Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Eibelkopf



Eibelkopf

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 10:47 Uhr

Kurzform
Eibelkopf - ein versteckter, unspektakulärer Gipfel nördlich des berühmten Breitensteins im östlichen Mangfallgebirge. Die Aussicht ist gut, der Weg dorthin ist einfach und den Gipfel hat man für sich, abgesehen von ein paar Kalbinnen. Also, wer mit den Bergen allein sein will, kann das als Geheimtipp ansehen. Im Bild: Südwestflanke des Eibelkopfs mit der Steingräberalm (Erstwanderung: August 2017; überarbeitet: April 2020)

Hintergrundinfo
Der Eibelkopf ist ein Berg in einer namenlosen Kette, die am Schwarzenberg beginnt und sich nach Süden bis zum Breitenstein fortsetzt. Schwarzenbergeck (1200 m), Sternplatte (1223 m), Katzenköpfl (1132 m) und Rißkopf (1181 m) sind weitere Gipfel in dieser Kette. Sie alle sind nicht die großen Renner, es sei denn, man liebt die Einsamkeit und einfache Touren. Das gilt auch für den Eibelkopf mit seinen 1317 Metern Höhe, nördlich des Breitensteins.
Unser Aufstieg beginnt am Cafe Winklstüberl und geht über die Schwaigeralm und Bucheralm hinauf. Damit sind auch die drei Einkehrmöglichkeiten genannt, die am Wege liegen. An der Bucheralm verlassen wir die Hauptroute und begeben uns in die Einsamkeit durch den Wald und letztlich dann über die Weiden der Steingräberalm hinauf zum Gipfel. Eine vergleichsweise gute Fernsicht erwartet uns und - eben die Einsamkeit mit dem Berg.
Schwierigkeit:27.0leicht (<27.5)
Tracklänge:8,0 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:07 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:564 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Wander-PP Winklstüberl805
Schwaigeralm Fischbachau876 0:150,71
Überq. Forststraße984 0:190,46
Waldrand, Weidedurchlass1051 0:120,32
Einm. Straße Bucheralm1150 0:220,78
Abzw. Steingräberalm1200 0:130,46
Steingräberalm1261 0:310,94
Gipfel Eibelkopf1317 0:170,27
Bucheralm1210 0:361,44
Straße unter Bucheralm1150 0:171,32
Waldrand, Weidedurchlass1051 0:150,72
Überq. Forststraße984 0:150,31
Schwaigeralm Fischbachau876 0:200,40
Wander-PP Winklstüberl805 0:150,87

