahnhof Herrsching (Anfahrt mit ÖPNV, S-Bahn). Adresse: Ladestraße 2, 82211 Herrsching. Koordinaten: N = 47.998598, E = 11.170911; Geographische Daten: N = 47°59'55.0", E = 11°10'15.3"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 661941, N = 5318425; Gauß-Krüger: R-E = 4438234.120, H-N = 5318162.150. Der Ausgangspunkt dieser Tour ist der Bahnhof in Herrsching, also auf alle Fälle mit ÖPNV anreisen. Der Klosterberg Andechs ist natürlich für Kinderwägen und Rollstühle möglich, wobei diese Streckenführung dafür nicht zu empfehlen ist. Andechs ist auf öffentlichen Straßen zu erreichen. Zu den Kloster- und sonstigen Anlagen kommt man damit ohne Probleme.
Die Bahnhofstraße nach Osten gehen und nahe dem Gasthof zur Post den Kienbach überqueren. Dann nach links kurz auf der Andechser Straße bleiben und in die Schönbichlstraße abbiegen. Später nach links auf die Leitenhöhe wechseln. Dort bleiben bis der Waldpfad beginnt, der dann vom Hörndlweg geradeaus abzweigt, aber als Kammweg in Sichtweite parallel weitergeht. Am Ende des Waldes wieder zurück auf den Hörndlweg. Am Beginn der ersten Häuser den Wartweilweg nach links gehen, ins Flusstal absteigen und die Brücke überqueren. Kurz nach links und dann zur Wallfahrtskirche aufsteigen. Von der Kirche nach Osten in Richtung Parkplatz absteigen, am Minigolfplatz vorbei auf den Steinrinnenweg gehen. Später nach rechts auf die Mühlstraße abbiegen, die Andechser Straße überqueren und über die Kientalstraße zurück bis zur Brücke. Dort wieder über den Wartweilweg aufsteigen und oben nach links in Richtung Wald gehen. Dort nach links und dann absteigen, dabei mehrfach Straßen kreuzen (Erlinger Höhe, Herrschinger Straße). Auf der Dreifaltigkeitsstraße die Schwellbrücke überqueren und bis zur Einmündung auf einen Forstweg weiter gehen. Dieser führt nach rechts leicht bergab bis zur Wartaweilstraße. Dort nach Norden weiterwandern, bis man zu einem Durchgang zum Promenadenweg kommt. Auf diesem Weg eine Weile entlang des Sees schlendern und dann wieder zurück zur Straße. Anschließend zurück zum Bahnhof. Eine Alternative für den Aufstieg wäre die Kientalstraße; man muss nur aufpassen, dass man den Einstieg findet. Kurz vor dem Endanstieg zur Kirche treffen die beiden Routen dann wieder zusammen.
Anmerkungen:
Kloster Andechs ist nach Altötting der wichtigste Wallfahrtsort in Bayern. Das liegt wohl weniger an der sehr schönen Kirche, als an der dortigen Gastronomie und dem weltberühmten Bier. Üblicherweise geht man von Herrsching zu Fuß hoch, etwas mehr als eine Stunde mit ca. 180 Höhenmetern. Damit hat man sich - nach dem Besuch der Kirche natürlich - die Einkehr im Klostergasthof oder im Bräustüberl redlich verdient. Der Wallfahrtsort ist aber auch auf öffentlichen Straßen aus mehreren Richtungen erreichbar. Und üblicherweise geht man dann die Aufstiegstrecke auch wieder zurück. Wir aber haben uns aber entschieden, direkt nach Westen zum See abzusteigen und dann auf dem Promenadenweg zurück zum Bahnhof zu gehen, um ein Stück vom See selbst zu haben. Allerdings ist es nicht ganz einfach, auf den Promenadenweg auch durchzukommen. Das Seeufer ist weitgehend von Privatgrundstücken blockiert. Der häufigste Schriftzug auf den Schildern lautet: "verboten". An der Seeseite kann man aber diese vielen Grundstücke mit ihren Bootsstegen zumindest überqueren. Zugang zum See für Dritte gibt es kaum.

Benachbarte Wanderungen

Wörthseerunde
Wörthseerunde

Der Wörthsee ist einer der Seen, die namensgebend für das "Fünf-Seen-Land" westlich von München sind. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, ist das eine stark frequentierte Gegend. Mit einer Rundwanderung um den See in mittlerer Länge von etwa 13 km kann man daraus eine recht passable Tour machen. Die Möglichkeiten gut einzukehren sind vorhanden, wenn sich auch diesbezüglich ständig Änderungen ergeben. Leider kommt man nur an wenigen kurzen Stellen direkt an den See, der größte Teil des Ufers ist privat genutzt.

Klosterweiher-Rundweg
Klosterweiher-Rundweg

Den Klosterweiher gibt es nicht, aber es gibt die Klosterweiher. Es ist die Ansammlung mehrere Weiher, die früher vom Kloster Bernried bewirtschaftet wurden und zum Teil dadurch ihre Form und ihr Ausmaß erst erhielten. Sie liegen in der Moränenlandschaft westlich des Starnberger Sees in Höhe Bernried. Etliche davon können in einer Rundwanderung von knapp 13 km Länge besucht werden. Man kann zur Wanderung mit dem öffentlichen Bus anreisen und sie auch mit Kultur verbinden: der Ausgangspunkt liegt direkt am Buchheim Museum nördlich von Bernried.

