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Köglhörndl



Köglhörndl

Zuletzt aktualisiert: 07.07.2022, 07:39 Uhr

Kurzform
Köglhörndl, auch "Kegelhörndl" genannt - der etwas hinterlistige Berg im Pendlingkamm zwischen Hundsalmjoch und Pendling. Der Endanstieg geht mehrmals über Vorgipfel und Kuppen, ehe man zum Gipfelkreuz kommt. Eine phantastische Fernsicht ins Inntal und auch in andere Richtungen belohnt dann die Mühen des Aufstiegs. Im Bild: Das Gipfelkreuz steht auf einer offenen Stelle eines Kammes direkt am Steilhang nach Süden. Nach Norden ist das Gelände etwas flacher (Erstwanderung: August 2017; aktualisiert: April 2020)

Hintergrundinfo
Zwischen Achensee und Kufstein erstrecken sich nördlich des Inns die Brandenberger Alpen. Der östliche Teil davon ist der Pendlinggruppe, der westliche das Rofangebirge. Wesentliche Berggipfel sind der Pendling (nahe Kufstein) das Hundsalmjoch und eben auch das Köglhörndl. Nördlich davon liegt dann noch die Veitsberggruppe.
Wandern auf diese Berge bedeutet immer freie Fernsicht nach Süden, ins Inntal und noch weiter in die Zentralalpen. Selbst die nördlich liegenden Berge und Landschaften sind recht gut zu sehen. Um auf das Kögelhörndl zu kommen, ist ein weiter Anmarsch aus Schneeberg nötig. Nicht weniger mühsam ist der Aufstieg aus dem Inntal ab Langkampen oder Niederbreitenbach. Nicht umsonst ist es der Tiroler Adlerweg (Etappe 4) der über das Köglhörndl zur Buchackeralm geht. Aber auch das Hundsalmjoch (siehe Nachbartouren) ist nur mit einem langen Aufstieg zu erreichen. Immerhin liegt die ganze Gruppe mit ihren Gipfeln gut 1000 Höhenmeter über dem Inntal.
Bis zum Hundsaömjoch soll es diesmal aber gar nicht gehen, wir steigen wieder ab zum Höhlensteinhaus auf eine kräftige Jause, ehe wir den Ausgangspunkt Schneeberg ansteuern. Wem der Aufstieg zu viel wird, der kann das Feuerköpfl ansteuern, unweit des Höhlensteinhauses. Dort hat er auch eine gute Fernsicht.
Schwierigkeit:42.0anstrengend (>40)
Tracklänge:14,1 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:5:40 h*lang (>5 h)
Höhensumme:857 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Schneeberg, Thiersee952
Abzw. Schranke1028 0:120,57
Kreuzung Pfade1082 0:110,64
Einmü. Forststraße1151 0:110,47
Jochalm1294 0:392,09
Höhlensteinhaus1256 0:171,03
Weidedurchlass1423 0:391,02
Gipfel Köglhörndl1631 1:001,57
Weidedurchlass1423 0:441,65
Höhlensteinhaus1256 0:280,31
Jochalm1294 0:281,03
Abzw. Forststraße1151 0:272,07
Kreuzung Pfade1082 0:080,45
Einmü. Schranke1028 0:090,64
PP Schneeberg, Thiersee952 0:070,56