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, östliches Mangfallgebiet. Die Strecke beginnt im Leitzachtal nördlich von Fischbachau und führt nördlich unterhalb des Bockstein/Breitenbergs nach Osten. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es auch noch aus dem Jenbachtal oder von Norden über das Katzenköpfl. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8, Tegernsee - Schliersee - Wendelstein; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Mangfallgebirge Ost, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
30.08.2017; Renate und Tassilo sind mit mir zusammen zu diesem Berg gewandert. Insgesamt begegnete uns lediglich eine Handvoll anderer Personen, davon ganze zwei auf der Strecke östlich der Bucheralm. Selbst der nicht allzu große Wanderparkplatz am Winklstüberl war nur mit wenigen Autos bestückt. Schönes Sommerwetter lohnte unser Vorhaben, den unbekannten Berg zu besuchen, verlangte aber auch etliche Schweißtropfen dafür wegen der hohen Temperaturen. Es war abzusehen, dass dieses Wetter nicht mehr lange halten würde und so war es dann auch. Die Sicht konnte man als brauchbar bezeichnen.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt der Tour liegt auf dem Gipfel des Eibelkopfs mit 1317 m Höhe.
Alm(en), Hütt(en):
Cafe Winklstüberl, Bucheralm , Schwaigeralm Fischbachau, An anderen Almen (neben den Einkehralmen) oder anderen Bauwerken ist nur noch die Steingräberalm (1261 m) zu erwähnen. Sie hat zur Be-wirtung von Wanderern nicht geöffnet.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Winklstüberl (150 Meter nach dem Parkplatz des Ca-fés). Adresse: Leitzachtalstraße 70, D-83730 Fischbachau. Koordinaten: N = 47.729155, E = 11.955454; Geographische Daten: N = 47°43'45.0", E = 11°57'19.6"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 721606, N = 5290429; Gauß-Krüger: R-E = 4496764.783, H-N = 5287871.806. Ein öffentlicher Bus fährt am Winklstüberl zwar vorbei, aber er hält dort nicht, erst etwas später. Von dort ist möglich, auf Höhe der Schwaigeralm in die originale Route einzubiegen. Für Rollstühle und Kinderwägen ist die Strecke nicht geeignet.
Vom Wanderparkplatz nahe dem Winklstüberl (bitte nicht den Platz di-rekt am Stüberl nutzen!) geht man geradeaus über die Wiese, durch den Wald und nochmal ein kurzes Stück über die Wiese, anschließend rechts bis zur Schwaigeralm. Dort den Weideüberstieg nutzen und den mittel-steilen Hang hochsteigen. Es geht über eine Forststraße und erneut über eine Weide (Achtung, es können dort Mutterkühe sein). Am Waldrand führt der Weg zweimal durch einen Weidedurchlass und nahe der Weide im Wald weiter bergauf. Später öffnet sich das Gelände und man erreicht eine Versorgungsstraße unterhalb der Bucheralm. Dieser nach links folgen bis zur Abzweigung zur Steingräberalm gehen. Ein Steig führt nunmehr durch den Wald und nochmals über eine Weide bis zur Stein-gräberalm. Dort einen Durchschlupf durch den Zaun suchen und nun-mehr weglos bergauf bis zum Gipfel gehen (entweder geradeaus hoch oder selbst Kehren suchen). Rückkehr bis zur Bucheralm. Dort hinter dem Gebäuden den steilen Abstieg über die Wiese nehmen, der dann auf die Versorgungsstraße einmündet. Von nun an sind Rückweg und Hinweg die gleiche Strecke. Der Aufstieg bis zur Bucherhütte ist identisch mit der Wanderung "Bockstein Leitzachtal" (Siehe Nachbarwanderungen)
Anmerkungen:
Wir hatten uns bewusst eine nicht allzu schwere Tour ausgesucht, die zudem etwas abseits der stark frequentierten Strecken liegen sollte. Die wenigen Wanderer, denen wir begegnet sind, bestätigten die Richtigkeit unserer Wahl. Trotzdem sind die einzelnen Streckenteile keine Spazier-gänge. Nach der Schwaigeralm geht es in vielen kleinen Kehren steil bergauf und der Steig zwischen Bucheralm und Steingäbneralm führt durch ein Felssturzgebiet. Dort trifft man auf viele kleine Stufen und muss immer wieder durch Steinhaufen hindurch. Trittsicherheit ist in diesem Teil kein überflüssiger Luxus. Spannend ist auch der weglose Endanstieg zum Gipfel des Eibelkopfs; jeder sucht sich eine eigene Stre-cke. Etwas schade ist es, dass der Gipfel kein Kreuz hat. Lediglich die Reste einer Sitzbank sind noch vorhanden. Dafür wird man mit guten Fernblicken belohnt, auch wenn nicht alle Seiten des Berges frei sind. Einen Wermutstropfen hatte die Tour dann doch noch. Wir hatten uns auf die Einkehr auf der Bucheralm sehr gefreut. Daraus wurde leider nichts, weil sie ohne Ankündigung geschlossen war. Dafür kamen wir zu einem Besuch im Winklstüberl, den wir ursprünglich nicht vorhatten und den wir dann nicht bereuten.

