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Kaitersberg



Kaitersberg

Zuletzt aktualisiert: 07.07.2022, 15:19 Uhr

Kurzform
Kaitersberg - Rundwanderung im westlichen Bayerischen Wald mit Ausblick auf Bad Kötzting. Eigentlich muss es heißen: Aufstieg auf den Kreuzfelsen am westlichen Rand des Höhenzuges Kaitersberg. Es ist das Rückzugsrevier des Räubers Heigl. Im Bild: Blick aus Bad Kötzting nach Nordosten auf den Kaitersberg, den unumstrittenen Hausberg, den westlichen Gipfel des gleichnamigen Höhenzugs (Erstwanderung: August 2010; überarbeitet: Januar 2020)

Hintergrundinfo
Der Kaitersberg ist ein von Ost nach West verlaufender Gebirgszug im westlichen Teil des Bayerischen Waldes, südlich des grenznahen Böhmerwaldes. Zwölf Gipfel überragen die 1000-Meter-Grenze dieses Kammes. Der westliche Abschluss ist der "Kreuzfelsen", der mit 999 Metern diese Grenze ganz knapp nicht erreicht, was ihn aber umso auffallender macht.

Aus dem westlichen "Flachland" um Bad Kötzting kann man diesen Berg recht gut sehen. Er ist sozusagen der dortige Hausberg. In einer Höhle knapp unter dem Gipfel hatte der Räuber Heigl seinen Rückzugsort. In Bad Kötzting ist man stolz auf ihn.

Mehrere Wanderrouten jeweils aus Norden (aus der Lamer Senke) oder aus Süden (Zeller Tal) führen hinauf auf den Kamm. Wir haben in der hier vorgestellten Strecke den Aufstieg aus Norden gewählt, beginnend am Wanderparklatz Hudlach. Im Kammbereich findet man durchaus alpine Stellen vor, auch mit kurzen Passagen als "Klettersteig". Beginnend am Kreuzfelsen führte unser Wet dann über den Mittagstein und die Kötztinger Hütte bis zum "Steinbühler Gesenke" nach Osten, es dann wieder steil bergab zurück nach Hudlach geht. Die hervorragende Aussicht in die südlichen und westlichen Teile des Bayerischen Waldes ist der Lohn für die Anstrengungen. Zugegeben, für etwas geübte Personen sind sie nicht sehr hoch. Und natürlich ist auch die fast ganzjährig geöffnete Kötztinger Hütte ein Ziel und ein Grund für diese Wanderung.

Schwierigkeit:22.0leicht (<27.5)
Tracklänge:8,0 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:2:45 h*kurz (0-3 h)
Höhensumme:450 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Hudlach 820
Reitenberg 765 0:45
Kreuzfelsen Aussichtsplatz999 0:41
Mittagsstein, Kötztinger Hütte1034 0:26
Steinbühler Gesenke1044 0:20
Parkplatz Hudlach820 0:33

