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Almen, Hütten

Hillstoaner Alm


Hillstoaner Alm

Beschreibung der Hütte

Zuletzt aktualisiert: 26.09.2023, 08:51 Uhr

Kurzbeschreibung:
Hillstoaner Alm im östlichen Mangfallgebirge. Zur Begrüßung der Wanderer stehen einige Kalbinnen Spalier und begutachten die Ankommenden recht neugierig. In verschiedenen Schreibweisen wird die Alm auch "Gschwendtneralm" genannt. Der Grund dafür ist es, weil sie zu einem Hof im Tal mit diesem Namen gehört. Sie steht südlich von Bad Feilnbach, dort wo der Wald zu Ende ist und sich die Almflächen bis hinauf zum Wendelstein erstrecken. Von der Hauptroute durch das Jenbachtal ist sie ein wenig entfernt, sie liegt also so gesehen, durchaus abseits. Deshalb ist sie auch nur Eingeweihten bekannt. Diejenigen Wanderer, die gerne kleine, unbekannte Strecken gehen, kommen vielleicht zufällig daran vorbei. Zur Weidezeit von Ende Mai bis Kirchweih ist die erfahrene, freundliche, aber auch recht resolute Almerin da ("Nur wenn ich mal zu einer Beerdigung muss, bin ich natürlich nicht da!"). Sie bietet den Wanderern einfache Brotzeiten und Getränke an, oder auch Kaffee und einen selbst gebackenen Kuchen. Die Mountainbiker mag sie gar nicht, weil sie die Tiere recht rücksichtslos stören und dafür schickt sie ihnen auch mal ein paar böse Worte hinterher. Ansonsten sind die Gäste allemal willkommen, gerade auch Familien mit kleinen Kindern. In Wanderkarten steht nichts davon, dass dort eine Einkehr möglich ist. Das ist aber wohl auch die Garantie dafür, dass nicht allzu viele unkundige Almbesucher dort auftauchen. Wer auf dem schmalen Vouhaagl vor der Hauswand bei seiner Brotzeit sitzt, bekommt durchaus direkten Kontakt mit anderen Gästen. Wenn keine da sind, tun es auch die neugierigen Kalbinnen, die gekommen sind, um sich das Treiben aus der Nähe anzusehen. Aus Alibigründen saufen sie dabei aus dem Laufbrunnen, der dort steht. Im Bild: Blick von Südosten auf den Hof mit seiner typischen "L-Form". Der Giebel mit dem Wohntrakt und dem Eingang zeigt nach Osten Der größere Teil des Gebäudes mit den Stallungen und Scheunen erstreckt sich nach Süden. Ganz typisch für diese Alm sind die Tiere, die recht oft vor dem Haus am Laufbrunnen stehen (Erstbesuch: August 2013).
Gebirge, Berg, Lage, Tal
Es ist eine Alm in den Bayerischen Voralpen und zwar im Teilbereich "östliches Mangfallgebirge". Wanderkarten: 1. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D; "Mangfallgebirge Ost". 2. Kompass Nr. 08 (1:50000), "Tegernsee, Schliersee, Wendelstein". 3. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro. AV Digital und die Kompasskarte weisen die Hillstoaner Alm nicht als bewirtet aus. Wer will, kann natürlich auch über Google-MAPS die zur Alm führenden Wege recht einfach finden. Google-MAPS weist sie landwirtschaftlichen Betrieb aus, der aktuell geöffnet oder geschlossen ist.; Die Hillstoaner Alm liegt im nördlichen Wendelsteingebiet am unteren Rande der freien Almflächen, etwas östlich des Jenbachtales, südlich von Bad Feilnbach, nahe dem kleinen Jenbach. Geologisch gesehen steht sie an den Westhängen der Rampoldberge, nahe des Übergangs zum Mitterberg.
Hüttentyp, Höhe, Öffentl. Zufahrt
Die Hillstoaner Alm ist eine Brotzeitalm, zur Weidezeit im Prinzip ohne Ruhetag geöffnet, sie liegt auf 916 m Höhe, eeine öffentliche Zufahrt ist nicht möglich. Adresse (unpräzise): Hillstoaner Alm, D-83098 Brannenburg. Koordinaten: N = 47.731679, E = 12.029438; Geographische Daten: N = 47°43'54.0'', E = 12°01'46.0''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 277272, N = 5290753; Gauß-Krüger: R-E = 4502314.573, H-N = 5288151.895. Am einfachsten ist die Alm über den Wanderparkplatz Oberes Jenbachtal (Gebührenpflichtig: 3 €) zu erreichen. Adresse (unpräzise): Wanderparkplatz