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Brandenberger Alpen, Untergruppe Pendlingkamm. Westlich von Schneeberg, nördlich von Niederbreitenstein/Inn. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 09 (1:25000), Kufstein-Walchsee-St. Johann in Tirol bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
15.08.2017; Alleingang. An Maria Himmelfahrt, einem Feiertag in Tirol, zog es natürlich viele Wanderer auf die Strecke. Überwiegend bin ich aber Bikern begegnet, die in dem Gebiet westlich von Schneeberg mit einem Netz an Forststraßen bis zum Höhlensteinhaus natürlich ideale Bedingungen vorfinden. Auf dem etwas holprigen Anstieg vom Höhlensteinhaus zum Gipfel kamen mir etliche andere Wanderer entgegen. Der erste Eintrag am diesem Tag im Gipfelbuch belegt, dass dort bereits jemand um 6:15 Uhr den frühen Tag bewundert und vermutlich auch genossen hat. Nach mir sind nur noch drei andere Wanderer aufgestiegen, die zur Buchackeralm weiter wollten und mich nach dem Weg fragten. Nachdem ich von oben kam und die Buchackeralm kenne, konnte ich ihnen das sagen. Petrus erbarmte sich der vielen Ausflügler und schickte schönstes Sommerwetter. Morgens herrschte strahlender Sonnenschein, ab Mittag zogen einige wenige Wolken auf. Erst am späten Abend entluden sich heftige Gewitter. Die Temperaturen konnte man angesichts der vielen Streckenteile im Wald aber recht gut ertragen. Die Fernsicht war gut, allerdings aufgrund eines leichten Dunstes nicht überragend. Durch den Abfall des Druckes am Nachmittag "verzog" sich meine Höhenmessung etwas.
Erreichte Gipfel
Das Kögelhörndl ist 1631 Meter hoch. Der höchste Punkt der Tour liegt aber mit 1666 m ein Stück östlich davon auf einem Vorgipfel über den der Pfad drüber führt.
Alm(en), Hütt(en):
Höhlensteinhaus, Außer den Anwesen und Gebäuden von Schneeberg führt der Weg noch an der Jochalm (1294 m) am Jochkopf vorbei. Zudem passiert man weiter unten noch eine andere, mir namentlich nicht bekannte Hütte. Alm war es keine. Nahe dieser Hütte zweigt eine Querverbindung zur Kala-Alm ab. Und nicht zu vergessen: am Höhlensteinhaus steht eine gut gepflegte Almkapelle.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Schneeberg, Thiersee. Die Gebühr beträgt 3 €, von denen aber 2 € bei einer Einkehr im Gasthaus Schneeberg ersetzt werden. Adresse: Schneeberg 50, A-6335 Mitterland-Thiersee/Tirol. Koordinaten: N = 47.580265, E = 12.093522; Geographische Daten: N = 47°34'49.1", E = 12°05'37.3"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 281445, N = 5273744; Gauß-Krüger: R-E = 4507141.901, H-N = 5271321.019. Meines Wissens ist Schneeberg mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen. Ebenso ist die Nutzung von Rollstühlen nicht möglich. Es gibt dort zwar viele gute Forststraßen, aber die entsprechen nicht der Strecke zum Höhlensteinhaus.
Vom Parkplatz geht es zunächst auf der Asphaltstraße bergauf. An der Schranke zweigt ein Waldweg nach rechts ab, der insgesamt mittelsteil weiter bergauf führt. Er mündet auf eine Forststraße ein, wo es nach rechts weitergeht. Kurz darauf zweigt die Strecke mit dem Wegweiser "Jochalm" nach links ab. An der Jochalm vorbei führt nun ein Steig mit mehrmaligen, kleinen bergab/bergauf-Stücken durch den Wald zum insgesamt etwa 40 Höhenmeter tiefer liegenden Höhlensteinhaus. Dort geht es direkt am Haus entlang in einen Wiesenkessel und in Form eines mittelschweren Pfades in den Wald. Nach einem kurzen Stück zweigt der Pfad nach links ab und geht nach einem Weidedurchlass noch einmal ein langes Stück nach links weiter bergauf bis zum Gipfel. Dabei führt der Pfad mehrmals über kleine Kuppen, ehe der eigentliche Gipfel kommt. Der Rückweg ist der gleiche.
Anmerkungen:
Die Tour kann man in zwei Teile gruppieren: in den technisch einfachen Aufstieg bis zum Höhlensteinhaus und in den etwa 400 Meter hohen weiteren, etwas anspruchsvolleren Anstieg zum Gipfel. Mit den mehrmaligen bergauf/bergab-Strecken kommt man so auf deutlich über 800 Höhenmeter und insgesamt auf 14 km Strecke. Das ist nicht wenig. Ab dem Höhlensteinhaus führt der Pfad als "Adlerweg" (Etappe 4) über den Gipfel des Köglhörndls weiter zum Hundsalmjoch und zur Buchackeralm. Diese Bezeichnung macht klar, dass der Weg kein Spaziergang ist. Falls jemand bei Ankunft am Höhlensteinhaus beschließt, sich den Weg zum Gipfel des Köglhörndls nicht zuzumuten, der kann wenigstens die zehn Minuten zum Feuerköpfl aufsteigen. Dort findet er neben einem Gipfelkreuz auch eine sehr gute Fernsicht und - die Gipfelstürmerehre ist gerettet. Ich habe mir das an diesem Tag erspart, ich war ja ganz oben.

