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Eibseeblick



Eibseeblick

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 14:56 Uhr

Kurzform
Eibseeblick - respektvolles Wandern über die "Zehen der Zugspitze". Obwohl man auf dieser Tour entlang der Skiabfahrt "Riffelriß" nur etwa die halbe Höhe von Deutschlands höchstem Berg erreicht, hat man immer wieder Fernsicht zu den gewaltigen Felswänden der Zugspitze oder ins Tal. Im Bild: der Aussichtpunkt "Eibseeblick" ist so gut wie zugewachsen, dafür hat man weiter im Osten den erwarteten Blick. Parallel zur Skipiste verläuft ein Steig bergab, man sieht in links (Erstwanderung: Juli 2018; aktualisiert: Februar 2020)

Hintergrundinfo
Der Eibseeblick ist ein Aussichtspunkt hoch über - der Name sagt es - dem Eibsee bei Grainau. Damit ist ein konkreter Punkt hoch oben im Berg gemeint, der aber kaum den Blick freigibt, er ist fast zugewachsen. Dafür kann man an anderen Stellen sehr wohl einen Blick auf den See und die dahinter liegenden Berge der Ammergauer Alpen werfen.
Die Wanderung geht so quasi über die "Zehen der Zugspitze". An mehreren Stellen kann man die Mächtigkeit dieses Berges erkennen, verbunden wohl mit einer gewissen Sehnsucht, bei anderer Gelegenheit hinauf zu kommen.
Mehrmals überschreitet man die Grenze, ehe es ein gutes Stück auf der Skipiste ins Tal geht. Die Riffelpiste wird nicht regulär als solches gepflegt, kann aber bei genügend Schnee durchaus befahren werden. Der Aufstieg erfolgt mit der Zahnradbahn, die vor der Einfahrt in den Tunnel einen Haltepunkt hat.
Die Tour ist im oberen Teil ein Rundweg über die Jausenstation Hochthörlehütte, die in Tirol liegt. Bei der Planung der Tour war lange nicht klar, ob und wann sie geöffnet ist. Sie ist auf und dem Renovierungszustand nach wird sie das bestimmt noch lange sein.
Schwierigkeit:35.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:13,0 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:35 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:687 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Eibseebahn992
Abzw. vom See1008 0:191,09
Einmü. Skipiste oben1268 0:391,47
Forststrasse1332 0:110,34
Grenzpunkt Wald1470 0:291,42
Aussichtsp. Eibseeblick1475 0:080,26
Hochthörlehütte1457 0:120,84
Abzw. Schützensteig1523 0:190,82
Grenzpunkt 5.51572 0:261,19
Bildstock1595 0:130,67
Grenze Riffelpiste1518 0:150,74
Forststrasse1332 0:341,41
Weggabelung Talnähe1051 0:301,74
Eibsee-Alm1011 0:130,69
Parkplatz Eibseebahn992 0:070,36