Jenbachtal, D-83730 Fischbachau. Koordinaten: N = 47.738346, E = 12.017155; Geographische Daten: N = 47°44'18.1'', E = 12°01'01.8''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 276380, N = 5291529; Gauß-Krüger: R-E = 4501393.046, H-N = 5288892.886. Für die Anfahrt kommt die A 8 München-Salzburg, Ausfahrt Bad Aibling (Nr.100a) in Frage. die Strecke führt durch Bad Aibling, nach Süden in die Berge. Nach dem Parkplatz geht es erst einmal geradeaus weiter, dann nach links über die Brücke, an der Abzweigung zum Farrenpoint vorbei, durch eine Furt über den kleinen Jenbach und im weiteren dann geradeaus. Kurz vor der Alm ist noch ein steiles Stück zu überwinden. So gesehen liegt die Alm durchaus etwas abseits, aber dennoch gut zu finden. Als Wandermöglichkeit ist von der Alm - weiter nach oben - ein Steig zu nennen, der zur Schloß-Alm und hinauf zur Rampoldplatte führt. Das ist aber nur der unmittelbare Teil. Auch die übrigen Routen hinauf zum Farrenpoint, zur Hochsalwand und letztlich zum Wendelstein sind zu erwähnen. Parallel dazu führt auf der anderen Seite des Jenbaches der Weg über die Wirtsalm zum Breitenstein und Eibelkopf. Natürlich sind auch Zuwege ab Brannenburg möglich. Sie führen ab Lechen über die Schlipfgrubalm und Wirtsalm am Mitterberg vorbei und bergab ins Jenbachtal. Es ist möglich, aber nicht sehr sinnvoll, so die Alm erreichen zu wollen.
Parken:
Ja/Nein. Direkt zur Alm kann man nicht fahren und deshalb dort auch nicht parken. Ein großer, gebührenpflichtiger Parkplatz ist aber nur wenige Gehminuten entfernt und hat eine gute Versorgungsstraße zur Alm.
ÖPNV:
Mit dem ÖPNV ist leider in Bad Feilnbach Schluss. Von dort ist es ein arg weiter Aufstieg über die Forststraße zur Hütte, leider. Auch aus anderen Richtungen kommt man nicht näher an die Alm heran.
Barrierefreiheit:
Vom Parkplatz kommt man mit Gehbehinderten-Fahrzeugen recht gut zur Alm, auch durch die flache Furt über einen kleinen Bach. Zum Vouhaagl mit den Bewirtungstischen sind allerdings noch zwei Treppenstufen zu überwinden. Das ist aber kein k.o.-Kriterium.
Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Gastronomie
(ohne Gewähr; es wird dringend empfohlen, Öffnungszeiten bzw. Bewirtschaftung vor der Wanderung aktuell zu erkunden)
Hüttentelefon: Telefonisch ist die Alm nicht zu erreichen. Sie hat auch keine eigene Homepage. Es gibt jedoch etliche Erfahrungsberichte über diese Alm auf mehreren Wanderportalen. Trotzdem wird eine aktuelle Information zu den Öffnungen schwierig. Über "Restaurantguru" sind zumindest die aktuellen Öffnungszeiten in Erfahrung zu bringen und einige Bewertungen zu sehen.; Internet: https://de.restaurantguru.com/Hillstoaner-Alm-Gschwendtner-Alm-Brannenburg
Die Hillstoaner Alm hat von Ende Mai bis Ende September ihre Jungtiere dort auf der Weide und ist zu dieser Zeit auch für die Versorgung der Wanderer geöffnet. "Ruhetag? - ich bin immer da, es sei denn, ich muss zu einer Beerdigung". Im Angebot hat die Almerin einfache Brotzeiten wie Speckbrote, Käsebrote und Mischungen davon, alles natürlich liebevoll dekoriert. Zusätzlich gibt es zum Kaffee einen Hefezopf. Und natürlich hat sie alle üblichen Getränke vom Bier über Säfte bis zum Wasser bereit. Übernachtungen sind nicht möglich. Es ist eine Gegend, in der es etliche Einkehrmöglichkeiten auf relativ kurzer Entfernung gibt. Die bekanntesten Nachbarhütten sind wohl die Schuhbräualm (Zugang aus Brannenburg, Koordinaten: N = 47°43'47.9'', E = 12°02'38.2''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 278353, N = 5290520; Gauß-Krüger: R-E = 4503403.395, H-N = 5287961.173) und die Wirtsalm (vom Parkplatz Jenbach geradeaus weiter) als leistungsfähige Gasthöfe, mit denen sie nicht zu vergleichen ist. Koordinaten der Wirtsalm: : N = 47.729217, E = 