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Wanderungen

Ganghoferweg



Ganghoferweg

Zuletzt aktualisiert: 18.07.2022, 17:46 Uhr

Kurzform
Ganghoferweg - einfacher Rundweg für Familien auf den Spuren des bekannten Heimatdichters Ludwig Ganghofer. Der Weg geht vom Parkplatz Salzbach auf einer guten Versorgungsstraße zu seinem Jagdschloss "Hubertus" an der Tillfussalm und über den nach ihm benannten Teil des Adlerwegs ein Stück höher am Berg wieder zurück. Im Bild: Der Rückweg verläuft recht abwechslungsreich durch das Gelände, u.a. über mehrere Brücken (Erstwanderung: August 2017; aktualisiert April 2020)

Hintergrundinfo
Das Gaistal trennt mit der Leutascher Ache die Mieminger Nordkette vom Wetterstein-Hauptkamm in Ost/West-Richtung ab. Durch dieses Tal führt eine recht gute Versorgungsstraße, die in Oberleutasch beginnt und letztlich nach Ehrwald führt. Für den öffentlichen Verkehr ist sie gesperrt, lediglich ein kurzes Stück führt von Osten her mautpflichtig zu mehreren Parkplätzen.
Im Gaistal beginnen viele Wanderrouten unterschiedlichen Anspruches nach Norden an die südlichen Ausläufer des Wettersteinhauptkammes heran. Überschreitungen gibt es aber nur zwei: im westlichen Teil beim Gatterl und weiter östlich über die Torspitzen; nach Süden sind es lediglich zwei Routen. Das sind dann allesamt Touren für die Profis. In Talnähe liegen etliche Almen und Hütten mit Einkehr, teilweise auch weiter oben unter dem Hauptkamm.
Der Ganghoferweg, respektive ein Teil des Tiroler Adlerweges ist in einfacher, gemütlicher Rundweg in Talnähe. Er beginnt am hintersten Parkplatz, verläuft auf der Versorgungsstraße nach Westen bis zur Tillfussalm und geht einige Meter höher am Berg über die Gaistalalm und die Hämmermoosalm wieder zurück.
Schwierigkeit:23.0leicht (<27.5)
Tracklänge:10,1 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:50 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:285 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Salzbach, Klamm1240
Abzw. Hämmermoosalm1313 0:160,84
Abzw. Gaistalalm1353 0:543,19
Tillfussalm1393 0:160,87
Gaistalalm1373 0:231,01
Brücke Loatenbach1388 0:361,66
Abzw. Hämmermoosalm1374 0:181,14
Parkplatz Salzbach, Klamm1240 0:281,39