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Nördlicher Bayerischer Wald; der Bergkamm liegt zwischen der Lamer Senke im Norden und dem Zeller Tal im Süden. Karten: Kompass Wan-derkarte Nr. 195 (1:50000), Nördlicher Bayerischer Wald; bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
05.08.2010; Renate, Tassilo und Sigrid Schönberger gingen mit mir zusammen diese Tour. Außer uns waren nur einige vereinzelte Wanderer unterwegs, zumindest auf dem Teil, den wir gegangen sind. Daran änderte es auch nichts, dass wir mitten in der Ferienzeit waren. An der Kötztinger Hütte herrschte dann allerdings ein großer Trubel. Viele Familien mit Kindern hatten sich dort eingefunden. Es war kein besonders gutes Sommerwetter und wurde dem Klischee gerecht, wonach es im Bayerischen Wald auch im Sommer kalt sei. Der Himmel war teilweise bewölkt, es blieb aber trocken. Die geringen Tem-peraturen passten gut zur Wanderung, der Schweiß hielt sich deshalb in Grenzen.
Erreichte Gipfel
Die Tour geht auf dem Kamm in etwa 1000 Meter Höhe dahin. Diese Grenze überschreitet man mehrfach. Der Kreuzfelsen erreicht sie mit 999 m knapp nicht. Die Spitze des dortigen Gipfelkreuzes ragt aber darüber. Der Mittagsstein (1034 m) und das Steinbühler Gesenke (1044 m) zählen deutlich zu den vielen 1000er Gipfeln im Bayerischen Wald.
Alm(en), Hütt(en):
Kötztinger Hütte, Außer dem Anwesen in der Nähe des Parkplatzes und den Häusern in Reitenberg waren keine weiteren Hütten anzutreffen. Am Mittagstein kommt man dann noch an dem dortigen Glockenturm vorbei, der zu Ehren der Gefallenen erbaut wurde.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Hudlach. Adresse: RP CHA-1025, Hudlach, D-93480 Hohenwarth. Koordinaten: N = 49.180456, E = 12.945740; Geographi-sche Daten: N = 49°10'49.6", E = 12°56'44.6"; UTM-Daten: Z = , E = 350294, N = 5524176; Gauß-Krüger: R-E = 5487082.199, H-N = 5525939.400. Der Startpunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen. Für Rollstühle ist diese Tour ebenfalls nicht machbar. Der Aufstieg zur Kötztinger Hütte wäre prinzipiell möglich. Ob die besondere Steilheit des Weges dies erlaubt, ist aber zweifelhaft.
Am oberen Ende des Parkplatz zweigt man rechts ab und geht an den Totenbrettern vorbei auf eine Holzrückegasse (Markierung H6, weiß/rot). Der Weg verläuft dann leicht bergab bis zur Forststraße. Auf dieser gehen wir etwa 10 min weiter, ehe dann ein Pfad in den Wald links abzweigt und in Richtung Reitenberg weiter verläuft. Ab Reitenberg nutzen wir die Route K3, die steil bergauf direkt zum Kreuzfelsen führt. Anschließend gehen wir auf dem Kamm des Kaitersberg weiter nach Osten zum Mittagsstein (gleichzeitig Standort der Kötztinger Hütte). Gleich am Anfang ist ein kurzer Abstieg über einen Felsen mittels eines Sicherungsseiles zu bewältigen. Ansonsten geht es auf Pfaden recht problemlos dahin. Nach der Kötztinger Hütte machten wir noch einen Abstecher nach Osten (Richtung Rauchfelsen) bis zum Steinbühler Gesenke. Von dort geht es aber wieder zurück und anschließend auf dem Versorgungsweg bergab zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Es müssen nicht immer die Alpen sein. Auch der Bayerwald (und an-dere Mittelgebirge) weisen viele attraktive Wandermöglichkeiten auf. In der Regel handelt es sich um Touren mit nicht allzu großen Höhendifferenzen, gelegentlich aber mit etwas weiteren Strecken und durchaus auch kräftigen Steilstücken. Auch Kletterfelsen gibt es allerorten. Diese Wanderung sollte besser wohl Kreuzfelsen oder Mittagstein heißen. Es ist die westlichste Position der 1000er-Berge des Höhenzuges "Kaitersberg" im Bayerwald. Entsprechend herrlich ist der Blick von dort nach Westen (u.a. Bad Kötzting) und nach Süden. Unterhalb des Kreuzfelsen liegt die bekannte "Räuber-Heigl-Höhle". Direkt an der Kötztinger Hütte gibt es einen "Kletterfelsen" für Kinder. Diese Tour ist der westliche Teil der recht oft genutzten Überschreitung bis zum östlichen Abstieg am Riedelstein. Es geht sogar noch weiter bis zum Arber.

Benachbarte Wanderungen

Riedelstein
Riedelstein

Großer und kleiner Riedelstein - zwei 1000er Gipfel im östlichen Ende des Kaitersberg-Höhenzuges. Weitere Berge dieser Höhe schließen sich nach Westen an. Mit dazu gehören auch ordentliche Kletterfelsen. Eine besondere Attraktion ist das Denkmal für Alexander Schmidt auf dem großen Riedelstein. Er wurde für seine Verdienste zur Organisation des ersten Oktoberfestzugs in München mit dem Namenszusatz "Waldschmidt" geadelt. Auf der Runde bis zur Kötztinger Hütte überquert man noch etliche weitere 1000er Gipfel.

Höllbachtal
Höllbachtal

Das Höllbachtal ist wohl eines der romantischsten Täler des Vorderen Bayerischen Waldes. Im Kernteil ist dieses Tal sehr wild, seinen Namen hat es nicht umsonst. Der Rundweg beginnt in Brennberg, geht durch das Tal zunächst bergab, dann hoch nach Rettenbach und über die Fahnmühle wieder zurück. Zwei Wirtshäuser liegen am Weg, an einem weiteren kommt man nahe dran vorbei.

Osser
Osser

[Text folgt in Kürze]

Arber
Arber

Arber - das Gesicht des Bayerischen Waldes schlechthin, 1456 m hoch. Es ist der Berg ohne echten Gipfel. Der Sage nach hat der Teufel die Spitze abgerissen und in Richtung Donau geworfen, wo sie heute noch liegt. Natürlich ist der Berg dank der Seilbahn gut frequentiert, sowohl im Winter als auch im Sommer. Als Wanderer findet man aber auch recht ruhige Routen, vor allem aus Westen hoch.