Benachbarte Wanderungen

Semmelkopf
Semmelkopf

Haben Sie schon mal was vom Semmelkopf gehört? Wenn ja, dann sind Sie einer der wenigen Eingeweihten, die sich auf diesem schier unbekannten Kamm bewegt haben. Wenn nicht, sollten Sie sich diese Tour etwas näher ansehen und dann auch gehen. Es könnte sein, dass Sie diesen Berg ihren Freunden dann als Geheimtipp empfehlen.

Nußlberg
Nußlberg

Nußlberg und vordere Gießenbachklamm - eine leichte Rundwanderung im südöstlichsten Teil des Mangfallgebirges. Ein hoher Berg wird nicht erreicht. Trotzdem ist die Liste der sehenswerten Wegepunkte sehr lang. Die Schopperalm und der Berggasthof Kurzenwirt liegen auf der Strecke, für Verpflegung ist also gut gesorgt. Außerdem kann man an mehreren Stellen abkürzen, falls die Kinder gegen die ganze Runde ihr Veto einlegen.

Pendling
Pendling

Der Pendling ist einer der Hausberge von Kufstein. Er steht am Anfang der sich von dort nach Westen hinziehenden Pendlinggruppe. Etwa 1000 Höhenmeter ragt er aus dem Inntal heraus. Entsprechend knackig ist der Aufstieg zu ihm hoch, allerdings von der Westseite. Ein solch exponierter Berg ist natürlich der Aussichtsberg schlechthin. Vor allem ins gegenüberliegende Kaisergebirge, in die Kitzbühler Alpen und in das Inntal mit dem Kaiserwinkl geht der Blick. Das auf seinem Gipfel liegende Pendlinghaus trägt ebenfalls zu seiner Beliebtheit bei.

Veitsberg
Veitsberg

Der Veitsberg ist der östlichste Gipfel in der Veitsberggruppe, südlich des Stallenbachtales mit der bekannten Ackernalm. Die Gruppe zählt bereits zu den Brandenberger Alpen. Der einfachste Aufstieg beginnt an der Ackernalm und geht in den Sattel zwischen Thalerjoch und Frechjoch. Zum Veitsberg muss man dann noch Stück auf dem Kamm weiterwandern. Wie von einem endständigen Berg nicht anders zu erwarten, ist die Sicht von dort aus hervorragend, vor allen nach Osten über Thiersee hinweg.

Sonnwendjoch, htr.
Sonnwendjoch, htr.

Das hintere Sonnwendjoch bildet zusammen mit der Krenspitze den Stolz der östlichen Bayerischen Voralpen, liegt jedoch schon in Tirol. Für die 2000er-Grenze hat es knapp nicht gereicht. Beeindruckend ist die riesige Südflanke auf der ein Großteil der über 500 Tiere der Gemeinschaftsalm "Ackernalm" weidet. Da es südlicher davon vor den Zentralalpen keine höheren Gipfel mehr gibt, ist die Fernsicht von dort oben aus einmalig. Es lohnt sich, einen Tag im Herbst mit guter Sicht für die Wanderung abzuwarten, um das zu genießen. Der Aufstieg vom Parkplatz der Ackernalm (Zufahrt ist mautpflichtig) ist nicht allzu anstrengend.