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Wettersteingebirge, Leutaschgruppe, mittleres Gaistal. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 35 (1:50000), Imst-Telfs-Kühtai-Mieminger Kette; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Wetterstein Mitte; bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
20.08.2017; Insgesamt neun Personen der Familien "Schweiger" und "Schönberger", einschließlich Klein-Oskar (5 Mon) machten sich auf diese Tour. Auf dem Hinweg entlang der Leutascher Ache trafen wir etliche Biker und einige wenige Wanderer. Wir hatten insofern Pech, als an diesem Tag auf der Hochfeldernalm ein Almfest stattfand, zu dem viele Fahrzeuge offenbar mit Sondererlaubnis fuhren, trotz eigentlicher Sperrung. Zeitweise begegneten wir mehr Autos als Fußgängern. Auf dem höher gelegenen Rückweg über den "Ganghoferweg" (gleichzeitig auch "Adlerweg") tummelten sich dann sehr viele Personen. Es war ein Tag, an dem in der Nacht zuvor heftige Niederschläge gefallen waren. Dann erwarteten wir besseres Wetter und entschlossen uns zu dieser Familientour. Die erhoffte Besserung des Wetters trat aber nur teilweise ein. Am Parkplatz hat es noch leicht geregnet, das hörte gottlob relativ schnell auf und blieb trocken. Die Temperaturen lagen für die Jahreszeit mit 9 - 11 °C jedoch viel zu tief. Die Fernsicht war brauchbar, immerhin konnte man die Spitzen der beidseitigen Gebirgskämme sehen, sofern sie die Wolken augenblicklich frei gaben.
Erreichte Gipfel
Dieser Rundweg verläuft über keinen Gipfel, das war auch nicht das Ziel. Der höchste Punkt lag mit 1410 m etwas östlich der Gaistalalm.
Alm(en), Hütt(en):
Tillfussalm, Gaistalalm, Hämmermoosalm, Jagdschloss "Hubertus", ehemaliges Domizil von Ludwig Ganghofer. Das Gebäude ist aber nicht zugänglich. An der Hämmermoosalm kommt man in Sichtweite vorbei, könnte aber mit einem kleinen Umweg dort auch noch einkehren. Weitere Gebäude oder sonstige Bauten liegen nicht auf der Strecke, abgesehen von den Brücken, über die wir gehen mussten.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Salzbach Klamm (P4), Gaistal. Die Zufahrt kostet eine Maut von 4 €, dafür fällt keine weitere Parkgebühr mehr an. Adresse: Klamm 2, A-6105 Leutasch-Klamm/Tirol. Koordinaten: N = 47.365413, E = 11.093627; Geographische Daten: N = 47°21'55.5", E = 11°05'37.1"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 658078, N = 5247898; Gauß-Krüger: R-E = 4431643.173, H-N = 5247828.015. Der Ausgangspunkt liegt auf einer Mautstraße. Öffentliche Verkehrsmittel verkehren dort folglich nicht. Die Zufahrt zur Tillfuss- und zur Gaistalalm besteht aus einer sehr guten Versorgungsstraße, auf der Rollstühle und Kinderwägen bestens unterwegs sein können. Auf dem Rückweg ist das etwas schwieriger.
Die Strecke führt vom Parkplatz über die Brücke und dann ein kurzes Stück bergauf. Nach wenigen Metern bleibt man links und verlässt die Straße nicht mehr bis kurz vor der Tillfussalm. Es geht mehrfach leicht bergauf/bergab. Manchmal kommt man direkt an den Fluss, manchmal hört man ihn in die Tiefe nur rauschen. Vorbei an der Abzweigung zur Gaistalalm führt nach wenigen Metern ein Fußpfad nach rechts durch den Wald. Er kommt direkt zur Tillfuss Alm. Alternativ könnte man auf der Straße bleiben (mit dem Kinderwagen)und kommt dann von Westen zur Alm. Nach der Alm geht es nach Osten leicht bergauf durch den Wald, über den Kotbach und über eine Wiese zur Gaistalalm. Dort beginnt ein befestigter Karrenweg der im Weiteren die Brücke über den Loatenbach quert und in Sichtweite vorbei an der Hämmermoosalm zurück zum Parkplatz kommt. Die Strecke ist für Roll- und Kinderwägen möglich, auch wenn der Teil zwischen Tillfussalm und Gaistalalm nicht sehr schön ist. Man kann dem aber durch einen kurzen Rückweg auf den Hinweg ausweichen, ehe man zur Gaistalalm kommt. Ab der Gaistalalm ist der Adlerweg, respektive Ganghoferweg durchaus für Rollstühle und Kinderwägen wieder möglich.
Anmerkungen:
Der Ganghoferweg bildet zusammen mit dem Uferweg entlang der Leutascher Ache einen gemütlichen Rundweg von etwa 10 Kilometern. Drei Einkehralmen säumen diese Strecke, falls jemand öfter eine Pause braucht. Besonders große Höhen erreicht man nicht, man kann aber die mächtigen Berge südlich und nördlich der Strecke sehen. Immerhin befindet man sich im Wettersteingebirge, die Zugspitze gehört zu diesem Bergzug. Es ist die bekannte Leutascher Ache, die ihren Ausgang in dem Tal zwischen Hauptkamm und Mieminger Kette hat. In Ferienzeiten hört man dort vielerlei Sprachen und nicht immer sind es Bergfreunde, denen man begegnet, zumal das Tal ein ausgesprochener Tummelpatz für Biker ist. Das ist der Nachteil zu dieser Jahreszeit. Ansonsten kann man eine entspannte Tour erleben.