Benachbarte Wanderungen

Heissenplatte
Heissenplatte

Heißenplatte - man wird diesen Berg hassen oder lieben. Hassen, weil es ohne Gnade und ohne Pause zusammenhängend 800 Höhenmeter bergauf geht, ab der Geitauer Alm sogar weglos. Lieben, weil auf diesem exponierten Berg die Fernsicht ins Leitzachtal und zum Wendelstein einfach grandios ist und sich das herrliche Gefühl einstellt, eine "ordentliche" Tour zu machen. Auf der Geitauer Alm wartet dann die wohlverdiente Brotzeit.

Bockstein Leitzachtal
Bockstein Leitzachtal

Der Bockstein ist ein Nebengipfel des Breitensteins westlich des Wendelsteins, den man aus dem Leitzachtal in Höhe Elbach bereits sehr schön sieht. Vom Breitenstein ist er nur wenige Hundert Meter entfernt. Trotzdem sind die üblichen Aufstiegsrouten völlig verschieden. Zum Breitenstein geht man üblicherweise ab Birkenstein über die Kesselalm, zum Bockstein geht man ab dem Winklstüberl über die Schwaigeralm und Bucheralm. Diese westliche Route ist eindeutig die ruhigere. Hinsichtlich der nötigen Anstrengung unterscheiden sie sich im oberen Teil kaum.

Schwarzenberg
Schwarzenberg

Der Schwarzenberg steht als besonderer Berg in der nordwestlichen Ecke des östlichen Mangfallgebirges, östlich des Leitzachtales. Aufstiege sind sowohl aus Westen (ab Elbach oder Hundham), als auch aus Osten ab Bad Feilnbach über die Tregleralm möglich. Mit seinen knapp 1200 Meter Höhe und einer freien Gipfelkuppe ist er der Aussichtspunkt nach Norden ins Alpenvorland schlechthin. Es gibt aber noch einen Berg gleichen Namens nahe Oberaudorf, also in der gleichen Gebirgsgruppe.

Breitenstein
Breitenstein

Breitenstein im Mangfallgebirge, denn es gibt einen Berg gleichen Namens nahe dem Geigelstein. Es ist ein respektabler Berg, steht aber im Schatten des Wendelsteins, der ihm die Schau stiehlt. Über zu wenig Besuch braucht er sich trotzdem nicht zu beklagen. Der Breitenstein kann mit der bekannten Hubertushütte punkten, die nur ein kleines Stück unterhalb des Gipfels steht. Am Aufstieg aus Birkenstein (Fischbachau) ist es auch noch die Kesselalm, die den Weg zu einer leichten Entscheidung werden lässt.

Schweinsberg
Schweinsberg

Der Schweinsberg steht in einer Bergkette, beginnend mit dem Wendelstein, dem Elbacher Kreuz und schließt im Norden mit dem Breitenstein/Bockstein ab. Er fristet dort ein Schattendasein, das er aber nicht verdient. Er ist recht einfach (aber nicht ganz kurz) zu erreichen, meist ab Fischbachau, aber auch durch das Jenbachtal. Ab der Kotalm geht es allerdings stellenweise über baazige Wege. Der Südgipfel hat ein wunderschönes Gipfelkreuz und beste Fernsicht. Wer gerne etwas einsamer unterwegs ist, dem sei dieser Berg empfohlen.

Elbacher Kreuz
Elbacher Kreuz

Das Elbacher Kreuz, auch Türkenköpfl genannt, ist eigentlich nur ein Gipfelkreuz auf einer Kammnase zwischen Schweinsberg und Wendelstein. Der letzte Teil des Anstieges - egal aus welcher Richtung man kommt - ist dann doch recht anspruchsvoll. Trittsicherheit ist erforderlich. Man spürt dort oben jedenfalls das angenehme Gefühl, auf einem richtigen Berg zu sein und freut sich, diesen entdeckt und erreicht zu haben. Die Wahrscheinlichkeit von anderen Personen dort oben gestört zu werden, ist gering.

Bilder zur Wanderung

Nach der etwas wilden Passage durch den Wald unter dem Bockstein durch, gelangt man auf die Weiden der Steingräberalm. Erst geht es noch auf einem Grasweg über eine Kuppe mit Blick auf den Endanstieg.

