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Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Almen, Hütten

Blaubergalm


Blaubergalm

Beschreibung der Hütte

Zuletzt aktualisiert: 21.09.2023, 14:29 Uhr

Kurzbeschreibung:
Blaubergalm, der Stützpunkt am Übergang vom Tegernsee zum Achensee. Sie liegt südwestlich der Blaubergkette, von der sie wohl auch ihren Namen hat. Das ist ein größerer Bergstock, der die Bayerischen Voralpen südwestlich des Tegernsees vom Rofangebirge abgrenzt. Man kann die Blaubergalm guten Gewissens als Ausnahmehütte bezeichnen. Unweit der Bayerisch/Tiroler Grenze ist sie ein bekannter Treff- und Stützpunkt für Fernwanderer, die eine Überschreitung der Alpennordkette vorhaben. Als einzige bewirtete Alm direkt an den Blaubergen hat sie dafür eine zentrale Bedeutung. Dem Charakter nach ist sie ein Bergbauernhof der rustikalen Art. Die Bewirtungs- und Übernachtungshütte ist nur ein Teil der vielen Gebäude, an denen es immer etwas zu renovieren gibt, oftmals recht provisorisch. Sie bietet den Gästen weitgehend eigene Produkte an, vom Speck über Milch und Käse, die in lebender Form rund um die Hütte zu sehen sind. Der Ausdruck "urig" trifft das was der Wanderer dort vorfindet. Wer ein Übernachtungshotel der gehobenen Klasse erwartet hat, verkennt die Situation. Wir befinden uns mitten im Gebirge, fernab von vielen Errungenschaften, die anderswo Standard sind. Im Bild: Blick auf den Eingangsbereich der zentralen Hütte. Das Dach ist neu, der Vouhagl ebenfalls ausgebessert. Den Eigentümern ist jedenfalls zu bestätigen, dass sie die Hütte, resp. das Anwesen samt den derzeitigen Funktionen erhalten wollen. Das verdient Anerkennung, weil es kein leichtes Vorhaben ist (Erstbesuch: September 2017)
Gebirge, Berg, Lage, Tal
Bayerische Voralpen, Mangfallgebirge West, südliche Tegernseer Berge. Wanderkarten: Wanderkarten: 1. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D; "Mangfallgebirge West" (diese Karte weist die Blaubergalm als Berggasthof aus). 2. Kompass Nr. 08 (1:50000), "Tegernsee, Schliersee, Wendelstein". 3. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro. Wer will, kann natürlich auch über Google-MAPS die zur Alm führenden Wege recht einfach finden. Sie steht nur wenig südlich der Grenze.; Die Alm liegt an der Südwestseite der Blaubergkette die dort mit ihrer klaren Ost/West-Ausrichtung ausläuft. Westlichster Berg ist der Predigtstuhl. Über die vielen Gipfel verläuft gleichzeitig die Grenze zu Tirol. Die Nordseite der Kammkette ist gekennzeichnet durch viele, steile und felsige Hänge, auf denen sich weit in den Sommer hinein noch Schneefelder finden. Auf der Südseite beginnt recht rasch die deutliche flachere, offene Weidezone. Und dort ist als weitere Am nur noch die Schönleitenalm ein Stück östlicher anzutreffen. Ob sie zur Einkehr geöffnet hat, ist nicht sicher.
Hüttentyp, Höhe, Öffentl. Zufahrt
Die Blaubergalm ist eine Jausenalm (Jause ist in Tirol die Brotzeit); von der Größe der einzelnen Gebäude kann man sie jederzeit als Berggasthof bezeichnen., sie liegt auf 1535 m Höhe, eine öffentliche Zufahrt ist nicht möglich. Adresse: Blaubergalm, A-6215 Achenkirch/Tirol. Koordinaten: N = 47.587027, E = 11.737163; Geographische Daten: N = 47°35'13.3'', E = 11°44'13.8''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 705797, N = 5274032; Gauß-Krüger: R-E = 4480336.145, H-N = 5272102.070. Die Alm liegt an einer Route zur Überschreitung der Alpennordkette von Kreuth nach Achenkirch. Die kürzeste Strecke aus Norden geht ab Wildbad Kreuth über die Geißalm westlich des Schildensteins nach Südosten. Ausgangskoordinaten: Koordinaten: N = 47.622589, E = 11.734604; Geographische Daten: N = 47°37'21.3'', E = 11°44'04.6''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 