Benachbarte Wanderungen

Marienbergjoch
Marienbergjoch

Das Marienbergjoch bzw. der Sattel ist der Übergang aus dem Mieminger Plateau über die Mieminger Nordkette nach Biberwier, Ehrwald und letztlich ins Loisachtal. Allerdings gilt das nur für Fußgänger, also Wanderer. Der Kraftverkehr muss über den westlich liegenden Fernpass. Hauptgrund einer Wanderung ab Arzkasten dort hinauf dürfte vor allem ein Besuch der fast ganzjährigen Marienbergalm sein. Sie liegt noch ein gutes Stück südlicher des Sattels und kann mit einem herrlichen Blick in die Stubaier Alpen und mit sehr guter Gastronomie punkten.

Schönberg Wetterstein
Schönberg Wetterstein

Berge mit dem Namen "Schönberg" gibt es mehrere. Gemeint ist derjenige, der südlich des Wettersteinhauptkammes liegt, also in Tirol. Eigentlich hat er keine Spitze, es ist nur eine Kuppe. Mit seinem Namen sind die Rotmoosalm und die Hämmermoosalm unweigerlich verbunden, die kennt fast jeder. Erstere liegt oben knapp unter dem Gipfel, die andere an seinem Fuß. In einer Rundtour sind Berg und Almen recht gut zu erreichen, allerdings etwas anstrengend.

Lehnbergtal
Lehnbergtal

Das Lehnbergtal ist eine von mehreren Wanderstrecken, die vom Mieminger Plateau aus hinauf in die Mieminger Nordkette führen. Je nach Lust und Laune bzw. nach den eigenen Möglichkeiten geht es bis auf den Kamm der Gebirgskette oder eben nur bis zur Hälfte. Dort wartet dann mit dem Lehnberghaus eine fast ganzjährig geöffnete Hütte. Die Strecke ist als Rundweg mit dem Aufstieg durch das Tal und dem Abstieg auf der Versorgungsstraße auch im Winter problemlos zu machen.

Steinernes Meer Telfs
Steinernes Meer Telfs

Unweit von Telfs beginnt die "Zimmerbergklamm", die sich nach Nordwesten erstreckt. Nach der eigentlichen Klamm schließt sich ein enges Tal an, durch das der Grießbach verläuft. In diesem Tal landet immer wieder Gesteinsmaterial aus gewaltigen Felsabbrüchen. Zuletzt schüttete 2012 ein solcher Sturz Steine bis zu 10 Meter Höhe im Flussbett auf. Frisches Gesteinsmaterial führt natürlich dazu, von einem "Steinernen Meer" zu sprechen. Eine Wanderung durch solches Gelände ist natürlich höchst spannend, zumal unten und oben mit dem Straßberghaus und der Neuen Alplhütte sogar noch eine Einkehrmöglichkeit wartet.

Rauthhütte-Tour
Rauthhütte-Tour

Die Rauth-Hütte ist ein recht bekannter und beliebter Berggasthof am östlichen Fuß der Hohen Munde, gut 400 Meter über dem Tal. Von ihr aus starten sehr oft die Besteigungen dieses Berges, dem bekanntesten Gipfel der Mieminger Nordkette. Nachdem ein früherer Lift nicht mehr existiert, ist man gezwungen, zu Fuß aufzusteigen. Für viele ist das eine reguläre Tour, ein weiteres Ziel war ohnehin nicht ins Auge gefasst. Oben gibt es dann eine ordentliche Einkehr und nach der Rückkehr zum Parkplatz wartet der "Mundestadl" mit Kaffee und Kuchen. Was will man mehr.