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Wettersteingebirge, unmittelbares Zugspitzmassiv südlich (oberhalb) des Eibsees. Karten: AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Wetterstein, Zugspitze, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
01.07.2018; Tassilo ist mit mir zusammen diese Jubiläumstour gegangen. Es handelt sich um Route Nr. 300 meiner Aufzeichnungen. Auf der Strecke haben wir etliche andere Wanderer getroffen, die das gute Wetter nutzten. Ein Teil davon kam von der Riffelhütte bzw. wollte dort hin. Es waren aber weitaus mehr Mountainbiker als Wanderer unterwegs, viele davon leider auch auf den für sie gesperrten Wanderstrecken. Eine solche Gruppe stand mit ihren High-Tech-Rädern recht ratlos an dem anspruchsvollen Steig unterhalb des Eibseeblicks und klagte darüber, dass das Navi sie hierher geschickt habe. Die vielen Räder an der Hochthörlehütte sind andererseits nicht überraschend, denn zu ihr führt ein recht guter Weg aus Ehrwald herauf und auf dem sind die Biker auch gut aufgehoben. Die Vorhersage hatte recht freundliches Wetter mit viel Sonnenschein, wenigen Wolken, teils frischem Wind und erträglichen Temperaturen prophezeit. Das stimmte weitgehend, allerdings nicht für die Zugspitze selbst. Dort stauten sich die rasch anziehenden Wolken recht mächtig. Deshalb hatten wir keinen einzigen Blick auf die Spitzen dieses Berges. Auch die gewaltigen Nordwände zeigten sich nur in diffusem Grau zwischen den Bäumen durch. Wir sind des erhofften guten Blickes wegen sogar den Umweg über einen Teil des Ehrwalder Schützensteigs gegangen, es hat nichts genutzt.
Erreichte Gipfel
kein klassischer Gipfel erreicht. Der höchste Punkt der Tour liegt mit 1596 m kurz vor dem Bildstock.
Alm(en), Hütt(en):
Hochthörle-Hütte, Eibsee-Alm, Außer den Gebäuden der Zugspitzbahn, dem Bahnhof der Zahnradbahn und der sonstigen Infrastruktur dieses Touristenzentrums (Gastronomie) trifft man an dieser Strecke nur noch die Seealm-Diensthütte an der Riffelpiste. Auch das alte, nicht mehr genutzte Zielhäuschen an der Skipiste steht noch.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Eibsee (Gebühr: 4 €); Adresse: Am Eibsee 6, D-82491 Grainau. Koordinaten: N = 47.457191, E = 10.991520; Geographische Daten: N = 47°27'25.9", E = 10°59'29.5"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 650108, N = 5257895; Gauß-Krüger: R-E = 4424062.784, H-N = 5258126.445. Der Startpunkt befindet sich an der Talstation der Zugspitzbahn. Außerdem ist dort auch ein Bahnhof der Zahnradbahn. Natürlich kann dieser Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Für Rollstühle ist die Tour aber nicht geeignet.
Vom Parkplatz hinter der Talstation der Bergbahn führte unsere Route erst einmal leicht bergab zum Eibsee und ein Stück an seinem Südufer entlang. Dann zweigt man nach links ab und geht bergauf, ein altes Holzschild mit der Aufschrift "Hochthörle-Hütte" weist den Weg. Wie der breite Weg unschwer erkennen lässt befindet man sich an einer Versorgungsstraße, die auf die Skipiste einmündet. Auf dieser bleibt man dann bzw. geht davon nur wenige Meter entfernt im Wald in vielen kleinen Kehren dahin. Nachdem man die Forststraße erneut erreicht ist, geht es etwa 200 nach rechts und zweigt dann nach links ab. Ein recht abwechslungsreicher Steig führt über den Grenzpunkt zum Eibseeblick. Er liegt 50 m links der Abzweigung, nach rechts führt der Steig zur Hochthörle-Hütte (liegt in Tirol). Von der Hütte geht es ein Stück zurück und dann nach rechts auf den Ehrwalder Schützensteig. Er führt erst noch auf einem Waldweg dahin, geht dann aber auf einen mittelschweren Pfad durch den Wald, ein holpriges Stück auf der Grenze entlang und dann zu einem Bildstock. Anschließend geht es nach links zurück zur Grenze bzw. zur Skipiste. Der weitere Rückweg geht entlang der Skipiste bis zur Abzweigung in Talnähe. Dort bleibt man rechts und kommt wenig später unter der Seilbahn durch zur Eibsee-Alm. Der Rest des Weges geht zurück zur Seilbahn und zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Der Eibsee mit seiner Umgebung ist ein ausgesprochenes Touristikzentrum. Entsprechend groß ist dort der Trubel, kein Wunder. Aber auch Wanderer wagen sich auf die nach oben führenden Pfade. Die etwas stärkeren machen sich auf der Skipiste entlang auf den Weg zur Riffelhütte, vielleicht sogar über die Riffelscharte hinab ins Höllental. Die anderen - einfache Wanderer wie wir - wenden sich auf halber Höhe nach rechts und steuern über den Eibseeblick die Hochthörle-Hütte an. Wie auch immer, die mächtigen Nordwände der Zugspitze sind unmittelbar präsent, wenn auch sehr oft Bäume oder Wolken die Sicht behindern. Beeindruckend ist natürlich auch der Blick auf die beiden Seilbahnen: die neue, leistungsfähige Bahn vom Eibsee aus oder die sogar noch steilere Ehrwalder Zugpitzbahn. Wer am Wandertag nicht alles sehen konnte, kann sich diese Tour gerne ein weiteres Mal vornehmen.

Benachbarte Wanderungen

Graseck
Graseck

Das Graseck ist eine Wanderalternative zur Partnachklamm, wenn an deren Eingang die Menschen Schlange stehen. Dann einfach nach links gehen bergauf zum Graseck. Man kann auf dem Rückweg dann doch noch durch die Klamm gehen. Oder man macht einen Rundweg daraus zu etlichen Gasthöfen und kommt in Kochelberg wieder ins Tal. Die Klamm überquert man dann über die eiserne Brücke in luftiger Höhe.

Ganghoferweg
Ganghoferweg

Ganghofer, wer kennt den Heimatdichter nicht. Er hatte ein kleines Schloss im südlichen Wetterstein, westlich der Leutasch, ein wirklich schöner Platz. Dorthin lud er immer wieder seine vielen Freunde zu rauschenden Festen ein und alle kamen gerne. In Erinnerung an ihn kann man den "Ganghoferweg" gehen. Es ist eine recht gemütliche Rundtour, die auch die Oma schafft. Selbstverständlich liegen etliche Einkehrhütten auf der Strecke.

Schönberg Wetterstein
Schönberg Wetterstein

Berge mit dem Namen "Schönberg" gibt es mehrere. Gemeint ist derjenige, der südlich des Wettersteinhauptkammes liegt, also in Tirol. Eigentlich hat er keine Spitze, es ist nur eine Kuppe. Mit seinem Namen sind die Rotmoosalm und die Hämmermoosalm unweigerlich verbunden, die kennt fast jeder. Erstere liegt oben knapp unter dem Gipfel, die andere an seinem Fuß. In einer Rundtour sind Berg und Almen recht gut zu erreichen, allerdings etwas anstrengend.