Hundsalmjoch
Hundsalmjoch

Das Hundsalmjoch ist ein sehr markanter Gipfel, der im westlichen Teil der Pendlinggruppe (Brandenberger Alpen), nördlich des Inns steht. Der Aufstieg über die Buchackeralm ist deshalb entsprechend steil, obwohl er zu großen Teilen über die Versorgungsstraße geht. Da der Berg in vorderster Linie steht, bietet er beste Fernsicht nach Süden, ähnlich wie sein östlicher Nachbar, das Köglhörndl. Besonders markant ist auch sein kunstvoll gestaltetes Gipfelkreuz.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt ganz klassisch die Zweiteilung der Tour. Da ist zunächst der nicht allzu steile Anmarsch bis zum Höhlensteinhaus, der sogar ein kurzes Stück bergab beinhaltet. Dann aber kommt der steile Aufstieg zum Gipfel, der nur ganz oben ein kurzes Stück über einige Vorkuppen geht und deshalb eben erscheint. Der Rückweg ist ein Spiegelbild dieses Verlaufes.

Vorgipfel zum Köglhörndl. Der Steig führt mehrfach auf solche Kuppen und man wähnt sich am Ziel. Dann sieht man aber, wie sich der Weg durch die anschließende Mulde auf den nächsten Gipfel schlängelt. Hilft nichts, weiter geht es.

Drei Berge bilden einen Kessel, in dessen Mitte das Höhlensteinhaus steht. Im Norden ragt die steile Südwand des Köglhörndls auf. Sie ist weitgehend bewaldet, hat im Gipfelbereich aber nur noch Latschen.

Im Osten des Kessels steht der Jochkopf. Er ist für Wanderer ohne Bedeutung. Es gibt zwar einen offiziellen Aufstieg. Ich denke aber, dass dort kaum jemand gehen wird. Es gibt oben weder ein Gipfelkreuz, noch eine gute Fernsicht.

Anders verhält es sich beim Feuerköpfl im Südwesten. Ein einfacher Steig führt zum Gipfelkreuz hinauf, von dem aus eine gute Fernsicht besteht.

Das Köglhörndl ist ein ausgesprochener Aussichtsberg nördlich hoch über dem Inn. Paradebeispiel ist zweifelsohne der Blick nach Süden zum Großvenediger, den man am sichersten ausmachen kann. Für die anderen Berge braucht man gute Kenntnis und eine gute Karte.

In der gleichen Richtung schweift der Blick hinüber zu den westlichen Kitzbühler Bergen mit Wörgl in der Bildmitte.

Etwas näher im Tal ist die gewaltige Innschleife bei Kirchbichl zu erkennen. Rechts liegt Wörgl. Von dort ist der Eingang ins Brixental recht gut zu sehen.

Im Osten ragt der Pendling auf, im Hintergrund sind links die Chiemgauer Alpen (Koasawinkl)zu sehen, rechts der Zahme Kaiser. Im Tal sind Teile von Kufstein zu erkennen.

Kaisergebirge, der unvergleichbare Gebirgsteil östlich von Kufstein. Unten im Tal liegt Kufstein, darüber der Zahme Kaiser, rechts davon der Wilde Kaiser. Dazwischen ist die Brentengruppe zu sehen.

Nach Westen setzt sich die Bergkette der Brandenberger Alpen mit dem imposanten Hundsalmjoch fort, ebenfalls etwa 1000 Höhenmeter steil über dem Inn.

Ebenfalls im Westen schließt sich etwas nördlicher der Guffert an. Er bildet den nördlichen Abschluss der Rofangruppe.

Weiter geht es im Bogen nach rechts zum hinteren Sonnwendjoch und zur Krenspitze. Die beiden liegen nördlich der Ackernalm und zählen bereits zu den Bayerischen Voralpen.

Was eine rechte Alm ist, hat ihre Kapelle. So auch die Kapelle am Höhlensteinhaus. Sie liegt am Beginn des Aufstiegs zum Feuerköpfl. Das Almpersonal pflegt sie ganz besonders gut, das kann man sehen.

 

 

 

 

 

 

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