705465, N = 5277977; Gauß-Krüger: R-E = 4480157.186, H-N = 5276056.584. Der Ausgangspunkt dieser Wanderung liegt direkt an der B 307. Dort ist auch eine Haltestelle für den öffentlichen Bus. Eine erste Alternative wäre die Strecke ab dem Parkplatz Klamm über die Königsalm. Deutlich kürzer, aber auch entsprechend schwieriger wäre der Gang über Siebenhütten durch die große Wolfsschlucht. Der Weg führt in jedem Falle an der Westkante der Blauberge vorbei, ehe die Blaubergalm auftaucht. Auf Tiroler Seite kommt eigentlich nur der Aufstieg ab Achenwald über den Klammbach und den Versorgungsweg in Frage. Im oberen Teil gibt es Abkürzungssteige. Die Strecken über die Gufferthütte sind deutlich länger. Eine recht bekannte, verlockende Strecke zur Blaubergalm ist der Aufstieg über die große Wolfsschlucht, die man aber nur gehen sollte, wenn man über eine sehr gute Kondition und absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügt. Bei nassem Wetter, resp. nassem Boden, wird das kein Vergnügen.
Parken:
Parken entfällt, da die Alm nicht auf einer öffentlichen Straße zu erreichen ist. Ab dem Achental führt aber ein Versorgungsweg zur Blaubergalm auf dem eine Fahrt mit allerlei Fahrzeugen dorthin möglich ist. Unter welchen Voraussetzungen dafür eine Sondergenehmigung ausgestellt werden kann um gehbehindere Personen zu transportieren, weiß ich nicht.
ÖPNV:
Zu einer Alm mitten im Gebirge auf über 1500 m Höhe fährt natürlich kein öffentliches Verkehrsmittel. Um zu ihr zu kommen ist in jedem Falle ein langer und anstrengender Fußmarsch erforderlich. Wer dorthin will, kann auf alle Fälle mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, insbesondere von bayerischer Seite.
Barrierefreiheit:
Barrierefreiheit war bei meinem Besuch nicht gegeben. Es ist auch nicht vorstellbar, dass wegen der Abgelegenheit der Alm dafür ein Bedarf besteht. Wer dort einen Besuch machen will, weiß, dass er gut zu Fuß sein muss.
Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Gastronomie
(ohne Gewähr; es wird dringend empfohlen, Öffnungszeiten bzw. Bewirtschaftung vor der Wanderung aktuell zu erkunden)
Hüttentelefon: +43 664 2306719 (Hütte), +43 5242 67516 (Tal); eMail blaubergalm@web.de, eine eigene Internetseite ist nicht bekannt, näheres ist aber über diverse andere Beschreibungen zu erfahren.; Internet: www.mtbsepp.de/huetten/blaubergalm
Die Blaubergalm hat zur Weidezeit von Mitte Mai bis Ende Oktober geöffnet. Einen Ruhetag gibt es in dieser Zeit nicht. An Verpflegung sind verschiedene Almbrotzeiten angeboten, erweitert um einige Suppen mit und ohne Würstchen, einige Knödel, ein wechselndes Tagesgericht und vor allem auch der Kaiserschmarrn, dazu gibt es eignen Schnaps. Ein besonderes Markenzeichen der Alm ist der selbst hergestellte Käse, den man in bereits verpackten Stücken zum Mitnehmen vorfindet. Übernachtungen sind in geringer Zahl im Bettenlager möglich, aber nur auf Voranmeldung. Andere, bewirtete Hütten liegen schon etwas weiter entfernt. Da ist zunächst die Königsalm zu nennen, die am Aufstieg liegt, sofern jemand am Parkplatz klamm losgeht. Sie ist ein recht beliebtes Ausflugziel für Wanderer, die keine großen Touren vorhaben. Übernachtungen bietet sie nicht an. Noch weiter entfernt ist dann die Gastronomie in Wildbad Kreuth selbst mit dem "Alten Bad". Die Siebenhüttenalm hat zwar prinzipiell geöffnet, ist aber ein unsicherer Kandidat. Als Sonderfall ist noch das Fischerstüble zu nennen, unten am Hofbauernweißbach. Auf Tiroler Seite ist die Gufferthütte ebenfalls bereits ein gutes Stück entfernt. Wer in der Nähe der Blaubergalm mit einer Wanderung unterwegs ist, tut gut daran, genügend Proviant dabei zu haben, falls etwas nicht nach Plan verläuft.
Gebäude/Umgebung, Almwirtschaftl. Nutzung