12.009990; Geographische Daten: N = 47°43'45.2'', E = 12°00'36.0''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 275796, N = 5290531; Gauß-Krüger: R-E = 4500855.791, H-N = 5287877.786. Vergleichbar sind aber die Rampoldalm, die Lechneralm und die Huberalm auf dem Farrenpoint. Früher hatte auch die unmittelbar benachbarte Antretteralm geöffnet, sie ist aber seit etlichen Jahren geschlossen. Knapp unter dem Wendelstein steht dann auch noch die Reindleralm. Kein Wunder über die vielen Möglichkeiten, es ist eine ausgesprochen gut besuchte Wandergegend. Trotzdem bedarf es etlicher Schritte, zu einer anderen Einkehr zu kommen, wenn die Hillstoaner Alm unerwartet geschlossen ist. Die vorgesehene Route wird sich deshalb deutlich verändern.
Gebäude/Umgebung, Almwirtschaftl. Nutzung
Die Almhütte hat eine recht unübliche Bauform. Der Wohntrakt und die Stallungen stehen im Winkelbau zueinander. Das Wohnhaus weist mit dem Giebel nach Osten, der Stall nach Süden. Dadurch ist der Eingang in den Wohnbereich von der übrigen Hoffläche getrennt. Der Vouhaagl ist mit einem Holzzaun und einem sehr schönen Laufbrunnen - der Lieblingsort der Kalbinnen - eingefriedet. Vor dem Haus ist eine Ecke mit einem Bretterverschlag geschützt. Drei größere Holztische mit Holzbänken dienen den Wanderern als Sitzgelegenheit. Die Gebäude sind gemauert mit hölzernem Dachaufsatz. Das Dach des Wohnteiles ist ausgebaut und daher genutzt. Das Gebäude steht auf einer kleinen Kuppe, fast unten im Talkessel. Spannend ist der Blick auf den sehr steilen Steig gegenüber, der zur Antretter Alm hinaufführt. Man kann dort gelegentlich einen Wanderer mit dem Berg kämpfen sehen. Rund um das Gebäude sind etliche Spielgeräte und Möglichkeiten für Kinder angebracht. Es ist ein klassischer Ort für eine Entspannung: sehr ruhig, leicht zu erreichen und eine freundliche Atmosphäre. Und ganz wichtig - der Rückweg zum Auto ist kurz.
Auf der Alm stehen die trächtigen Kalbinnen und auch die einjährigen Kälber. Ich hatte den Eindruck, dass die jungen Tiere stets bedacht waren, von den älteren zu lernen.
Anmerkungen
Die Hillstoaner Alm ist - ähnlich wie die Wirtsalm - vom Wanderparkplatz "Oberes Jenbachtal" aus in etwa 20 Minuten Gehzeit zu erreichen. Das prädestiniert sie als ein leicht erreichbares Ausflugziel für Familien mit Kindern. Der Weg dorthin ist tauglich für Kinderwägen und Rollstühle, auch wenn eine flache Furt über einen kleinen Bach zu überwinden ist und es vielleicht erforderlich wird, die Wanderstiefel auszuziehen. Biker sind allerdings nicht erwünscht, was den Wanderern wohl sehr recht ist. Die Verpflegung unterscheidet sich von der an der Wirtsalm gründlich: es gibt nur die einfachen Brotzeiten und nur wenig Platz direkt an der Hauswand. Dafür kommt man mit der Almerin sehr schnell in ein persönliches Gespräch. Sie ist schon viele Jahre auf der Alm und damit ein richtiges Urgestein. Wer also eine echte Almatmosphäre erleben will, der ist auf der Hillstoaner Alm richtig. Das beginnt schon damit, dass die Kalbinnen auf den letzten Metern des Weges Spalier stehen und die Besucher so quasi begrüßen. Wenn man dann seine Brotzeit genießt, stehen sie nur zwei Meter entfernt am Laufbrunnen und sehen einem stoisch, vermutlich aber auch hoffnungsvoll zu, dass für sie etwas dabei herauskommt und wenn es nur die optische Aufmerksamkeit und ein paar Worte als Ansprache sind. Kurzum, es ist eine Alm wie man sie sich wünscht und wie man sie vor allem seinen Kindern zeigen will. Wer dort zum ersten Mal zu Besuch war, kann den Daheimgebliebenen erzählen, er hat eine wunderschöne Alm entdeckt, die kaum ein anderer kennt.

Wanderungen zur Hütte

Elbacher Kreuz
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Hochsalwand
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