Bilder zur Wanderung

Gleich am Anfang begegnen wir einem Markenzeichen des Bayerwaldes: Totenbretter! Es sind Erinnerungen an die Verstorbenen einer Familie. Früher dienten sie der Aufbewahrung der Verstorbenen bis zur Beerdigung. Diese Aufgabe haben sie heute nicht mehr. Sie sind aber ein sehr schönes Zeichen der Erinnerung.

Ein Stück später auf unserem Weg begegneten wir an unserem ersten Zwischenziel in Reitenberg weiteren Totenbretten. Sie lassen erkennen, dass sie für eine Familie aufgestellt sind. Es ist noch Platz für eine weitere Person, die wohl noch lebt.

Dann haben wir ein weiteres Zwischenziel erreicht, den Kreuzfelsen. Nicht verwechseln mit einem anderen Gipfel gleichen Namens weiter westlich im Oberpfälzer Wald. Der Kreuzfelsen am Kaitersberg hat ein recht gewaltiges Gipfel-kreuz das eine lange Geschichte mehrmaliger Aufstellung hat. Wer nicht ganz schwindelfrei ist, bekommt dort durchaus Probleme.

Dieses Gipfelkreuz hat sogar ein Gipfelbuch, in das sich Renate gerade einträgt. Oft sind diese Bücher vom Gebrauch recht zerfleddert, das ist hier nicht der Fall.

Unweit des Kreuzfelsen steht ein Schilderbaum, der auf viele Städte in ganz Europa verweist, ein-schließlich der Entfernung. Man sieht es: der Kaitersberg ist der Mittelpunkt Europas.

Ein Blick nach Westen klärt auf: unten liegt ganz malerisch die Stadt Bad Kötzting. Drum herum erkennt man nur noch fast flaches Land. Natür-lich ist es das nicht, es gibt schon noch weitere Berge, aber kaummehr als 600 Meter hoch. Kurz hinter Bad Kötzting fließen der nördliche "Weisse Regen" und der südliche "Schwarze Regen" zu-sammen. Es geht weiter nach Westen bis in Re-gensburg die Donau den Fluss aufnimmt.

Auch das haben wir gesehen: Kunst am Wegrand. Jemand hat sich die Mühe gemacht, einen "Waidler" darzustellen. Hart sind sie schon die Bewohner des Waldes, aber so ganz aus Stein dann doch nicht.

Etwas einfacher haben es sich die Kinder in der Nähe der Kötztinger Hütte gemacht. Viele Stein-männchen stellten sie auf, während ihre Eltern wohl gemütlich auf der Terrasse saßen.

Nicht nur auf dieser Wanderung trifft man immer wieder auf Orte des Gedenkens. Oft sind es ein-zelne Personen, die man für besondere Leistun-gen ehrt. In diesem Falle ist es ein recht großer Glockenturm am Mittagstein, der an die Gefallenen der Kriege erinnert.

Nach der Pause am Kreuzfelsen beginnt sofort ein kurzer "Klettersteig". Der Weg führt an einem Seil ein paar Meter bergab, ehe es dann wieder ganz harmlos weitergeht.

Nach der Pause am Kreuzfelsen beginnt sofort ein kurzer "Klettersteig". Der Weg führt an einem Seil ein paar Meter bergab, ehe es dann wieder ganz harmlos weitergeht.

Eine Mauer aus Wegweisern nahe dem Parkplatz Hudlach weist auf die vielfältigen Wandermöglichkeiten am Kaitersberg bzw. Hohenwarth hin. Natürlich sind das nicht nur klassische Wandertouren im Sommer, sondern auch Strecken für den Wintersport. Wer beim Anblick dieses Schilderwaldes vorher nicht schon ordentlich geplant hat, der kommt bestimmt in Entscheidungsnöte.

Man glaubt es nicht, was Schnappschüsse so alles dokumentieren. In diesem Fall zeigt das Bild, dass ich ein Holzkreuz den Berg hinauf getragen habe. Alles Fake! Wer genau hinsieht erkennt, dass es nicht stimmt.

Aus einer anderen Perspektive wird deutlich, dass das Kreuz schon vorher dastand. Es ist übrigens kein Gipfelkreuz, es steht weiter unten am Berg. Derartige Kreuze sind im bayerischen Wald keine Seltenheit.

Auf der Terrasse der Kötztinger Hütte hängt eine Tafel, die auf den Wald und seine Bedeutung und Funktionen hinweist. Sie ist es wert, wenn der Wanderer sie aufmerksam liest und ein wenig darüber nachdenkt.

Auf unserem weiteren Weg treffen wir auf einen andern Schilderbaum. Was dort steht, haben wir inzwischen zum Teil schon kennen gelernt. Des-halb nutzen wir die Rastbank für ein Erinne-rungsfoto. Etwas anstrengend war die Tour schon, aber alle blicken guter Dinge in die Kamera.

 

 

 

 

 

 

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