Die Blaubergalm ist ein Bauernhof mit etlichen Gebäuden, vom großen Stall bis zu mehreren Nebengebäuden, die als Lager für Produkte und Maschinen dienen. Die eigentliche Almhütte ist relativ klein. Sie hat einen gemauerten Sockel, der bis in Fensterhöhe der Gasträume reicht. Der flache Dachaufsatz ist neu renoviert. Das Gebäude steht mit der Firstseite nach Süden am Hang. Der Eingang befindet sich in der Mitte des Gebäudes und führt durch zwei kleinere Gasträume zur Theke bzw. zur Küche im hinteren Teil. Der Eingangsbereich ist ein kleiner, schmaler Vouhaagl, auf dem nur einige Bänke stehen. Genügend Tische gibt es aber an der östlichen Traufseite und im anschließenden Hofbereich. Fernsicht ist vor allem nach Süden und Osten möglich. Das gilt insbesondere dann wenn man noch ein paar Meter zum Gipfelkreuz aufsteigt. Von dort ist auch die Alm mit ihren Gebäuden in Gänze zu sehen.
Die Alm hält allerlei Tierarten auf ihren Flächen, darunter auch Milchkühe. Deshalb gibt es dort verschiedene Milchprodukte, vor allem einen Almkäse, auch zum Mitnehmen.
Anmerkungen
Die Blaubergalm war schon lange ein Wanderziel von mir. Wegen der doch recht weiten Anmarschrouten (von bayerischer Seite aus) habe ich einen Besuch immer wieder zurückgestellt, bis es jetzt endlich soweit war. Wir gingen den Weg ab Wildbad Kreuth über die Geißalm. Am Rückweg konnten wir dann die Königsalm nicht auslassen und nahmen den kurzen Umweg in Kauf. Von der Bedeutung als Stützpunkt auf der Überquerung der Alpennordkette von Kreuth nach Achenkirch wusste ich. Die Zahl derjenigen Personen, die an diesem Tag die Überquerung machten - oder zumindest machen wollten - überraschte mich. Es kam im Gespräch sehr schnell heraus, wer das vorhatte, eine Gruppe davon ging bereits mit uns am Parkplatz los. Es sind Wanderer, die sich den Weg eingeprägt haben und dann relativ wenig von etwas abseits liegenden Zielen mitbekommen. Dazu zählt unbedingt auch der Aufstieg zum Schildenstein, oder der Besuch der Königsalm. Wie dem auch sei, die Blauberg ist in ihrer Art eine typische Jausenalm, auf der es wenig Schicki-Micki gibt. Die Gebäude sind durchwegs älteren Datums, an allen Ecken und Enden finden An- und Erweiterungsbauten statt. Man merkt der Alm an, dass sie die traditionelle Weidewirtschaft mit Milchproduktion und Käserei als ihre Hauptaufgabe ansieht und dies wohl auch weiter so halten will. Wer bei einem Besuch die 1000 Höhenmeter in Kauf nimmt (egal von woher man aufsteigt), freut sich über die Bewirtung dort und wird die Alm bestimmt nicht vergessen. Das gilt ganz besonders für diejenigen die dort auf ihrem Weg nach Süden übernachten. Die Alm ist kein Ziel, das man sich für eine "kurze" Wanderung vornimmt. Wer zu ihr will, wird immer noch etwas anderes wollen, sei es die Überquerung, mit Übernachteng, sei es der Gang auf dem Kamm der Blauberge, der unheimlich schön aber auch sehr anstrengend sein muss (ich selber habe das noch nicht geschafft). Ich habe den Besuch der Alm damit verbunden, die Blauberge zumindest aus der Nähe zu sehen und der Strecke den Namen "Predigstuhl" gegeben. Herausgekommen ist der wunderbare Blick ins Achental und in das Karwendel (Christlum), sowie ins Rofangebirge, namentlich zu dem im Norden dominierenden Guffert. Aufgefallen ist mit außerdem, dass die Alm keine eigene Internetseite hat, auf der man sich erkundigen könnte. In Nachhinein wurde dann schon klar: wer diese Strecke gehen will, der der hat andere Möglichkeiten, sich zu informieren. Die Betreiber wollen ganz bestimmt keine Besucher anlocken, die sich etwas anderes vorgestellt haben, als das was sie dann antreffen.

Wanderungen zur Hütte

Predigtstuhl
Predigtstuhl

 

 

 

 

 

 

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