Höllentalklamm
Höllentalklamm

Die Höllentalklamm ist das Pendant zur Partnachklamm. Sie liegt weiter im Westen, der Ausgangspunkt ist Grainau/Hammersbach. Man kann sie mit Fug und Recht als die wildeste Klamm der nördlichen Alpen bezeichnen. Am Eingang steht die Höllentaleingangshütte. Nach der Durchquerung der Schlucht geht es weiter hinauf zur neuen Höllentalangerhütte. Letztlich beginnen von diesem Stützpunkt aus etliche Hochgebirgsrouten u.a. auch über den Höllentalferner zur Zugspitze, zur Alpspitze und auf den Jubiläumsgrat.

Partnachklamm
Partnachklamm

Die Partnachklamm direkt bei Garmisch-Partenkirchen ist die wohl bekannteste Gebirgsklamm Bayerns. Von der Skissprungschanze aus ist der Eingang nach einem kurzen Anmarschweg leicht zu erreichen. Nach der Durchquerung gehen die Wanderrouten dann weiter. Nach links geht es über das Graseck, nach rechts kommt man hinauf zur Partnachalm. Viele Hütten stehen in beiden Richtungen am Weg. Die Strecken sind nicht allzu anstrengend, also für die ganze Familie geeignet und lassen sich jederzeit variabel gestalten.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil dieser Wanderung zeigt einen etwas asymmetrischen Verlauf. Das ist durch den Abstecher zur Höchthörlehütte bedingt und den anschließenden Gang entlang der Grenze und zum "Bildstock". Der Abstieg über die Riffelpiste erscheint dem gegenüber deutlich ruhiger und damit steiler.

Vom Aussichtspunkt "Eibseeblick" war ich enttäuscht. Er ist als solcher natürlich noch genutzt mit Ruhebänken, einem Abfalleimer und einem Wanderstempel. Die Sicht auf den Eibsee ist jedoch auf einen sehr engen Ausschnitt begrenzt. Deutlich mehr sieht man weiter östlich von der Skipiste aus.

Richtig sehen kann man den Eibsee natürlich direkt von seinen Ufern aus. Der See ist etwa 180 ha groß und hat keinen oberirdischen Abfluss, dafür vielseitige Nutzung zum Baden und Rudern, aber auch zur Fischnutzung. Er war zur Bronzezeit (vor etwa 4000 Jahren) ein Vielfaches größer, als ihn ein gigantischer Felssturz überrollte. Man nimmt an, dass die Zugspitze damals weit über 3000 Meter hoch war, als sich unvorstellbare Felsmassen ablösten. So gesehen ist sie jetzt nur noch ein mickriger Rest dessen, was sie einmal war.

In unmittelbarer Nähe zum Eibsee liegt die Talstation der neuen Zugspitzbahn, die sich mit vielerlei Rekordmarken präsentiert. Die Umgebung der Bahngebäude und Einrichtungen ist aktuell noch eine riesige Baustelle.

Die neue Bahn ist allerdings schon in Betrieb. Zwei gegenläufige, futuristische Kabinen transportieren je bis zu 120 Personen in einer nur wenige Minuten dauernden Fahrt auf Deutschlands höchsten Berg.

Grenztrasse zwischen Bayern und Tirol. Auf dieser holprigen Strecke führt der Wanderweg ein Stück entlang. Im Gegenhang geht die Schneise geradeaus weiter, ehe die Grenze einen Knick macht und dann direkt zum Gipfel der Zugspitze führt.

Etwas abseits der Grenze liegt ein kleiner Platz, genannt "Bildstock". Er soll in dankbarer Weise daran erinnern, dass die früheren Hindernisse und schmerzlichen Trennungen durch die Grenze überwunden sind. Neben dem Bildstock selbst stehen dort zwei Fahnenmasten und einige Ruhebänke. Außerdem lagerten am Rande etwa ein Dutzend Biertischgarnituren, gut abgedeckt. Offenbar stand am Wandertag (1.7.18) ein Fest bevor, wozu man diese dann braucht.

Almkreuz nahe der Hochthörle-Hütte. Angesichts vieler anderer Objekte und Attraktionen übersieht man diese kleinen Kulturdenkmäler recht leicht. Dabei sind dafür gedacht, sich der Schönheit der gesamten Umgebung bewusst zu werden und an diesem Punkt einen kurzen Moment dafür dankbar zu sein.

"Holzspinne" an der Hochthörle-Hütte. Nicht nur religiöse Kleindenkmäler, sondern auch andere Kunst ist dafür da, sich daran zu erfreuen. Es gibt dort sogar noch weitere Objekte, z.B. den "Apfelbutzn" aus Stein.

 

 

 

 

 

 

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