Brunschkopf
Brunschkopf

Der Brunschkopf ist die südöstlichste Ecke des Wettersteingebirges. Mit etwas mehr als 1500 Metern ist er nur etwa halb so hoch wie die benachbarte "Hohe Munde". Aber es zieht sich ein gutes Netz an Wanderwegen in Form ausgewiesener Trails über diesen "Buckel", eingerahmt von der Möserer Seestube und der Wildmoosalm. Vielleicht wird der eine oder andere auch noch auf den "Lottensee" und den Wildmoossee" aufmerksam. Sie sind sogenannte "periodische Seen", d.h. im Abstand von mehreren Jahren führen sie Wasser und trocknen dann aus, ehe das wieder von vorne beginnt.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt den etwa 1 km langen kräftigen Anstieg am Beginn der Wanderstrecke. Dem folgt dann aber recht bald eine Abflachung, ja sogar ein zeitweiliger Abstieg bis zum Flußufer. Bis zur Tillfussalm geht es anschließend moderat bergauf. Zwischen Tillfuss- und Gaistalalm kommt eine kleine Kuppe. Ebenso geht es nach der Gaistalalm noch einmal leicht bergauf. Bis zur Hämmermoosalm wechselt das Gelände etwas hin und her, ehe die Strecke wieder kräftig bergab geht zurück zum Ausgangspunkt.

Ein schönes, gut gepflegtes Wegkreuz steht am Rande der Straße, fast schon ein Altar. Was mag der Grund für seine Aufstellung gewesen sein? Dankbarkeit? ein Hilferuf?

Der Hinweg zur Tillfussalm geht entlang der Leutascher Ache, mal direkt in Ufernähe, mal etwas höher. Da gibt es natürlich einiges zu erkunden, auch für große Kinder.

Zwischendurch führt die Strecke ganz dicht an das ruhige fließende Wasser der Leutascher Ache heran. Gleichwohl sind immer wieder Stellen zu erkennen, an denen der Fluss sein Bett verändert: an manchen Stellen wird Gesteinsmaterial abgetragen, an anderen wieder aufgelandet.

Von der Hohen Munde führt eine kräftige Lawinenrinne ins Gaistal. Schneelawinen und Wasser dürften dort die Regel sein. Aber auch Materialtransport ist üblich. Erst wenn Felsstürze in großem Ausmaß vorkommen, sind die Schäden oft immens und erinnern recht deutlich an die Macht und die Gefahren der Berge.

Bevor es nach der Pause in der Tillfusalm zurückgeht, muss noch das Ganghoferhaus besichtigt werden. Es ist nur von außen zu betrachten, im Innern gibt es nichts mehr, was an den bekannten Dichter erinnert. Dort hat er viele Jahre seiner Zeit verbracht, ist zur Jagd gegangen, hat rauschende Feste mit vielen Freunden gefeiert, hat dort aber auch einige seiner Romane geschrieben.

Weiter geht der Weg zurück: erst durch den Wald mit einer gut gesicherten Brücke über den Kotbach.

Dann verläuft unsere Strecke ganz entspannt über eine grüne Wiese nahe der Gaistalalm.

Und erneut führt der Weg über eine Brücke, den weiter östlichen Loatenbach. Beide Bergbäche kommen aus dem Hauptkamm des Wettersteingebirges.

Zwischendurch schweift der Blick immer wieder nach links und rechts zu den dort stehenden, hohen Bergen, z.B. zur "Hohe Wand", mit 2719 m zur höchsten Erhebung der Mieminger Nordkette. Sie ist deutlich höher als die bekannte Hohe Munde, die als Tiroler Wahrzeichen am östlichen Anfang dieser Kette steht.

Der Tiroler Adlerweg ist bekannt für seine anspruchsvollen Strecken durch das Hochgebirge. Es gibt aber auch immer wieder kurze Abschnitte auf ganz einfachen Wegen.

Auch wenn der Weg bis dahin noch nicht sehr anstrengend war, freut man sich auf eine ordentliche Einkehr in der Tillfussalm. Da sitzt sie da, die ganze Horde und lässt sich die Schnitzel, Knödel, sowie Brotzeiten und was es sonst noch gibt, schmecken. Die Speisenkarte steht auf einer Tafel an der Wand und ist recht umfangreich.

Blick zurück zur Gaistalalm, der Ganghoferweg geht weiter. Es ist ein recht großer Gasthof, natürlich auch mit einem breiten Angebot an Kaffee und Kuchen, falls man vorher schon seine Hauptspeise gehabt hat.

An der Hämmermoosalm kommt man nicht direkt vorbei. Sie ist aber vor der imposanten Kulisse des Wettersteinhauptkammes zu sehen. Falls erforderlich, bedarf es nur eines kleinen Abstechers, um noch einmal einkehren zu können.

 

 

 

 

 

 

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