Die Reste einer Sitzbank sind alles, was man auf dem Gipfel vorfindet. Ein Gipfelkreuz fehlt. Schade drum, der Berg hätte es verdient, ein solches zu haben. Trotzdem vermittelt diese grüne Kuppe das Gefühl, auf dem Gipfel eines richtigen Berges zu sein.

Als wir nach einer angemessenen Pause den Gipfel wieder verließen, hatte er wenigstens ein kleines Steinmännchen. Mehr Steine ließen sich nicht finden.

Das struppelige Gesicht der Berge erlebt man auf der Strecke zwischen der Bucheralm und der Steingräberalm durch den Wald. Es ist eine Zone, in der die Felsstürze vom Bockstein zur Ruhe kommen. Die vielen, wild durcheinanderliegenden Brocken erfordern Trittsicherheit. Dem Anschein nach hat es aber schon seit langem keinen größe-ren Sturz mehr gegeben.

Am westlichen Fuß des Eibelkopfs steht die Stein-gräberalm, auch Eibl-Alm genannt. Es ist eine Weidealm, die zur Einkehr nicht geöffnet hat. Als solche aber ist sie sehr wohl genutzt, wie der ge-pflegte Zustand der Gebäude zeigt. Es ist ein be-sonderer Winkelbau. Die Westseite lässt deutlich die Elemente "Wohntrakt mit gemauertem Keller" und Abtrennung zur Scheune erkennen.

An der sonnigeren Südseite steht die im Winkel abgebaute Scheune. Vermutlich ist dieser Teil deutlich jünger. Hinzu kommt ein kleiner Jung-viehstall. Die Alm ist mit einem Versorgungsweg durch das Jenbachtal gut erreichbar.

Besonderer Blickpunkt ist zweifelsohne die Rück-seite des Breitensteins (Bildmitte) bzw. Bocksteins (rechts). Es ist eine mächtige senkrechte Fels-wand, genannt "Schwarzwand", die man gar nicht wahrnimmt, wenn man auf einem dieser Gipfel ist.

Auch vom Wendelstein sieht man die Rückseite. Aber egal aus welcher Richtung man diesen Berg auch betrachtet: mit seiner typischen Kopfform und den Gipfeleinrichtungen ist er nicht zu ver-wechseln.

Nach Westen geht der Blick über die vielen, sanf-ten Spitzen und Kuppen der Bayerischen Voralpen und über das Leitzachtal hinweg. In der Bildmitte im Hintergrund sind Kreuzbergalm und Gindelalmen zu sehen.

Die volle Schönheit der Berge demonstriert auch ein Blick über das Leitzachtal, das Auracher Köp-ferl (rechts) und den Brechersitz (Hintergrund), gesehen am Aufstieg zur Bucheralm.

Fischbachau ist der bekannte Ort im Leitzachtal, nachdem dieser Bach von seiner Ost/West-Richtung bei Hammer auf Nord abgebogen ist. Teil von Fischbachau ist der ebenso bekannte Wall-fahrtsort Birkenstein. Dort beginnt der Aufstieg zum Breitenstein und Schweinsberg.

Ihre Nachbarin der Steingräberalm ist die Bu-cheralm; sie hat als Brotzeitalm geöffnet. Leider war sie am Wandertag aus irgendeinem Grunde kurzfristig geschlossen und wir mussten mit Hunger und Durst im Gepäck weiterziehen.

Auch die Schwaigeralm fanden wir geschlossen vor. Sie hatte aber einen regulären Ruhetag, das wussten wir vorher. So kamen wir ins Win-kelstüberl, genauso bekannt wie vieles andere im Leitzachtal auch.

Bleibt noch ein kleiner Eindruck von den Tieren auf der Alm. Ausgerechnet am Pfad über die Wiese hatten sie sich zur Ruhe niedergelassen und wiederkauten. Menschen mit "Hirtenstöcken" sind ihnen aber offenkundig vertraut. Jedenfalls ließen sie sich durch uns nicht stören und sahen uns nur etwas verwundert an.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023