Deixlfurter See/Ilkahöhe
Deixlfurter See/Ilkahöhe

Eine recht spannende Wanderung westlich des Starnberger Sees in Höhe Tutzing führt vom Deixlfurter See zur Ilkahöhe. Es ist im Wesentlichen ein Hin/Rück-Weg mit einer kleinen Rundschleife. Deixelfurter See, das ist nicht nur ein See, sondern eine richtige Seenplatte mit sechs oder sieben Seen. Besondere Punkte sind die "Ilkahöhe" und das gleichnamige Gasthaus, benannt nach der Fürstin Ilka von Wrede, die sich sehr für verwundete Soldaten eingesetzt hat. Bei einer etwas anderen Streckenführung kann man zu dieser Wanderung mit der S-Bahn anreisen.

Maisinger Schlucht
Maisinger Schlucht

Zwischen dem Starnberger See und dem Ammersee liegen in dem früheren Gletschergebiet auch noch etliche kleinere Seen. Sie waren für die Fischzucht schon immer von großer Bedeutung. Einer dieser Seen ist der Maisinger See, zu dem von Starnberg aus eine Wanderroute entlang des Baches führt. Stellenweise ist das Tal sehr eng, ja sogar eine Schlucht. Wie in der Nähe eines Sees nicht anders zu erwarten, gibt es dort auch ein Wirtshaus, den Maisinger Seehof. Das sind gute Voraussetzungen für eine schöne Wanderung, zu der man auch noch ganz entspannt mit der S-Bahn anreisen kann.

Ambacher Runde
Ambacher Runde

Ambach ist ein kleiner Ort am Ostufer des Starnberger Sees. Damit man aber die Aussicht auf den See selbst genießen kann, muss man ein Stück vom Ufer weg auf die flachen Berge gehen. So ergab sich eine Runde, die in Degerndorf an einem kleinen See beginnt. Sie führt zu zwei Kirchen und einer Kapelle, einem Skulpturengarten und einigen guten Aussichtspunkten. Und natürlich geht es auch ein Stück direkt am See entlang. Zur Einkehr wählten wir ein bekanntes Gasthaus, das - nein, nicht am See - sondern ein klein wenig von der eigentlichen Route entfernt liegt: den Landgasthof Berg

Pähler Schlucht
Pähler Schlucht

Pähler Schlucht - eine attraktive Wanderung zu dem ganz hinten versteckten Wasserfall. Allerdings geht es durch ein Naturschutzgebiet, d.h. eine Pflege der Wege findet nicht statt. Die Wege - und insbesondere der Wasserfall selbst - sind daher sehr gefahrenträchtig und erfordern große Aufmerksamkeit. Einige bedauerliche Unfälle haben in den letzten Jahren Schlagzeilen gemacht.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil dieser Tour zeigt recht bald nach dem Start am Bahnhof einen Anstieg des Geländes, der rasch zunimmt und recht steil durch den Wald führt. Nach dem Erreichen der ersten Häuser des Ortes Erling beginnt ein Auf und Ab rund um die Kirche und die sonstigen Gebäude und Anlagen. Nach dem Verlassen des "Heiligen Berges" geht es auf dem Kammsteig ebenfalls ordentlich bergab, diesmal aber in Richtung See. Der Rest der Strecke ist ein längerer, ebener Gang am See entlang.

Klosterkirche Andechs; der Turm ist auf seinem Berg weithin zu sehen. Es ist ein gotischer Bau, aber im Barock und Rokkoko stark ausgebaut. Neben vielen bayerischen Herzögen ist auch Carl Orff in der Kirche beerdigt.

Gebäude und Anlagen des Klosterkomplexes Andechs. Dominierend ist allemal die Kirche. Rechts davon (nach Norden zu) sind auch die Brauerei und die Brennerei zu sehen. Unmittelbar vor der Kirche steht das Bräustüberl. Ein "Bräustüberl" ist der zur Brauerei gehörende Gasthof, oft recht rustikal eingerichtet. Die Bezeichnung "Stüberl" ist untertrieben, denn es sind riesige Bauten. Besonderes Merkmal ist es, dass dort eigenes Bier ausgeschenkt wird, neben einer großen Liste an Mahlzeiten. Andechs zählt neben Tegernsee und Weihenstephan zu den bekanntesten Bräustüberln in Oberbayern.

Andechs hat aber eine gastronomische Besonderheit. Neben dem Bräustüberl gibt es auch noch dem Klostergasthof. Er wird eigenständig geführt, liegt direkt neben den anderen Gebäuden und steht dem Bräustüberl nicht nach.

Brotzeit im Biergarten des Klostergasthofes: Schweinsbraten mit Kartoffelsalat und Bier haben wir heute gewählt. Es ist ein "echter" Biergarten, d.h. man darf dort mitgebrachte Speisen verzehren.

Der "Biergarten" des nahen Bräustüberl dagegen ist eigentlich eine Bierterrasse: kein Schatten, Plattenboden. Trotzdem war er an diesem eher ruhigen Tag brechend voll.

Der Ammersee hat trotz der vielen privaten Grundstücke am Seeufer noch einige Stellen, wo der natürliche Zustand wieder hergestellt ist. Blick nach Süden mit den Alpen im Hintergrund. Nachdem sich das Wetter den Tag über eintrübte, ist die Optik nicht die beste gewesen.

Ammersee mit Blick nach Norden in die Herrschinger Bucht. Viele Grundstücke haben einen Bootssteg. Nur wenige dieser "Wochenenddomizile" sind in gutem Pflegezustand.

 

 

 

 

 

 

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